Abzocke mit DSGVO

Viele kennen vielleicht die Abzockversuche, die vorzugsweise per Fax an Unternehmen gehen. Mal ist ein angeblicher Adressbuchverlag, mal ein Internetverzeichnis, mal eine Handelsregisterauskunft. Allen gemeinsam ist, dass diese Schreiben sehr unübersichtlich gestaltet sind und den Empfänger bewusst in die Irre führen sollen. Gerne wird auch Zeitdruck aufgebaut, dass man das ausgefüllte Formular schnell zurücksenden soll.

Auch der Absender ist so gewählt, daß er etwas anderes Bekannteres vortäuschen soll., etwa die Gelben Seiten oder die Deutsche Telekom. Auch wird oft auf dem ersten Blick der Eindruck einer Behörde erweckt.

Bei der Masche mit den Verzeichnissen wird auch mal so getan, als solle man nur kurz die angegebenen Daten überprüfen. Natürlich ist dort extra ein Fehler eingebaut, damit man die “Korrektur” schnell zurück schickt.

Irgendwo im Kleingedruckten steht dann, was das Fax eigentlich ist. Im rechtlichen Sinne soll es ein Angebot sein, welches man durch Rücksendung annimmt. Die tatsächliche Leistung die dahinter ist oft nichts wert, etwa lieblos gestaltete Webseiten, die nie eine Suchmaschine finden wird, auf denen die Unternehmensinformationen aufgelistet sind.

Heute kam hier ein Fax von der “Datenschutzauskunfts-Zentrale” rein. Auch hier soll der Anschein erweckt werden, es handele sich um eine offizielle Datenschutzbehörde.

In diesem Fall kommt hinzu erschwerend hinzu, daß die noch vielfach vorherrschende Unsicherheit um die Umsetzung der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) ausgenutzt wird.

Auch das Kleingedruckte verschleiert, worum es eigentlich geht. wer hier nicht richtig liest, denkt vielleicht, er sei verpflichtet dieses Fax zurück zu senden.

Leistungsübersicht /Leistungsdarstellung Basisdatenschutz

Seit dem 25.05.2018 gilt in Deutschland die EU-Datenschutzgrundverordnung (DS-GVO). Sie haben daher zwingend gewisse Grundanforderungen zu erfüllen, um die gesetzlichen Vorgaben einzuhalten, Ihr Unternehmen datenschutzkonform aufzustellen und Aufsichtsmaßnahmen der Behörde zu vermeiden. Folgende Daten werden von Ihnen erhoben und gespeichert: Rechtsform, Betriebsname, Betriebsstätte, Telefon, Telefax, Branche, E-Mail, Internetseite. Die in diesem Auftrag genannte Person/Unternehmen erwirbt das Leistungspaket Basisdatenschutz. Dieses beinhaltet Informationsmaterial, ausfüllfertige Muster, Formulare und Anleitungen zur Umsetzung der Vorgaben der DS-GVO. Basisdatenschutz-Beitrag jährlich netto, zzgl. Ust: Eur 498. Die Berechnung erfolgt jährlich. Leistungsinhalt: Erstellung des Verzeichnisses von Verarbeitungstätigkeiten, Datenschutzerklärung für die Webseite, Checkliste für technische und organisatorische Maßnahmen, Umgang mit Betroffenenrechten und Erfüllung von Melde- und Informationspflichten. Bitte beachten: Ihre Bearbeitung erfolgt innerhalb weniger Werktage nach Rücksendung dieses behörden- und kammerunabhängigen Angebotes. Es besteht bisher keinerlei Geschäftsbeziehung. Durch die Unterzeichnung wird die Leistung für drei Jahre verbindlich bestellt.

Man bekommt tatsächlich also irgendwelche Standardblätter zum Datenschutz für netto 498,00 EUR pro Jahr; und zwar für gleich 3 Jahre. Für 1500 Euro kann man sich auch schon einen externen Berater ins Haus holen, der einen individuell berät.

Rechtlich dürfte das mehr als zweifelhaft sein. Alles ist darauf ausgelegt, die wahre Leistung, den Preis und auch den Vertragspartner zu verschleiern. In den AGB, die man sich runterladen kann, steht als Vertragspartner plötzlich auch nicht mehr ein Unternehmen in Oranienburg, sondern in Malta.

http://deutschland.datenschutz-auskunftszentrale-europa.com/allgemeinegfbedingungen.pdf

Ansonsten gibt es unter der Webadresse auch nichts weiter zu sehen. Ein halbwegs seriöses Unternehmen hätte hier irgendetwas stehen.

