Wenn man nichts weiß…

…einfach mal die Klappe halten. Leider wissen aber viele Leute nicht, dass sie keine Ahnung haben. Richtig schlimm wird es aber, wenn diese Leute meinen sie wären die Schlausten und die Anderen hätten überhaupt keine Ahnung. Am besten noch garniert mit ein paar Beleidigungen.

Neulich gab es auf der Nachrichtenseite hl-live.de einen Artikel über einen Fahrzeugbrand. Der erste Kommentator wies darauf hin, dass es sich beim dem Auto um einen Verbrenner (pun intended) und nicht um ein Elektroauto handelt, die ja angeblich immer so schnell in Brand geraten. Daraufhin entbrannte (pun intended) eine hitzige (pun intended) Diskussion.

Ich weiß nicht ob man Bernd groß ernst nehmen kann, immerhin schreib er “Groß” klein, aber hat auf jeden Fall er den Vogel abgeschossen.

Bernd groß

schrieb am 28.05.2024 um 12.22 Uhr:
Was für ein Blödsinn
Hören Sie auf zu träumen und fragen Sie nach ein Praktikum bei der Feuerwehr nach.
Und heute nachmittag können sie bei einer autofähre zb. Colorline anrufen und da mal nachfragen ob sie auf größere Distanz mitgenommen werden.
Oder gehen sie dich mal zu irgendwelchen Parkhäuser und sie werden verwundert sein das e Fahrzeuge nur am ein oder Ausgang stehen dürfen.
Sie sind ja schon ein lustiger Geselle der in seiner blase lebt aber das ein e auto so einfach gelöscht werden kann ist einfach nur lächerlich
Sie verbringen ja anscheinend sehr viel Zeit in ihren Kinderzimmer am PC einfach mal googeln nicht was man lesen und hören will sondern die Wahrheit
Oder warum bekommt jetzt jede Feuerwehr einen Container der geflutet werden kann? Weil Sommer ist?

Ich kann mir vorstellen, dass er mal Fragmente irgendwo gehört oder gelesen hat und diese in seiner Erinnerung mit seiner Meinung “vervollständigt” hat. Es gab nämlich gerade eine Meldung über Elektroautos und Fähren. Aber in der ging es um eine griechische Fährlinie, die E-Autos nur noch transportieren will, wenn der Akku maximal bis 40% aufgeladen ist. Ob eine solche Regelung sinnvoll ist oder nicht, ist noch nicht geklärt, aber da ging es um Griechenland und nicht um ein generelles Transportverbot. Gerade die Color-Line-Reederei hat vor einiger Zeit, als es zu mehreren Bränden auf Autotransportern kam, betont, dass sie uneingeschränkt Elektroautos transportieren. Es gibt übrigens mittlerweile schon einige Fähren, auf denen man sein Auto während der Überfahrt laden kann.

Und nun die Sache mit den Parkhäusern. Ich bin ja mittlerweile schon über drei Jahre mit meinen E-Up unterwegs und durfte in jedem Parkhaus überall dort parken, wo ich wollte. Was Bernd groß wohl mal gesehen hat, sind Ladesäulen im Einfahrtsbereich. Die sind ja meistens vorne und unten, damit man sie leicht findet. Und für die Installation ist es sicherlich auch einfacher, wenn man das Versorgungskabel nicht in die fünften Stock legen muss.

Ich kann Bernds Tipp Bernd selbst ans Herz legen. Sich einfach mal um Wahrheiten kümmern und nicht nur um den Fake-News-Mist aus der eigenen Filterblase. Vielleicht auch mal andere Medien konsumieren. Sich breiter aufstellen, nicht nur die Seiten, die sich gegenseitig verlinken, Grundlagenwissen über Forschung und Naturwissenschaft aneignen, eigene Erfahrungen sammeln und alles unvoreingenommen kombinieren.

Verhinderungspartei

Also, wenn die FDP irgend etwas gut hinkriegt, dann ist es Blockieren von sinnvollen und mehrheitsfähigen Beschlüssen. So wurde z.B. ein generelles Tempolimit verhindert. Dabei haben sie dann noch ein eigenes Gutachten erstellen lassen, in dem der positive Klimaeffekt klein gerechet wird. Wirklich ernst nimmt, außer der FDP und Klimawandelleugnern, dieses Gutachten aber keiner.

