Versuchter Anschlag in französischer Bahn

Habe ich irgendwas verpasst? Ich habe noch keinen deutschen Politiker gehört, der aufgrund des versuchten Anschlages in einem französischem Schnellzug, schärfere Überwachungsmaßnahmen fordert.

Das ist doch ansonsten immer DIE Gelegenheit für Politiker aus der zweiten oder dritten Reihe sich in Rampenlicht zu bringen. Einfach die Sicherheitsgesetze verschärfen wollen. Es gibt so viel was da anbietet. Mehr Überwachung bei den Bahnen. Mehr Videoüberwachung. Vorratsdatenspeicherung geht auch immer.

Das alles bringt natürlich keine zusätzliche Sicherheit, aber vielleicht ein paar Wählerstimmen. Also Hinterbänkler: Vortreten!

P.S. Erinnert sich eigentlich noch jemand an die selten dämliche Idee, selbst in Bussen Sicherheitskräfte einzusetzen; ähnlich den Sky-Marshalls? Sollten dazu nicht sogar 1-Euro-Jobber eingesetzt werden?

besonderes Festplattendesign

Vor ein paar Wochen suchte ich nach einer externen Festplatte bei einem großen Versandhändler. Eine sprach mich vom Design her besonders an.

neues festplatten desgin

Allerdings war auf der Produktseite nachher nur ein normales Gehäuse zu sehen. Habe ich also nicht gekauft.

Massengentests

Immer mal wieder werden nach schweren Gewalttaten Massengentests durchgeführt. Da Menschen, auf die bestimmte Merkmale hinweisen (z.B. Wohnort, Alter, Geschlecht) gebeten eine Speichelprobe abzugeben, damit diese mit dem DNA-Material vom vermeintlichen Täter verglichen werden kann.

Es wird natürlich immer groß herausgestellt, daß das Ganze freiwillig sei, niemand werde gezwungen, eine Speicherprobe abzugeben. Letztendlich ist es das aber doch nicht. Zum einen gibt es einen gesellschaftlichen Zwang. Die Leute denken doch, wenn der sich weigert, hat er bestimmt was zu verbergen und. Und zum Anderen kann und wird  oft bei eine Weigerung eine DNA-Entnahme richterlich angeordnet. Dann zwingt einem die Staatsmacht letztendlich doch.

Was soll daran freiwillig sein, wenn man gleichzeitig ankündigt, daß man auch gezwungen wirst. So etwa: Du gibst mir jetzt freiwillig dein Geld, oder ich schlage dich nieder und nehme es mir.

Im Grunde genommen, werden alle, die an dem DNA-Test teilnehmen sollen, verdächtigt der Täter zu sein. Man muß sich aktiv, mittels Abgabe des Speicheltests, verteidigen. Es wird zwar auch immer anders dargestellt, aber genau so ist das nun mal. Es ist eine pauschale Verdächtigung und die Umkehrung der Beweislast.

Was ebenso gerne vergessen wird, ist die Tatsache, daß man durch Abgabe der Probe aber auch andere belasten kann. Es kann nämlich festgestellt werden, daß die DNA-Probe nicht vom Täter ist, aber die Person dieser Probe mit dem Täter verwandt ist. Also belastet man damit einen Verwandten, gegenüber dem man ansonsten ein Zeugnisverweigerungsrecht hat, ihn also durch seine Aussage nicht belasten muß.

Die Ermittlungsbehörden scheinen manchmal in einem Wahn zu sein, alle nur erdenklichen technischen Methoden zu nutzen, egal wie viel sie kosten, egal wie viele Menschen davon betroffen sind, egal welche und wie viele Daten abgefragt werden und ob diese Methoden legitim und legal sind. Daß dabei auch mal der Falsche als vermeintlicher Täter identifiziert wird, ist auch nicht nur erst einmal vorgekommen. Man denke auch nur mal an das „Phantom aus Heilbronn„, bei dem sich nachher herausstellte, daß die Wattestäbchen mit fremder DNA kontaminiert waren.

