Neuer PC – Teil 3 – Spiele

Ich habe mir kürzlich einen neuen PC zugelegt und bin bei der Gelegenheit gleich von Windows auf Linux umgestiegen. Eigentlich wollte ich ein Windows 7 noch parallel installieren. Vor allem, um darauf Spiele zu spielen.

Bei meiner Testinstallation habe ich schon festgestellt, dass eines meiner Lieblingsspiele “Dirt Rally” unter Steam auch als Linux-Version angeboten wird. Das hat mich begeistert. Von den großen AAA-Titeln spiele ich gerade GTA V, welches nicht nativ unter Linux läuft. Allerdings hat Valve gerade ein Beta-Programm gestartet, welches viele Spiele unter Linux lauffähig machen soll. Das Ganze nennt sich Proton. Damit lässt sich auch GTA V direkt in Linux spielen.

Es gab zwar noch ein, zwei kleinere Hürden zu überwinden. So machte der Rockstar Social Club Probleme. Die Anzeige war kaputt, weil ein Zeichensatz fehlte, außerdem gab es anfangs immer wieder Hänger, bis das Spiel gestartet werden konnte. Irgendwie habe ich das aber gelöst gekriegt. Dann war da noch die Sache mit den Spielständen. Ich habe es nicht geschafft, auf meine gespeicherten Stände zurückzugreifen. Ich weiß nicht, wo das Problem war, ob ich die falschen Dateien erwischt habe, sie ins falsche Verzeichnis kopiert habe oder was nicht richtig war. Ich habe mir damit beholfen, dass ich schließlich auf dem alten Windows-Rechner in der Social-Club-Software ausgewählt habe, dass ich die Spielstände online speichern möchte (“Cloud”). Dann konnte ich vom Linux-Rechner auf die Daten zugreifen und nachdem die Spielstände alle wieder da waren, auf lokale Speicherung zurückschalten.

Was mich bei der ganzen Sache aber tierisch genervt hat, waren die ewigen Downloads. Da werden ja pro Spiel zig Gigabyte geladen und mit meiner Super-Duper-Telekom-DSL-Anbindung dauern diese schon mal mehrere Tage. Ärgerlich war, dass ich ein Spiel zweimal laden musste, da ich bei der Einrichtung von Steam nicht darauf geachtet habe, auf welchem Laufwerk die Spiele gespeichert werden. Steam bietet zwar die Funktion einzelne Spiele in ein anderes Verzeichnis zu verschieben. Das funktionierte aber leider nicht bei allen. So kam ich im Dezember dann auf ein Downloadvolumen von, für mich astronomischen, 164 GB. Ich gebe die Hoffnung ja noch nicht auf, dass vielleicht dieses Jahr endlich Glasfaser gelegt wird. Die Verträge sind ja schon längst unterschrieben und die letzte Nachricht über Verzögerungen ist auch schon ein wenig her.

Neuer PC – Teil 2 – Die Software

Im ersten Teil schrieb ich ja bereits über die Planung, den Kauf und den Zusammenbau der Komponenten. Jetzt möchte ich kurz etwas über die Software schreiben.

Bisher habe ich stets Windows auf meinen PCs genutzt. Angefangen von Windows 3.1 über 95 und 98SE, dann über 2000 auf XP und schließlich auf Windows 7. Das Kachelexperiment von Windows 8 hat mich überhaupt nicht überzeugt. Windows kann mich nun gar nicht mehr begeistern. Der Zwang halbjährlich die großen Upgrades durchzuführen und dass man wenig Einfluss darauf hat, ist der erste Grund. Zweiter Grund ist die Tatsache dass Microsoft bei den Upgrades so viel verbockt hat, dass man die Software eigentlich gar nicht im produktiven Einsatz nutzen sollte.

Dann ist natürlich noch die Datenschutzproblematik. Was haben wir uns damals (bei Windows XP) aufgeregt, als eine eindeutige Hardwarekennung nach Redmond geschickt wurde. Heutzutage werden allen möglich Daten über die Benutzung an die Microsoft-Server übermittelt. Man kann dieses Verhalten meistens irgendwo deaktivieren, doch oft sind dieses Einstellungen nach dem Halbjahres-Upgrade wieder futsch.

