Bundeswehr verübt Cyberangriff gegen Afghanistan

Es wird ja immer wieder betont, wie wichtig Netzinfrastruktur ist und das Angriffe auf diese nicht nur als terroristischer sondern auch als kriegerischer Akt gesehen werden sollen. Deswegen hat die Bundeswehr in diesem Bereich in letzter Zeit massiv aufgerüstet. Natürlich immer alles nur zur Abwehr – das wird zumindest so behauptet.

Nun wurde aber bekannt, daß die Bundeswehr bereits im letzten Jahr sich in das afghanische Mobilfunknetz gehackt hat, um die Entführer einer Deutschen zu lokalisieren. Hätte man nicht bei den afghanischen Behörden um Amtshilfe bitten können? Manche werden sicherlich meinen, der Zweck heiligt die Mittel, aber man braucht den Spieß einfach mal um zu drehen. Was wäre wenn sich Hacker der russischen Armee in die Server der Deutschen Telekom gehackt hätten? Das hätte doch sicherlich mindestens für noch mehr diplomatische Verstimmung gesorgt. Das hätte sich die Bundesregierung und die Telekom sicherlich nicht bieten lassen.

Unkraut vergeht nicht

Herr von Guttenberg will wieder zurückkommen. Seehofer will ihn auch wiederhaben.  Er wird ja auch nicht als kleines Lichtlein irgendwo in der Kommunalpolitik anfangen oder als Hinterbänkler sein Dasein fristen. Nein, er will wieder ganz nach oben. Und Andere wollen das auch.

Ich frage mich aber, warum sollte man Guttenberg wieder in die deutsche Politik lassen? Was hat er vorzuweisen? Was qualifiziert ihn als Spitzenpolitiker? Sollen da nicht Werte wie Glaubwürdigkeit, Integrität und Fachwissen ganz oben stehen. Ich sehe bei ihm keinen Punkt davon erfüllt. Es war ja nicht nur seine gefälschte Doktorarbeit. Auch bei den Angaben zu seiner beruflichen Karriere hat er mehrfach übertrieben. Seine umfassenden Kenntnisse in der Wirtschaft beschränkten sich auf die familiäre Vermögensverwaltung. Und die Tätigkeit als freier Journalist, war tatsächlich nur ein Praktikum.

Aber es ist ja oft so, wenn man mal “ganz oben” war, ist es ein leichtes wieder dort hin zu kommen, nicht immer, aber ziemlich oft. Uli Hoeneß soll ja auch wieder Präsident von Bayern München werden. In dieser Liga sind Vorstrafen wohl egal. Da kann auch einen verurteilter Steuerbetrüger Präsident werden.

More Spinach

Diese Pizzapackung verursacht bei mir nur Kopfschütteln.

Big Pizza vorne

“New More Spinach” steht da. Also “neu, mehr Spinat” auf englisch. Klar “Big Pizza” war schon immer ein englischer Markenname, daß aber nun die gesamte Vorderseite so tut, als die Pizza ein amerikanisches Produkt, ist doch etwas verwunderlich.

Auch auf der Rückseite haben die Marketingsfuzzies noch einen englischen Spruch untergebracht “Fluffy base, juicy topping”.

Nun ist es nicht so, daß der Hersteller Wagner irgendwie aus den USA kommt; es ist ein urdeutsches Unternehmen, welches allerdings vom Schweizer Lebensmittelkonzern Nestlé übernommen wurde.

Es ist auch nicht so, daß diese Packung für den englischsprachigen Markt produziert wurde, die Rückseite zeigt ganz klar, daß die Pizza im deutsch-, niederländisch- und französischsprachigen Raum verkauft werden soll.

Big Pizza hinten

Ich weiß nicht, ob man das Täuschung nennen soll. Für mich ist es eher peinlich, so ein pseudoamerikanischen Touch zu erwecken.

Bundesregierung will Datenschutz abschaffen

Dieser Artikel bei Heise online ist zwar schon etwas älter, die Aussagen der drei Bundesminister de Maizière, Gabriel und Dobrindt haben es aber in sich.

So sei der Datenschutz ein Hemmnis für die Wirtschaft und man bräuchte neue Begriffe, die sicherer klingen als zum Beipiel “Cloud”. Nicht die Technik soll besser werden oder die Datensicherheit, man will einfach nur einen neuen Namen für das Kind, was bereits, zu Recht, tief im Brunnen liegt.

Datensparsamkeit, also das Prinzip, daß überhaupt nur solche Daten erfasst werden, die unbedingt nötig sind, will Dobrindt durch einen “kreativen Datenreichtum” ersetzen.