Ich verstehe nicht, warum es diese Branche noch gibt. Das sind für mich Betrüger, die Leute minderwertige Leistungen zu überhöhten Preisen anbieten. Die ganze Thematik ist nicht neu, die Masche gibt es seit vielen Jahren. Auch wenn die Hintermänner in Malta oder irgendwo anders zu finden sind, die müsste man deren doch spätestens anhand des Geldflusses auf die Schliche kommen.


Update 08.10.2018

Gegen den Versender gibt es eine einstweilige Verfügung.

Sparkasse nervt mit Opt-In-Forderung

Seit einiger Zeit nervt mich meine Bank beim Onlinebanking mit einem Popup, welches von mir mir möchte, daß ich doch bitte einwillige, das doch bitte Werbeanrufe, Werbemails und so weiter zulasse.

Leider gibt es keine Möglichkeit diese Nachfrage dauerhaft zu deaktivieren. Es kommt bei fast jedem Login neu hoch.So funktioniert Opt-In nicht.

Liebe Sparkasse, vielleicht möchte ich einfach nicht eure “passgenauen Angebote”?

Vor Jahren haben die mich auch schon mal telefonisch genervt. Ihnen fehle meine Einwilligung und sie dürften mich zukünftig mit keinen Werbeanrufen mehr “beglücken”. Prima, dachte ich da. Endlich hören die störenden Anrufe auf.

Nicht geleerter Postkasten

Meine Arbeitsstelle ist etwas außerhalb. In der Nähe gibt es aber eine kleines, ein ganz kleines, Wohngebiet. Dort steht auch ein Postkasten der Deutschen Post AG. Diesen nutzen wir ab und zu auch; entweder für dienstliche oder private Post. Neulich ist uns aufgefallen, daß dieser Kasten nahezu überquoll. Das schürte den Verdacht, daß der Postkasten schon länger nicht geleert wurde. Am darauf folgenden Montag schaute ich mir den Kasten noch mal an und sah noch immer die reingestopften Briefe. Planmäßig hätte er montags bis samstags um 9 Uhr geleert werden müssen. Das geschah aber nicht.

Eine Kollegin machte sich die Mühe bei der Deutschen Post eine Beschwerde anzubringen. Sie versuchte es über eine bundesweite Service-Nummer. Der Callcenter-Mitarbeiter war wohl irgendwie auf der falschen Spur. Er wollte alles mögliche von uns wissen, inklusive welche Gesellschaftsform unser Unternehmen hat. – Was spielt das denn für eine Rolle, wenn die Post mal ihre Briefkästen leeren soll?

Auch unseren Briefträger informierten wir darüber und er wollte das weiterleiten. Nachmittags war der Kasten auch tatsächlich geleert. Es stellte sich nachher raus, daß der neue Briefträger das hätte tun sollen, man ihn aber nicht informierte. Der Kasten wurde also wohl mindestens acht Wochen nicht geleert. Das ist eine große Schlamperei. Wir wissen das jetzt und können uns darauf einstellen, daß manche Briefsendung erst extrem verspätet zugestellt wird und das etwa bei Mahnungen berücksichtigen. Was ist aber mit anderen Postkunden? Was ist, wenn die Fristen versäumen? Man muß sich doch auch die angegebenen Leerungszeiten verlassen können. Eigentlich müssten alle erkennbaren Absender angeschrieben und informiert werden. Bei wem kann man sich sonst noch beschweren? Bundesnetzagentur? Verbraucherzentrale?

Es sollte doch auch technisch nicht schwierig sein, die Leerungen zu überprüfen. Etwa durch einen Barcode oder NFC-Chip, den man bei der Leerung mit dem Handheld-Gerät einscannen muß. Warum hat die Post so ein System nicht längst eingeführt?