Überhaupt ist das Verhalten von Microsoft gegenüber Windows-7-Nutzer unredlich. In den Jahren 2015 und 2016 hat man ja den Nutzern das Angebot unterbreitet kostenlos, auf Windows 10 umzusteigen. Viele Nutzer, wie auch ich, fühlten sich von den ständigen Hinweisen genervt. Im Internet kursieren etliche Tipps, wie man diese Störungen unterbinden kann, doch meistens kamen sie mit einem “Sicherheitsupdate” zurück. Zum Schluß gab es sogar verwirrende Menüs, die sicherlich dem einen oder anderen Nutzer gegen ihren Willen Windows 10 aufs Auge gedrückt haben.

Dieser Spuk ist endlich vorbei, aber trotzdem versucht, Microsoft weiterhin den Anwendern Windows 7 zu verleiden. So gibt es etwa einen Dienst, der ständig läuft, und die Festplatte nach Software untersucht und überprüft ob diese auch mit Win 10 kompatibel ist. Dass darunter massiv die Performance leidet, kommt Microsoft nur entgegen.

Also Windows kam nicht in mehr Frage. Da ich größtenteils schon viel mit Open-Source-Software gearbeitet habe und Linux bereits in einer Parallelinstallation lief. war klar, dass nun auch Linux das Hauptbetriebssystem werden sollte. Ich hatte in den letzten Jahren schon einiges an Erfahrung bei Linux-Systemen sammeln können, vor allem bei meinen Heim-Server, Raspis und gemietenden V-Servern.

War nur noch die Frage, welche Distribution. Vom hiesigen OSM-Stammtisch kannte ich schon Linux Mint, welches andere OSMler bereits nutzen. Ich habe es auf meinem alten Rechner parallel zu Windows installiert und immer mal wieder damit gearbeitet und für gut befunden. Zu dem favorisierte ich ein System, dass auf Debian oder Ubuntu aufsetzt, da ich mit diesen Distributionen schon gute Erfahrungen sammeln konnte und auch das Angebot an Softwarepaketen am größten scheint.

Meine Frau war von der Vorstellung Linux zu nutzen zuerst nicht so angetan. Sie hatte vor vielen Jahren wohl mal schlechte Erfahrungen gemacht. Ich glaube aber, die neueste Windows-Variante wäre eine größere Umstellung gewesen, als Linux Mint.

Passenderweise kam auch genau zu der Zeit, als der Rechner zusammengebaut war, die neue Mint-Version 19.1 (Tessa) heraus. Ich entschied mich für die “Geschmacksrichtung” Cinnamon. Die Installation klappte problemlos. Nervig ist halt nur das ewige Nachladen aus dem Internet, wenn man einen lahme DSL-Anschluss hat. Das war auch beim Installieren der Anwendungen zu spüren.

Wenn man von den Downloadzeiten mal absieht, ging alles einfach und schnell. Ich wusste ja größtenteils schon vorher welche Programme ich nutzen möchte. Auch die Konfiguration war zügig erledigt. Dann wurden noch meine Nutzer-Daten (Fotos, Musik, Filme, etc.) vom alten Rechner auf den neuen kopiert und schon war das neue System einsetzbar.

Was jetzt noch weggefallen ist, ist der unter Windows obligatorische Virenscanner. Ich hatte jahrelang Kaspersky im Einsatz, der aber hin und wieder für Probleme sorgte. Am Ende hat ich nur noch den Windows Defender im Einsatz. Eigentlich wollte ich ganz auf eine Antivirensoftware verzichten, da sie mehr geschadet (nicht nur im Geldbeutel) als genutzt hat, aber Microsoft hat ja eine “Pflicht” zur Benutzung eingeführt, denn ansonsten bekäme man keine Updates für Windows mehr.

Eigentlich wollte ich noch Windows 7 als zweites, zusätzliches Betriebssystem installieren, doch das war nicht nötig. Meine Steuersoftware habe ich sowieso immer in einer VM. Da bin ich ein wenig paranoid. Ich vertraue keiner Software vom Staat, wenn der Staat gleichzeitig die rechtlichen Mittel hat, seine Bürger auszuspionieren.

Windows wollte ich eigentlich noch als Spieleplatform nutzen, doch das musste ich nicht. Warum das so ist, beschreibe ich im dritten Teil.

