Versicherungen – das Geschäft mit der Angst

Ich mag keine Versicherungen; nicht die Veträge und schon gar nicht die Gesellschaften. Trotzdem habe ich einige Versicherungen. Manche sind ja Pflicht. Etwa wenn man ein Auto angemeldet hat, muss man dafür zwingend eine Haftpflichtversicherung nachweisen, oder wenn ein Objekt teilweise fremd finanziert ist, etwa ein Haus, verlangt der Kreditgeber auch eine angemessene Absicherung des Objektes.

Ein Haus sollte der normale Mensch sowieso versichern, schließlich können hier Schäden existensgefährend sein. Eine Versicherung die auch wichtig sein könnte, wäre eine Berufsunfähigkeitsversicherung. So eine habe ich aber nicht, da man immer wieder von Geschichten gehört hat, bei denen der Versicherer die Leistung verweigert hat und sich Gerichtsprozesse dazu oft über viele Jahre ziehen.

Werbung von Versicherungen sieht meistens so aus, dass mehr oder weniger Angst erzeugt werden soll. “Was wäre wenn…?” Auf mich wirkt das nicht, aber mir fällt das aus. Ich finde so eine Vorgehensweise schäbig.

Bei der letzten Abrechnung für die Kfz-Versicherung hat die HUK24 folgendermaßen Angst erzeugen wollen.

Der Absatz mit den beinhalteten Leistungen ist kürzer, als der der Risiken die “nicht versichert” sind. “Sie verzichten auf … Schutz”, “Schäden für die sonst niemand aufkommt”. Ich finde das äußerst abschreckend.

Eine Versicherung sollte damit werben, dass sie im Schadensfall auch tatsächlich für einen da ist und auch tatsächlich den Schaden ohne Wenn und Aber unverzüglich reguliert. Genau DAFÜR habe ich die Versicherungen abgeschlossen.

Finanztransaktionssteuer – Die Verdrehung der Tatsachen

Ich kann ja nicht zu jedem Thema alle Nachrichten lesen. Nun hatte ich mich auch nicht so mit der geplanten Finanztransaktionssteuer beschäftigt. Geplant war diese ja schon lange. Man wollte damit einen Teil der Gewinne aus Geschäften mit Aktien und anderen Wertpapieren abschöpfen. Das war vor allem auf die großen Spekulanten bezogen, die oft Geschäfte mit einer geringen Marge, aber einem großen Volumen tätigen.

Dazu sollte es eine gemeinsame europäische Lösung gefunden werden, damit einzelne Handelsplätze nicht benachteiligt werden.

Dann war es lange Zeit still um das Thema. Nun hat Finanzminister Olaf Scholz einen Vorschlag vorgebracht. Und wie lautet nun die Diskussion, die zu mir vorgedrungen ist? Diese Steuer würde ja vor allem die “Kleinen” treffen. Dem Kleinsparer der sich mühsam ein paar Euro zusammenkratzt, um im Alter nicht auf staatliche Almosen angewiesen zu sein.

Stimmt das? Nein! Es wird ein Steuersatz von 0,2% vorgeschlagen. Wenn jemand es also schafft, im Jahr 10.000 € zu sparen, was ich nicht mehr als “Kleinsparer” bezeichnen würde, gingen davon jetzt sage und schreibe 20 (in Worten zwanzig) € Steuern ab. Das kommt ja praktisch einer Enteignung gleich.

Ist doch interessant, wie der öffentliche Diskurs plötzlich in die andere Richtung läuft. Der kleine Mann, der nicht nachdenkt, plappert das nach, was Christian Lindner und Co. vorsagt und schützt so nicht sich selbst, sondern vor allem diejenigen, die am Aktienmarkt wild rumzocken, dabei jede Menge Geld machen und dafür aber nur wenig Steuern zahlen. – Die FDP freut sich!

