Die Github-Seuche

Microsoft will Github kaufen und plötzlich aktiveren alle den Panikmodus.

Ich fand es schon immer unverständlich, warum mindestens 90% aller freien Software bei Github gehostet wird. Github ist kein Projekt der Oopen-Source-Community. Github war schon länger ein Unternehmen, welches auf Profit ausgerichtet war. Deswegen gibt es nicht nur kostenfreie Basis-Accounts, sondern auch kostenpflichtige. Und es wäre durchaus denkbar, wenn Github beigeht und die Funktionen der kostenlosen Accounts nach und nach einschränkt, um mehr zahlende Kunden zu gewinnen. Bei so einem Quasi-Monopol ist das nicht unrealistisch.

Natürlich argumentieren Entwickler darauf angesprochen, daß die Idee von git (also der Versionierungssoftware für die Github Server bereitstellt) auf Dezentralismus baut. Das stimmt, man kann einfach den Code auf eigene Rechner oder andere Server klonen. Allerdings geht es ja nicht nur um den Code. so ist es meines Wissens nach nicht möglich etwa die ganzen Issues (also z.B. eingereichte Fehlermeldungen) auf ein anderes System zu transferieren. Hier hat man also wieder einen typischen Lock-In-Effekt.

Vor allem Open-Source-Entwickler sollten doch eigentlich gegen Kommerz und gegen Monopole sein. Warum vertrauen sie ihr Projekt dann einem Unternehmen an? Das war schon vor dem Kauf durch Microsoft nicht gut. Mal sehen, was sich in den nächsten Wochen/Monaten auf Seiten der Entwickler und auf Seiten von Github tun wird. Ein wenig mehr Diversifikation wäre auch jeden Fall wünschenswert.

So kann die Energiewende gelingen

Ich habe neulich einen sehr interessanten Podcast aus der Reihe Forschergeist gehört. Thema war die Energiewende. Tim Pritlove sprach mit dem Professor Volker Quaschning, der sich mit dem Thema schon lange beschäftigt.

Bisher erzeugt Deutschland nur einen kleinen Anteil der benötigten Gesamtenergie aus erneuerbaren Energieträgern. Die Zahlen die man meist hört beziehen sich nur auf den Stromsektor. Hier ist Deutschland zwar schon gut dabei, muß allerdings die Kapazitäten noch vielfach ausbauen. Interessant fand ich den Ansatz überschüssigen Strom mit Power-to-Gas in Gas umzuandeln, welches in den vorhandenen Erdgasspeichern gelagert und mit vorhandenen und neu zu bauenden Pipelines bundesweit verteilt werden kann. Dafür müssen zusätzliche Gaskraftwerke gebaut werden, die die Schwankungen der erneuerbaren Energien auffangen sollen.

Es gibt neben dem Stromsektor auch noch den Verkehrs- und den Wärmesektor. Letztendlich läuft alles darauf hinaus, alles mit Strom zu betreiben. Im Wärmebereich müsste massiv auf Wärmepumpentechnik umgerüstet werden. Eine solche Heizung kann bei vielen Gebäuden in das alte Heizungssystem integriert werden.

Bei der Mobilität sind wir ja gerade bei den ersten Schritten. Da muß die deutsche Wirtschaft aufpassen, dass sie nicht den Anschluss verliert und als Autoproduzent ganz schnell in die Bedeutungslosigkeit abrutscht. Auch interessant war der Blick nicht nur auf das reine Herstellen von Fahrzeugen, sondern die damit verbundenen Geschäftskonzepte. So gibt es bei einem Elektrofahrzeug, außer dem Akku, viel weniger Verschleißteile. Werkstattbesuche sollten dadurch weniger werden. Und neben dem fossilen Kraftstoff fällt auch der Schmierstoff weg.

Überhaupt ist in die Politik am Zuge, die Umstellung auf regenerative Energie massiv voranzutreiben, in einem deutlich höheren Tempo als bisher. Das wird sicherlich nicht ganz einfach sein und auch zunächst einiges kosten. Aber wir müssen unseren Beitrag zur Klimarettung leisten. Wir können uns nicht hinstellen und auf andere zeigen und sagen, daß die viel schlimmer sind. China wird uns in vielen Bereichen links und rechts überholen. Wer jetzt in die Techniken einsteigt, hat gute Chancen den Weltmarkt zu beherrschen und ich sehe aktuell nicht, daß Deutschland da in 50 Jahren noch mitspielen wird.