Paypal-Security-Fail

Überall wird vor Phishing-Mails gewarnt; zu Recht. Oft lassen sich echte Mails nur schwer von Phishing-Mails unterscheiden. Die korrekte Ansprache mit Namen ist nur ein Indiz. Allerdings auch kein sicheres. So wurden ja umfangreiche Datensätze bei einem Hack bei Ebay entwendet. Darunter auch meine Daten. Zunächst kam eine E-Mail rein, die recht schlecht gemacht war. Stutzig machte mich aber die korrekte Postanschrift, sogar eine Telefonnummer war dort angegeben. Anhand dieser Telefonnummer konnte ich schließen, daß die Daten von Ebay stammen, da ich dort eine spezielle Rufnummer hinterlegt habe.

Wichtig ist auch immer zu erkennen, wohin die Links führen. Manche E-Mail-Clients zeigen nicht ohne weiteres den korrekten URL an.

Ich bekam ab und zu eine E-Mail, daß ich meine monatliche PayPal-Kontoübersicht abrufen sollte. Ich hielt das eine ganze Zeit für einen Phishingversuch, da die Links weder zu paypal.com noch zu paypal.de führten, sondern zu paypal-communication.com. Diese Mails sind aber doch von Paypal (PP). Das geht in meine Augen gar nicht. Da legt Paypal sich selbst ein Ei. Wenn sogar die eigenen Mails einen Phishing-Verdacht auslösen, weil man sich nicht an einfachste Grundsätze hält, dann behindert man als Unternehmen das erkennen von Phishing-Mails und fördert so den Betrug durch falsche Mails.

Ich habe für mich als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme für jeden Anbieter, für jedes Forum, für jede Registrierung eine eigene E-Mail-Adresse. Das ist ein weiteres Hilfsmittel um die Echtheit der E-Mail zu erkennen.

Paypal ist sowieso ein zweifelhafter Laden. Die Idee Zahlungen übers Internet abzuwickeln ist ja gut und wenn Paypal funktioniert, dann geht es auch schnell. Aber muß ein Zahlungsdienstleister, der sogar eine Banklizenz besitzt, die Daten der Kunden großzügig in der Welt verteilen? Einer richtigen Bank hätte man schon längst auf die Füße getreten, wenn die die Zahlungen der Kunden auswerten und die gewonnenen Informationen an Werbekunden verkaufen würde.

Auch sperrt PP gerne mal Nutzer, weil die sich nicht an das US-amerikanische Recht halten, auch wenn die Zahlungen zum Beispiel nur zwischen deutschen Nutzern verschickt werden. Als US-Unternehmen unterwirft es sich den Embargos gegen diverse Länder. Die PP-Nutzer dürfen daher auch nicht gegen diese Vorschriften verstossen. Wenn dann ein Kundenkonto gesperrt wurde, ist auch erst einmal das Geld eingefroren. Ob das rechtlich OK ist, bezweifle ich mal stark. Denn Paypal sperrt gerne und oft Konten, zum Beispiel bei “ungewöhnlichen Aktivitäten”. Das können etwa Zahlungseingänge sein, die es in der Vergangenheit nicht gegeben hat. Wenn man also gerade mal etwas Geld braucht, ein paar Sachen verkauft und die Zahlungen über PP abwickelt, genau dann wird das Konto und das Guthaben gesperrt.

Häufig muß man sich gegenüber PP dann legitimieren. Zumindest früher ging das, wie für US-Unternehmen üblich, über die Telefonrechnung, schließlich kennen die Amis ja nicht so etwas wie Personalausweise.

Ich bin zwar noch bei Paypal, versuche aber ohne diesen Laden auszukommen. Gerade bei Ebay ist das schwierig, da dort auch viele andere Zahlungsarten (etwa Kreditkartenzahlung) über den Dienstleister Paypal abgewickelt werden. Letztens habe ich übrigens eine Bestellung in einem Online-Shop per Vorkasse bezahlt. Am gleichen Tag überwiesen, am nächsten Tag ist das Geld eingangen und die Ware wurde verschickt. Mit PP wäre das auch nicht schneller gegangen.

neue Produkte erfinden

In der Wirtschaft scheint ja irgendwie der Druck zu herrschen, ständig neue Produkte zu erfinden. In manchen Branchen ist es einfach. Bei Fernsehern etwa dreht man einfach die Pixelzahl immer weiter nach oben. Ob das sinnvoll ist, sei mal dahin gestellt. Bei Autos gibt es neben technischen Neuerungen auch oft Moden, wie aktuell der Trend zu immer gewaltigeren Karosserien. Im Lebensmittelbereich muß man schon etwas tricksen.