Nun sollte EU-weit beschlossen werden, dass Neuzulassungen für Verbrenner-Fahrzeuge ab 2035 nicht mehr möglich sein sollen. Die FDP war, als Auto-Partei, natürlich dagegen, auch wenn dass die Hersteller selbst anders sehen. Das Schlagwort der FDP war in diesem Zusammenhang “Technologieoffenheit”. Wobei sich diese Offenheit in erster Linie auf E-Fuels bezieht. Diese synthetischen Kraftstoffe sollen mittels Strom aus erneuerbaren Energien aus Wasser und Kohlendioxid hergestellt werden. Das Verfahren gibt es bereits und funktioniert. Allerdings verbraucht es extrem viel Strom. Mit der gleichen Energie, die benötigt wird, um ein Fahrzeug mit E-Fuels zu betreiben, könnte man sechs entsprechende E-Autos fahren lassen. Entsprechend teuer sind diese synthetischen Kraftstoffe in der Hersteller; völlig unabhängig von eventuellen Steuern.

Aber solche Fakten sind für die FDP uninteressant, wenn Porsche-Freund Christian Lindner, für Porsche die E-Fuels pushen soll.

Gerne wird ja bei der FDP auch das Wort “Innovation” benutzt. Das bedeutet aber nur, dass man JETZT lieber noch nichts machen will und darauf hofft, dass es irgendwann in der Zukunft vielleicht eine Technologie gibt, die dann eventuell auf einen Schlag alle Probleme schnell, elegant und kostengünstig löst.

Leider beweist die FDP damit nur immer wieder, dass sie das Pariser Klimaschutzabkommen nicht verstanden hat. Danach hat jeder Staat nur noch ein begrenztes CO2-Budget zur Verfügung. Und je länger wir zögern, des Ausstoß nachhaltig zu verringern, desto schneller, und somit radikaler, muß am Ende der Wechsel sein (Übrigens auch für “die Wirtschaft” und “Leistungsträger” liebe FDP).

Selbstverständlich jubelte sie am lautesten als letzten Dezember Forscher in einem Forschungsreaktor erstmals bei einer Kernfusion überhaupt einen Energieüberschuss bei einem Kernfusionsexperiment erzielt haben. Kernfusion ist zwar noch Zukunft, aber sooo innovativ. Und es tummeln sich ja in dem Bereich ja auch eine Menge Startups. Also richtig mit Wirtschaft und Markt und nicht so blöde öffentlich finanzierte Grundlagenforschung. Aber wir man ja weiß, wird höchstens jedes zehnte Startup erfolgreich; die anderen verbrennen nur das Geld der Investoren. Bei Fusions-Startups dürfte die Erfolgschance noch deutlich niedriger liegen.

Aber nach Bekanntgabe der Forschungsergbnisses vom LLNP hat unsere Forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) sogar tatsächlich gesagt, Ziel sei es in zehn (10) Jahren in Deutschland ein funktionierendes Fusionskraftwerk ans Netz zu bringen.

Wobei Experten eher von 30 Jahren ausgehen. 30 Jahre ist zwar die Fusionskonstante, ich persönlich gehe aber von einem noch späteren Zeitpunkt aus; gerade in Deutschland. Wenn man sieht wie gnadenlos schlecht und unprofessionell Groß- und Prestigeprojekte in den letzten Jahrzehnten umgesetzt wurden. Da haben sie Bauzeiten langgezogen wie ein Kaugummi und die Kosten sind explodiert wie eine Cola-Flasche mit einem Mentos.

Da braucht es gar keine FDP zum Blockieren und Verhindern.

E-Auto-Erfahrungen

Nach 1 ¾ Jahren mit meinem E-Up ist es nun endlich mal an der Zeit, einen kleinen Erfahrungsbericht zu schreiben. Als Erstes vorweg ich bin noch liegen geblieben und mein Auto ist auch noch nie abgebrannt.

Ende April 2021 konnte ich den Kleinen endlich abholen. Seit dem habe ich mit ihm über 28.000 km rein elektrisch zurück gelegt. Im Großen und Ganzen bin ich mit dem Kauf zufrieden. Für meine Einsatzzwecke reicht der Wagen vollkommen aus. Das Raumangebot ist nicht riesig, aber ich fahre ja eigentlich schon immer Kleinwagen, daher weiß ich damit umzugehen. Man muss aber auch fairerweise sagen, dass wir in der Familie noch ein zweites, größeres Auto mit Verbrennungsmotor haben.