Aber können wir überhaupt, das Klima retten, wenn die anderen nicht mitmachen? Wir können nur unseren Beitrag leisten und wenn wir entsprechende Produkte habe, dann können wir sie auch anderen Ländern verkaufen. Außerdem zahlt Deutschland bis zu 100 Milliarden Euro jährlich in andere Staaten, um dort Energieträger einzukaufen. Mit einem Ausbau der erneuerbaren Energien wäre eine Versorgung aus Deutschland möglich. Dann müssten wir keine Despoten mehr unterstützen.

Ich kann den Podcast nur wärmstens empfehlen. Er zeigt auch wie die Energiewende gelingen könnte und woran es hapert. Ich habe allerdings so meinen Zweifel, ob Deutschland die Umsetzung rechtzeitig gelingen wird. Die Deutschen kriegen einfach nicht ihren Arsch hoch.

neue Produkte erfinden

In der Wirtschaft scheint ja irgendwie der Druck zu herrschen, ständig neue Produkte zu erfinden. In manchen Branchen ist es einfach. Bei Fernsehern etwa dreht man einfach die Pixelzahl immer weiter nach oben. Ob das sinnvoll ist, sei mal dahin gestellt. Bei Autos gibt es neben technischen Neuerungen auch oft Moden, wie aktuell der Trend zu immer gewaltigeren Karosserien. Im Lebensmittelbereich muß man schon etwas tricksen.

Eine Möglichkeit ist, sich im Ausland umzusehen und dortige Nahrungsmittel zu importieren, entweder als exotische Spezialität oder gar als „Super-Food“. Hin und wieder kommt es auch vor, das tatsächlich ein neues Produkt ein altes verdrängt; dann kann man eben dieses alte Lebensmittel wieder als etwas besonderes vermarkten, etwa wie bei Frischmilch vs. ESL-Milch.

Ein aber nahezu endloses Pool neuer Nahrungsmittel erhält man, in dem man verschiedene Sachen mischt, die ansonsten nicht zusammengehören. Basis für viele Mischversuche können etwa Frischkäse oder Schokolade sein. Es ja mittlerweile kaum etwas, was damit nicht nicht vermengt wurde. Den absoluten Höhepunkt dieser fragwürdigen Praxis habe ich bei der taz gefunden. Im dortigen Online-Shop gibt es einen Honig, der mit Kaffee gemischt ist. Bei dem Gedanken an diese Mischung wird mir mir schon übel. Das Aussehen ist auch eher abschreckend.

Warum machen die Menschen so etwas? Und: Gibt es tatsächlich Menschen, die aus tiefsten Herzen heraus sagen, daß ihnen das schmeckt?

Ein paar Worte zur DSGVO

Seit knapp einer Woche ist die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) wirksam. Vor allem kurz vor Schluss wurde es auf allen Seiten hektisch bis panisch. Ja, auch ich hatte damit beruflich zu tun und auch hier im Blog habe ich Anpassungen vorgenommen.

Meine Einschätzung ist das vielleicht kleine Änderungen hie und da notwendig, der grundsätzliche Ansatz ist aber richtig.

Endlich machen sich die Leute mal Gedanken, welche Daten sie haben, woher sie sie haben, warum sie sie haben und was mit diesen geschieht. Eigentlich war das schon vorher notwendig, nun muß das aber dokumentiert werden. Und die Daten müssen auf ein Mindestmaß begrenzt werden.

Wenn ich dann Jammern höre, wie etwa dass ein Sportverein, nun Probleme bekommt, weil er die Mitgliederverwaltung nicht mehr in Google Docs machen kann und Ergebnisse ohne Erlaubnis der Betroffenen nicht mehr im Internet veröffentlichen kann, dann denke ich, daß es auch schon vor der DGSVO nicht in Ordnung war. Hat man etwa den Namen einer Person in einer Suchmaschine eingegeben, so erhielt man dort viele Treffer von Sportergebnisseiten. Die Nutzung von Google Docs hielt ich auch vorher schon für inakzeptabel. Zum einen weil man sich von einem kommerziellen Unternehmen abhängig macht, der seine Dienste von heute auf morgen nach Belieben einschränken oder einstellen kann und zum Anderen weiß man nicht was mit den gespeicherten Daten passiert. Personenbezogene Daten sollte auch ein Verein schützen und nicht jedem x-beliebigen Online-Werbe-Anbieter in den USA vor die Füße werfen.