Eine Möglichkeit ist, sich im Ausland umzusehen und dortige Nahrungsmittel zu importieren, entweder als exotische Spezialität oder gar als “Super-Food”. Hin und wieder kommt es auch vor, das tatsächlich ein neues Produkt ein altes verdrängt; dann kann man eben dieses alte Lebensmittel wieder als etwas besonderes vermarkten, etwa wie bei Frischmilch vs. ESL-Milch.

Ein aber nahezu endloses Pool neuer Nahrungsmittel erhält man, in dem man verschiedene Sachen mischt, die ansonsten nicht zusammengehören. Basis für viele Mischversuche können etwa Frischkäse oder Schokolade sein. Es ja mittlerweile kaum etwas, was damit nicht nicht vermengt wurde. Den absoluten Höhepunkt dieser fragwürdigen Praxis habe ich bei der taz gefunden. Im dortigen Online-Shop gibt es einen Honig, der mit Kaffee gemischt ist. Bei dem Gedanken an diese Mischung wird mir mir schon übel. Das Aussehen ist auch eher abschreckend.

Warum machen die Menschen so etwas? Und: Gibt es tatsächlich Menschen, die aus tiefsten Herzen heraus sagen, daß ihnen das schmeckt?

Amazon

Ich bin schon seit mindestens 2001 Kunde bei Amazon. Damals war das noch ein verhältnismäßig kleiner Laden in Deutschland. Ich habe überwiegend Musik-CDs und Bücher bestellt. Erstaunlich war die damalige Lieferzeit. Die meisten Sachen die ich tagsüber bestellt habe, sind gleich am nächsten Tag geliefert worden. Die Preise waren niedrig und es gab oft Gutscheinaktionen. Nach dem Kauf eines Produktes hat man einen Gutschein für den ermäßigten Kauf eines Produktes aus einer bestimmten Kategorie bekommen.

Später wurde das Warenangebot immer größer und der Fokus meiner Bestellungen lag nun bei technischen Geräten. Dann boten immer mehr Händler ihre Waren über Amazons “Marketplace” an. Damit gab es noch mal einen großen Schub. Mittlerweile konnte man über Amazon fast alles bestellen und ich habe da fleißig genutzt. Die Lieferzeiten waren inzwischen nicht mehr so super. Komischerweise ging das los, als Amazon-Prime als kostenpflichtige Zusatzoption angeboten wurde. Diese Option versprach versandkostenfreien Versand und Erhalt der Ware am nächsten Tag. Ich habe ein paar Mal die Möglichkeit genutzt einen kostenlosen Prime-Probemonat in Anspruch zu nehmen. Gelohnt hat sich das aber nicht; trotzdem kamen viele Pakete erst ein paar Tage später an.

Irgendwann kam dann der Punkt, an dem ich festgestellt habe, daß nur noch die wenigsten Produkte, die mich interessieren nur noch über Marketplace-Händler und nicht mehr über Amazon angeboten werden. Darunter auch zunehmend Händler, die ihren Sitz im Ausland, vorzugsweise in China, haben. Der Versand erfolgt dann über Amazon. Amazon übernimmt juristisch nur die Funktion eines Logistikdienstleisters. Die Ware lagert dort und wird verschickt; auch die Zahlung wird über den Internet-Konzern abgewickelt. Die Versteuerung muß der Händler selbst vornehmen. Doch leider “vergessen” das viele der chinesischen Händler. Das ist ein klarer Fall von Steuerbetrug. Amazon redet sich zwar, daß sie halt nur der Logistikdienstleister sind, aber sie unternehmen auch nichts dagegen, diese Praxis abzustellen. Deshalb schaue ich seit einiger Zeit immer genau, wer der tatsächliche Händler ist. Hat er seinen Sitz im Ausland, suche ich mir einen anderen, auch wenn der ein paar Euro teurer ist.

