- Ziffer 230: Wegnahme oder Entgegennahme einer Person durch den zur Vollstreckung erschienenen Gerichtsvollzieher […] Sind mehrere Personen wegzunehmen, werden die Gebühren für jede Person gesondert erhoben.
- Ziffer 604: Nicht erledigte Amtshandlung […]
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Geplanter Stau
Der Vorfall über den ich hier berichte, ist zwar schon über zwei Jahre her, aber die dort zum Tragen gekommende geballte Inkompetenz wollte ich der Öffentlichkeit nicht vorenthalten und hier für die Nachwelt konservieren; in der Hoffnung, daß vielleicht der eine oder andere Verantwortliche daraus lernt und es zukünftig besser macht.
In der Nacht vom 26. zum 27 Juli 2014 wurde die Autobahn A1 Richtung Norden zwischen den Anschlußstellen Billstedt und Öjendorf komplett gesperrt. Das war eine weit im Voraus geplante Sperrung wegen Brückenbauarbeiten. Nicht jeder Autofahrer kennt sich gut aus und umfährt den Bereich weiträumig; es gibt ja auch die ausgeschilderten offiziellen Umleitungen und außerdem war es 2:30 Uhr nachts. Im Verkehrsfunk hieß es „stockender Verkehr auf 2 km“, klang also recht harmlos. Das Stauende war Höhe Tunnel Moorburg. Dann ging erstmal gar nichts. Dann ging es im Schneckentempo voran. Für die nächsten 2,5 Kilometer brauchte ich tatsächlich eine dreiviertel Stunde, 45 Minuten, nachts um halb drei. Nein, es gab keinen Unfall. Die Umleitung war einfach nur schlecht geplant. Die Umleitung ging über die Standard-Bedarfsumleitung U89 von HH-Billstedt nach HH-Öjendorf.
Das Problem ist nur, daß man am Ende der Autobahnabfahrt Billstedt links auf die Bergedorfer Straße abbiegen muß. Den Verkehr regelt dort eine Ampel. Die Ampelschaltung funktioniert so daß nur eine Handvoll Autos pro Grünphase links abbiegen konnte. Die Bergedorfer Straße war zu dieser Zeit nahezu leer. Der restliche Weg der Umleitungsstrecke war dann schnell zurückgelegt, da in der Stadt nicht viel los war und viele Ampel auf Nachtprogramm geschaltet waren.
Wenn man eine solche Baumaßnahme und eine Sperrung samt Umleitung plant, dann sollte man doch vielleicht mal auf die Idee kommen, zu überprüfen, ob das überhaupt funktionieren kann. Kann die Umleitungsstrecke wirklich den zu erwarteten Verkehr aufnehmen und abführen? Das konnte sie nicht, wie man eindeutig gesehen hat. Bei einer Überprüfung wäre doch einem die kurze Ampelphase aufgefallen. Dann hätte man ganz einfache Gegenmaßnahmen ergreifen können. Eine Umprogrammierung der Ampel wäre sicherlich nicht allzu schwer sein. Überhaupt müßte eine solche Schaltung eh vorgesehen sein, wenn es sich um eine offizielle Bedarfsumleitung (mit den blauen U-Schildern) handelt , welche hin und wieder benutzt werden muß. Früher gab es auch noch Verkehrspolizisten, die in besonderen Ausnahmesituationen den Verkehr manuell geregelt haben. Aber auch davon war nicht zu sehen. Obwohl; ich habe doch einmal Polizei gesehen, die haben jemanden angehalten, als der schon vor der Ausfahrt auf dem Standstreifen rechts überholen wollte.
Eine Beschwerde bei der Stadt Hamburg und der Polizei brachte auch nichts. Die Polizei hat sich nicht gerührt und von der Stadt kam auch nichts erhellendes; „Sperrungen waren nötig“, „kurzfristige Änderungen nicht möglich“, blablabla. Dabei ging es mir gar nicht um die Tatsache, DASS die Autobahn gesperrt wurde, (das sehe ich ein, daß es manchmal nicht anders geht), sondern darum, wie die Umleitung geplant wurde; und es war wirklich keine kurzfristig geplante Baustelle.
Auch bei kurzfristigen Sperrungen, etwa wegen eines Unfalles, sollte es doch möglich sein, ein paar Polizisten abzustellen, die an kritischen Punkten den Verkehr regeln können. Die sitzen lieber in ihrem Streifenwagen und gucken den Treiben zu; leider schon oft beobachtet.