Für mich ist es ja erst der zweite Neuwagen, den ich mir gekauft habe und obwohl ich nicht viele Extras bestellt habe, finde ich den Wagen sehr gut ausgestattet . Die Bluetooth-Integration ins Entertainment-System ist heute sicherlich Standard; für mich war es neu. Gerade, weil ich viele Podcasts und Musik über das Handy laufen lasse, ist das sehr praktisch. Auch die feste Halterung ist gut, allerdings blockiert ein dort installiertes Smartphone den Luftstrom aus den Lüftungsschlitzen. In einem Forum habe ich mal ein schwenkbaren Aufsatz gesehen, vielleicht werde ich den mal ausprobieren, um noch bessere Sicht auf das Display zu haben.

Was mich erst während der Nutzung richtig begeistert hat, war die Einparkhilfe in Form von hinteren Abstandssensoren und Rückfahrkamera. Da habe ich es in so manche Parklücke geschafft, in die ich mich ohne Einweisen nicht rein getraut hätte.

Die Fahreigenschaften sind super. Der Wagen liegt, auch dank der schweren Akkus im Unterboden sehr gut auf der Straße und hat trotz des Gewichtes eine gute Beschleunigung. Wie bei Elektromotoren üblich steht dass volle Drehmoment, anders al bei Verbrennern, schon im niedrigen Drehzahlbereich zur Verfügung. Der Motor ist fast geräuschlos. Bei offenem Fenster kann man ein leise Sirren hören. Ansonsten nur die Wind- und Reifengeräusche. Außerdem gibt es keinerlei Vibrationen vom Motor. Man hat das Gefühl, man gleitet. Der Wagen wird bei 130 km/h elektronisch abgeregelt. Mehr will man eigentlich auch nicht fahren, weil dann der Verbrauch ziemlich in die Höhe geht. Das ist bei Verbrennern zwar auch so, aber zum einen haben die einen gewissen “Grundverbrauch” und selten sind Anzeigen über den momentanen Verbrauch so präsent wie bei E-Autos. Außerdem ist die Reichweite ja noch deutlich geringer als bei Diesel- oder Benzin-Fahrzeugen. Daher will man ja gerne besonders sparsam fahren.

Mein Verbrauch schwankt enorm. Im Sommer kann ich auf einigen Strecken 10 kWh/100 km erreichen, an sehr kalten Wintertagen aber auch 20 kWh/100 km benötigen. Im Jahresschnitt sind 14 kWh/100 km realistisch. Aber man muss sich mal verdeutlichen wie effizient so ein Elektroantrieb ist. Bei Benzin oder Diesel kann man davon ausgehen, dass diese eine Kapazität von rund 10 kWh pro Liter haben. Ein Verbrauch von 6 l/100 km entspricht also 60 kWh/100 km, oder umgekehrt bei meinem E-Up 1,4 l/100 km

Einen Großteil des Mehrverbrauchs kommt von der Heizung des Fahrzeuginnenraumes. Verbrenner erzeugen die Leistung, wie der Name schon sagt, durch Verbrennung von Treibstoffen. Dabei wird Wärme frei, die zum Heizen genutzt werden kann. Bei Elektroautos entsteht so gut wie keine Abwärme. Daher muss elektrisch geheizt werden. Bessere Autos haben dafür eine Wärmepumpe, beim E-Up ist es im Prinzip ein Heizlüfter und der kann schon ordentlich Strom ziehen. Gerade wenn der Wagen noch kalt ist, geht der Verbrauch dann ordentlich durch die Decke. Moderne E-Autos temperieren allerdings auch die Batterie, wodurch der Verbrauch auf den ersten Kilometern auch verhältnismäßig hoch ist. Mit einer kalten Batterie steht nicht so viel Leistung zur Verfügung, wie mit einer warmen. Ähnlich ist es beim Laden: ein warmer, aber nicht zu heißer Akku lässt sich schneller laden, als ein tiefgefrorener.

Ich habe die Möglichkeit zu Hause zu laden. Anfangs hatte über die normale Schukosteckdose im Carport geladen. Das hätte grundsätzlich ausgereicht, wenn man den Wagen nachts lädt. Leider war die Stromleitung vom Carport zum Haus nicht so gut, dass der Ladevorgang von dem Ladegerät immer wieder unterbrochen wurde bzw. gar nicht erst startete. Deswegen haben wir ein neues Kabel gelegt und eine Wallbox installiert.