Vom Gefühl her, finde ich die Arbeitsbedingungen bei Amazon eher schlechter als der Durchschnitt, insbesondere was man über Vorgaben oder Überwachung hört. Die Diskussion zur gerechten Bezahlung der Mitarbeiter sehe ich aber zwiespältig. Dabei geht es ja darum, ob die Mitarbeiter gemäß Logistik- oder Einzelhandelstarif bezahlt werden. Amazon sieht sich als Logistiker, die Gewerkschaften ordnen es aber dem Einzelhandel zu. Daher organisieren die Gewerkschaften regelmäßig öffentlichkeitswirksame Streiks zur Hauptsaison. Warum gibt es denn überhaupt so große Unterschiede in den Tarifverträgen? Sollten die Gewerkschaften da nicht für Gerechtigkeit sorgen. Die Arbeit eines Packers im Lager oder einer Bürokraft ist doch nicht mehr oder weniger wert, wenn sie in verschiedenen Branchen arbeiten.

Ich weiß auch nicht, ob andere Unternehmen da besser sind als Amazon. Rewe hat ja etwa einen eigenen Lieferdienst und eigene LKW zur Belieferung der Filialen und ein eigenes Tochterunternehme “Rewe Spedition und Logistik GmbH”. Wie werden die dort angestellten Mitarbeiter entlohnt?

Aber mich stört die Übermacht Amazons. Ich versuche mittlerweile viele Produkte in anderen Onlineshops zu bestellen oder mal wieder ganz klassisch in einem Geschäft einzukaufen. Ich bin noch nicht soweit ganz auf Amazon zu verzichten, aber möchte nicht Jeff Bezos mein ganzes Geld geben, damit er ein Monopol erschaffen kann.

Mobilfunkanbieter und Abo-Abzocker

Ich habe letztens im Büro miterlebt, was passiert wenn man in eine Handy-Abo-Falle gerät. Auf der Mobilfunkrechnung eines Kollegen tauchte viermal ein Betrag von 4,99 € auf. Er hat auf seinem Tablet wohl einen Link aufgerufen, der schließlich dazu führte, dass sich eine Seite, die er nicht besuchen wollte,  nicht mehr schließen ließ. Er drückte dann wild herum und hat dann wohl auch einen “Bezahlen-Knopf” betätigt. Damit hat er dann einen, in den Augen des Anbieters, rechtlich verbindlichen Abo-Vertrag abgeschlossen.

Die fälligen Beträge wurden einfach über den Mobilfunkprovider abrechnet. Das ist ähnlich wie bei den Sondernummern, wo auch Dritte Leistungen erbringen und über die Telefon-Rechnung abrechnen. Im Handybereich ist das ein Relikt aus der Prä-Smartphone-Ära. Damals gab es erste Versuche Internet über WAP aufs Handydisplay zu bringen. Gleichzeitig wurde auch ein Abrechnungssystem, das WAP-Billing, eingerichtet.

Noch mehr als bei Premium-SMS oder Sonderrufnummern, gab es dafür nie eine ordentliche Anwendung. Größtenteils wird diese Technik von Betrügern eingesetzt. So auch hier. Bezeichnend ist auch die Geflecht von mehreren beteiligten Firmen. Zuerst ist da da Vodafone als Mobilfunkanbieter. Dieser zieht die Beträge über die monatliche Rechnung ein und verweist auf den Zahlungsdienstleister. Dieser ist aber auch nicht der eigentliche Geldempfänger und der vermeintliche Vertragspartner. Beim Kundenlogin bei Vodafone erfährt man etwas mehr. Hier tauchen nun andere Firmennamen, Abos und Einzelbestellungen auf. Mein Kollege hat wohl mehrmals was “bestellt”. Letztendlich tauchten zwei Firmennamen auf, die sich sehr ähnelten. eine Webrecherche nach den Namen brachte eine Reihe von Seiten, die vor diesen Abofallen warnten. Teilweise waren die Seiten schon vier oder noch mehr Jahre alt. Erstaunlicherweise gab es nirgendwo auch nur eine Information darüber, was man dann nun für einen tollen Vorteil durch dieses Abo haben soll. Irgendeine Dienstleistung müssten die Abzocker doch, zumindest zum Schein, anbieten.