Blockchain, Blockchain, Blockchain
Die Blockchain scheint ja das neue große Ding zu werden. Wobei man nicht von DER Blockchain sprechen sollte, sondern von vielen.
Die Blockchain kommt ja aus dem Bereich der Kryptowährungen wie etwa Bitcoin. Bei Bitcoin ist sie DAS zentrales Element. Es ist quasi die Verwaltung aller Bitcoins, so wie das ewige Transaktionsregister. In jedem Moment werkeln weltweit verteilt etliche Serverfarmen an der Blockchain herum. Es gilt die Echtheit von Transaktionen zu überprüfen und zu bestätigen, sowie neue Bitcoin-Blöcke zu schaffen. Das kostet viel Rechenleistung und somit Strom. Als Anreiz können die Serverbetreiber (Miner) die gefundenen Bitcoins oder erhalten Transaktionsgebühren. Wichtig für das System ist auch, daß niemand Kontrolle über die Mehrheit der Rechenkraft im ganzen System erlangen kann. Dann könnte er Manipulationen vernehmen.
Die Blockchain basiert vor allem auf ständiger enormen Rechenleistung und der zuverlässigen Verteilung dieser.
Wie gesagt, die Motivation bei Bitcoin mitzurechnen ist gegeben. Aber warum in aller Welt sollte man bei den unterschiedlichsten Blockchain-Konzepten privater Unternehmen mitrechnen? Und wenn die sowieso alles in Eigenregie durchführen wollen, ist die Integrität der Blockchain sowieso nicht gesichert.
Ökologisch ist die Blockchain-Technik absoluter Irrsinn. Der verbrauchte Strom ist enorm und steigt stetig an. Schon heute steigen einige Blockchain-Miner aus, weil die Anreize zu gering und die Kosten zu hoch sind.
Das Jammern der Bänker
Die Deutsche Bank (DB) macht mal wieder Verluste. Und schon wird wieder rumgejammert. Natürlich sind nur die Anderen Schuld. Der Gesetzgeber, weil er versucht, die Auswüchse der Finanzwirtschaft ein wenig einzudämmen, die böse Konkurrenz und natürlich die EZB, die ja die Zinsen so niedrig hält. Nun sind die Zinsen aber nicht nur in Europa so niedrig, sie sind weltweit auf einem Rekordtief. Natürlich haben die Leitzinssätze auf regulatorische Wirkung, sie sind aber nicht völlig vom Markt losgelöst. Das ist die sonst so gepriesene Eigenregulierung des Marktes.
Laut dem Deutsche-Bank-Vorstand gibt es in Deutschland zu viele Banken, daß sei nicht gut für das Bankensystem. Na gut, dann schliessen wir doch mal die Deutsche Bank. Wie wäre es damit?
Ich war früher auf mal Deutsche-Bank-Kunde. Das hat auch historische Gründe. Als ich Kind war gab bei uns früher zwei Banken: die Sparkasse und die Handelsbank. Letztere wurde von der Deutschen Bank übernommen, war aber trotzdem noch eine ganze Zeit relativ eigenständig als Deutsche Bank Lübeck AG. Irgendwann wurde diese aber völlig einverleibt. Nun da es vor Ort nur diese beiden Banken gab, war es eine 50/50-Chance Kunde der Handelsbank zu sein.
Ich habe später tatsächlich aber auch mal bewusst ein Konto bei der Deutschen Bank eröffnet, genauer gesagt bei der damalige Online-Tocher Bank 24. Das war eine der ersten richtigen Onlinebanken. Später wurde umstrukturiert und das ganze Privatkundengeschäft der DB in die Bank 24 umgegliedert, die fortan Deutsche Bank 24 hieß. Man wollte einfach die Privatkunden, die ja sowieso nur lästig sind, lieber woanders haben. Später besann man sich um ruderte zurück. Die Vorteile eines Online-Kontos gingen in diesem Hin und Her verloren so daß ich der Deutschen Bank getrost den Rücken kehren konnte.
Dann waren noch die Schneiders „Peanuts“, Ackermanns Victory-Zeichen beim Mannesmann-Prozeß, die Massenentlassungen bei einer positiven Geschäftsplafe, wofür der Vorstand Jubel von Aktionären erhielt.
Mal sehen wann jetzt der erste Ruf nach dem Rettungsschirm kommt. Darin sind die Banken ja immer toll. Vorher wild spekulieren, riesen Gewinne machen und wenn alles in die Grütze geht, einfach mal nach staatlicher Hilfe rufen, es ginge einem ja so schlecht und man sei ja so unverzichtbar.