Man hat das Gefühl, daß darüber die normale Polizeiarbeit in Vergessenheit gerät.

Es gab vor Jahren mal einen Fall bei der ein Mann mehrere Mädchen vergewaltigt hat. Die Taten fanden im Abstand von mehreren Monaten oder sogar Jahren statt. Dann wurde auch ein Massengentest angeordnet. Erst zu diesem Zeitpunkt erfuhr die Öffentlichkeit von den Taten. Ein Tat fand auch in meiner unmittelbaren Umgebung statt. Eigentlich ist es Wunder, daß ich nicht zu dem Test herangezogen wurde, obwohl ich sogar durch einen Umzug in der Nähe zweier Tatorte wohnte.

Was mich aber wirklich daran ärgert, ist die Tatsache, daß die Polizei auf Hilfe aus der Öffentlichkeit verzichtet hat. Warum werden erst nach Jahren die Taten publik gemacht? Wer kann sich dann noch nach 1 oder 2 Jahren erinnern, ob er an einem bestimmten Tag etwas gesehen hat, was mit der Tat in Verbindung stehen könnte? Nach zwei Wochen kann man sich vielleicht noch daran erinnern, daß man zum Beispiel ein Fahrrad am Straßenrand oder eine Person die sich auffällig verhielt, gesehen hat. „Ermittlungstaktische Gründe“ wird das dann immer genannt.

neue Fernsehmoderatoren

Gefühlt waren alle Fernsehmoderatoren stets älter als ich. Nun scheint seit ein paar Jahren eine Welle neuer männlicher Moderatoren ins Fernsehen zu schwappen, die jünger oder höchstens so alt sind, wie ich. In meiner Wahrnehmung tauchen die erst jetzt auf. Wenn man aber mal nachschaut, gibt es deren Sendungen schon seit ein paar Jahren.

Das sind z.B. die Herren Joko und Klaas oder Jan Böhmermann. Vorreiter war wohl Tobias Schlegl.

Was mir bei den neuen Moderatoren auffällt ist, daß sie meistens einen dunklen Anzug tragen. Dabei sehen sie wie ein Bankazubi aus, der „ganz frech“ die Haare gegelt hat und dazu einen „coolen“ Bart trägt. Wirkt irgendwie unecht.

Überhaupt habe ich bei den Auftritten der genannten Personen noch nicht feststellen können, daß irgend einer von denen ein besondere Persönlichkeit hat. Sie wirken alle austauschbar.

Aber vielleicht bin ich einfach zu alt.

Kosten des Rückbau von Kernkraftwerken

Noch mal zum Thema Rückbau von Kernkraftwerken:

Jahrelang wurde uns immer vorgehalten, daß der Strom aus Kernenergie doch so super umweltfreundlich und preiswert sei.

Kritiker wiesen schon immer auf die ungelöste Endlagerungsthematik und die Kosten für den Rückbau der AKWs hin. Bei ersterem wurde man immer vertröstet und bei letzterem wurde gesagt, die Energiekonzerne würden natürlich entsprechende Rücklagen bilden. Nun sollen die AKWs ein paar Jahre früher vom Netz gehen und Betreiber stellen sich hin und sagen, sie hätten nicht genügend Rücklagen (bilden können). Jetzt solle doch bitte der Staat einspringen. Das ist eine Frechheit. Das ist genau wie bei der „Bankenrettung“. „Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren“. Anfangs kassieren die Konzerne reichlich, und nachher heben sie die Hand und überlassen der Allgemeinheit den Scherbenhaufen.

Man kann noch so sehr gegen Atomenergie sein, wir haben nun mal das Problem mit der Entsorgung. Wir haben die Scheiße am Hacken und auch wenn wir die Augen zu machen und sagen ich wollte daß nie und will das auch nicht, ist die Scheiße immer noch da und stinkt.

