Versicherungsärger durch Pannendienst

Vor einiger Zeit schrieb ich ja über die Pannendienste der Versicherungen. Ich war damals schon wenig begeistert darüber. Allerdings habe ich es gewagt, diesem Dienst noch mal in Anspruch zu nehmen; und das sogar mehrfach.

Das Auto sprang hin und wieder nicht an. Das ist ja meistens ärgerlich, schließlich will man in der Regel irgendwo anders hingelangen, wenn man sich in ein Auto setzt. Und das geht dann nicht. Wenn Glück hat, gibt es noch eine andere alternative Transportmöglichkeit, oder man muß halt bleiben, wo man ist. Das will man aber eher nicht, wenn man nicht zu Hause ist. Und dann ist ja noch das Auto, das nun eher ein Autoimmobil ist. Den Zustand, daß es nicht fährt möchte man ja gerne ändern, sonst kann sich ja gleich die laufenden Kosten dafür sparen. Da die wenigsten Menschen Kfz-Mechaniker sind, muß man also das Auto zu einer Werkstatt bringen. Da es nicht selbst fährt, benötigt man Hilfe. Mit einem zweiten Wagen kann man das Fahrzeug selbst abschleppen, aber das sorgt bei mir stets für Schweißausbrüche, auch wenn es nur ins Nachbardorf geht. Und mehr als 30 km/h fahr ich damit auch nicht, so daß so eine Fahrt, und die damit verbundenen Schweißausbrüche, auch mal länger ausfallen.

Es kommt aber auch mal vor, daß die Distanz zwischen defekten Kfz und Werkstatt etwas größer sind oder kein Schleppfahrzeug zur Verfügung steht. Da benötigt man also professionelle Hilfe. Kein Problem, man hat einen Schutzbrief mit der Kfz-Haftpflichtversicherung abgeschlossen. Also einfach mal bei der Versicherung anrufen und den Fall schildern. Dann erfährt man, daß der Betrag, den man fürs Abschleppen erstattet bekommt, gedeckelt ist. An einem Wochenende oder Feiertag kann das Abschleppen schon mal teurer sein, als der Betrag, den man zurückbekommt. Wenn also nicht ganz so eilig ist, vielleicht am nächsten Tag noch mal melden.

Nach dem Anruf bei der Versicherung bekam in der Regel nach 30 Minuten einen Rückruf vom Pannendienst, nur 30 weitere Minuten später stand er dann vor der Tür. Nach einer kurzen Vor-Ort-Diagnose wurde dann entschieden den Wagen in die Werkstatt zu schleppen.

Leider kam es vor, daß der Wagen nach dem Abladen plötzlich wieder ansprang. Die Werkstattleute konnten dann auch nur Vermutungen über die Ursache abgegeben. Der Fehler ließ sich trotz mehrere Reparaturen nicht endgültig beseitigen. Immer wieder gab es hartnäckige Startschwierigkeiten und verschiedene Fachwerkstätten haben ihr Glück versucht. Zwischendurch war mal ein paar Wochen wieder alles OK, bis der Fehler wieder auftrat. Das kostete nicht nur einiges an Geld für die verschiedenen Werkstattbesuche, sondern auch vor allem Nerven. Außerdem hatte man ständig die Angst, der Wagen würde irgendwo beim nächsten Starten wieder aus bleiben.

Das Ganze zog sich über mehrere Monate. Den Pannendienst haben wir in der Zeit dreimal in Anspruch genommen. Irgendwann kam dann ein Schreiben der Versicherung, daß man uns zum Jahresende, aufgrund der vielen Schadensfälle, den Vertrag kündigt. Das dürfen die Versicherungen, aber irgendwie ist es trotzdem nicht OK. Allerdings haben wir zu diesem Zeitpunkt den Wagen sowieso schon abgemeldet, da ein weiterer Reparaturversuch zu teuer geworden wäre. Wir haben dann ein anderes Auto gekauft. Die Auswahl der Versicherung wurde uns dann etwas erleichtert, weil wir die alte Gesellschaft nicht mehr berücksichtigt haben.

Tja, schon doof, wenn Kunden, tatsächlich auch Leistungen der Versicherungen in Anspruch nehmen. Aber auch doof, wenn man dadurch einen Kunden verliert, er in den nächsten Jahren sicherlich nur eingezahlt hätte.