P.S. Daß ich Banken nicht so gerne mag und die Deutsche Bank mit Abstand ganz weit oben auf der Hassliste steht, ist rübergekommen, oder?
Schindluder mit Kundendaten
Früher war ich gelegentlicher Kunde beim Elektronikversand Conrad. Irgendwann nervten mich die regelmäßigen Newsletter, die immer häufiger zu kommen schienen. Ich wollte den Newsletter dann abbestellen. Es schien über die Weboberfläche geklappt zu haben und es kam der Hinweis, die Verarbeitung der Änderung können aber noch ein paar Tage dauern. Doch auch später kamen immer wieder unerwünschte Werbenachrichten. Wieder ein Versuch im Webinterface den Kram loszuwerden, mit gleichem Resultat.
Eine Beschwerdemail an den Kundenservice brachte dann, nach einiger Zeit das gewünschte Ergebnis.
Den Vogel hat Conrad aber mit einer anderen Aktion abgeschossen. Irgendwie wollten sie wohl ihre Kundendaten zu Geld machen. Aber nur wie? Die Daten einfach Dritten zu verkaufen, war denen wohl doch ein wenig zu illegal. Also verschickte man selbst einen Brief in denen man auf ein tolles Angebot eines Versicherungsunternehmens hinwies. Zumindest sah es so aus, als käme der Brief tatsächlich direkt von Conrad. Wie es tatsächlich ablief, ließ sich nicht feststellen.
Seitdem bin ich kein Kunde mehr bei Conrad.
Crypto-Wars ja/nein
Das Thema Verschlüsselung wird ja oft diskutiert. Meistens kommt dann aber heraus: Verschlüsselung schön und gut, aber am Ende sollten die Behörden doch irgendwie Zugang zu den unverschlüsselten Daten bekommen. Immerhin geht es ja um Terrorismus, Kinderpornografie oder andere schlimme Dinge, die sich ja wohl nur bekämpfen lassen, wenn die Bevölkerung lückenlos überwacht werden kann.
Allerdings gibt es auch von Politikern Bedenken starke Verschlüsselung zu verbieten oder Hintertüren einzubauen. Meistens beziehen sich die Bedenken aber auf die Wirtschaft, die ihre Geschäftsgehemnisse schützen können sollen. Die Privatsphäre der Bürger ist eher nachrangig, obwohl das Bundesverfassungsgericht festgestellt hat, daß es einen Kernbereich der Privatsphäre gibt, den nicht mal die üblichen Überwachungsmethoden erfassen dürfen.
Starke Verschlüsselung muß frei zugänglich bleiben, ohne Hintertüren. Die Bürger hat ein Recht auf Privatsphäre und dürfen diese mit geeigneten Mitteln schützen.
Kinopreise
Da geht man nach langer Zeit mal wieder ins „Großstadtkino“ und muß feststellen, daß ihre Preisangaben immer noch ziemlich zweifelhaft sind. Zum Grundpreis kommt nicht nur je nach Film noch ein Zuschlag für Überlänge oder 3D, sondern auch noch ein Zuschlag für „Logenplätze“. Als die „Logenplätze“ vor vielen Jahren eingeführt wurden, fragte ich mich, was die jetzt umgebaut haben oder für einen besonderen Service anbieten. Es wurde nichts gemacht, es waren weiterhin die normalen Plätze. Die einzige Neuerung war, daß diese Plätze einfach mehr Geld kosten. Es gibt auch Plätze wo man keinen Logenzuschlag zahlen muß, aber die sind aber ganz vorne. Beispielsweise sind bei einem Saal mit 12 Sitzreihen nur die vordersten drei in der Kategorie Parkett, für die kein Zuschlag fällig wird. Die hintersten drei Reihen kosten als Premium-Plätze noch mehr, haben dann aber auch tatsächlich größere Sitze. Aber wenn nur Rund ein Viertel aller Plätze den günstigeren Preis kosten, darf man diesen Preis doch nicht als Standardpreis ausweisen.
Dann gab es für die Kinder noch Popcorn. Im Gastrobereich ist die Gigantomanie der Fast-Food-Ketten mit XL, XXL und XXL auch angekommen. Große Portionen werden zum Standard erklärt, wenn man etwas anderes haben möchte (kleiner), muß man es extra sagen. Es gibt beim Popcorn neben der kleinen Portion auch noch eine Kinderportion, die ist noch kleiner. Die ist zwar nirgendwo ausgeschildert, aber es gibt sie und man kann sie bestellen und ist eigentlich auch ausreichend. Aber selbst dafür muß man 4,49 € bezahlen.
