Mastodon – (k)eine Twitter-Alternative

Ende letzten Jahres ging die Diskussion um Twitter mal wieder durch die Decke. Ausgelöst wurde diese durch den schließlich durchgeführten Kauf durch Elon Musk. Viele Nutzer nahmen das zum Anlass sich nach Alternativen umzusehen. Immer wieder wurde Mastodon erwähnt. Ich glaube aber, dass die unzufriedenen Nutzer eher vom Regen in die Traufe kommen werden.

Klar unterstützt man so nicht Elon Musk und ist auch nicht den Folgen seiner Launen ausgeliefert und es entscheidet nicht ein einzelner Konzern, was auf seiner Plattform zu sehen ist, aber bei Mastodon gibt nicht hunderte Institutionen, die diese Entscheidungen treffen.

Kurz zur Erklärung: Twitter ist ein zentrales Netzwerk. Jeder Beitrag läuft über die Twitter-Server. Und somit kann das Unternehmen eigene Regeln aufstellen und durchsetzen, was im Netzwerk zu lesen sein darf.

Mastodon ist dagegen ein dezentrales Netzwerk. Es gibt viele verschiedene Server (Instanzen genannt), die von Privatpersonen, Vereinen, Gruppen oder auch Unternehmen betrieben werden. Will man an Mastodon teilnehmen, muss man sich erst bei einem der Instanzen registrieren. Das kann ein wenig mit E-Mail vergleichen. Möchte man E-Mails verschicken, benötigt man bei irgendeinen Provider einen Account oder man kann sogar einen eigenen Server betreiben. Trotzdem kann man mit allen anderen E-Mail-Nutzern weltweit kommunizieren, weil die einzelnen Server untereinander über standardisierte Protokolle mit einander reden.

Aber die Betreiber der einzelnen Instanzen können eigene Hausregeln festlegen, etwa was gepostet werden darf und was nicht. Neben den gesetzlich verbotenen Dingen sind dass oft Sachen wie Hasspostings oder alles was mit Nacktheit oder Pornografie zu tun hat. Ein Fall eines recht frequentierten Servers sorgte für viel Aufsehen. So wurde gefordert, dass Postings (bei Mastodon Trööts genannt), die politische Inhalte zum Thema haben, eine Inhaltswarnung vorgeschaltet bekommen. Die Trööts tauchen zwar auf, aber die Leser können es so einstellen, dass Texte oder Bilder mit Inhaltswarnung nicht automatisch angezeigt werden.

Gut, das muss die Nutzer anderer Server nicht interessieren. Es könnte aber sein, dass Serverbetreiber sich entscheiden, nicht mehr mit bestimmten anderen Instanzen zu kommunizieren, wenn von dort zu viel unerwünschte Inhalte kommen. Ich fand die Blockerei auch Twitter schon ziemlich albern. Das Ausblenden anderer Meinungen führt nur zur Blasenbildung und bei Mastodon können vom Admin ganze Server blockiert werden.

Wie leicht die Gefühle in Social Media überkochen und zu Überreaktionen führen, hat ein Fall im Dezember gezeigt. Die Raspberry-Pi-Foundation hat auf Mastodon einen Blog-Post verlinkt, in dem sie über eine Neueinstellung berichten; einen ehemaligen Polizisten, der auch Überwachungstechnik eingesetzt hat. Das führte zu einem kleinen Shitstorm. Auf diesen wurde aber von der Foundation ebenfalls eher abwertend reagiert. Das brachte einige User und Server-Admins derart in Rage, dass gefordert wurde, die ganze Instanz der Foundation zu blocken.

Daher befürchte ich, dass das Mastodon-Netz unter den Hausregeln vieler Hausmeister irgendwann in viele kleine Netzchen zerfallen wird.

Einheitsbreikleider

Das nachfolgende Bild liegt schon etwas bei mir rum und vorher lag es wohl auch noch eine ganze Zeit woanders, bevor ein E-Bay-Artikel darin verpackt wurde.

Irgendwie finde die uniformen Abi-Ball-Kleider schrecklich. Aber wahrscheinlich ist die Auswahl und Zehdenick nicht so groß.