Es gibt Alternativen, auch moderne Alternativen, die den Papierkram verringern. Man kann etwa Nextcloud nutzen, dafür gibt es auch Office-Apps. Wenn man dafür eine eigene Hardware aufsetzt oder mietet, erhält auch kein Dritter Zugriff auf die Daten. Die Administration kostet zwar auch Zeit, aber wenn das zu viel ist, hat man ja auch immer noch die analoge Lösung. Und dort würde auch keiner die Mitgliedslisten etwa an Bertelsmann weitergeben.

Ich habe nur das Gefühl, daß die DSGVO für Internetriesen wie Google, Facebook, Apple und Microsoft eher ein geringes Problem darstellt. Sie sammeln weiter fleißig Daten und erklären dann dass sie das müssen, das sei ja schließlich ihr Geschäftszweck. Eine Datenschutzerklärung soll auch einfach und kurz sein, nur wird diese bei den Datenvermarktern wieder so umfangreich aussehen, weil sie die Daten halt so oft weiterreichen, daß am Ende doch wieder kaum jemand die Datenschutzerklärungen lesen wird.

Auch auf der anderen Seiten sehe ich noch Probleme mit der DSGVO. Dem privaten Webseitenbetreiber fehlen einfach Erklärungen und Handreichungen, wie er seine Website DSGVO-konform aufsetzt. Hier könnten die Provider Hilfestellung leisten. Allerdings traut sich aktuell niemand verbindliche Aussagen zu treffen, da unklar ist, die Gerichte im Zweifelsfall die Rechtslage auslegen. Der kleine Website-Betreiber sollte sich meiner Meinung davon ausgehen, daß die Rechtslage auch ihn voll betrifft.

Schon in der Vergangenheit haben deutsche Gerichte stets zu Lasten von Privatmenschen im Internet entschieden. Oft wurden sie als gewerblich eingestuft, was zu besonderen Verpflichtungen führt, ob nun auf der Homepage oder etwa beim Verkauf  alter Sachen bei Ebay. Dabei ging es meistens nicht um den Schutz von zum Beispiel Verbraucherrechten, sondern vor allem um Abzocke durch Abmahner und im Falle von Ebay um die Versteuerung von kleineren Verkaufserlösen.

Im Zweifelsfall lieber etwas mehr machen und wenig Angriffsfläche bieten.

Übrigens: Es gibt einen sehr guten Dokumentarfilm über die Entstehung der DSGVO: Democracy – Im Rausch der Daten (noch bis 24.06.2018 in der Arte Mediathek verfügbar). In diesem Film wird vor allem Jan-Philipp Albrecht begleitet, der Entstehungsprozeß geführt hat. Man kann gut sehen, wie die Europäische Gesetzgebung funktioniert und vor allem wie von allen möglichen Seiten Einfluss auf die Entscheider genommen wird.

Amazon

Ich bin schon seit mindestens 2001 Kunde bei Amazon. Damals war das noch ein verhältnismäßig kleiner Laden in Deutschland. Ich habe überwiegend Musik-CDs und Bücher bestellt. Erstaunlich war die damalige Lieferzeit. Die meisten Sachen die ich tagsüber bestellt habe, sind gleich am nächsten Tag geliefert worden. Die Preise waren niedrig und es gab oft Gutscheinaktionen. Nach dem Kauf eines Produktes hat man einen Gutschein für den ermäßigten Kauf eines Produktes aus einer bestimmten Kategorie bekommen.