Der E-Up ist wahrlich kein Schnelllader, auch wenn man die Schnellladefunktion extra bestellt hat. Beim Laden über Schuko, kommt man auf maximal 3,6 kW-Ladeleistung. Die Wallbox hat zwar die Kapazität von 11 kW, allerdings kann der VW nur über zwei Phasen, also mit höchstens 7 kW laden. Auch an öffentlichen Ladesäulen ist das so.

Ich habe allerdings die Schnellladefunktion als Extra gekauft. Damit lädt man dann mit Gleichstrom bis zu 40 kW über einen CCS-Stecker. Das ist im Vergleich zu anderen Fahrzeugen die mit 150 kW oder mehr laden können natürlich wenig. Allerdings ist beim E-Up der Akku kleiner und der Verbrauch geringer. Irgendwo las ich mal einen Vergleichstest mehrerer Stromer und fand dort für die Ladegeschwindigkeit die Einheit km/h.

Die Ladedauer beim VW kann ebenfalls sehr unterschiedlich sein. Wie schon geschrieben hängt diese unter Anderem von der Temperatur ab, aber auch von dem Ladestand. Um den Akku zu schonen wird bei fast voller Batterie der Ladestrom reduziert. Das kennt man ja auch vom Smartphone, bei dem die letzten 10% viel langsamer geladen werden.

Es gibt ja viele Mythen um Akkus und den behutsamen Umgang damit. Ein Teil wird wie gerade schon beschrieben von der Ladeelektronik bewältigt. Aber nach meinem Stand, schont es den Akku, und somit dessen Lebensdauer, wenn man ihn nicht ständig auf 100% volllädt. 90% oder besser 80% sollten es nur sein. Wobei es wohl nicht direkt um das Laden selbst geht, sondern wie lange der Akku die volle Kapazität halten muss. Wenn man also unmittelbar nach dem Ladevorgang losfährt, sollte es OK sein.

Generell gibt es zwei Lademodi: Sofortladen und geplantes Laden. Bei ersterem startet der Ladevorgang sofort und läuft bis die maximale Ladegrenze erreicht ist. Beim zweiten wird zunächst nur geladen, sofern die untere Ladegrenze erreicht ist, dann pausiert das Laden und wird zeitgesteuert so fortgesetzt, dass der Ladevorgang zu einer vorher festgelegten Abfahrtszeit beendet ist.

Diese Ladegrenzen und Abfahrtszeiten kann man aber nicht direkt im Auto einstellen; dazu ist die VW-App “Maps & More” nötig. Das finde ich nicht gut. Hier werden unnötig zusätzliche Abhängigkeiten geschaffen. Und ob in 10 Jahren, die App noch so verfügbar ist, darf bezweifelt werden. Für ein Auto sind 10 Jahre kein Problem, für eine Mobiltelefon-App ist das eine Ewigkeit. Ohne die App kann man aber nicht mehr alle Einstellungen vornehmen und somit auch nicht den kompletten Umfang des Autos nutzen.

Zusätzlich zu den Abfahrtszeiten kann man in der App auch einstellen, ob das Auto dann klimatisiert werden soll. Also im Winter vorgeheizt und im Sommer gekühlt. Eigentlich eine tolle Sache, aber mir funktioniert das nicht immer. Und gerade in den letzten Tagen mit deutlichen Minusgraden, erwartete mich dann ein vereistes Auto.

Das Vorheizen kann man theoretisch auch über eine weitere App auslösen, die sich “We Connect” nennt. Leider funktionierte die App sehr oft nicht und wurde nach einem Testzeitraum auch kostenpflichtig.

Mit dem Verbrauch schwankt entsprechend auch die Reichweite. Im Sommer konnte ich gut 250 km erreichen, jetzt im Winter nicht mal 150 km. Im Alltagsgebrauch ist das aber nicht so relevant, da man eher häufiger lädt, als den Wagen leer zu fahren. Tatsächlich lade ich sogar noch häufiger. Da ich den Akku nicht zu 100% lade und auch nicht auf 0% runterfahre, ist das Batterienutzungsfenster entsprechend geringer.

Die Anzeige über die Restreichweite darf man nicht überbewerten. Sie passt sich, wie bei Verbrennern, nach dem aktuellen Verbrauch an, allerdings sind die Werte stets zu optimistisch. Bei meinen Fahrten habe ich immer deutlich mehr Restreichweite “verbraucht”, als ich gefahren bin. Hier könnte VW noch Einiges nachbessern. Aber mit der Zeit bekommt man ein Gefühl, wie lange der Akku wohl noch reicht.