Die Kosten für einen ordentlichen Rückbau eines KKWs sind beachtlich, vielleicht hat sich auch jetzt gezeigt, daß die Annahmen in der Vergangenheit falsch waren. Aber hier sehe ich trotzdem die Stromkonzerne und nur die in der Pflicht. Und falls die Betreiber GmbH Insolvenz anmeldet, müßte es ein Durchgriffsrecht geben, bis zu der obersten Muttergesellschaft. Die haben in der Jahren zuvor doch schließlich Milliardengewinne mit den Kraftwerken gemacht.

Die Endlagerung des hochradioaktiven Materials wird aber eine noch viel größere Herausforderung werden. Im Grunde ist sie nicht realisierbar. Man muß sich nur mal die Zeiträume vorstellen, in denen der Atommüll sicher gelagert werden muß. Das sind locker mehrere zehntausend Jahre. Wenn man mal nur zehntausend Jahre zurückblickt, dann sieht man, daß im Prinzip die gesamte Entwicklung des modernen Menschen eben in diesen 10.000 Jahren stattfand. Nun soll man etwas schaffen, was länger hält und sicher ist? Die ägyptischen Hieroglyphen waren auch lange Zeit nicht zu entschlüsseln, und die sind erst ein paar Tausend Jahre alt. Wie soll man zukünftige Menschen oder andere intelligente Wesen davor schützen ein Endlager zu betreten?

Schaut man sich mal an, was in Schacht Konrad und in der Asse als „Versuchslager“ in nur wenigen Jahrzehnten passiert ist, ist eigentlich klar, daß ein unkontrolliertes Wegschmeißen und Einmauern schädlich ist. Im Prinzip muß man die gesamten Atommüll, jedes einzelne Fass ständig unter Kontrolle haben, bergen, neu verpacken und lagern können. Ein Endlager muß also aktiv betrieben werden; wiederum mehrere zehntausend Jahre. Eine praktisch unmögliche Aufgabe. Von den Kosten mal ganz zu schweigen.

Da es aber so schwierig ist einen Standort für so ein Lager zu finden, dieses zu bauen und zu betreiben, wundert es mich doch sehr, daß sich jedes Land einzeln auf die Suche macht. Wäre es nicht sinnvoller länderübergreifend zu suchen und nur wenige, aber dafür gute Endlager zu bauen? Man könnte das doch vielleicht im Rahmen der Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) lösen.

Das alles für unseren, ach so billigen, Atomstrom.

„Wirtschaftsflüchtlinge“

Von den rechten Menschenhassern, die sich auch mal gerne „Asylkritiker“ nennen (denn das klingt ja so toll, als würde man sich kritisch mit einem Thema auseinander setzen und alle Pro- und Kontra-Argumente abwägen), hört man ja oft, daß viele der Asylsuchenden ja nur „Wirtschaftsflüchtlinge“ seien.

Dazu kommen mir mehrere Gedanken. Ist es schlecht, weil ein Mensch flieht, weil seine (wirtschaftliche) Lage so schlecht ist, daß er vielleicht verhungern müßte?

Wir sollten aber die legale Zuwanderung erleichtern, damit nicht das Asylrecht mißbraucht wird. Deutschland braucht Zuwanderung, sonst ist es hier bald ziemlich leer.

Sind eigentlich die zigtausend Deutschen, die jedes Jahr ihr Land verlassen, auch „Wirtschaftsflüchtlinge“?

Selbst wenn jemand nicht direkt bedroht wird und ihm somit kein Asylrecht zusteht, kann ich jeden Menschen verstehen, der jede Chance, daß er ein besseres Leben führen will.