Später wurde das Warenangebot immer größer und der Fokus meiner Bestellungen lag nun bei technischen Geräten. Dann boten immer mehr Händler ihre Waren über Amazons „Marketplace“ an. Damit gab es noch mal einen großen Schub. Mittlerweile konnte man über Amazon fast alles bestellen und ich habe da fleißig genutzt. Die Lieferzeiten waren inzwischen nicht mehr so super. Komischerweise ging das los, als Amazon-Prime als kostenpflichtige Zusatzoption angeboten wurde. Diese Option versprach versandkostenfreien Versand und Erhalt der Ware am nächsten Tag. Ich habe ein paar Mal die Möglichkeit genutzt einen kostenlosen Prime-Probemonat in Anspruch zu nehmen. Gelohnt hat sich das aber nicht; trotzdem kamen viele Pakete erst ein paar Tage später an.

Irgendwann kam dann der Punkt, an dem ich festgestellt habe, daß nur noch die wenigsten Produkte, die mich interessieren nur noch über Marketplace-Händler und nicht mehr über Amazon angeboten werden. Darunter auch zunehmend Händler, die ihren Sitz im Ausland, vorzugsweise in China, haben. Der Versand erfolgt dann über Amazon. Amazon übernimmt juristisch nur die Funktion eines Logistikdienstleisters. Die Ware lagert dort und wird verschickt; auch die Zahlung wird über den Internet-Konzern abgewickelt. Die Versteuerung muß der Händler selbst vornehmen. Doch leider „vergessen“ das viele der chinesischen Händler. Das ist ein klarer Fall von Steuerbetrug. Amazon redet sich zwar, daß sie halt nur der Logistikdienstleister sind, aber sie unternehmen auch nichts dagegen, diese Praxis abzustellen. Deshalb schaue ich seit einiger Zeit immer genau, wer der tatsächliche Händler ist. Hat er seinen Sitz im Ausland, suche ich mir einen anderen, auch wenn der ein paar Euro teurer ist.

Vom Gefühl her, finde ich die Arbeitsbedingungen bei Amazon eher schlechter als der Durchschnitt, insbesondere was man über Vorgaben oder Überwachung hört. Die Diskussion zur gerechten Bezahlung der Mitarbeiter sehe ich aber zwiespältig. Dabei geht es ja darum, ob die Mitarbeiter gemäß Logistik- oder Einzelhandelstarif bezahlt werden. Amazon sieht sich als Logistiker, die Gewerkschaften ordnen es aber dem Einzelhandel zu. Daher organisieren die Gewerkschaften regelmäßig öffentlichkeitswirksame Streiks zur Hauptsaison. Warum gibt es denn überhaupt so große Unterschiede in den Tarifverträgen? Sollten die Gewerkschaften da nicht für Gerechtigkeit sorgen. Die Arbeit eines Packers im Lager oder einer Bürokraft ist doch nicht mehr oder weniger wert, wenn sie in verschiedenen Branchen arbeiten.

Ich weiß auch nicht, ob andere Unternehmen da besser sind als Amazon. Rewe hat ja etwa einen eigenen Lieferdienst und eigene LKW zur Belieferung der Filialen und ein eigenes Tochterunternehme „Rewe Spedition und Logistik GmbH“. Wie werden die dort angestellten Mitarbeiter entlohnt?

Aber mich stört die Übermacht Amazons. Ich versuche mittlerweile viele Produkte in anderen Onlineshops zu bestellen oder mal wieder ganz klassisch in einem Geschäft einzukaufen. Ich bin noch nicht soweit ganz auf Amazon zu verzichten, aber möchte nicht Jeff Bezos mein ganzes Geld geben, damit er ein Monopol erschaffen kann.

Raserei auf deutschen Autobahnen

Erst vor einigen Wochen kam es hier in der Nähe durch einen Raser wieder zu einen tödlichen Unfall. Deutschland ist Raserland. Dabei spielt es nur selten eine Rolle, ob eine Geschwindigkeitsbegrenzung angeordnet war oder nicht. In dem oben geschilderten Fall gab es eine Begrenzung auf 120 km/h. Trotzdem ist der Fahrer mit 200 km/h auf einen wahrscheinlich vorschriftsmäßig fahrenden Smart aufgefahren. Der Fahrer war außerdem betrunken.

Dieser Unfall verdeutlicht die Wucht, die bei solchen Geschwindigkeiten und Geschwindigkeitsdifferenzen auftreten. Das sind nun mal  physikalische Gesetzmäßigkeiten und die kann auch kein noch so guter Fahrer oder ein ach so gutes Assistentzsystem verändern.