Wenn man den Akku leer fährt, kommen verschiedene Warnungen und Stromsparmodi. Bei 50 km Restreichweite kommt eine Warnung im Display. Erreicht man einen bestimmten Prozentwert Restkapazität wird der Eco-Modus aktiviert, den man anfangs noch wieder deaktivieren kann. Ab einem bestimmten Wert lässt sich dieser nicht mehr abschalten. Später wird dann in den Eco+-Modus gewechselt und wenn die Batterie fast leer ist kann man im “Kriechmodus” nur noch max. 70 km/h fahren.

Den Eco- und Eco+-Modus kann auch manuell aktiviert werden. Dadurch kann man Strom sparen. Erreicht wird es vor allem dadurch, dass die Heizung und Klimaanlage begrenzt oder ganz abgestellt werden und dass die Motorleistung abgeregelt wird. So kann man, besonders im Winter, tatsächlich Energie sparen, allerdings zu dem Preis eines kalten Fahrzeuges.

Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit den Auto. Es ist allerdings eine gewisse Umgewöhnung notwendig. Ich muss zwar nicht mehr an die Tankstelle fahren, aber so alle 2-3 Tage das Auto laden. Wenn man dann losfahren will, braucht man noch 1-2 Minuten, um das Kabel abzuziehen und zu verstauen, bevor man dann starten kann. Vor “längeren” Strecken sollte man sich überlegen, ob man vorher noch mal nachladen sollte. Überhaupt macht man sich viel Gedanken über die jeweiligen Fahrten. Aber ich denke, dass ist generell nicht verkehrt, dass man sich bewusster überlegt, wo man hin will, ob das auch anders geht oder ob man das mit etwas Anderem verbinden kann.

Idioten auf der Straße – 4

Der Vorfall ist zwar schon zwei bis drei Jahre her, aber ich wollte ihn hier trotzdem noch einmal dokumentieren.

Ich war mit dem Fahrrad unterwegs. 30er Zone, keine Einbahnstraße. Meine Spur war frei. Am linken Straßenrand parken Autos. Ein Mercedesfahrer meinte, mich überholen zu müssen. Durch die parkenden Autos konnte er nicht so weit links fahren. Abstand zu mir: weniger als 0 Zentimeter. Mein Lenker und sein rechter Außenspiegel stießen aneinander. Ich konnte trotzdem noch das Gleichgewicht halten und bin nicht gestürzt. WAS FÜR EIN ARSCHLOCH!

Der ältere Herr in seinem Mercedes hat seine Fahrt unbeeindruckt fortgesetzt und ist nach 150 Meter rechts abgebogen. WARUM HAT DER IDIOT DANN ÜBERHAUPT ÜBERHOLT? Es gibt keine Überholpflicht und in einer 30er-Zone hätte er sowieso nicht viel schneller fahren dürfen. Ich weiß nicht, ob er den Zusammenstoß überhaupt bemerkt hat. Ich hätte ihm eigentlich hinterherfahren und zur Rede stellen müssen.

Warum müssen sich Verkehrsteilnehmer wie Idioten benehmen? Warum sind das meistens Männer? Warum oft in teuren Autos?

Ich bin bisher ganz gut durchs Leben gekommen, ohne ein Arschloch sein, warum fällt das Anderen so schwer?

Idioten auf der Straße – 3

Neulich in Schweden:

Falls sich jemand fragt, warum Deutsche im Ausland nicht immer sooo beliebt sind; es könnte unter anderem an diesen deutschen Wohnmobilisten liegen.

Parken auf Wendeplätzen ist meistens verboten. Hier gibt es auch ein passendes Schild dazu, welches auch ohne schwedische Sprachkenntnisse verständlich ist. Außerdem könnte es sein, dass die Urlauber auch bei der Zufahrt zu diesem Weg ein weiteres Verkehrsschild missachtet haben. Dort stand nämlich ein Verbot für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen und ich glaube, dieses Gefährt liegt über dieser Grenze.

Ich schäme mich für solche Landsleute.