Was oft vergessen wird, ist die Tatsache, daß unser Wohlstand zum Teil auf der jahrhundertenlangen Ausbeutung anderer Länder beruht. Das ging los mit der Kolonisation und Sklaverei und findet heutzutage immer noch statt. Rohstoffe und Lebensmittel werden in armen Ländern unter erbärmlichen Arbeitsbedingungen gefördert, unseren Elektroschrott bringen wir nach Afrika, für die Energieversorgung werden Kriege geführt, wir richten unsere Umwelt zu Grunde worunter ärmere Länder besonders zu leiden haben. Und da wollen wir alle mit unserem dicken Hintern in dem bequemen Sessel sitzen und sagen: „Du darfst hier nicht rein, Du bist ein Wirtschaftsflüchtling“?

„Atommüll“ in Lübeck

Ich bin Gegner der Atomkraft. Man kriegt die Kräfte nur mit riesigen Aufwand gebannt. Und jede Technik kann nicht wirklich 100% fehlerfrei sein, vor allem wenn auch noch der Mensch im Spiel ist.Und wenn es dann mal wirklich zu einem Unglück kommt, sind die Folgen bei der Kernkraft katastrophal.

Jahrzehnte lang wollte man uns immer erklären das es zwar tatsächlich ein Restrisiko gäbe, es aber so minimal sei, daß ein GAU praktisch unmöglich sei. Die großen Reaktorkatastrophen von Tschernobyl und Fukushima haben das Gegenteil bewiesen. Besonders letztere, weil Japan als High-Tech-Land gilt, und die Erdbebengefahr bekannt war und angeblich auch beim Bau berücksichtigt wurde. Deshalb gab es ja gleich reflexartig nach der Erdbeben- und Tsunamimeldung den Hinweis, daß die Kernkraftwerke nicht beschädigt wurden; was leider nicht stimmte.

Nun hat das Ganze aber dazu geführt, daß ser Ausstieg aus der Kernenergie in Deutschland wieder vorangetrieben wurde, nachdem die CDU mit ihrem Koalitionspartner FDP den Atomausstieg von der Vorgängerregierung zunächst wieder ausgesetzt hatte.

Jetzt werden also nach und nach alle KKWs abgeschaltet und müssen irgendwann zurückgebaut werden. In Schleswig-Holstein gibt es drei große KKWs (Brunsbüttel, Brokdorf, Krümmel) und den Forschungsreaktor Geesthacht. Beim Rückbau werden alle Teile nach ihrem Kontaminierungsgrad getrennt entsorgt. Für hochradioaktive Teile gibt es ebenso wie für die Brennelemente noch keine Lösung. Es fallen allerdings auch große Mengen Bauschutt an, die gar nicht, oder kaum belastet sind. Sofern diese nicht recycelt werden, können diese ganz normal deponiert werden. Und darüber wird gerade diskutiert.

Leider gibt es viele Menschen, die reflexartig sagen: „Schrott aus einem AKW? Wollen wir nicht. Wir wollen nicht verstrahlt werden“. Dann gibt es wieder das Argument, daß jede noch so kleine Strahlendosis Schäden verursachen kann. Das ist soweit richtig. Allerdings vergessen diese Leute, daß es in der Umgebung Materialien (auch natürliche) gibt, die stärker strahlen, als der zu Deponierung freigegebene Bauschutt. Vielleicht sollten sich solche selbst ernannten Umweltexperten vorher mal ein wenig informieren, bevor sie unberechtigt Angst verbreiten.

Natürlich muß unbedingt sichergestellt werden, daß kein stärker belastetes Material angeliefert wird. Aber ansonsten ist es mir egal ob der Bauschutt von einem abgerissenen Kernkraftwerk oder einer Kirche kommt.

OpenSource-Nutzung von Militär und Geheimdiensten

Beim Beitrag Hackerethik vom CCC-Podcast Chaosradio ging es darum, ob man Nutzung von Open-Source-Software (OSS) durch Geheimdienste und Militär einschränken/verbieten sollte und wie man das machen könnte. Im Grunde genommen ist der Ansatz ja nicht schlecht: Ich habe es etwas geschaffen, was der Allgemeinheit dient, allerdings soll es nicht von „den Bösen“ genutzt werden dürfen.