In bin letztens wieder in Schweden und Dänemark mit dem Auto unterwegs gewesen. Das war recht entspannt. Die Leute halten sich dort größtenteils an die vorgegebenen Tempolimit. meist ist es ja so, daß im Ausland die Bußgelder deutlicher höher sind, als in Deutschland. Hierzulande fahren ja viele Leute so, daß im Falle des Erwischtwerdens noch keinen Punkt bekommen. Das passiert in der Regel erst, wenn die gemessene Geschwindigkeit mehr als 20 km/h über des erlaubten Limits liegt. Die Geldbußen sind bis dahin auch noch moderat. Deswegen fahren Viele so, daß sie 20 km/h schneller sind. Für diese Raser besteht das Problem des Schnellfahrens nicht in der größeren Unfallgefahr, sondern nur in der möglichen Sanktionierung. Das NDR-Fernsehen hat letztens einen guten Beitrag über die Raserei auf deutschen Straßen gezeigt.

Hinzu kommt die Tatsache, daß es auf vielen Abschnitten der deutschen Autobahnen gar keine Geschwindigkeitsbegrenzung gibt. Dadurch verlieren manche Leute das Gefühl für die Geschwindigkeit. Es gilt zwar eine Richtgeschwindigkeit von 130 km/h, doch viele wissen wohl nicht was das ist. Das es keine unverbindliche Empfehlung ist, zeigt ja schon die Tatsache, daß Autofahrern, die schneller als mit 130 km/h unterwegs sind, im Falle eines Unfalles generell eine Teilschuld zugesprochen wird.

Wenn ich also mit 130 auf der linken Spur fahre, weil rechts ein paar LKW unterwegs sind, verhalte ich mich absolut korrekt. Aber viele Raser meinen, nur weil es keine ausgeschilderte Begrenzung gibt, müssen die anderen Verkehrsteilnehmern, ihnen ermöglichen ihren Wagen auszufahren. Da wird gedrängelt ohne Ende. Man kann es oft beobachten, daß die Raser mit nichtreduzierter Geschwindigkeit auf ein langsameres Fahrzeug zu fahren und erst im letzten Moment ihr Tempo verringern. Der gesunde Menschenverstand würde einem eigentlich schon vorher zwingen, die eigene Geschwindigkeit an das voraus fahrende Fahrzeug anzupassen. Aber irgendwie scheint es da bei manchen Autofahrern geistige Defizite zu geben. Wenn sie jedenfalls nur ihr eigenes Leben riskieren würden, aber sie gefährden auch das Leben Dritter.

Ich bin der festen Überzeugung, daß wir in Deutschland höhere Strafen für zu schnelles Fahren brauchen, damit nicht standardmäßig zu schnell gefahren wird. Außerdem brauchen wir ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen. Die Gefahren durch die Geschwindigkeitsdifferenzen der Fahrzeuge sind einfach zu hoch und die Leute dürften nicht das Gefühl das Gefühl haben, sie hätten ein gesetzlich verbrieftes Recht schnell zu fahren.

Die Verhinderer einer erhöhten Verkehrssicherheit sind zu einem die Automobilkonzerne, die behaupten, daß ansonsten ihre Existenz gefährdet sei und zum anderen die Autofahrerlobby, vertreten etwa durch den ADAC.

Erst einmal hinsetzen und über die Folgen nachdenken

Im vergangenen Bundestagswahlkampf hat die FDP ja mit dem schrecklichen, denglischen Slogan „Digitalisierung first – Bedenken second“ geworben. Das spiegelt genau das wieder, was die Menschheit und vor allem die Wirtschaft in den letzten zwei Jahrhunderten getan hat. Erst einmal die tollen neuen Dinge nutzen und erst wenn es (fast) zu spät ist, die Konsequenzen einschränken. Wir haben massiv Kohle und Öl verbrannt ohne über die Folgen nachzudenken. Die Klimaerwärmung konnte man damals noch nicht vorhersehen, aber verqualmte Städte gab auch da schon. Man hat dann einfach höhere Schornsteine gebaut, damit sich der Dreck weiter verteilt und woanders hinweht. Aufgelöst hat er sich dadurch aber nicht. Das Problem wurde nur verlagert.

