Forscher tüftelt an Alkoholersatz

Alkohol ist eine in unser Gesellschaft weitgehend akzeptierte Droge. Das kommt vor allem daher, weil Alkohol nun mal beim Herstellungsprozess von bestimmten Getränken entsteht. Alkohol macht nicht nur betrunken, sondern auch krank und süchtig. Deshalb kam einen britischen Forscher die Idee, einen künstlichen Alkoholersatz zu schaffen, der aber weder krank noch süchtig machen soll.

Bin ich der Einzige, der diese Idee absolut absurd findet? Ich selbst trinke keinen Alkohol, weil ich mich nicht künstlich berauschen möchte und gerne Herr meine Sinne bleibe. Den Rausch sah ich meistens als schlechte Nebenwirkung von Alkohol. Ich kenne eine Menge Leute die nicht gemerkt haben, wann mit dem Alkohol Schluß sein sollte. Der Rausch hat sie in erster Linie aggressiv gemacht und die schlechtesten Eigenschaften der Personen nach außen gekehrt.

Was wäre, wenn der Forscher eine Alternative zu anderen Drogen gesucht hätte, mit den gleichen Intentionen (nur Rausch, keine Sucht, keine Schädigung des Körpers)? Hätte er dafür auch öffentliche Gelder bekommen?

Die gute Nachricht: Bei Getränkeherstellern ist er mit seiner Idee abgeblitzt. Aber warum sollte seine Droge überhaupt in Getränke? Er könnte sie doch auch als Tabletten, zu schnupfendes Pulver oder zum Rauchen anbieten.

Streusalzverbot

Bei uns in der Gegend ist privater Gebrauch von Streusalz verboten. In jedem Zeitungsartikel zum Thema Räum- und Streupflicht, in jeder Gemeindesatzung wird darauf hingewiesen, daß man kein Salz streuen darf. Man darf nur Sand, Granulat oder andere abstumpfende Mittel streuen.

Geht man dann aber zum örtlichen Supermarkt oder Baumarkt, findet man dort palettenweise Säcke mit Streusalz. Fragt man dann das Personal nach Granulat, bekommt man den Hinweis, daß man das nicht führe. Immer wenn ich doch irgendwo was finde, decke ich mich gleich mit einem größeren Vorrat ein.

Irgendwie passt das nicht zusammen. Warum verkauft der Einzelhandel so viel Streusalz, wenn es niemand benutzen darf? Und warum bietet der Einzelhandel keine legalen und ökologischeren Alternativen an?

Scareware-Anzeige von 1&1 und Anderen

Es gibt ja im Internet diese Anzeigen, die einem vorgaukeln, es drohe irgend eine Gefahr auf dem Rechner und man müsse auf einen Link klicken, um die Gefahr zu beseitigen. Meistens holt man sich erst man Ungeziefer auf den Rechner. Programme die angeblich den Rechner reinigen/schützen/beschleunigen infizieren aber tatsächlich den Rechner. Solche Programme/Anzeigen werden auch “Scareware” genannt, da sie dem potentiellen Opfer erst einmal Angst einflößen und der verängstigte User oft genug das Gehirn ausschaltet und alles blind befolgt.

Nun ist mein Provider 1&1 wohl auch auf diesen Zug aufgesprungen. Neulich begrüßte mich folgendes Bild beim Einloggen in den Kundenbereich:

“80 versuchte Angriffe”. Klingt ja erst einmal bedrohlich. Ich habe tatsächlich den Link angeklickt, um mehr zu erfahren, was das denn nun für “versuchte Angriffe” waren. Hinter dem Link verbarg sich aber eine Werbeseite von 1&1. Man könnte irgend so ein 1&1-Sicherheitspaket kostenpflichtig buchen. Darauf habe ich dankend verzichtet. Vielleicht waren diese “versuchten Angriffe” ja böse Portscans oder misslungene Loginversuche. Man weiß es nicht und 1&1 hat auch kein Interesse Details herauszurücken, ob die “Hacker” nicht noch versuchen nichtexistierende Seiten aufzurufen.1&1 möchte nur den verängstigen Kunden ein “Sicherheitspaket” verkaufen.

Mit Angst zu werben finde es sowieso immer doof. Das erzeugt bei mir eher ein Gefühl der Ablehnung. Meister der Angst-Werbung sind ja Versicherungen. Wenn man so ein normales Werbeprospekt einer Versicherung durchblättert, fühlt man sich ja gleich schlecht.

