Autonome Schweinefabriken

Hier entstehen nach und nach immer mehr Schweineställe. Für die hiesigen Verhältnisse sind sie recht groß. Sie haben mit den Schweineställen auf dem familiären Bauernhof nichts mehr zu tun. Was ich besonders finde ist, daß sie außerhalb der Dörfer entstehen. Dort wo sonst nur Landwirtschaft betrieben wurde, steht nun mitten drin ein Schweinestall mit Futtersilo. Gründe sie wahrscheinlich die durchaus vorhandenen Geruchsemissionen, die wohl keinem Dorfbewohner mehr zu zu muten sind, schließlich ist der gestresste Großstadtmensch aufs Dorfs gezogen, um seine Ruhe haben.

Ich finde es erstaunlich. Anscheinend wird immer mehr Schweinefleisch in Deutschland produziert, obwohl immer mehr Menschen auf Fleisch verzichten oder den Kosum bewußt reduzieren, gerade bei Schweinefleisch. Aber vielleicht wird auch auch einfach nur mehr exportiert. In Schweden zum Beispiel findet sich auf vielen Fleisch- und Wurstverpackungen der Hinweis auf die deutsche Herkunft.

Früher konnte der Bauer einfach zum Füttern, Ausmisten oder “nur mal so” in den Schweinestall. Da dieser nun außerhalb liegt, muß er erst dort hinfahren. Ich meiner Vorstellung sehe ich einen Schweinestall der nahezu automatisch funktioniert. Menschen komme nur noch zum Abholen zum Schlachthof und zum Liefern von neuen Ferkeln.

Ich hoffe es wird nicht wirklich so.

Erneuerbare Energien nicht grundlastfähig?

Bei Gegner des Energiewandels hört man oft die Aussage, erneuerbare Energieträger seien nicht grundlastfähig. Der Begriff Grundlast ist eigentlich einer, der aus der Unzulänglichkeit der bisherigen Stromversorgung entstanden ist.

Kurz zur Erklärung: Der Stromverbrauch schwankt über den Tag. Tagsüber ist er höher, weil in der Industrie und den Haushalten mehr verbraucht wird. Nachts ist der Bedarf geringer. Aber auch tagsüber gibt es Schwankungen. Nun wird in Deutschland der Strom von verschiedenartigen Kraftwerken erzeugt. Früher war es vor allem Kraftwerke, die fossile Brennstoffen verbrannt haben oder Kernkraftwerke. Die meisten größeren Kraftwerke haben den Nachteil, daß die nur sehr schlecht regulierbar sind. Sie können nicht von jetzt auf gleich mal eben mehr oder weniger Strom produzieren. Das nennt man dann Grundlast. Die Spitzen, die nicht von diesen Kraftwerken abgefangen werden können, müssen dann aus leichter regulierbaren Kraftwerken kommen, das sind insbesondere Gasturbinenkraftwerke und Wasserkraftwerke.

Die erneuerbaren Energien haben den großen Vorteil, daß die Anlagen alle hervorragend steuerbar sind. Wenn zu viel Strom vorhanden ist, kann man einfach Anlagen vom Netz nehmen. Damit stets genug Strom vorhanden ist, braucht man natürlich auch einen Mix von Energieträgern und eine ausreichende Anzahl von Anlagen.

Überhaupt ist es bei der Energiewende ja nicht damit getan ein paar Windräder oder Photovoltaikanlagen aufzustellen. Ein weiteres Thema sind Speicherung, Steuerung und Anpassung des Verbrauchs. Das sind Themen an den zur Zeit viel geforscht und entwickelt wird. Die Erweiterung der Elektromobilität ist einerseits eine zusätzliche Herausforderung, bietet aber auch zusätzliche Chancen. So werden die Fahrzeuge überwiegend nachts geladen, wenn die Stromnachfrage eher gering ist. Außerdem könnten die Autos mit ihren Akkus auch Spitzenlasten abdecken, in dem sie Strom ins Netz einspeisen. Energiewende bedeutet halt eine komplette Umstrukturierung der Strominfrastruktur. Aber nur so können wir von fossilen Brennstoffen wegkommen (die irgendwann aufgebraucht sind und noch mehr CO2 freisetzt) und der unberechenbaren Kernkraft, für deren Abfall es keine sichere Langfristlagerung gibt.

Wer von Grundlast redet, zeigt nur das in seinem Kopf kein Umdenken stattfinden kann. Es gibt nur ein “Weiter so!”. Er verkennt auch die Probleme und läßt keine Lösungen zu.

Wikipedia und die Lösch-Admins

Ich bin Freund von Open Source und freiem Wissen. Projekte wie Wikipedia oder OpenStreetMap sammeln weltweit das Wissen Vieler und stellen es Allen kostenlos und frei zur Verfügung.