Echtzeit-Überweisung – Sparkasse mal wieder…

Seit ein paar Monaten gibt es neben der normalen Überweisung, die dank SEPA-Richtlinien ja spätestens am nächsten Banktag beim Empfänger eingehen müssen, auch sogenannte Instant-Payments. Damit sollen Geldbeträge tatsächlich innerhalb von Sekunden (!) beim Zahlungsempfänger ankommen. – Wahnsinn, was heute alles möglich ist…

Doch die Geldinstitute wollen anscheinend nicht so neumodisches Zeug, deswegen tun sie das was sie am besten können: hohe Gebühren kassieren; teilweise 50 Cent pro Überweisung. Kein Wunder wenn sich das nicht durchsetzt und Deutschland mal wieder den Anschluss verliert.

Ich habe letztens eine Überweisung getätigt und war neugierig, wie “meine” Sparkasse das handhabt.

Die Warnung “Bitte informieren Sie sich bezüglich evtl. anfallender Entgelte…” lässt mich Schlimmes ahnen. Das klingt so wie “Wir haben sie doch gewarnt!”. Ich versuchte nun herauszubekommen, welche Gebühren nun tatsächlich auf mich zu kämen. Meine Bank ist nicht gerade die günstigste. Sie hat zwar eine ganze Zeit mit einem kostenlosen Girokonto geworben, vor allem als im Umland andere Sparkassen Gebühren für die Kontoführung nahmen; dann aber ganz schnell die Werbekampagne eingestampft und selbst kassiert.

Schwach ist ja auch jeden Fall, dass in dem Infofeld kein Link zu dem Preisverzeichnis vorhanden war. Eigentlich auch eher ein schlechtes Zeichen. Im Kundenbereich habe ich keine personalisierte Preisliste gefunden, nur durch Suche in der normalen Webpräsenz; dann muss man nur noch wissen, welchen Namen das aktuelle Kontomodell hat.

Und dann war ich wirklich erstaunt:

Die Echtzeit-Überweisungen kosten NICHTS extra!

Warum schreibt die Sparkasse das nicht gleich dran und bewirbt den Service? Die wissen doch welches Kontomodell ich habe und wie die Gebühren sind. – Das ist soooo schwach.

Allerdings habe ich die Befürchtung, daß die Sparkasse, still und heimlich doch extra kassiert, wenn der Dienst erst einmal angenommen wurde. Eigentlich schade, wenn man so negativ denkt. Aber wenn man in der Vergangenheit entsprechende schlechte Erfahrungen gemacht hat, ist das Vertrauen verspielt.

Sparkasse nervt mit Opt-In-Forderung

Seit einiger Zeit nervt mich meine Bank beim Onlinebanking mit einem Popup, welches von mir mir möchte, daß ich doch bitte einwillige, das doch bitte Werbeanrufe, Werbemails und so weiter zulasse.

Leider gibt es keine Möglichkeit diese Nachfrage dauerhaft zu deaktivieren. Es kommt bei fast jedem Login neu hoch.So funktioniert Opt-In nicht.

Liebe Sparkasse, vielleicht möchte ich einfach nicht eure “passgenauen Angebote”?

Vor Jahren haben die mich auch schon mal telefonisch genervt. Ihnen fehle meine Einwilligung und sie dürften mich zukünftig mit keinen Werbeanrufen mehr “beglücken”. Prima, dachte ich da. Endlich hören die störenden Anrufe auf.

Paypal-Security-Fail

Überall wird vor Phishing-Mails gewarnt; zu Recht. Oft lassen sich echte Mails nur schwer von Phishing-Mails unterscheiden. Die korrekte Ansprache mit Namen ist nur ein Indiz. Allerdings auch kein sicheres. So wurden ja umfangreiche Datensätze bei einem Hack bei Ebay entwendet. Darunter auch meine Daten. Zunächst kam eine E-Mail rein, die recht schlecht gemacht war. Stutzig machte mich aber die korrekte Postanschrift, sogar eine Telefonnummer war dort angegeben. Anhand dieser Telefonnummer konnte ich schließen, daß die Daten von Ebay stammen, da ich dort eine spezielle Rufnummer hinterlegt habe.