Idioten auf der Straße – 2

Letztens habe ich als Fußgänger die Straße an einer Fußgängerampel überquert und bin dann rechts rum auf den Fußweg gegangen. Da kommt mir auf dem Fußweg plötzlich ein Porsche in Müllmannorange entgegen. Der Fahrer wollte wohl nicht die restlichen Sekunden der Rotphase warten und sich hinter die wartenden Fahrzeuge anstellen um in eine Einfahrt vor der Ampel zu fahren. Ich klopfte dann hinten auf das Auto, um zu sehen ob der Typ überhaupt noch was merkt. Er sprang raus und regte sich auf. Ich müsse sein Auto bezahlen, weil ich das berührt habe. Was denken diese Leute eigentlich? Glauben, die so ein Auto fällt auseinander, wenn man leicht mit der flachen Hand draufklopft?

Natürlich zeigte er kein Unrechtsbewusstsein. Über den Fußweg abkürzen und Passanten bedrohen ist seiner Welt wohl normal. Nein, er wolle mit seiner Aktion ja auch nur “Platz machen” WTF?

Früher dachte ich es, gebe keinen Zusammenhang zwischen dem Auto und dem Fahrkönnen, doch es zeigt sich immer wieder, dass das Fahrkönnen unmittelbar mit dem Wert des Autos, zusammen hängt; je teurer das Fahrzeug desto schlechter ist der Fahrer.

Idioten auf der Straße – 1

Ich verstehe es nicht, wie manche Menschen sich auf der Straße verhalten. Wissen die denn nicht, dass das alles kein Spielplatz ist? Dass es Regeln gibt? Dass man nicht nur sich, sondern auch Andere gefährdet?

Letztens auf einer Bundesstraße. Der Jahreszeit entsprechend auch ein wenig Ernteverkehr unterwegs. Hinter einem Trecker eine Schlange von zehn oder mehr Fahrzeugen. Ich irgendwo in der Mitte davon. Überholmöglichkeiten waren nicht immer gegeben, da die Strecke teilweise unübersichtlich ist und es auch Gegenverkehr gab. Ein Großstädter der mit seinem BMW wahrscheinlich überhitzt vom Strand kam, hatte damit einige Probleme. Eigentlich gibt es ja die Grundregel, dass bei einer Schlange hinter einem langsamen Fahrzeug, das erste Fahrzeug überholt und dann die nächsten, sofern es der Verkehr erlaubt. Dem besagten Hamburger ging das wohl nicht schnell genug. Schließlich hat er ja einen teuren BMW. Also überholt von ganz hinten die Schlange. Wie es zu erwarten war, kam auch Gegenverkehr bevor er an allen Fahrzeugen vorbei war. Also schnell rechts rüber. Leider war ich an dieser Stelle und musste abbremsen, glücklicherweise ist mir das nachfolgende Fahrzeug nicht hinten reingefahren. Mit dieser Scheiß-Aktion, hat er außer seinem Leben und das seiner Familie (vier Fährräder auf dem Fahrradträger, inkl. 2 Kinderräder) gefährdet, sondern auch das der Insassen des entgegenkommenden Fahrzeuges, sowie unseres. WAS FÜR EIN ARSCHLOCH!

Ich hoffe, er hat einen ordentlichen Schock bekommen. War auf jeden Fall nicht so stark, dass er meinte seine Fahrt unterbrechen zu müssen. Aber vielleicht hat ihm seine Familie was gegeigt, dass er das Leben seiner Frau und seiner Kinder riskiert hat, nur um vielleicht ein paar Minuten früher zu Hause zu sein. Tatsächlich hat er dann keine so hirnrissigen Manöver gemacht. 30 Kilometer weiter war er dann noch immer vor mir.

Lehren aus dem 9-Euro-Ticket

Jetzt sind zwei von drei Monaten rum, in denen das Neun-Euro-Ticket gilt. Ich selbst habe im Juni und Juli das Angebot genutzt, im August bisher noch nicht. Ich fahre selten mit dem ÖPNV. Hier auf dem Land ist das Angebot nicht so super. Die Busse fahren eigentlich nur zu Schulzeiten und deswegen auch nicht in den Ferien. In der Nähe gibt es aber zwei Bahnhöfe von verschiedenen Strecken. Beide sind ca. 4 Kilometer entfernt. Mit dem Fahrrad oder zur Not auch zu Fuß erreichbar. Über beide Strecken kommt man nach Lübeck, in die andere Richtung nach Kiel oder Richtung Fehmarn.