Neuer PC – Teil 1 – Die Hardware

Der PC ist nicht tot. Meiner war nur etwas alt. Nach neun Jahren und diversen Aufrüstaktionen und Reparaturen sollte mal ein neues Gerät her. Früher habe ich meine Geräte selbst zusammen geschraubt. Irgendwann wurde mir das aber zu viel, weil sich manche Komponenten einfach nicht vertrugen und vor allem wurde die Kühlung des Systems immer wichtiger und komplizierter. Also habe ich mir dann mal ein Komplettmodell von Dell gekauft. Zu dieser Zeit hatte man noch weitreichende Konfigurationsmöglichkeiten, etwa beim RAM, Massenspeicher oder Prozessor. Ich war ganz zufrieden mit dem Gerät und habe mich wieder bei dem Hersteller umgesehen. Aber statt Vielfalt gab es nur Eintönigkeit. Das Einzige wo man noch mehr Optionen hatte, war bei der Wahl der der zusätzlichen Garantie- und Versicherungspakete.

Als Abonnent der c’t habe ich schon im Vorjahr aufmerksam das alljährliche Selbstbauprojekt angesehen und gedacht, dass ich so einen Bauvorschlag nachbauen möchte. Ich habe schon Ende des Jahres ganz gespannt auf die Ankündigung der Artikelserie gewartet. Als es endlich soweit war, habe ich am bereits am Freitag online die entsprechenden Artikel gelesen. Ich entschied mich für den Ryzen-Allrounder, den ich allerdings wie folgt erweitert habe:

  • Ryzen 7 2700X statt Ryzen 5 2600
  • 32 GB RAM statt 16 GB
  • MSI GeForce GTX 1060 Gaming X 6G statt MSI GeForce GT 1030
  • 1 TB SSD statt 500 GB SSD
  • zusätzlich 3 TB Harddisk als Datenhalde (Altbestand)
  • zusätzlich DVD-Brenner/BluRay-Laufwerk (Altbestand)

Ich hätte gerne noch einen internen Kartenleser dazugenommen, fand aber keinen, so dass ich mir schließlich einen externen USB-Hub mit SD- und Micro-SD-Slots gekauft habe.

Bei der Bestellung habe ich den Online-Preisvergleich von Heise genutzt. Die entsprechenden Einzelartikel waren schon auf einer Einkaufliste zusammengestellt, so dass man relativ einfach die Preise vergleichen konnte. Auch schön fand ich eine Funktion, bei der man angibt, dass man nur bei einer bestimmten Anzahl von Händler bestellen möchte und nicht jede Komponente woanders.

Ich habe bei drei verschiedenen Shops bestellt. Die Bestellung ging noch am Freitag raus und nach etwa einer Woche sind alle Sachen angekommen. Im Forum habe ich gelesen, dass es bei manchen Teilen, wie etwa dem Lüfter, später zu Lieferengpässen kam. Frühes Bestellen ist also sinnvoll, zumal die Händler und Paketdienste in der Vorweihnachtszeit eh schon gut ausgelastet sind.

Vor dem Zusammenbau empfiehlt es sich, die komplette Artikelserie durch zu lesen, da manche Tipps nur in einem Nachbarartikel auftauchen. Eigentlich ging der Zusammenbau einfach, aber eine Sache war doch etwas schwieriger: der ATX-12-V-Stecker in der Ecke des Boardes. Hier hatte man wenig Spielraum, und es war recht eng. Aber am Ende hat es doch geklappt. Außerdem musste man zwischendurch noch ein- zweimal genauer hinsehen, um zu erkennen, wie man die Kabel am besten verschwinden lässt.

Vor Inbetriebnahme sollte man unbedingt auf die Internetseite des Projektes gehen. Nur dort sind die BIOS- und vor allem Lüftereinstellungen dokumentiert. Und die sind essentiell für ein leises Gerät.

Mit dem BIOS gab es dann auch noch ein paar Probleme. Es wurde generell empfohlen die aktuellste Version zu nutzen. Getestet wurde der Bauvorschlag mit der BIOS-Version F3. Zwischenzeitlich erschien aber die Version F4, die aber zu Problemen im Standby-Betrieb führte. Diese Version wurde dann schnell von Gigabyte zurück gezogen. Allerdings erschien das fehlerhafte Update genau in dem Zeitraum, in dem viele c’t-Leser ihren PC zusammengebaut haben.

Übrigens war ich von dem BIOS-Update selbst überrascht. Ich kenne noch Updates über Disketten von denen man ein DOS gestartet hat. Das war damals eigentlich schon eine völlig veraltete Methode. Dass man nun aus dem BIOS heraus das Update von einem USB-Stick laden kann, finde ich ziemlich komfortabel.

Wie es mit der Softwareinstallation weiter geht, beschreibe ich in einem folgenden Artikel.