Neues LineageOS

Ich schrieb ja schon mal, dass es gar nicht einfach ist, ein freies Android für sein Smartphone zu bekommen. Jetzt, über 3 Jahre nach dem Erscheinen meines Smartphones (Xiaomi Mi 9 Lite) hat sich Einiges getan.

Es ist endlich in der Liste der offiziell unterstützten Geräte von LineageOS aufgenommen worden. Jetzt konnte ich sogar direkt auf LineageOS 20, basierend auf Android 13, wechseln. Der Wechsel ging recht problemlos, ich habe aber einen Factory-Reset durchgeführt, so dass ich alle Apps neu installieren und einrichten musste.

Bei der alten Android-Version hatte ich die Pico-Version der OpenGApps installiert, da einige Apps nicht ohne die Play-Dienste auskamen. Die OpenGApps werden nicht mehr weiter entwickelt und die Alternativen konnten mich nicht so richtig überzeugen. Also versuchte ich doch mal ganz ohne Google-Play-Dienste. Es ging erstaunlich viel. Die Apps kann ja ganz gut über Aurora aus dem FDroid-Repository runterladen. Leider gab es doch ein paar Apps die nicht ganz funktionierten, darunter z.B. die Mobility+-App von EnBW. Die nutze ich zum Laden meines Autos.

Dann fand ich das Projekt LineageOS for microG. Von microG hatte ich schon gehört. Die stecken ja auch hinter der Google-freien Variante der Corona-Warn-App, der “Corona Tracing App Germany”. Auch wusste ich, dass man microG als Google-Play-Ersatz installieren kann. Das hat bei mir aber nie richtig funktioniert. LineageOS for microG bindet die microG-Dienste gleich in ein installierbares LineageOS-Image ein. Die Installation war recht einfach und es funktioniert fast alles. Bisher wollte nur die NINA-Warn-App nicht mitspielen. Mal wieder erstaunlich wie ein Projekt der öffentlichen Hand so viel Murks produziert.

Jetzt habe ich ein gutes Smartphone mit brandaktuellem Android und regelmäßigen Updates und ganz ohne Google-Dienste. Das Mi 9 Lite war damals schon ein echtes Schnäppchen und ist immer noch konkurrenzfähig. Erst letztens wurde die gute Fotoqualität bei schlechten Lichtverhältnissen gelobt. Ich hoffe, ich werde das Gerät noch ein paar Jährchen nutzen können.

FakeGPT

Nachdem Ende letzten Jahres der Hype um ChatGPT losging, musste ich mich vor einigen Wochen auch einmal anmelden und das Ding ausprobieren. Und ich muss sagen, ich bin erschüttert, vor allem, wenn man die Medienberichte der letzten Wochen im Hinterkopf hat.

Das Ding liefert wohl formulierte Aussagen, aber leider SEHR oft völlig falsch.

Ich weiß nicht, mit welchen Fragen die Journalisten die KI gelöchert haben, aber meine ersten Versuche lieferten eigentlich nur absolut falsche Ergebnisse. Dabei ging es nicht um irgendwelche Randthemen. Ich habe etwa Fragen zu der Stadt Lübeck gestellt. Mit über 200.000 Einwohnern und einer wichtigen Rolle in der Geschichte eine nicht unbedeutende Stadt.

Ich habe extra Fragen gestellt, deren Antwort ich weiß, um festzustellen, ob die Auskunft brauchbar ist. Manchmal gab es Antworten die OK waren, manche waren völlig unsinnig. Da ist plötzlich “Hansa Rostock” der erfolgreichste Lübecker Fußballverein oder es gibt in der Altstadt ein königliches Schloss, was so nicht existiert, weil Lübeck ja früher eine freie Stadt war.

Konfrontiert man ChatGPT mit dem Fehler, erhält man auch gleich eine Entschuldigung und die Auskunft ins Gegenteil verkehrt. Das kann man übrigens auch mit richtigen Antworten machen. Wenn ChatGPT richtigerweise sagt, dass Lübeck für sein Marzipan bekannt ist, und man widerspricht und behauptet, dass Lübeck doch eher für Gummibärchen bekannt sei, wird diese falsche bestätigt und mal eben der Hauptsitz von Haribo nach Lübeck verlegt.