Wichtig ist auch immer zu erkennen, wohin die Links führen. Manche E-Mail-Clients zeigen nicht ohne weiteres den korrekten URL an.

Ich bekam ab und zu eine E-Mail, daß ich meine monatliche PayPal-Kontoübersicht abrufen sollte. Ich hielt das eine ganze Zeit für einen Phishingversuch, da die Links weder zu paypal.com noch zu paypal.de führten, sondern zu paypal-communication.com. Diese Mails sind aber doch von Paypal (PP). Das geht in meine Augen gar nicht. Da legt Paypal sich selbst ein Ei. Wenn sogar die eigenen Mails einen Phishing-Verdacht auslösen, weil man sich nicht an einfachste Grundsätze hält, dann behindert man als Unternehmen das erkennen von Phishing-Mails und fördert so den Betrug durch falsche Mails.

Ich habe für mich als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme für jeden Anbieter, für jedes Forum, für jede Registrierung eine eigene E-Mail-Adresse. Das ist ein weiteres Hilfsmittel um die Echtheit der E-Mail zu erkennen.

Paypal ist sowieso ein zweifelhafter Laden. Die Idee Zahlungen übers Internet abzuwickeln ist ja gut und wenn Paypal funktioniert, dann geht es auch schnell. Aber muß ein Zahlungsdienstleister, der sogar eine Banklizenz besitzt, die Daten der Kunden großzügig in der Welt verteilen? Einer richtigen Bank hätte man schon längst auf die Füße getreten, wenn die die Zahlungen der Kunden auswerten und die gewonnenen Informationen an Werbekunden verkaufen würde.

Auch sperrt PP gerne mal Nutzer, weil die sich nicht an das US-amerikanische Recht halten, auch wenn die Zahlungen zum Beispiel nur zwischen deutschen Nutzern verschickt werden. Als US-Unternehmen unterwirft es sich den Embargos gegen diverse Länder. Die PP-Nutzer dürfen daher auch nicht gegen diese Vorschriften verstossen. Wenn dann ein Kundenkonto gesperrt wurde, ist auch erst einmal das Geld eingefroren. Ob das rechtlich OK ist, bezweifle ich mal stark. Denn Paypal sperrt gerne und oft Konten, zum Beispiel bei “ungewöhnlichen Aktivitäten”. Das können etwa Zahlungseingänge sein, die es in der Vergangenheit nicht gegeben hat. Wenn man also gerade mal etwas Geld braucht, ein paar Sachen verkauft und die Zahlungen über PP abwickelt, genau dann wird das Konto und das Guthaben gesperrt.

Häufig muß man sich gegenüber PP dann legitimieren. Zumindest früher ging das, wie für US-Unternehmen üblich, über die Telefonrechnung, schließlich kennen die Amis ja nicht so etwas wie Personalausweise.

Ich bin zwar noch bei Paypal, versuche aber ohne diesen Laden auszukommen. Gerade bei Ebay ist das schwierig, da dort auch viele andere Zahlungsarten (etwa Kreditkartenzahlung) über den Dienstleister Paypal abgewickelt werden. Letztens habe ich übrigens eine Bestellung in einem Online-Shop per Vorkasse bezahlt. Am gleichen Tag überwiesen, am nächsten Tag ist das Geld eingangen und die Ware wurde verschickt. Mit PP wäre das auch nicht schneller gegangen.

RIP Bitcoin

Bitcoin ist tot. Zumindest viele grundlegende Ideen dahinter.

Bitcoin sollte Schwächen von konventionellen Zahlungsmitteln abschaffen, etwa eine Dezentralisierung des Geldsystems durch die Blockchain. Das ist grandios gescheitert. Vor Jahren haben noch viele Menschen, bzw. deren Rechner, am Schürfen von Bitcoins von Verifizieren von Transaktionen mitgearbeitet. Heute sind das nur noch wenige Serverfarmen, die mit einem immensen technischen Aufwand und einem gigantischen Stromverbrauch an der Blockchain herum rechnen. Sollte jemand Zugriff auf mehr als die Hälfte der Rechenkapazität des Bitcoin-Mining-Netzes haben, so kann dieser theoretisch auch Transaktionen fälschen. Diese Gefahr rückt in immer.