Da ist aber schon eine große Unklarheit: Wer sind „Die Bösen“? Die Teilnehmer des Podcastes waren überwiegend der Meinung, daß Militär und Geheimdienst dazugehören. Aber auch diese Klassifizierung finde ich schon schwierig. Zählt denn als Militär auch eine Miliz, die gegen einen Diktator kämpft? Will man dieser die Nutzung OSS verbieten? Das muß ja keine Software sein, die direkt in Waffensystemen benutzt wird; das könnte auch einfach eine Bilbliothek sein, die ein E-Mail-Programm nutzt.

Ich bin auch grundsätzlich gegen Gewalt. Ich habe den Wehrdienst verweigert. Bei einem Vorbereitungstreffen wurden auch Fragen gestellt, die man eventuell beim Verweigerungsausschuß zu hören bekommt. Das sind stets Sitautionen, in denen man der einzige ist, der verhindern kann, daß zum Beispiel die ganze Familie/das ganze Dorf getötet werden, in dem man den/die Angreifer mit Waffengewalt davon abhält. Bei einer Weigerung, die Waffe zu benutzen, wird die Situation verschärft. Irgendwann sollte jeder Normaldenkende einsehen, daß es Situationen geben kann, in denen man sich mit Waffengewalt verteidigen muß.

Ich bin der Meinung, daß man freies Wissen nicht einschränken sollte. Jede Einschränkung verhindert Interoperabilität. Wir haben jetzt schon so viele inkompatible freie Lizenzen. Wenn ich etwas für die Allgemeinheit schaffe, dann soll es auch von jedem uneingeschränkt nutzbar sein, deswegen tendiere ich zu Public-Domain bzw. CC0. Wenn das ansonsten weiter denkt, wird es immer mehr Einschränkungen geben. Da gibt es vielleicht jemanden der, verständlicherweise, nicht möchte, daß seine Programme von Neonazis genutzt werden. Ein anderer Entwickler, der in den USA sitzt und generell gegen Moslems ist und sich völlig im Recht sieht, möchte nicht, daß diese seine Programme nutzen. Für einen saudiarabischen Programmierer, sind vielleicht alle westlichen Bürger und Christen die Bösen.

Man sollte solche Bewertungen aus OSS und anderem freien Wissen (Wikipedia, OpenStreetMap) heraus halten. Wenn die NPD mit OSM und meinen dortigen Eintragungen Anfahrtspläne für ihre Demo macht, gefällt mir das auch nicht. Aber so ist das halt bei OpenSource; es ist frei und ich kann, soll und darf nicht die Nutzung, aus irgendwelchen Gründen verhindern.

Ich mache das solange, wie ich überzeugt, dass die positive Nutzung überwiegt. Man sollte als Entwickler auch kein schlechtes Gewissen haben, nur weil zum Beispiel ein selbst entwickelter Komprimierungsalgorithmus in einer Überwachungssoftware genutzt wird. Solange man nicht direkt die Steuerung von Atomsprengköpfen programmiert, ist doch alles in Ordnung.

Bundesregierung und unserer guter Freund

Erst wird behauptet, man arbeite an einem No-Spy-Abkommen, mit den USA und dann kommt heraus daß es gar nicht so war.

Dann behauptet die Regierung, die USA hätten abgelehnt, daß die Selektorenliste an Bundestagsabgeordnete weitergegeben werden. Und nun erklärt Obama, daß die USA nichts gegen die Weitergabe hätten.

Im Nachhinein winden sich die Politiker, behaupten es wäre alles von ganz anders gemeint gewesen oder wäre aus ihrer Sicht tatsächlich so gewesen.

Was, in aller Welt, treibt die Bundesregierung da für ein böses Spiel? Ist das alles nur Unwissenheit? Wollen sie damit Rechtsbrüche in der Regierung und den Geheimdienste vertuschen? Oder will sie einfach nur das Volk für dumm verkaufen?