Was mich insbesondere bei der deutschen Wikipedia stört, sind die restriktiven Regeln und deren noch restriktivere Auslegung und Kontrolle durch die Admins. Nahezu jeder neue Artikel wird mit einem Löschantrag oder Schnelllöschantrag bedacht. Wer das nicht kennt, der soll sich mal die Liste der aktuellen Löschdiskussionen ansehen. Anscheinend gibt es dort einen Wettbewerb, wer wie schnell die meisten Löschanträge stellt.

Die zwei meist genannten Kriterien für die Löschanträge sind “keine Relevanz” oder “schlechter Artikel”. Für “Relevanz” im Sinne der deutschen Wikipedia gibt es einen Haufen Regeln. Fiktionales ist hier überhaupt nicht zugelassen. Für Personen gibt es auch strenge Richtlinien. Das führte 2014 zu der absurden Situation daß, ein Artikel über Lila Tretikov, die damals die Geschäftsführung der internationalen Wikimedia-Foundation (die Oganisation hinter der Wikipedia), gelöscht werden sollte. Tretikov wäre “nicht relevant”. Die Diskussionen über die Relevanz sind teilweise noch recht sachlich. Schlimm sind aber die Diskussionen, über Artikel, die nicht den Qualitätsansprüchen entsprechen. Das ist echt peinlich, was dort in den Diskussionen steht. Daß ein Artikel vielleicht nicht gleich hundertprozentig fertig ist, ist doch normal. Man fängt an und dann wird der Artikel ergänzt und verbessert. Das war auch schon bei den allerersten Wikipedia-Artikeln so. Vor allem vor dem Hintergrund, daß neue Artikel noch wegen angeblich fehlender Relevanz gleich gelöscht werden, kann man die Autoren verstehen, daß sie nicht gleich stundenlang an einem Artikel schreiben, der sowieso bald wieder verschwindet.

Man könnte bei einem neuen Artikel auch aufrufen, diesen zu erweitern, gegen zu lesen und zu korrigieren. Aber man startet lieber eine Lösch-Diskussion.

Warum wundert man sich eigentlich, daß die Artikelanzahl der deutschen Wikipedia nicht nennenswert wächst und die Autorenanzahl sogar abnimmt?

Ich habe das Gefühl, daß OpenStreetMap (OSM) da offener ist. Es gibt wenig, was dort nicht gewünscht ist (z.B. personenbezogene Daten oder sich schnell verändernde Daten). Eine richtige Relevanzdiskussion habe ich bisher noch mitbekommen. Außerdem werden “Neulinge” oft von anderen Teilnehmern unterstützt, damit diese nicht so viele Fehler machen. Es gibt auch nur eine sehr niedrige Hierarchie. Außer den normalen Usern, gibt noch die “Data Working Group”, die in Konfliktfällen User temporär oder dauerhaft sperren können. Die meisten Sperrungen, die hier einsehbar sind, werden allerdings automatisch aufgehoben, wenn der User die entsprechende “Verwarnung” gelesen hat.

Terroranschlag am Istanbuler Flughafen

Nun gab es leider einen weiteren Terroranschlag in der Türkei. Diesmal scheinen es aber nicht die Kurden, sondern der IS zu sein.

Erdogan ist ja sowieso auf dem Weg zum absoluten Führer in der Türkei, und solche Terroranschläge sind ja immer ein gern genommener Anlass um Bürgerrechte einzuschränken und Machtpositionen auszubauen. Hat ja auch in Deutschland 1933 “prima” geklappt. Erdogan ist ja eh schon dabei, alle Kritiker als Terroristen abzustempeln.

Brexit

Nun haben also die Einwohner des Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland für den Austritt aus der EU gestimmt. Alle Welt ist überrascht, selbst die meisten Briten (Ich nenne sie hier einfach mal Briten, wobei Briten ja sicherlich die Bewohner der Britischen Inseln meint, eine schöne Erklärung zu England, Großbritannien, dem Vereinigten Königreich usw. gibt es hier auf Youtube) haben sich nicht die Folgen ihrer Abstimmung ausgemalt.

Nun droht auch innenpolitisch ein Desaster; denn die Schotten haben eindeutig für den Verbleib in der EU gestimmt und denken nun wieder laut über Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich (UK) nach. Bei den Nordiren ist es ähnlich.

Rein rechtlich muß auch noch das Parlament über den Austritt abstimmen und dort ist die Stimmung eher Pro-EU.

Nicht nur die wirtschaftlichen Folgen werden für UK und die EU deutlich spürbar sein, eher mehr für UK als die EU, es wird auch zu einer gesellschaftlichen Spaltung kommen. Die Briten waren schon immer etwas anders und hatten immer eine gewisse Sonderstellung. Das Nein zur EU bedeutet aber eigentlich ein Nein zu Europa. Nein zu einer Freizügigkeit, nein zu einer gemeinsamen Europäischen Kultur, nein zu gemeinsamen Zielen und Idealen. Diese Folgen werden noch mehrere Generationen zu spüren haben.