Gerne wirbt ja auch die GEZ der Beitragsservice mit Angst. “Du hast nicht gezahlt!” war doch früher ihr Spruch. Die Urheberindustrie hat aber den Vogel abgeschossen mit ihrer Kampagne “Hart aber gerecht – Raubkopierer sind Verbrecher”. Es gab da unter anderem einen Spot in dem Kinder vor einem Gefängnis ein Geburtstagslied singen und dann die Mutter fragen, wann Papa wieder da sei. “Noch viermal singen” lautet die Antwort der Mutter.

Adressiert war diese ganze Kampagne an den gemeinen Filesharer (“Raubkopierer”), der sich ein paar Lieder aus dem Internet herunterlädt. Man kann hier aber auch sehen, wie nicht nur Angst geschürt wird, sondern gezielt desinformiert wurde. Das Herunterladen von Musik war immer eine Grauzone, auf jeden Fall rechtlich unzulässig ist aber das Hochladen. Viele Filesharingprogramme stellen die runtergeladenen Teile gleich zum Upload bereit. Das sind auch die Fälle, die bis heute massenhaft abgemahnt werden und vor allem für die Anwälte eine Goldgrube sind.Die Abgemahnten sind nicht dadurch nicht verurteilt und somit auch keine Verbrecher.

Tatsächlich strafrechtlich verurteilt wurden nur vereinzelt Einige. Und waren eher Leute, die ganze Websites mit illegalen Downloads anboten. Und auch da wurde oft nicht das volle Strafmaß “fünf Jahre” ausgenutzt.

Für mich neu im Bereich der Angstwerbung ist die Business Software Alliance (BSA), die so gut die alle großen Softwarefirmen vertritt. Im Büro trudelte letztens ein Schreiben rein, daß man uns ja angeblich schon vor einigen Monaten geschrieben habe, wie wichtig die richtige Lizenzierung der Software sei und als Hilfe böte die BSA ein Softwaretool an. Nun haben die festgestellt, daß wir das Tool noch nicht heruntergeladen haben. Das mögen wir doch schnellstens nachholen, schließlich drohen hohe Strafen, wenn man unlizenzierte Software einsetzt.

Warum immer so negativ, warum so drohend? Bei den Rundfunkgebühren gab es mal eine Kampagne vom WDR(?) mit dem Motto “Danke, daß sie gezahlt haben – und das bieten wir Ihnen dafür”. Das ist in meinen Augen der bessere Weg, als die Mehrheit der Unschuldigen unter Generalverdacht zu stellen.

Wie viel Überwachung noch?

Nach jedem Terroranschlag, ob in Deutschland oder sonst wo in der “westlichen Welt”, nach jeder schlimmen Gewalttat, kommen sie aus den Löchern und rufen “Mehr, mehr, mehr…”. Mehr Überwachung, mehr Einschränkungen der Freiheit, mehr Kontrolle, mehr Geheimdienste, mehr Speicherung von Daten, mehr Polizei mehr Macht…

Ich habe mich gefragt, ob eigentlich irgendwann mal Schluß ist. Wann wären die Innenminister, Rechtspopulisten, Hinterbänkler, Präsidenten von Geheimdienst- und Polizeibehörden und Vorsitzende von Polizeigewerkschaften eigentlich zufrieden? Wie sähe ein Staat aus, in dem sie zufrieden wären? So zufrieden, daß sie nicht nach jeder (vermeintlichen) Bedrohung wieder “Mehr, mehr, mehr” rufen müssen. Bitte liebe Überwachungsbefürworter: Karten auf den Tisch! “Wünsch Dir was!”

Vielleicht sollten mal ein paar Journalisten den entsprechenden Personen nachfragen, wie ihr Konzept für einen wirklich “sicheren” Staat aussähe.

Ich fürchte das wäre für die Bürger, die Demokratie und die Freiheit ein Schreckensszenario. Aber wie weit wollen wir denn noch gehen? Es gibt ja dieses Bild von dem Frosch der sofort wieder aus dem Wasser springt, wenn er merkt, daß es zu heiß ist. Erhöht man jedoch die Wassertemperatur nur langsam merkt er das nicht und wird am Ende bei lebendigen Leibe gekocht. Wir dürfen uns nicht kochen lassen!