Keine Haushaltshilfe von der Krankenkasse

Als vor einigen Jahren meine beiden Kinder geboren wurde und meine Frau unter den Folgen einer beginnenden Schwangerschaftsvergiftung litt, wurde mir mehrfach empfohlen, bei der Krankenkasse eine Haushaltshilfe zu beantragen. Alle kannten welche, die auf schon Haushaltshilfen bekamen; dann sollte es dort erst recht bei Zwillingen und einer kranken Frau möglich sein.

Also machte ich mich auf den Weg in den Zweigstelle der „BKK vor Ort“, was auch schon ein Akt war, da ich nun meine kranke Frau mit den Kindern allein lassen mußte. Vorher hieß die Krankenkasse noch Dräger BKK, dann wurde sie aber von der BKK vor Ort übernommen. Von der Dräger BKK hörte man immer sehr viel Positives, rasches Handeln und versichertenfreundliches Entgegenkommen. Das muß sich aber mit der Übernahme geändert haben.

Zunächst wurde ich enttäuscht, daß es keine praktische Hilfe, sondern nur finanzielle Hilfe geben sollte. Ich hatte damit gerechnet, daß die Krankenkasse mir Namen von möglichen Haushaltshilfen gibt, die uns innerhalb der nächsten Tage auch schon helfen können. So funktioniert daß aber nicht. Man muß sich selbst um eine entsprechende Kraft kümmern; was natürlich auch wieder zusätzlich Zeit und Aufwand bedeutet. Die Kosten für diese Kraft würde die Kasse bei einem positiven Bescheid übernehmen.

Also rumgefragt, wer denn so etwas machen könnte. Wir fanden eine Person, die uns unter die Arme greifen wollte und so stellten wir den entsprechenden Antrag bei der Krankenkasse. Ein paar turbulente und für uns alle sehr anstrengende Wochen vergingen ohne etwas von der BKK zu hören, telefonisch bekam man nur die Auskunft: „Noch nicht entschieden.“. Dann trudelte ein Bescheid ein,. ein negativer, also ablehnender Bescheid. Begründung: ICH könnte doch NACH der Arbeit Frau und Kinder versorgen. Frechheit! Was sollte in der restlichen Zeit sein? Sollte ich unbezahlten Urlaub nehmen und meinen Job riskieren?

Bei einem Anruf bei der BKK vor Ort wurde mir dann mitgeteilt, wir könnten doch Einspruch einlegen. Das haben wir allerdings nicht gemacht. Im Nachhinein bereue ich das. Und wenn es nur darum gegangen wäre, der Krankenkasse zu zeigen, daß man im Recht ist. Das war uns allerdings zu anstrengend und ein positiven Bescheid hätte es dann wohl erst gegeben, wenn sich die Lage zu hause sowieso entspannt hätte und wir keine Hilfe mehr bräuchten. Eine Nachfrage in einem Online-Forum ergab, daß es wohl fast normal ist, daß ein Antrag auf Haushaltshilfe zunächst einmal abgelehnt wird. Die Intention dahinter ist klar: Die Kassen wollen sich die Kosten sparen. Ausgaben zu denen sie aber gesetzlich verpflichtet sind. Wobei es fraglich ist, ob die Kassen so günstiger fahren oder mehr Kosten durch Folgeschäden (z.B. Kuren) haben.

Wirklich Hilfe haben wir später durch die Initiative „Wellcome“ erhalten. Die stellen wirklich nette Kräfte zur Verfügung, die einem helfen, in dem sie sich zum Beispiel stundenweise um die Kinder kümmern. Das Ganze kostete zwar auch ein paar Euro, die waren es aber wert.

Nachtrag: Die Kosten für Wellcome kann man auch in der Steuererklärung unter „haushaltsnahe Dienstleistungen“ eintragen.