Ich denke, die EU wird es eher stärken. In einigen Staaten wird es sicherlich vereinzelt auch Rufe nach Austritten geben, aber rechne den wenig Chancen ein. Selbst viele Briten reagieren jetzt panisch und wollen jetzt am liebsten alles schnell ungeschehen machen. Jetzt werden Frankreich und Deutschland in der EU noch mehr Macht haben. Das wird sicherlich vielen nicht gefallen. Vielleicht stößt das ja auch einen Reformprozeß innerhalb der EU an. Ich bin grundsätzlich für Europa und auch für die EU, ich weiß aber auch, daß zur Zeit nicht alles gut läuft. Aber deswegen austreten? Nein, die Nachteile würden überwiegen.

Die Briten werden aber ab sofort in der EU nichts mehr mitzureden haben. Auch wenn sie das offizielle Austrittsgesuch noch nicht abgegeben haben und sich die Verhandlungen noch längere Zeit hinziehen werden, werden sie ab sofort wie ein Drittland angesehen. Ich hoffe die EU bleibt hart und bietet den Briten jetzt nicht noch mehr Sonderregelungen an; so eine EU-light, bei der man nur die Vorzüge geniesst. Im Interesse Aller sollten möglichst schnell Fakten geschaffen werden. Unsicherheit und Ungewissheit hemmt und lähmt.

Mal sehen was mit der Beziehung des Vereingten Königreichs zu den USA passiert. Traditionell waren die beiden Staaten schon immer stark verbunden. UK war auch stets ein Brückenkopf zwischen der EU und den USA. Und die USA waren froh, mit UK einen Außenposten zu haben. Vielleicht wächst dort die Zusammenarbeit. Allerdings wäre es auch möglich, daß US-amerikanische Firmen sich nun noch stärker in Irland engagieren. Ich vermute Irland wird der große Profiteur vom Brexit.

Bürgerkriegsland Türkei

Warum wird eigentlich nicht vom Bürgerkriegsland Türkei gesprochen?

Es ist doch nicht anders als Bürgerkrieg, was im Südosten der Türkei passiert. Die Bevölkerung wird vom staatlichen Militär bekämpft. Und die Bevölkerung kämpft gegen die Unterdrückung durch den Staat.

Es werden dort ganze Stadtteile dem Erdboden gleich gemacht. Jeder der mit den Kurden sympathisiert und jeder der Kritik äußert, gilt in den Augen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan als Terrorist.

Ich halte Erdogan zur Zeit als eine größten Gefahren für Europa, für die Türkei und für die NATO. Wie er seine Macht ausbaut und Oppositionelle ausschaltet, ist beängstigend.

P.S. Wahrscheinlich stehe ich durch dieses Posting jetzt auch auf einer Liste von Leuten, die als türkische Staatsfeinde gelten und nicht mehr einreisen dürfen. Nun ja, die türkische Regierung hat den Tourismus doch eh schon kaputt gemacht, da kommt es auf ein paar mehr oder weniger nicht an.

Indiens eigene Sicht der Welt

Indien ist auf dem Wege freies Wissen zu zensieren. Es sollen nur noch lizenzierte Kartendienste zugelassen sein. Und zwar solche die, die indischen Grenzen so zeigen, wie es die indische Regierung für richtig hält.

Strittige Grenzverläufe dürfen nicht gezeigt werden. Damit wäre dann auch OpenStreetMap in Indien illegal. Damit befände sich Indien in bester Gesellschaft. auch China darf nur staatlich genehmigtes Kartenmaterial verwendet werden. Ihr eigenes Koordinatensystem haben sie auch,  GPS ist verboten und Google und Co beugen sich der Zensur Chinas und zeigen nur eingeschränkte, verfälschte und verschobene Daten.

Armenien-Resolution des Bundestages

So, nun hat der Bundestag beschlossen, daß der Völkermord der Türkei an den Armeniern auch als solche von offizieller Seite so gesehen wird. Erdogan regt sich mal wieder auf. Ich verstehe aber nicht warum. Man hat ihm persönlich nichts vorgeworfen. Das Ganze ist Geschichte und diese sollte man korrekt darstellen. Niemand kann etwas für Geschichte, an der er nicht selbst beteiligt war. Aber ALLE können und sollten daraus etwas lernen.

Ja, auch Deutschland darf sagen, daß in anderen nicht immer alles gut gelaufen ist oder aktuell nicht läuft. Ja, auch Deutschland hat eine unschöne Geschichte. Ich hoffe auch, daß wir uns immer daran erinnern, und daß wir trotz AfD, NPD und Pegida nie wieder solche schrecklichen Zustände bekommen.

Ich wünsche mir eigentlich viel mehr Kritik an anderen Ländern. Aber das können wir unseren “Freunden” ja nicht antun und hätte nur diplomatische Spannungen zur Folge. Nur auf Russland darf man rumhacken, wie man will; ist ja irgendwie wieder zum Feind erklärt worden.

Wie ist eigentlich die offizielle Sichtweise der Türkei über den Genozid? Werden die Morde geleugnet oder wie wird das dargestellt?