Und da rein konzeptionell das Mining immer schwieriger wird, ist es sehr unwahrscheinlich, daß sich die Situation grundlegend ändern wird.

Auch die Leistungsfähigkeit des Netzwerkes zur Zahlungsabwicklung ist immer noch schwach. Zwar gab es schon einige Verbesserungen, die mehr Transaktionen pro Sekunde erlauben. Sollte Bitcoin irgendwann mal als Zahlungsmittel richtig durchstarten sollen, müssten da noch gravierende Veränderungen geschehen. Hin und wieder gibt es mal Forks, die neue Ideen einbringen. Allerdings gibt es noch eine weitere Kryptowährung, die niemand wirklich braucht.

Aktuell ist Bitcoin (BTC) nur dadurch so erfolgreich, das es ein gutes Spekulationsobjekt ist. Dadurch kommt es auch immer wieder in die Schlagzeilen. Es kann sein, daß man selbst jetzt noch gut mit BTC spekulieren kann, aber es ist eine riesige Blase, die irgendwann platzen wird. Wer da nicht rechtzeitig aussteigt, kann alles verlieren. Einige Bitcoinbefürworter widersprechen dem zwar, denn sie argumentieren, daß dadurch daß die Summe aller Bitcoins begrenzt ist eine Deflation zum Prinzip dazugehört.

Irgendwann wird es sich nicht mehr lohnen BTC zu schürfen. Die Kosten dafür sind durch die Technik und vor allem durch den Strom exorbitant hoch. Dann soll sich das Ganze System durch die Transaktionsgebühren finanzieren. Wenn allerdings keine nennenswerten Zahlungen mit Bitcoin durchgeführt werden, gibt es nicht genug Transaktionsgebühren. Spätestens dann ist Bitcoin tot.

Versicherungsärger durch Pannendienst

Vor einiger Zeit schrieb ich ja über die Pannendienste der Versicherungen. Ich war damals schon wenig begeistert darüber. Allerdings habe ich es gewagt, diesem Dienst noch mal in Anspruch zu nehmen; und das sogar mehrfach.

Das Auto sprang hin und wieder nicht an. Das ist ja meistens ärgerlich, schließlich will man in der Regel irgendwo anders hingelangen, wenn man sich in ein Auto setzt. Und das geht dann nicht. Wenn Glück hat, gibt es noch eine andere alternative Transportmöglichkeit, oder man muß halt bleiben, wo man ist. Das will man aber eher nicht, wenn man nicht zu Hause ist. Und dann ist ja noch das Auto, das nun eher ein Autoimmobil ist. Den Zustand, daß es nicht fährt möchte man ja gerne ändern, sonst kann sich ja gleich die laufenden Kosten dafür sparen. Da die wenigsten Menschen Kfz-Mechaniker sind, muß man also das Auto zu einer Werkstatt bringen. Da es nicht selbst fährt, benötigt man Hilfe. Mit einem zweiten Wagen kann man das Fahrzeug selbst abschleppen, aber das sorgt bei mir stets für Schweißausbrüche, auch wenn es nur ins Nachbardorf geht. Und mehr als 30 km/h fahr ich damit auch nicht, so daß so eine Fahrt, und die damit verbundenen Schweißausbrüche, auch mal länger ausfallen.

Es kommt aber auch mal vor, daß die Distanz zwischen defekten Kfz und Werkstatt etwas größer sind oder kein Schleppfahrzeug zur Verfügung steht. Da benötigt man also professionelle Hilfe. Kein Problem, man hat einen Schutzbrief mit der Kfz-Haftpflichtversicherung abgeschlossen. Also einfach mal bei der Versicherung anrufen und den Fall schildern. Dann erfährt man, daß der Betrag, den man fürs Abschleppen erstattet bekommt, gedeckelt ist. An einem Wochenende oder Feiertag kann das Abschleppen schon mal teurer sein, als der Betrag, den man zurückbekommt. Wenn also nicht ganz so eilig ist, vielleicht am nächsten Tag noch mal melden.

