Ich nutze Adblocker – und das ist auch gut so

Aktuell ist die Diskussion um Adblocker mal wieder etwas angeheizt. Auslöser ist wohl, daß Adblocker nun auch auf Apple-Geräten angekommen sind.

Ich nutze Adblocker vdschon seit längerem und dafür sprechen mehrere Gründe.

Irgendwann haben es die Werber zuweit getrieben. Pop-Ups, Pop-Under bei denen beim Schließen manchmal sogar noch ein weiteres Fenster aufging, Overlays, Sound, nicht überspringbare Werbeclips vor Videos. Ich habe mir dann einfach einen Adblocker installiert und es war Ruhe.

Hinzu kommt, daß meine Internetverbindung nicht die schnellste ist. Ich habe hier maximal 3 Mbit/s zur Verfügung. Das ist in heutigen Zeiten schon fast nicht mehr in der Definition eines Breitbandanschlusses. Ich habe zwar eine Flatrate, aber meine Zeit ist begrenzt. Da vermeide ich es doch lieber, für mich unnütze, Werbung herunterzuladen. Ansonsten wird es manchmal eh zäh, bis sämtliche Werbenetzwerke ihre Anzeigen ausgeliefert haben.

Beim mobilen Surfen gibt es praktisch keine Flatrates. Man hat je nach Vertrag ein bestimmtes Datenvolumen zur Verfügung. Will ich mehr, muß ich auch mehr zahlen. Ohne Werbung komme ich mit einem kleineren Paket aus, als mit Werbung. Ich will ja nicht auch noch für die Zustellung von Werbung bezahlen. Das wäre ja so, als müßte man für Postwurfsendungen als Empfänger Porto zahlen.

Viele Anzeigen werden von wenigen großen Werbenetzwerken ausgeliefert. So können die Betreiber dieser Werbenetzwerke sehen, welche Server ich besucht habe und welche Seiten ich dort aufgerufen habe. So kann ein Profil über meine Interessen und Gewohnheiten erstellt werden.

Außerdem ist es mehrfach vorgekommen, daß über Anzeigen beziehungsweise über die dort verlinkten Seite, Schadsoftware verteilt wurde. Der Einsatz eines Adblockers dient also auch der Gefahrenabwehr.

Ich weiß Websitenbestreiber nehmen durch die Werbung Geld ein. Manche wollen damit Geld verdienen, andere einfach nur ihre Kosten für die Server decken. Ich habe deswegen einige häufiger besuchte Websites in eine Whitelist aufgenommen, so daß dortige Werbung angezeigt wird. An manchen Tagen klicke ich sogar mal absichtlich alle Anzeigen an, in der Hoffnung, daß der Betreiber mehr Geld bekommt.

Aber müssen Google und Co. den immer unbedingt mit verdienen? Warum vermarkten die Betreiber nicht selbst ihr Werbeplätze. Sie hätten dann mehr Einfluss, für was geworben wird und müssen Google nichts abgeben.

Was mich auch immer wundert, daß viele Websites keine Möglichkeit bieten, freiwillig einen kleine Betrag zu zahlen. Ich bin seit einiger Zeit bei Flattr angemeldet. Dort legt man zunächst einen monatlichen Betrag fest, denn man insgesamt verteilen möchte (“flattrn”). Flattr zieht dann den Betrag bei mir ein. Gefällt mir eine Artikel oder eine ganze Website, die Flattr unterstützt, kann ich dort einfach den Button “Flattrn” drücken. Am Monatsende wird dann mein Budget gleichmäßig auf alle “geflatterten” Seiten verteilt. Komischerweise sind die meisten Websites mit Flattr-Button private Seiten oder kommen aus dem Open-Source-Bereich. Im kommerziellen Umfeld habe ich bisher kaum eine Flattr-Möglichkeit gefunden.

Ein Gedanke zu „Ich nutze Adblocker – und das ist auch gut so

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