Aber auch jetzt, wo alle (fast alle) Menschen wissen, wie schädlich die Treibhausgase sind und welche verheerenden Folgen die Veränderung des Weltklimas mit sich bringt, fehlt immer noch der Ruck, der die Menschheit zu einem schnellen Handeln bringt. Die Konsequenzen müssen ja wahrscheinlich nicht wir tragen, erst die späteren Generationen. Wir verlagern die Probleme mal wieder, diesmal in die Zukunft.

Es ist auch unglaublich, daß etwa moderner Müll jahrzehntelang einfach so auf einen großen Haufen geschmissen wurde. Auch war es lange üblich flüssigen Sondermüll einfach so in die Gewässer zu leiten. Warum tun Menschen das? Was denken diese Leute, passiert mit dem gefährlichen Dreck?

Die Kernkraft ist ja ein weiteres Beispiel, daß man erst einmal loslegt, und den folgenden Generationen die Entsorgung des Atommülls überlässt. – Unverantwortlich.

Auch im Weltraum haben wir schon ein Müllproblem. Seit Ende der 1960 schiessen wir Satelliten, Raumkapseln, Forschungssonden und anderen Kram in den Weltraum. Auch da wurde anfangs nicht darüber nachgedacht, was nach dem Nutzungszeitraum mit den ausgedienten Vehikeln passiert. Der Weltraum ist zwar riesig, wir nutzen allerdings nur den winzigen Teil in direkter Nähe der Erde. Und dort gibt es bestimmte Umlaufbahnen die relativ häufig benutzt werden. Diese ergeben sich einfach aus den physikalischen Gesetzmäßigkeiten und des Verwendungszweckes der Satelliten. Und genau diese Umlaufbahnen sind schon ziemlich vermüllt. Daß ist nicht so, daß jemand seine Altreifen in den Wald schmeißt oder die leere McDonalds-Tüte aus dem Auto wirft. Der Müll rast mit mehreren 10.000 km/h um die Erde. Trifft auch nur ein kleines solches Objekt etwa eine Raumstation, kann das schwerwiegende Schäden verursachen. Mittlerweile ist man sich auch diesem Problem bewusst und bei neuen Missionen muß stets vorher geklärt sein, wohin der Müll verschwinden soll. Aber es gibt schon jetzt so viel Müll, dass es schwierig die begehrten Umlaufbahnen nutzbar zu halten.

Das sind nur ein paar Beispiele, die zeigen, daß es vielleicht besser gewesen wäre, zunächst einmal nachzudenken, bevor man Fakten schafft. Mit diesem Wissen sollte ein halbwegs kluger Mensch doch von selbst auf die Idee kommen, in Zukunft nicht die gleichen Fehler zu machen. Aber die FDP stellt sich hin und will die Bedenken hinten an stellen. Denken, Überdenken, Nachdenken, Bedenken; das ist alles nichts für die FDP und die Wirtschaft. Die wollen loslegen; stets auf Kosten der Allgemeinheit. Und im Bereich der Digitalisierung gibt es ja schon genug begründete Bedenken. Deshalb gibt es ja das Bürgerrecht des Datenschutzes. Hätte es vor 200 Jahren bereits ein Umweltschutzrecht gegeben, wäre die Welt nicht im Mittelalter stehen geblieben, sondern es wären gleich umweltschonende Methoden entwickelt worden. – Die Welt wäre jetzt ein ganzes Stück weiter.

Also erst einmal in Ruhe hinsetzen und nachdenken, was man vor hat. Bedenken, was das für negative Folgen haben könnte. Seine Idee überdenken und besser machen, wenn das nicht geht, war das wohl keine gute Idee.

Menschen helfen leicht gemacht

Es braucht nicht immer einen Superhelden, um Menschen zu helfen, jeder kann das und es gar nicht so schwer.