Nach dem Anruf bei der Versicherung bekam in der Regel nach 30 Minuten einen Rückruf vom Pannendienst, nur 30 weitere Minuten später stand er dann vor der Tür. Nach einer kurzen Vor-Ort-Diagnose wurde dann entschieden den Wagen in die Werkstatt zu schleppen.

Leider kam es vor, daß der Wagen nach dem Abladen plötzlich wieder ansprang. Die Werkstattleute konnten dann auch nur Vermutungen über die Ursache abgegeben. Der Fehler ließ sich trotz mehrere Reparaturen nicht endgültig beseitigen. Immer wieder gab es hartnäckige Startschwierigkeiten und verschiedene Fachwerkstätten haben ihr Glück versucht. Zwischendurch war mal ein paar Wochen wieder alles OK, bis der Fehler wieder auftrat. Das kostete nicht nur einiges an Geld für die verschiedenen Werkstattbesuche, sondern auch vor allem Nerven. Außerdem hatte man ständig die Angst, der Wagen würde irgendwo beim nächsten Starten wieder aus bleiben.

Das Ganze zog sich über mehrere Monate. Den Pannendienst haben wir in der Zeit dreimal in Anspruch genommen. Irgendwann kam dann ein Schreiben der Versicherung, daß man uns zum Jahresende, aufgrund der vielen Schadensfälle, den Vertrag kündigt. Das dürfen die Versicherungen, aber irgendwie ist es trotzdem nicht OK. Allerdings haben wir zu diesem Zeitpunkt den Wagen sowieso schon abgemeldet, da ein weiterer Reparaturversuch zu teuer geworden wäre. Wir haben dann ein anderes Auto gekauft. Die Auswahl der Versicherung wurde uns dann etwas erleichtert, weil wir die alte Gesellschaft nicht mehr berücksichtigt haben.

Tja, schon doof, wenn Kunden, tatsächlich auch Leistungen der Versicherungen in Anspruch nehmen. Aber auch doof, wenn man dadurch einen Kunden verliert, er in den nächsten Jahren sicherlich nur eingezahlt hätte.

RIP Flattr

Ich habe Flattr gerne benutzt. Es war ein Dienst, über den man kleine Geldbeträge etwa Inhalteproduzenten, wie etwa Verlagen oder Podcastern, zukommen lassen konnte. Man hat monatlich ein festen Betrag als Budget festgelegt, den man ausgeben wollte. Fand man einen Beitrag im Web gut und hat der Anbieter Flattr unterstützt, so konnte man diesen Beitrag durch den entsprechenden Button “flattrn”. Am Monatsende wurde das monatliche Budget auf alle Flattrs gleichmäßig verteilt.

Das Prinzip finde ich sehr gut. Man kann einerseits Inhalte im Web bezahlen (ohne das man das muß) und gleichzeitig sieht der der Anbieter, welche Beiträge besonders gefallen haben.

Leider hat Flattr sich selbst kaputt gemacht. Es gab einmal einen Relaunch, nach dem aber längst nicht mehr alle vorherigen Funktionalitäten zur Verfügung standen. So gab es etwa keine E-Mails mehr, etwa über die monatlichen Flattrs oder eine Benachrichtigung, daß man wieder Geld einzahlen sollte. Auch die Webseite ließ zu Wünschen übrig. Der endgültige Todesstoß kam dann aber, als bekannt wurde, daß Eyeo Flattr übernimmt.