Stattdessen gab es eine Internetseite, auf der man sich angeblich abmelden konnte. aber wer gibt schon seine Daten auf einer Seite einer Firma ein, von der man betrogen wurde? Wir haben dann dort angerufen. Wir sind auch erstaunlich schnell drangekommen. Es gab im Telefoncomputer auch eine Funktion, sich automatisch von allem abzumelden. Anscheinend hält der Anbieter selbst nichts von seinen Produkten, wenn das so pauschal angeboten wird. Aber komischerweise steckt hinter der Nummer gar nicht die Firma mit der man angeblich der Vertrag geschlossen hat. Es handelt sich nur um einen weiteren “Zahlungsdienstleister”. Was man denn mit dem Abo machen könne, wusste die Dame am Telefon auch nicht, dafür sei der Anbieter zuständig. Allerdings könne sie das Abo “kündigen und beenden”, was sie dann auch, hoffentlich, gemacht hat. Der eigentliche “Anbieter” und das angebliche “Produkt” bleiben weiter im Dunkeln. Was bleibt sind 19,96 €, die irgendein Betrüger kassiert hat.

Parallel haben wir unterbunden, daß noch einmal so etwas passiert. Das Stichwort lautet “Drittanbietersperre”. Diese kann man beim Mobilfunkprovider aktivieren und verhindert, daß Dritte über die Handyrechnung Geld einziehen können. Ich finde es erstaunlich, daß die Provider, die Kunden nicht standardmäßig vor dem Missbrauch schützen. Sie scheinen sogar noch ein gesteigertes Interesse an dieser Abzockmethode zu haben, die bekommen ja sicherlich auch einen Teil des Geldes für ihre Dienstleistung. Aktiviert man etwa bei Vodafone die Drittanbietersperre steht dort folgender Hinweis:“Bequem und sicher” kommen nur die Betrüger an ihr Geld und die Mobilfunkanbieter verdienen mit.

Postfehlsendungen

Meine Postadresse nicht besonders kompliziert und sie ist durch Straße, Hausnummer und Postleitzahl (PLZ) auch eindeutig.

In manchen Gemeinden gab bzw. gibt es aber Doppeldeutigkeiten. Nehmen wir mal folgendes an: Gemeinde A mit Hauptort A-Dorf und den weiteren Ortsteilen B-Dorf und C-Dorf. Die ganze Gemeinde hat eine gemeinsame Postleitzahl und in jedem Dorf gibt es eine Dorfstraße. Früher hat man die Adresse einfach so geschrieben: Dorfstraße 3, PLZ B-Dorf. Damit war die Sache klar, daß nicht die Dorfstraße in A-Dorf gemeint war. Formal korrekt ist dieses aber nicht, da sich die Ortsangabe auf die PLZ bezieht.In manchen Gegenden ist daher üblich zusätzlich noch den Ortsteil anzugeben, also Dorstraße 3, OT B-Dorf, PLZ A-Dorf. Bei uns ist das aber nicht so vorgesehen. Leider hat die Deutsche Post es bei der Einführung der neuen Postleitzahlen in den 90er-Jahren auch versäumt jedem einzelnen Dorf (Ortsteil) eine eigene Nummer zu verpassen. Dann wäre das alles kein Problem.

Durch Systeme mit Adressdatenbanken, etwa beim Onlinehandel, oder durch Nutzung von Navigationssystemen, fallen diese Unklarheiten immer wieder auf. Ich kenne eine Gemeinde, die die Straßen daraufhin umbenannt hat. Die Straßen heißen dann etwa B-Dorfer-Dorfstraße.

Bei mir ist das alles eigentlich unproblematisch, auch ohne Angabe des Ortsteiles. Ich wohne in der Seestraße, im Hauptort gibt es zwar auch eine Seestraße, allerdings unter einer anderen PLZ. Aber man kann hin uns wieder beobachten, daß die Nutzer ihr Navi nicht richtig benutzen (können) oder daß die Software oder die Daten einfach nur schlecht sind. Wie oft ich schon umher irrende Urlauber oder LKW-Fahrer gesehen habe, die zwar auch in die Seestraße wollten, aber eigentlich im Hauptort. Ich frage die Hilfesuchenden denn als erstes nach der Postleitzahl und dann ist klar, daß sie hier falsch sind.

Dann gibt es aber noch eine “Schwierigkeit”. Neben der “Seestraße” gibt es hier im Ort aber auch noch einen “Seeweg”. Das verwirrt noch mehr, sogar Paketdienste und die Post verwechselt da gerne mal was. Unser Standardbriefträger kennt natürlich die Situation natürlich und kann die Briefe durch einen einfachen Blick auf die Adresse korrekt zustellen. Landet doch mal was falsches im Briefkasten, weiß ich daß, unser Postbote gerade vertreten wird oder es ein anderer Zustelldienst war.