Vielleicht denken, die drei Herren ja, wenn man den Datenschutz abschafft, gäbe es vielleicht mal auch hier in Deutschland so einen Datenmoloch wie Google oder Facebook. Ich wüßte gar nicht, warum wir die hier haben wollten. Steuern werden solche Unternehmen doch sowieso nicht in nennenswerter Höhe abführen. Ich finde es wichtig auf Datenschutz zu setzen. Das ist das, mit dem Deutschland punkten sollte; als Standort für sichere Daten.

De Maizière hat außerdem mal wieder behauptet, Verschlüsselung wäre “gut und richtig”, allerdings möchte er doch gerne luschern können. Der große Bruder soll uns ja beschützen.

HP deaktiviert Druckerpatronen

Zack, mit einem Schlag deaktiviert HP unzählige Druckerpatronen. Dabei handelt es sich um Nachbauten der Original-HP-Patronen. Bis vor kurzem funktionierten diese noch, doch nun hat HP eine Funktion scharf geschaltet, daß viele Fremdpatronen zum Stichtag 13. September nicht mehr funktionierten. Teilweise war das schon in der Original-Drucker-Firmware vorhanden, teilweise wurde diese durch ein automatisches Firmware-Update nachinstalliert.

Es zeigt einmal mehr, daß Druckerhersteller alles mögliche versuchen, um ihre Tinte oder Toner zu möglichst hohen Preisen verkaufen zu können. Konkurrenten werden über Patente ausgeschaltet, Nachfüllen wird erschwert, Chips in den Patronen sorgen dafür daß die Patronen nach einer bestimmten Seitenanzahl als leer markiert werden, auch wenn tatsächlich noch genügend Tinte im Tank ist und Drucker quittieren komplett ihren Dienst, nicht weil sie kaputt sind, sondern, weil ein interner Zähler das Gerät abschaltet.

Die Marketingexperten der Druckerhersteller können natürlich genug Geschwurbel produzieren, in dem es so klingt, als seien diese ganzen Maßnahmen selbstverständlich nur zum Wohle des Kunden.

Ich warte ja eigentlich immer noch darauf das Lexmark mal einen Kunden verklagt. Die meisten Lexmark-Tonerkartuschen sind nämlich mit dem Hinweis versehen, daß sie ermäßigt angeboten werden, unter der Voraussetzung, daß man die leere Kartusche an Lexmark zurückschickt. Die wollen die nicht etwa recyclen. Lexmark geht es nur darum, daß Dritte diese leeren Kartuschen nicht einfach wieder mit Toner befüllen sollen. Auf den Kartons ist ein entsprechender “Vertrag” aufgedruckt, den man Öffnen des Kartons angeblich annimmt. Das ist rechtlich mehr als zweifelhaft.

Ich glaube Lexmark ist auch der Hersteller, die auf Patronen und Kartuschen länderspezifisch herstellt. Technisch unterscheiden sich Drucker und Kartusche nur durch eine interne Kennzeichnung, in der das Land einprogrammiert ist. So kann man eine polnische Tonerkartusche nicht in einem deutschen Drucker betreiben. Der polnische Toner ist nämlich viel günstiger, das ist der einzige Unterschied. Dafür gibt es aber sicherlich auch eine marketingkompatible Erklärung. Vielleicht bezuschusst Lexmark die polnischen Kartuschen und zahlt drauf, damit die armen Polen auch in den Genuss der Lexmark-Qualität kommen können.

Zu viele Arztbesuche?

Der Chef der KKH, meint die Hälfte aller Arztbesuche seien überflüssig. Das kann sein, aber ich vermute eher aus anderen Gründen.

Ich gehe ca. 1 mal im Jahr zum Arzt. Meistens sind das profane Erkältungskrankheiten, da kann ein Arzt eigentlich nicht viel machen. Allerdings benötige ich für meinen Arbeitgeber eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (“gelber Schein”). Nur deswegen muß ich zum Arzt. Ich würde gerne darauf verzichten, denn wenn man sich schlecht fühlt, kann man gerne darauf verzichten stundenlang im Wartezimmer mit etlichen anderen hustenden und niesenden Menschen zu sitzen. Die “Behandlung” dauert meistens denn ja nur wenige Minuten. Kurze Befragung, in Augenscheinnahme, vielleicht Abhorchen und dann gibt es noch ein Rezept für Medikamente die sowieso frei verkäuflich sind und selbst bezahlt werden müssen. Und als Krönung gibt es dann die benötigte AU-Bescheinigung.

Außerdem sollen ja die Kosten im Gesundheitswesen gesenkt und Besuche bei Spezialärzten eingeschränkt werden. Deswegen soll man nicht direkt zum Spezialisten, sondern erst einmal zum Hausarzt, der einen dann an den Spezialisten überweist. So kommt es aber zu zwei Arztbesuchen, statt einem.