Lustig war auch eine Frage nach dem Herrentunnel. Das ist ein mautpflichtiger Tunnel, der 2005 eröffnet wurde. ChatGPT gibt folgende Auskunft:

Der Lübecker Herrentunnel ist ein unterirdischer Tunnel, der unter der Lübecker Altstadt hindurchführt. Er ist besonders, da er während des Zweiten Weltkriegs von den Nazis gebaut wurde, um ihre U-Boot-Basis vor Angriffen zu schützen. Der Tunnel ist heute ein beliebtes Touristenziel und kann besichtigt werden.

Stellt man die gleiche Frage, erhält man unterschiedliche Antworten, so ist der Tunnel mal als ursprünglich als Abwasserkanal gebaut worden, dann verläuft nicht mehr unter der Trave, sondern unter der Ostsee, usw. Die Breite der Antworten ist groß. Nur sind sie meistens falsch. Aber ChatGPT antwortet stets sehr überzeugt. Eine Aussage wie “Ich weiß es nicht genau” oder “Ich bin mir nicht sicher” wäre oft angebracht, nur bekommt man sie nicht.

Also wer auf der Basis Referate oder Aufsätze sollte sich nicht wundern, wenn er eine glatte 6 bekommt.

“Da fliegt einem das Blech weg, wenn man das sieht.” – ein Zitat aus dem Roman “Der Krieg im Frieden” (1995) von Autor Günter Grass

CHatGPT

Tatsächlich geholfen hat mir ChatGPT einmal, um ein kleines Skript zu schreiben, welches Messwerte eines Sensors filtert und umformatiert und dann in eine Datenbank schreibt. Das hat funktioniert.

Also ich denke die Technik vielleicht schon so revolutionär wie berichtet, allerdings muss die Basis der Trainingsdaten noch deutlicher größer und umfangreicher werden.

E-Auto-Erfahrungen

Nach 1 ¾ Jahren mit meinem E-Up ist es nun endlich mal an der Zeit, einen kleinen Erfahrungsbericht zu schreiben. Als Erstes vorweg ich bin noch liegen geblieben und mein Auto ist auch noch nie abgebrannt.

Ende April 2021 konnte ich den Kleinen endlich abholen. Seit dem habe ich mit ihm über 28.000 km rein elektrisch zurück gelegt. Im Großen und Ganzen bin ich mit dem Kauf zufrieden. Für meine Einsatzzwecke reicht der Wagen vollkommen aus. Das Raumangebot ist nicht riesig, aber ich fahre ja eigentlich schon immer Kleinwagen, daher weiß ich damit umzugehen. Man muss aber auch fairerweise sagen, dass wir in der Familie noch ein zweites, größeres Auto mit Verbrennungsmotor haben.

Für mich ist es ja erst der zweite Neuwagen, den ich mir gekauft habe und obwohl ich nicht viele Extras bestellt habe, finde ich den Wagen sehr gut ausgestattet . Die Bluetooth-Integration ins Entertainment-System ist heute sicherlich Standard; für mich war es neu. Gerade, weil ich viele Podcasts und Musik über das Handy laufen lasse, ist das sehr praktisch. Auch die feste Halterung ist gut, allerdings blockiert ein dort installiertes Smartphone den Luftstrom aus den Lüftungsschlitzen. In einem Forum habe ich mal ein schwenkbaren Aufsatz gesehen, vielleicht werde ich den mal ausprobieren, um noch bessere Sicht auf das Display zu haben.

Was mich erst während der Nutzung richtig begeistert hat, war die Einparkhilfe in Form von hinteren Abstandssensoren und Rückfahrkamera. Da habe ich es in so manche Parklücke geschafft, in die ich mich ohne Einweisen nicht rein getraut hätte.