Hier ein paar Dinge, die ich mache:

  • Blutspenden: Ich gehe seit über 20 Jahren regelmäßig zum Blutspenden. Das Blut wird immer noch bei Unfällen und Operationen gebraucht. Fehlt das Blut, kann der Patient sterben.
    Eigentlich kann fast jeder gesunde Mensch Blut spenden. Ich mache das im örtlichen Krankenhaus. Dort gibt es eine kleine Aufwandsentschädigung und im Anschluss ein ausgiebiges Frühstücksbuffet, welches besser ist, als in manchen Hotels, in denen ich schon war. Der ganze Vorgang dauert, inklusive Essen ca. 1 Stunde.
    Außerdem hat man eine regelmäßige Kontrolle des Blutes und hin und wieder wird man noch zusätzlich untersucht. Es gibt ja sogar auch Berichte, die einer Blutspende einen positiven Effekt auf den eigenen Körper bescheinigen; ganz nach der alten Tradition des Aderlasses.
  • Knochmarkspenden: Bei manchen Krankheiten (etwa Leukämie) gibt es als einzige Heilungschance eine Knochmark- oder auch Stammzellenspende. Bei einer Knochenmarkspende ist es nötig, daß viele genetische Merkmale zwischen Empfänger und Spender übereinstimmen; das ist sehr selten. Deswegen ist es wichtig, daß sich möglichst viele Leute zur Knochenmarkspende registrieren lassen. Anhand einer kleine Blutprobe werden erste Merkmale überprüft und gespeichert (typisiert). Spendet man sowieso Blut kann sich meist dort gleich als Knochmarkspender aufnehmen lassen. Ansonsten kann man sich etwa bei der DKMS registrieren
    Passen die Merkmale aus der Typisierung mit den gesuchten Merkmalen überein, so wird man eingeladen, um eine weitere Blutprobe abzugeben, die dann noch genauer untersucht wird. Erst wenn diese Untersuchung ergibt, daß man tatsächlich als Spender in Frage käme, kommt es zu einer Knochenmarkspende. Daß Jemand tatsächlich Knochenmark spendet ist sehr unwahrscheinlich. Aber es ist wichtig eine große Auswahl aus potentiellen Spendern zu haben.
  • Organspende: Jeder Mensch stirbt irgendwann. Und nach dem Tod ist alles vorbei. Sollte es sich ergeben, daß manche Teile meines Körpers noch so gut sein, daß sie jemand anderes, der sterbenskrank ist, gebrauchen kann, dann wäre es doch eine Schande diese einfach so in der Erde zu verbuddeln oder zu verbrennen. Ich werde davon nichts haben, mich wird es aber auch nicht stören. Das einzige ist, daß ich halt immer einen Organspendeausweis mit mir rumtrage.
  • Erste-Hilfe: Jeder Mensch ist sowieso zur Ersten Hilfe verpflichtet. Unterläßt er dieses, kann das nicht nur strafrechtliche Folgen für den Unterlasser, sondern auch gesundheitliche Probleme bis hin zum Tod für den Hilfebedürftigen bedeuten.
    Eigentlich halt wohl Jeder mal einen Erste-Hilfe-Kurs besucht. Aber wie lange ist das her? Wieviel weiß man noch davon? Außerdem ändern sich im Bereich der Ersten-Hilfe auch Maßnahmen und Hilfmittel, so daß es nie verkehrt ist, sein Wissen aufzufrischen.
    Ich habe mich auf der Arbeit als Ersthelfer registriert. Dadurch kann ich regelmäßig während der Arbeitszeit an einem EH-Kurs teilnehmen und halte mein Wissen frisch und aktuell.

Das sind alles Dinge, die nicht viel Zeit, Aufwand oder Geld kosten, aber im Falle des Falles Menschen das Leben retten können. – Bitte macht alle mit!

Zuckersteuer in UK

Im England Großbritannien Vereinigten Königreich (Link zu Youtube) wird jetzt eine Zuckersteuer eingeführt, die auf zuckerhaltige Erfrischungsgetränke erhoben wird. Das soll den Konsum von Zucker verringern. Ich glaube Jeder weiß, daß zu viel Zucker ungesund ist und daß in der westlichen Welt fast jeder zu viel davon konsumiert, also ist eine Besteuerung dieses Lebensmittels vielleicht nicht verkehrt.