Für drei Fahrten nach Lübeck (hin und rück) habe ich das ÖPNV-Angebot genutzt, diese haben PKW-Fahrten ersetzt. Eine einfache Fahrt von Kiel aus war sowieso geplant. Selbst bei diesen wenigen Fahrten habe ich mit zweimal 9,00 € einiges gespart. Was ich an diesem Ticket aber noch besser finde, ist die Tatsache, dass man sich nicht mit Fahrkartenautomaten, Preisstufen, Tarifgemeinschaften, Verkehrsverbünden und Tarifzonen herumschlagen muss. DAS ist nämlich echt ein Hemmnis für Wenigfahrer. Auch regelmäßige ÖPNV-Nutzer haben manchmal Probleme, wenn sie mal in anderen Regionen unterwegs sind, die dortigen Regelungen zu durchschauen. Einerseits will man ja nicht schwarzfahren, andererseits will man für seine Fahrkarten auch nicht zu viel bezahlen. Das ist auch eine Idee hinter dem, schon länger diskutierten, Vorschlag des fahrscheinlosen ÖPNV. Das Neun-Euro-Ticket war an diesem Vorschlag schon ziemlich dicht dran.

Und es gibt ja auch Nachfrage, wie man sieht. Das Angebot wird reichlich angenommen, zum Unmut der Berufspendler und Mitarbeiter bei den Verkehrsbetrieben. Jetzt rächt sich eine Verkehrspolitik, die Schiene jahrzehntelang vernachlässigt hat, mit Streckenstilllegungen und Schließung von Bahnhöfen. Eigentlich sind diese selbst gemachten Probleme schon länger bekannt, doch jetzt werden die Versäumnisse noch deutlicher.

Auf jeden Fall müsste geprüft werden, ob durch das Neun-Euro-Ticket in Summe PKW-Fahrten eingespart wurden oder ob die ÖPNV-Fahrten hauptsächlich zusätzliche Fahrten waren. Dann hätte man vielleicht, wie damals bei der Einführung der Sommerzeit keine Energieeinsparung sondern einen gegenteiligen Effekt.

Andererseits ist diese Fahrkarte auch eine finanzielle Entlastung für viele Menschen, die regelmäßig den ÖPNV nutzen, praktisch analog zu dem Tankrabatt. Und dieser Effekt kommt besonders den Armen in unserem Land zu Gute.

1,75 von 3

Letztes Jahr schrieb ich ja ich von drei Dingen, die ich diese Jahr erwarte:

Ein Teil ist mittlerweile zu 100% erfüllt; den E-Up konnte ich Ende April abholen und bin bisher damit zufrieden.

Impfstoffe gibt es auch schon mehrere, wenn auch noch nicht in ausreichender Menge. Meinen ersten Impftermin habe ich bereits wahrgenommen und der zweite steht auch bald an. Also ist das, zumindest für mich, zu 75% abgehakt. Ob und wann die Kinder (>12) dran sind, steht aktuell aber noch in den Sternen.

Das dritte Thema ist der extrem zähe Glasfaserausbau. Letzte Info vom Anbieter war vom 01. März. Dort hat man erklärt, dass noch die Genehmigung für die Unterquerung einer Bahntrasse nötig sei. Ich frage mich ernsthaft, warum dieses Unternehmen erst jetzt auf die Idee kommt, dass so eine Genehmigung von Nöten ist. Und es ist nicht das erste Mal, das noch irgendwelche Zustimmungen oder Grunderwerb fehlt oder nicht erwartete Ausschreibungen verzögerten das Projekt.

Das Unternehmen (TNG) hat laut eigener Website bereits mehrere Glasfaserprojekte umgesetzt, da müsste doch entsprechendes Fachwissen vorliegen. Und der Auftraggeber (Zweckverband Ostholstein (ZVO)) und Partner ist sei Jahrzehnten DER regionale Ver- und Entsorger. Wenn die sich nicht mit Tiefbau, Ausschreibungen und Genehmigungen auskennen, wer dann?

Auf jeden Fall hat man Anfang März angekündigt, dass die Hausinstallationen schon vorgenommen werden und dann nur noch das fehlende Stück unter den Bahnscheinen eingefügt werden soll. Letzte Woche habe ich auch tatsächlich Mitarbeiter des Elektrounternehmens gesehen, die vor Ort die Hausanschlüsse installieren sollen.

Wer weiß, vielleicht kann auch dieses Projekt im Jahre 2021 endlich zu Ende gebracht werden?