Daß sich Menschen bei unklarer Diagnose oder schwerwiegenden Eingriffen eine zweite Arztmeinung einholen will, finde ich völlig legitim.

Kriminelle Flüchtlinge

Immer wenn es um Kriminalität von Flüchtlingen, oder sogar um den Verdacht der Mitgliedschaft bei einer Terrororganisation geht, kommen die rechten Fremdenhasser an und sagen, daß sie das ja schon immer befürchtet haben, aber niemand auf sie gehört hat.

Niemand hat behauptet, daß es unter den Flüchtlingen nicht auch Kriminelle, ja vielleicht sogar auch Terroristen gibt. Aber deswegen alle Flüchtlinge unter Generalverdacht zu stellen ist völlig falsch. Der allergrößte Teil der Geflüchteten ist froh, in Deutschland Schutz gefunden zu haben. Genau so falsch wäre es, alle Ostdeutschen als Neonazis zu bezeichnen.

Es gibt soll übrigens auch unter den Deutschen Kriminelle und Terrorsympathisanten geben.

Vorschlag: CSU und AfD zusammenlegen

Horst Seehofer hat mal wieder rumgepoltert. Diesmal will er die ARD und das ZDF zusammenlegen.

“Wir sind der Auffassung, dass die Grundversorgung auch von einer Fernsehanstalt geleistet werden könnte”

Man kann sicherlich bei den Öffentlich-Rechtlichen Rundfunkanstalten Einiges kritisieren. Aber ich finde mal soll auch beim Staatsfernsehen Pluralismus zulassen. Die Struktur der Anstalten spiegelt ja die Organisation des Staatsapparates wieder.  Das ZDF ist die bundesweite Organisation, ähnlich dem Bundestag. Die ARD entspricht den Landtagen und dem Bundestag. Es gibt es auch Staaten in denen es diesen ausgeprägten Föderalismus nicht gibt. Es ging also auch ohne. Aber an dieser Struktur sollte wirklich keiner rütteln. Es ist eine der Lehren aus der Weimarer Republik und der Nazizeit. Verteilung von Macht ist ein Mittel gegen Machtmissbrauch. Pluralismus in den Medien ist ein Mittel gegen Fehlinformationen.

Ich bin ja der Meinung man sollte die CSU und die AfD zusammenlegen. Der fremdenfeindliche und antidemokratische Rechtspopulismus kann auch von einer Partei gewährleistet werden.

Ein Sieg für die Netzneutralität!?

Die EU hat nun also festgelegt, daß alle Dienste im Internet diskriminierungsfrei angeboten werden sollen. Es darf keine “Überholspur” geben, auf denen bestimmte Daten bevorzugt behandelt werden.

Ein Sieg für die Netzneutralität? Ja und nein. Sicherlich ist das zunächst eine gute Entscheidung. Aber es gibt genug Interessenverbände, die das gerne anders hätten und die ihren Einfluß in der Politik wirken lassen. Und so werden sich sicherlich auch Günther Oettinger, der EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft, und andere wirtschaftsnahe Politiker das eine oder andere Mal dafür aussprechen, daß bestimmte Dienste doch vorrangig zu bedienen seien, belegt natürlich wieder mit den üblichen Beispiele aus der Medizin und dem Straßenverkehr.

Man sollte also weiterhin Augen und Ohren offen halten und genau schauen, wer da gerade wieder was ändern will.

Rechtsruck in Mecklenburg-Vorpommern

Nun gab es bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern, wie befürchtet, einen weiteren Rechtsruck. Die AfD ist die zweitstärkste Partei geworden. – Das ist beängstigend. Niemand will aber mit der AfD zusammenarbeiten; noch nicht. Auch die Linke war früher tabu, wenn es darum ging Koalitionspartner zu suchen. Das hat sich nach und nach geändert. Für mich ist die Linke immer noch nicht-regierungsfähig. Allerdings nicht unbedingt wegen ihrer Ziele und Politik, sondern wegen ihrer DDR-Vergangenheit.

Ich habe große Angst, daß das bei der AfD auch so sein wird, daß man sich im Laufe der zeit annähert. Schon jetzt höre ich vereinzelt Stimmen aus den renommierten Parteien, die Verständnis für die AfD-Wähler und ihre angeblichen Probleme hätten.

Die anderen Parteien sollten sich vom Fremdenhass, und das ist das was Hauptthema der AfD ist, explizit distanzieren.

Ich weiß noch nicht genau, welche Auswirkungen die Wahl auf das Land haben wird. Ich weiß nur, es wird nichts Gutes sein. Wahrscheinlich wird das Ansehen Mecklenburgs deutlich sinken (“Das sind doch alles AfD-Wähler”), wodurch der größte Wirtschaftsbereich, der Tourismus, leiden könnte.