Die Fahreigenschaften sind super. Der Wagen liegt, auch dank der schweren Akkus im Unterboden sehr gut auf der Straße und hat trotz des Gewichtes eine gute Beschleunigung. Wie bei Elektromotoren üblich steht dass volle Drehmoment, anders al bei Verbrennern, schon im niedrigen Drehzahlbereich zur Verfügung. Der Motor ist fast geräuschlos. Bei offenem Fenster kann man ein leise Sirren hören. Ansonsten nur die Wind- und Reifengeräusche. Außerdem gibt es keinerlei Vibrationen vom Motor. Man hat das Gefühl, man gleitet. Der Wagen wird bei 130 km/h elektronisch abgeregelt. Mehr will man eigentlich auch nicht fahren, weil dann der Verbrauch ziemlich in die Höhe geht. Das ist bei Verbrennern zwar auch so, aber zum einen haben die einen gewissen “Grundverbrauch” und selten sind Anzeigen über den momentanen Verbrauch so präsent wie bei E-Autos. Außerdem ist die Reichweite ja noch deutlich geringer als bei Diesel- oder Benzin-Fahrzeugen. Daher will man ja gerne besonders sparsam fahren.

Mein Verbrauch schwankt enorm. Im Sommer kann ich auf einigen Strecken 10 kWh/100 km erreichen, an sehr kalten Wintertagen aber auch 20 kWh/100 km benötigen. Im Jahresschnitt sind 14 kWh/100 km realistisch. Aber man muss sich mal verdeutlichen wie effizient so ein Elektroantrieb ist. Bei Benzin oder Diesel kann man davon ausgehen, dass diese eine Kapazität von rund 10 kWh pro Liter haben. Ein Verbrauch von 6 l/100 km entspricht also 60 kWh/100 km, oder umgekehrt bei meinem E-Up 1,4 l/100 km

Einen Großteil des Mehrverbrauchs kommt von der Heizung des Fahrzeuginnenraumes. Verbrenner erzeugen die Leistung, wie der Name schon sagt, durch Verbrennung von Treibstoffen. Dabei wird Wärme frei, die zum Heizen genutzt werden kann. Bei Elektroautos entsteht so gut wie keine Abwärme. Daher muss elektrisch geheizt werden. Bessere Autos haben dafür eine Wärmepumpe, beim E-Up ist es im Prinzip ein Heizlüfter und der kann schon ordentlich Strom ziehen. Gerade wenn der Wagen noch kalt ist, geht der Verbrauch dann ordentlich durch die Decke. Moderne E-Autos temperieren allerdings auch die Batterie, wodurch der Verbrauch auf den ersten Kilometern auch verhältnismäßig hoch ist. Mit einer kalten Batterie steht nicht so viel Leistung zur Verfügung, wie mit einer warmen. Ähnlich ist es beim Laden: ein warmer, aber nicht zu heißer Akku lässt sich schneller laden, als ein tiefgefrorener.

Ich habe die Möglichkeit zu Hause zu laden. Anfangs hatte über die normale Schukosteckdose im Carport geladen. Das hätte grundsätzlich ausgereicht, wenn man den Wagen nachts lädt. Leider war die Stromleitung vom Carport zum Haus nicht so gut, dass der Ladevorgang von dem Ladegerät immer wieder unterbrochen wurde bzw. gar nicht erst startete. Deswegen haben wir ein neues Kabel gelegt und eine Wallbox installiert.

Der E-Up ist wahrlich kein Schnelllader, auch wenn man die Schnellladefunktion extra bestellt hat. Beim Laden über Schuko, kommt man auf maximal 3,6 kW-Ladeleistung. Die Wallbox hat zwar die Kapazität von 11 kW, allerdings kann der VW nur über zwei Phasen, also mit höchstens 7 kW laden. Auch an öffentlichen Ladesäulen ist das so.

Ich habe allerdings die Schnellladefunktion als Extra gekauft. Damit lädt man dann mit Gleichstrom bis zu 40 kW über einen CCS-Stecker. Das ist im Vergleich zu anderen Fahrzeugen die mit 150 kW oder mehr laden können natürlich wenig. Allerdings ist beim E-Up der Akku kleiner und der Verbrauch geringer. Irgendwo las ich mal einen Vergleichstest mehrerer Stromer und fand dort für die Ladegeschwindigkeit die Einheit km/h.

Die Ladedauer beim VW kann ebenfalls sehr unterschiedlich sein. Wie schon geschrieben hängt diese unter Anderem von der Temperatur ab, aber auch von dem Ladestand. Um den Akku zu schonen wird bei fast voller Batterie der Ladestrom reduziert. Das kennt man ja auch vom Smartphone, bei dem die letzten 10% viel langsamer geladen werden.