Und dann muß man noch mindestens 30 Minuten auf den Hauptfilm warten.
So macht Kino keinen Spaß!
Es gibt auch andere Kino, wo die Plätze alle gleich viel kosten und wo der Film 10 Minuten nach Vorstellungsbeginn anfängt.
VW: Alle Räder stehen still…
Früher hieß: Alle Räder stehen still. Wenn dein starker Arm es will. Das war ein Kampflied der Arbeiterbewegung. Nun stehen bei VW alle Bänder still, aber nicht wegen eines Streikes, sondern weil es Streit mit einem Zulieferer gibt.
Eigentlich ist das wieder ein Fall für „Selbst schuld!“ Seit ein paar Jahrzehnten wird die Produktion in der Industrie, und vor allem in der Automobilindustrie, immer mehr optimiert. Lagerbestände sollen vermieden werden, weil sie Kapital binden. Produktionsbereiche werden ausgelagert, weil man sich auf seine Kernkompetenzen konzentrieren will 1. Die Just-In-Time-Lieferung ist ja schon allgemein bekannt. Waren werden zeitlich so knapp angeliefert, daß sie gleich weiterverarbeitet werden können. Die Autobahnen wurden so zum rollenden Lager. Daß es dabei leicht Probleme geben kann, wenn es zum Beispiel durch einen Stau Verzögerungen kommt, ist schnell zu erkennen. Deswegen wurden Produktionsanlagen zu Zulieferern direkt neben das Hauptwerk gebaut. Oft sind diese sogar mit Förderbändern verbunden. Ein Außenstehender würde nicht ohne Weiteres erkennen, daß hier verschiedene selbstständige Unternehmen angesiedelt sind.
Solche Zusammenarbeit erhöht die Abhängigkeit auf beiden Seiten ungemein. Natürlich haben die Unternehmen langfristige Verträge miteinander, aber wenn es zu einem Streit kommt, steht erst einmal die Produktion. Es ist ja nicht so daß es bei einem Streit immer nur einen Schuldigen gibt, oft fühlen sich beide Parteien im Recht. Doch welche Seite tatsächlich Recht hat, kann meist erst Jahre später durch Gerichte entschieden werden.
Vielleicht sollte Produktionsabläufe wieder überdenken. Lagerbestände sind nicht totes Kapital, sie bilden eine Reserve. Abhängigkeiten von Dritten sind zu vermeiden. Bauteile die ganz speziell sind, sollte man selbst fertigen. Standardteile, die von mehreren Herstellern beziehbar sind, kann man ruhig zukaufen.
Fußnoten:
1 Wobei es ja die Hauptbeschäftigung von Vorstandsvorsitzenden, neben Einführung von neuen Logos und Markennamen, ist, eine neue Strategie zu durchzusetzen. Mal will man sich auf seine Kernkompetenzen konzentrieren, ein anderes Mal will man sich wieder breiter aufstellen. Was wäre ein Konzern, ohne ständige Umstrukturierung?
Burkaverbot
Aktuell wird ja mal wieder über ein „Burkaverbot“ diskutiert, wobei die Meisten wohl gar nicht wissen, was eine Burka überhaupt ist, sie meinen sicherlich nur eine Verschleierung. Wirkliche Burkas sind in Deutschland kaum zu finden, eher eine Niqab, die die Augenpartie frei läßt. Die Unterschiede sollte man kennen, wenn man etwas verbieten will.
Vordergründig argumentiert man ja, die Burka, oder was auch immer, sei ein Zeichen der Unterdrückung der Frau, aber im Grunde genommen steckt dahinter mal wieder nur blanker Fremdenhass.
Wenn Frauen unterdrückt werden, ist das nicht gut, dagegen muß man etwas tun. Aber wenn die verschleierten Frauen wirklich unterdrückt werden und sie deswegen verschleiert sind, bringt es dann etwas, ein Zeichen dieser Unterdrückung zu verbieten? Wenn sich Frauen gegen ihren sich Willen verschleiern müssen, was passiert dann, wenn dieser Schleier in der Öffentlichkeit nicht getragen werden darf? Sie dürfen nicht mehr raus auf die Straße. So kämpft man nicht für Frauenrechte. Es wäre als wenn man sagte, man wolle den Hunger bekämpfen und deswegen dürfen nur noch Dickbäuchige auf die Straße.