Eyeo ist die Firma hinter dem Browser-Plugin Adblock-Plus. Eyeo hat das Geschäftsmodell entwickelt, daß Werbung geblockt wird, aber das man sich von diesem Blocken freikaufen kann. Ich finde das moralisch doppelt verwerflich. Als Nutzer nutze ich einen Adblocker, weil ich eben KEINE Werbung haben möchte. Lässt er absichtlich etwas durch, ich das nicht in Ordnung. Wäre ich jemand der Online-Werbung schaltet, hätte für mich das Angebot meine Werbung gegen Bezahlung eines bestimmten Betrages doch nicht zu blocken, irgendwie den Anschein einer digitalen Wegelagerei.

Aber nein! Eyeo tut “natürlich” auch was für das Geld. Sie prüfen nämlich, ob die Werbung ihren Richtlinien für nichtnervende Werbung entspricht, und DIESER Aufwand kostet Geld.

Also für mich ist das höchst unseriös. Ich habe deswegen meinen Flattr-Account gelöscht. Ich bin mir allerdings nicht sicher ob, die Löschung geklappt hat. Es kam keine weitere Meldung, aber ich kann mich auch nicht mehr einloggen. Naja, so ist das halt bei vielen Diensten. Account löschen bedeutet eher nur, ihn zu deaktivieren. Die schönen Kundendaten will man ja weiterhin behalten.


Nachtrag 13.10.2017

Flattr will den eigenen Tod noch beschleunigen, indem sie nur noch US-Dollar als Währung führen und nur noch Kreditkarten als Zahlungsmittel akzeptieren. Das Umrechnen von Währungen beherrschen sie wohl nicht und habe auch nicht erkannt, daß der Dollar immer mehr an Bedeutung verliert.

So Long, and Thanks for All the Fish

Kontowechselservice

Ich spiele ja schon seit längerem mit dem Gedanken, meine Bank zu wechseln. Ich bin da zwar schon mehr als 25 Jahre, aber so etwas zählt heutzutage ja nicht mehr.

Und dann überrascht mich meine Bank mit folgendem Angebot:

Schön, daß die Einem den Wechsel so einfach machen wollen. Übrigens wurde diese Filiale wenige Tage, nach dem ich das Foto gemacht habe, geschlossen und ist nur noch ein Automatensaal. So viel zur Kundennähe…

Übernahme Strato durch 1&1

United Internet (UI), der Konzern zu dem auch mein “Lieblingsprovider” 1&1 gehört, hat den Webhoster Strato übernommen. In der Heise-Meldung vom 15.12.2016 hieß es noch, das Ganze stünde noch unter dem Vorbehalt des Bundeskartellamtes. Ich habe zwischendurch immer mal wieder auf der Seite des Kartellamtes mit den laufenden Verfahren nachgesehen, allerdings nichts gefunden. Ich habe dann mal per E-Mail beim Bundeskartellamt nach dem Stand des Verfahrens gefragt, da ich irgendwo gelesen habe, daß die Zustimmung bereits erteilt wurde. In der Antwort wurde nur mitgeteilt, daß die Entscheidung am 10.02.2017 gefallen sei. Ich finde das mehr als erstaunlich. Ich hätte erwartet, daß es zumindest ein Hauptprüfverfahren gibt. Ich kenne nicht die genauen Zahlen, aber ich schätze daß 75% aller privaten Hosting-Pakete entweder bei 1&1 oder Strato laufen. Und diese Konzentration wurde von staatlicher Seite so zugelassen.

Ich werde diese Monopolisierung nicht unterstützen, und meine Pakete bei 1&1 und Strato kündigen. Der Großteil läuft mittlerweile sowieso schon bei anderen Providern.

UI ist weiterhin auf Einkaufstour und übernimmt Drillisch. Manchmal kann man einen Konzern halt nur großartig verändern, in dem man dazukauft oder Unternehmensteile abstößt; je nach Wetterlage.

In diesem Kontext erscheint eine Parteispende Ralph Dommermuths (als Privatperson), dem Gründer, Hauptaktionär und Vorstandsmitglied von UI in Höhe von 500.000,00 € an die CDU in einem zweifelhaftem Licht.