Es gibt ja viele Mythen um Akkus und den behutsamen Umgang damit. Ein Teil wird wie gerade schon beschrieben von der Ladeelektronik bewältigt. Aber nach meinem Stand, schont es den Akku, und somit dessen Lebensdauer, wenn man ihn nicht ständig auf 100% volllädt. 90% oder besser 80% sollten es nur sein. Wobei es wohl nicht direkt um das Laden selbst geht, sondern wie lange der Akku die volle Kapazität halten muss. Wenn man also unmittelbar nach dem Ladevorgang losfährt, sollte es OK sein.

Generell gibt es zwei Lademodi: Sofortladen und geplantes Laden. Bei ersterem startet der Ladevorgang sofort und läuft bis die maximale Ladegrenze erreicht ist. Beim zweiten wird zunächst nur geladen, sofern die untere Ladegrenze erreicht ist, dann pausiert das Laden und wird zeitgesteuert so fortgesetzt, dass der Ladevorgang zu einer vorher festgelegten Abfahrtszeit beendet ist.

Diese Ladegrenzen und Abfahrtszeiten kann man aber nicht direkt im Auto einstellen; dazu ist die VW-App “Maps & More” nötig. Das finde ich nicht gut. Hier werden unnötig zusätzliche Abhängigkeiten geschaffen. Und ob in 10 Jahren, die App noch so verfügbar ist, darf bezweifelt werden. Für ein Auto sind 10 Jahre kein Problem, für eine Mobiltelefon-App ist das eine Ewigkeit. Ohne die App kann man aber nicht mehr alle Einstellungen vornehmen und somit auch nicht den kompletten Umfang des Autos nutzen.

Zusätzlich zu den Abfahrtszeiten kann man in der App auch einstellen, ob das Auto dann klimatisiert werden soll. Also im Winter vorgeheizt und im Sommer gekühlt. Eigentlich eine tolle Sache, aber mir funktioniert das nicht immer. Und gerade in den letzten Tagen mit deutlichen Minusgraden, erwartete mich dann ein vereistes Auto.

Das Vorheizen kann man theoretisch auch über eine weitere App auslösen, die sich “We Connect” nennt. Leider funktionierte die App sehr oft nicht und wurde nach einem Testzeitraum auch kostenpflichtig.

Mit dem Verbrauch schwankt entsprechend auch die Reichweite. Im Sommer konnte ich gut 250 km erreichen, jetzt im Winter nicht mal 150 km. Im Alltagsgebrauch ist das aber nicht so relevant, da man eher häufiger lädt, als den Wagen leer zu fahren. Tatsächlich lade ich sogar noch häufiger. Da ich den Akku nicht zu 100% lade und auch nicht auf 0% runterfahre, ist das Batterienutzungsfenster entsprechend geringer.

Die Anzeige über die Restreichweite darf man nicht überbewerten. Sie passt sich, wie bei Verbrennern, nach dem aktuellen Verbrauch an, allerdings sind die Werte stets zu optimistisch. Bei meinen Fahrten habe ich immer deutlich mehr Restreichweite “verbraucht”, als ich gefahren bin. Hier könnte VW noch Einiges nachbessern. Aber mit der Zeit bekommt man ein Gefühl, wie lange der Akku wohl noch reicht.

Wenn man den Akku leer fährt, kommen verschiedene Warnungen und Stromsparmodi. Bei 50 km Restreichweite kommt eine Warnung im Display. Erreicht man einen bestimmten Prozentwert Restkapazität wird der Eco-Modus aktiviert, den man anfangs noch wieder deaktivieren kann. Ab einem bestimmten Wert lässt sich dieser nicht mehr abschalten. Später wird dann in den Eco+-Modus gewechselt und wenn die Batterie fast leer ist kann man im “Kriechmodus” nur noch max. 70 km/h fahren.

Den Eco- und Eco+-Modus kann auch manuell aktiviert werden. Dadurch kann man Strom sparen. Erreicht wird es vor allem dadurch, dass die Heizung und Klimaanlage begrenzt oder ganz abgestellt werden und dass die Motorleistung abgeregelt wird. So kann man, besonders im Winter, tatsächlich Energie sparen, allerdings zu dem Preis eines kalten Fahrzeuges.

Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit den Auto. Es ist allerdings eine gewisse Umgewöhnung notwendig. Ich muss zwar nicht mehr an die Tankstelle fahren, aber so alle 2-3 Tage das Auto laden. Wenn man dann losfahren will, braucht man noch 1-2 Minuten, um das Kabel abzuziehen und zu verstauen, bevor man dann starten kann. Vor “längeren” Strecken sollte man sich überlegen, ob man vorher noch mal nachladen sollte. Überhaupt macht man sich viel Gedanken über die jeweiligen Fahrten. Aber ich denke, dass ist generell nicht verkehrt, dass man sich bewusster überlegt, wo man hin will, ob das auch anders geht oder ob man das mit etwas Anderem verbinden kann.

Fefes Blog

Jetzt muß ich mal ein wenig Dampf ablassen über Felix von Leitner aka Fefe und sein Blog.

Ich habe sein Blog früher regelmäßig gelesen. Oft als Anregung. Nicht als Informationsquelle. Leider stört mich seine überhebliche Art immer mehr. Wenn irgendwo auf der Welt ein EDV-Problem auftaucht, dann hat Fefe das natürlich schon lange vorausgesehen. Das Problem liegt, ihm nach, meistens daran, dass nur Dilettanten am Werk sind. Er selbst ist natürlich keiner, obwohl auch ihm hin und wieder Fehler passieren. Auch sein Blog funktioniert manchmal nicht, obwohl er doch so stolz auf seine selbst gestrickte Software ist, die ganz ohne die üblichen Programme wie große Datenbanken oder PHP auskommt.

Seine Meinungsäußerungen sind selten differenziert, eher binär. Als z.B. Letsencrypt (LE) aufkam und für Jeden kostenlose TLS-Zertifikate anbot, schimpfte er über die Software zum Erstellen der Zertifikate. “Python-Mist”, “PHP-Scheiße” so ähnlich waren seine Aussagen. Irgendwann schwang seine Meinung um, und nun ist jeder der kein LE-Zertfikat nutzt irgendwie doof. Entweder weil er keine Transportverschlüsselung nutzt oder Zertifkat-Ausstellern Geld in den Rachen wirft.

Geld ist auch so ein Thema. Oft ist bei ihm berechtigte Kapitalismuskritik zu hören. Gleichzeitig beschwert er sich aber, wenn seine Amazon-Lieferung in der Adventszeit nicht am nächsten Tag bei ihm ist, OBWOHL er doch EXTRA für Prime bezahlt. Frechheit! Schließlich könnten doch mal die Pack- und Ausliefersklaven sich ein wenig mehr ins Zeug legen. Also, da muss Jeff Bezos noch nachbessern.

Aber er scheint keinen Widerspruch zu erkennen, einerseits den Kapitalismus in seinen negativen Ausprägungen zu kritisieren und gleichzeitig, zu fordern, dass seine Pakete doch bitte am nächsten Tag bei ihm sind.

Sein Menschenbild zeugt sowieso nicht von ausgeprägten Humanismus. Immer wenn benachteiligte Gruppen (insbesondere Frauen) stellenweise bevorzugt werden, um die bisherigen Nachteile etwas auszugleichen, ist das nicht in seinem Sinne und fühlt sich fast persönlich diskriminiert. Felix scheut in diesem Zusammenhang auch nicht davor zurück, Begriffe zu nutzen, die von extrem rechten Gruppierungen geprägt worden sind. So etwa der Social Justice Warrior (SJW), eine abwertende Bezeichnung für einen Menschen, der sich für soziale Gerechtigkeit einsetzt.

Auch verbreitet er auch gerne mal Falschmeldungen oder Propaganda in seinem Blog. Wenn er dann von Lesern darauf angesprochen wird, kommentiert er hämisch: “Ha ha, Medienkompetenzübung!” und tut so, also ob ER NATÜRLICH schon vorher wusste, dass der gepostete Link Müll war, aber seine Leser zu dumm sind, das zu merken. Nein, genau umgekehrt. ER hat die Quelle nicht genau geprüft und pusht nun Fake-News, während seine Leser das gemerkt haben.

Da bleibt nicht mehr viel übrig, warum man in sein Blog reinschauen soll. Ich werde es in Zukunft jedenfalls bleiben lassen.