Und wenn argumentiert werde, Verschleierung oder Burkinis passten nicht in unsere Gesellschaft, muß man fragen, was ist das für eine Gesellschaft. Eigentlich leben wir doch in einer freien Gesellschaft, wo jeder machen kann, was er möchte, sofern er nicht in die Freiheiten anderer eingreift. Bestimmte Kleidungen zu verbieten ist deswegen absolut albern. Sie tun doch niemand weh. Klar mancher Anblick ist nicht schön. Aber jeder findet etwas anderes schön oder abstoßend. Manche aktuelle Mode von Jugendlichen finde ich nur lächerlich, dicke Männer in Sandalen und Deutschlandtrikot sind auch nicht anzusehen. Aber etwas verbieten wollen, nur weil es MIR nicht gefällt? Das geht zu weit.
Ab und zu wirft ja mal ein Populist sogar mal ein Kopftuchverbot in den Raum. Meine Oma war Bäuerin, ihre Vorfahren kamen seit Generationen aus Deutschland; natürlich trug sie Kopftuch, es war einfach und praktisch. Man schaue sich mal ein alten Hollywoodklassiker an. Die vornehmen Damen trugen dort bei widrigen Wetter stets Kopftuch. Also das Kopftuch ist nun wirklich nicht auf den Islam beschränkt.
Nachtrag 21.08.2016:
Gegen Neoprenanzüge von Wassersportlern hat sicher keiner was. Die verstecken da sicherlich keine Bomben. Obwohl, die Gasflaschen der Taucher sehen schon etwas verdächtig aus…
Was ist eigentlich mit Nonnen am Strand?
Tatortverbot
Im populistischem Verbietenwollen sind Politiker ja ganz groß. Immer wieder gerne genommen wir das Verbot von sogenannten „Killerspielen“. Damit sind wohl in erster Linie First- oder Third-Person-Shooter. Meistens werden dann auch den meist verbreiteten Spiele überhaupt wie zum Beispiel Counter-Strike oder Spiele der Grand-Theft-Auto-Serie genannt. Die Wahrscheinlichkeit so ein Spiel bei einem Amokläufer zu finden, ist bei der Verbreitung nicht verwunderlich. Vielleicht ist die Wahrscheinlich kein so ein Spiel bei einem x-beliebigen Jungen zwischen 17 und 25 ähnlich hoch.
Das irgendwelche äußeren Einflüsse von Medien, egal welcher Art, Physischkranke negativ beeinflussen kann, daß ist sicherlich so. Aber es können alle Medien sein, daß müssen nicht die „bösen Killerspiele“ sein. Die Spiele werden in der Tat immer realistischer in der Darstellung. Aber die Hersteller passen schon aus eigenem Interesse darauf auf, daß es eben nicht zu realistisch und somit zu ekelig wird. Ansonsten würde sich der Titel nicht mehr so gut verkaufen. Das sooft genannte Counter Strike (CS) grafisch sehr unspektakulär, da das Spiel schon viele Jahre auf dem Buckel hat. Außerdem geht es bei dem Spiel nicht um sinnloses Umherballern, sondern um taktische Züge innerhalb eines Teams. CS wäre sicherlich nicht das, was man verbieten wollte.
Ich bin der Meinung, man sollte vielleicht mal ernsthaft darüber nachdenken, ob man die „Krimikultur“ nicht ein wenig einschränken sollte. Überall gibt es Krimis. Gefühlt jedes zweite Buch, das verkauft wird, ist ein Krimi, in den Fernsehprogrammen der ARD läuft jeden Tag mindestens ein Tatort, dann gibt es noch viele skandinavische Krimis und die unzähligen US-Serien.
Viele Leute meinen ja, wir leben in so unsicheren Zeiten, ständig läuft man Gefahr Opfer einer Gewalttat zu werden. Früher gab es allerdings vielmehr Gewalttaten. Nur wird heute viel mehr, heftiger, häufiger und länger drüber berichtet. Die Boulevardmedien quetschen jeden Fall bis zum letzten privatesten Detail aus der Umgebung des Opfers und des Täters aus. Rechte Parteien schüren Angst gegenüber Fremden. Soziale Medien verbreiten Informationen (richtige, aber auch falsche) in Echtzeit. Und wenn man dann noch Bücher liest oder Filme sieht, in denen ständig gemordet wird, verfestigt sich natürlich das falsche Weltbild.
Den Tatort will ich natürlich nicht verbieten lassen, aber man könnte mal darüber nachdenken, ob man nicht mal mehr auf andere Genres setzt