Ich frage mich nur immer, was ich mit den Fehlsendungen machen soll. Bei Briefen der Deutschen Post, markiere ich noch einmal die Adresse, unterstreiche den wichtigen Part und werfe die Dinger wieder in den nächsten Postkasten. Post für den Seeweg habe ich auch schon mal selbst vorbeigebracht. Schwieriger wird es Post anderer Dienste oder Paketen, die manchmal auch so vor die Tür gestellt wurden. Dann muß telefonieren und klären, wie die Sendung zum richtigen Empfänger kommt. Das ärgert mich! Der Paketdienst hat dadurch auch doppelte oder dreifache Arbeit und der eigentliche Empfänger ärgert sich über die verspätete Zustellung.

Auch hier könnten die Unternehmen wieder mit einfachen Mitteln Kosten sparen und die Kundenzufriedenheit erhöhen.

Busausfall und niemand weiß bescheid

Am frühen Montagmorgen gab es bei uns Eisregen. Ich habe also das Radio angeschaltet um auf diversen Sendern Verkehrsfunk zu hören. Vor allem um zu erfahren, ob die Schülerbeförderung stattfindet. In jedem Serviceblock kamen unterschiedlichste Meldungen, mal gar keine Störungen, dann vereinzelt welche und dann soll Autokraft sogar landesweit den Dienst eingestellt haben. Keine Ahnung wo die Sender ihre Infos her hatten, auf jeden Fall hat das gar nichts gebracht.

Parallel dazu habe ich im Internet nach Infos gesucht. Auf der Autokraft-Seite gab es nur Infos zu Dithmarschen, Nordfriesland und Schleswig-Flensburg, dort soll es zu Einschränkungen kommen. An der Telefonhotline gab es nur eine Bandansage, die wiederum auf die Internetseite verweist.

Der Bus ist aber dann tatsächlich ausgefallen, so dass ich die Kinder selbst zur Schule fahren musste.

Auch im Laufe des Vormittages gab es keine konkreten Informationen. Ich wollte ja herausfinden, ob die Busse dann mittags wieder fahren, schließlich war die Straßenlage ja wieder entspannter. Es ist doch echt schlimm, die Kunden so im Unklaren zu lassen. Wenn es schon eine Internetseite, mit Hinweisen zu Störungen, gibt dann sollte die bitte auch gepflegt werden. Ich sehe da auch Autokraft in der Pflicht, auch wenn die sich Nachunternehmern bedient. Autokraft ist der offizielle Anbieter auf dieser Strecke, so steht es auch auf dem Fahrplan.

Neue Geschäftsmodelle mit unseren Daten

Letztens musste ich wieder den Kopf schütteln. In dem Bericht vom Deutschlandfunk ging es um ein Startup, welches als Datenmakler auftreten will. Es geht konkret um Daten aus Fahrzeugen. Daten über den Zustand einzelner Bauteile sollen an Firmen weitergeleitet werden, die dann ermitteln, wann dieses Teil wohl ersetzt werden soll, anschließend soll eine Werkstatt vorgeschlagen werden, mit automatische Terminbuchung.

Meine Güte, wie erstellen solche Leute eigentlich ihr Geschäftsmodell? Denken die: “Wir haben nichts, wir können nichts, wollen aber trotzdem gut mit verdienen. Dann denken wir uns einfach mal Modelle aus, bei denen Daten möglichst viel und und her geschoben werden. Vielleicht kommt ja ein Anwendungsfall heraus, der zwar hochgradig konstruiert ist, aber für UNS wirtschaftlich erscheint. Zweifler begegnen wir dann damit, daß wir sagen, wir seien Visionäre, das sei nun mal die Zukunft und wir bräuchten endlich mal Gesetze, die ein für alle mal festlegen, daß alle Daten in die Hände der Wirtschaft gehören.”

Wenn da so viele Firmen daran beteiligt sind, dann wird es auf jeden Fall für den Verbraucher teurer. Irgendwie will ja jedes Glied in dieser Kette auch etwas verdienen. Zur guten alten Zeit hat der Werkstattmeister sich den Wagen angeguckt, festgestellt was kaputt ist und die Teile bestellt. Ich sehe hier für den Kunden wirklich absolut keinen Vorteil.