Mich erstaunt es aber immer wieder, daß so viel auf den Softdrinks herumgeritten wird. Schon vor Jahrzehnten gab es ja immer diese anschaulichen Bilder, daß in einem Glas Zucker so und so viel Zuckerwürfel enthalten sind. Fruchtsäfte sind da übrigens nicht besser. Apfelsaft zum Beispiel enthält sogar noch mehr Zucker als die gleiche Menge Cola. Davon wird aber nur selten berichtet. Fruchtsäfte sind bei der UK-Zuckersteuer übrigens explizit ausgenommen. Das verstehe einer.

Manchmal wird die Süße aus Früchten sogar explizit als Süßungsmittel genutzt. Ich weiß nicht ob in Babynahrung kein Zucker hinzugesetzt werden darf. Auf vielen Packungen las ich den hin „ohne Zusatz von Zucker“ mit einem Sternchen und der Erklärung „laut Gesetz“. Deswegen wird zum Süßen manchmal Apfelsatzkonzentrat als Zutat hinzugefügt. Ich meine ich habe das damals auf manchen „Fruchquetschies“ gesehen. Damit wurde das ganze noch süßer gemacht als es eh schon war.

Ob die Zuckersteuer nun den regulatorischen Effekt erzielt, bleibt abzuwarten. Ich hätte gedacht, daß die Verbraucher auch die höheren Preise akzeptieren werden, aber tatsächlich habe ja wohl bereits einige Getränkehersteller angekündigt, ihre Rezepturen anzupassen, so daß die Getränke zukünftig weniger Zucker enthalten. Mal sehen, ob die Verbrauchen das annehmen werden.

Windows aufräumen – schwer gemacht

In der Ausgabe 08/2018 der c’t gab es eine Artikelstrecke, wie man ein Windowssystem aufräumen kann, wenn etwa die Windows-Partition voll ist. Hat mich eigentlich nicht so interessiert, da meinen Windowsrechner stets ganz gut im Blick habe.

Über Ostern hatte ich es aber mit einem Rechner eines Verwandten zu tun. Der soll auch „voll“ sein und gehe nur noch wenig. Der Laptop war noch original, wie vom Hersteller mit Windows 7 installiert und konfiguriert; es wurden neben den üblichen Updates noch ein paar zusätzliche Programme installiert. Das eine Laufwerk des Laptops war in zwei Hauptpartitionen (C und D), neben internen Recovery-Partionen, eingeteilt. Die erste hatte eine Größe von ca. 70 GB und die zweite von 700 GB. C war fast voll, D war praktisch unbenutzt. Ist ja auch kein Wunder. Das Home-Verzeichnis und damit alle Bilder, Videos, Dokumente, Downloads, temporären Dateien usw. legt Windows nun mal auf C an. Erst durch manuelles Eingreifen, kann man Windows dazubringen, bestimmte Sachen automatisch auf einer anderen Partition zu speichern. Der normale User interessiert sich nicht für solche Sachen und er sollte sich darum auch nicht kümmern müssen. Er will einfach seine Fotos auf dem Rechner speichern.

Wer richtet so einen Mist ein? Früher hat man mal gesagt, man solle System und Daten trennen, um leichter eine Datensicherung zu machen. Dafür braucht man heutzutage aber keine Partitionen mehr, dafür gibt es das Benutzer-Verzeichnis. Wenn man eine kleine SSD UND eine große Festplatte im PC stecken hat, dann kann so eine Trennung sinnvoll sein. Aber dann sollte das System so konfiguriert sein, daß es auch tatsächlich zu speichern von Daten „D“ benutzt, ansonsten hat der Hersteller geschlampt.

Ich gehe aber noch einen Schritt weiter und unterstellte dem Hersteller Absicht. Der kann auf dem Karton oder in der Online-Anzeige mit einer 800 GB-Festplatte werben. Dem unbedarften Nutzer stehen davon aber nur 10% zu Verfügung. Wenn er dann merkt, daß der Platz zu neige geht, braucht er wohl einen neuen Rechner.

Ich habe dem Verwandten es jetzt so eingerichtet, daß seine Bilder- und Videoverzeichnisse auf „D“ liegen und ihm so reichlich Platz geschaffen. Besser wäre es natürlich gewesen, die Partitionen zu verschmelzen. – Vielleicht ein anderes Mal.