Breitbandausbau geht voran (oder auch nicht)

Ich habe lange nichts mehr von dem geplanten Glasfaserausbau geschrieben, deswegen gibt jetzt mal wieder ein Update.

Zwischenzeitlich hat mir der rosa Riese ein Hinweisschreiben geschickt, dass nun “endlich” auch mein Anschluss auf All-IP umgestellt werden soll. Dafür solle ich einen neuen Tarif abschließen, ansonsten müssten sie mir leider kündigen. Ich überlegte, bei dem zukünftigen Provider TNG anzurufen und nach zu fragen, wie ich mich verhalten solle. Doch TNG war schneller. Sie schickten mir ein Angebot, dass sie meinen alten Anschluss übergangsweise übernehmen und bei Verfügbarkeit unmittelbar auf Glasfaser umstellen wollen. Zuvor gab es ja sogar das Versprechen seitens TNG, dass man den Glasfaser-Anschluss bereits kostenlos nutzen könne, so lange der Telekomvertrag noch läuft.

Ich habe das Angebot natürlich angenommen. Darauf folgte eine Kündigungsbestätigung von der Telekom wegen des Anbieterwechsels. Wenige Tage später kam dann eine weitere Kündigungsbestätigung wegen der verstrichenen Frist, einen All-IP-Vertrag abzuschließen. – Dieser Laden ist so unorganisiert!

In einem Nachbardorf wird übrigens tatsächlich schon gebuddelt. Hängt vielleicht auch damit zusammen, dass dort gleichzeitig ein Neubaugebiet erschlossen wird. Denen will man wohl auch nicht noch veraltete Technik zumuten. Unser Dorf soll auch bald drankommen. Allerdings hat sich hier noch niemand gemeldet, um den Hausanschluss zu besprechen. Im Nachbardorf sind wohl schon manche Anschlüsse realisiert. Neben den Hausanschlüssen müssen ja noch die anderen Verbindungstrassen verlegt und die aktive Technik installiert werden.

Hier sieht es also gar nicht so schlecht aus. Anderswo legt die Telekom den Anbietern und den Kommunen immer wieder neue Steine in den Weg. Über ein weiteres Beispiel hat der Spiegel berichtet. Es geht um Kommunen, die eigene Glasfaserprojekte gestartet haben. Dann kommt aber die Telekom und rüstet doch noch mal die alte Kupfer-Infrastruktur auf, damit die Haushalte mindestens 30 MBit/s bekommen. Damit entfällt aber die Förderung für diese Anschlüsse und somit steht die ganze Finanzierung des entsprechenden Projektes auf der Kippe. – Es ist echt eine Frechheit, wie die Telekom so sehr andere Anbieter und Kommunen schikaniert und so eine zukunftsfähige Technik verhindert.

Was macht eigentlich der Bund? Der hält doch direkt und indirekt (über die KfW) noch fast ein Drittel der Telekom-Anteile? Warum schreitet da keiner ein und stoppt dieses schädigende Verhalten?

Ansonsten scheint die Telekom ja momentan überwiegend damit beschäftigt zu sein, über ihr Super-Duper-Hyper-Vektoring Pressemitteilungen raus zu schicken. Jede Woche veröffentlichen dann die Medien die “Erfolgsmeldungen”. “Wieder so und so viele Tausend Anschlüsse mit Super-Duper-Hyper-Vektoring ausgestattet”. Die Zahlen werden oft einfach so, völlig ohne zu hinterfragen, übernommen. Ob die genannten Anschlüsse schon in der vorherigen Meldung enthalten waren, wird meistens weggelassen; ebenso die Tatsache, dass es sich dabei meistens um Anschlüsse handelt, die auch vorher schon schnelles Internet hatten.

Ich bin auf jeden froh, so oder so im Oktober weg von der Telekom zu sein. Und bald haben wir hier ein Kommunikationsnetz, dass nicht mehr in den Händen von einem profitorientieren Großkonzern ist, sondern welches der öffentlichen Hand gehört.

Der Markt und die Freiwilligkeit regeln das schon

Es gibt ja oft die Behauptung, dass der freie Markt viele Probleme lösen wird. Doch ganz so scheint es nicht zu funktionieren, siehe Wohnungsnot oder schleppender Breitbandausbau. Hier gilt das schöne Wort “Marktversagen”. Aber trotzdem verhindern viele “Wirtschaftsexperten” Regulierungen und verweisen auf freiwillige Maßnahmen der Industrie.

Blicken wir mal zurück:

Stimmt, dank der freiwilligen Maßnahmen fahren ja fast nur noch 3 Liter Autos [1] herum und der CO2-Ausstoss wurde massiv gesenkt.

[1] Wobei das mit den drei Litern könnte ja stimmen. Allerdings nicht Verbrauch, sondern Hubraum.

Wir werden abstürzen

Zum Thema Klimawandel gibt ja schon manche Vergleiche. Etwa die Dinos, die ein Programm starten wollen, um den sie auslöschenden Asteroiden abzulenken und dann kommt einer um meint man dürfe aber den Mittelstand nicht belasten/an die Arbeitsplätze denken/die Wirtschaft nicht überfordern.

Nun hat Christian Stöcker in seiner Kolumne auf Spiegel Online einen weiteren schönen Vergleich.

duschmarke.de nutzt Embetty

Im Zuge der DSGVO-Einführung wurde mir klar, dass es nicht in Ordnung ist, Inhalte Dritter direkt in meinen Blog einzubauen. Dabei werden nämlich Daten des Nutzers nicht nur an meinen Server, sondern auch an den Anbieter der eingebetteten Inhalte übertragen. Deswegen habe ich alle externen Inhalte durch Links auf die entsprechenden Seiten ersetzt. Allerdings verliert der Beitrag dadurch an Wirkung, wenn etwa ein Vorschaubild fehlt.

Natürlich könnte man Screenshots erstellen und diese integrieren. Das ist urheberrechtlich aber nicht in Ordnung.

Heise bietet seit einem Jahr die Software Embetty an. Diese löst genau dieses Problem. Embetty bindet Texte ein und zeigt Vorschauen an, um dass eine direkte Verbindung zwischen Leser und externen Anbieter hergestellt wird. Dieses Verhalten ist datensparsam. Erst beim Anklicken eines Inhaltes wird eine direkte Verbindung aufgebaut.

Rein technisch funktioniert das so: Embetty besteht aus zwei Teilen, einem Server-Teil und einem Javascript, welches in die eigene Website eingebaut wird. Der Server-Teil ist ein Proxy-Server. Er lädt die Inhalte vom Anbieter und stellt sie zur Verfügung. Der Javascript-Teil ruft die Inhalte nun vom Proxy-Server ab, statt direkt vom Anbieter. Deswegen, sieht es zunächst immer nur so aus, also ob mein Server die Inhalte abfragt.

Ein Beispiel:

(direkter Link zu Youtube)
Hinweis: beim Anklicken des Videos oder des Links wird eine Verbindung zu Youtube aufgebaut

Beim bloßen Aufruf dieser Seite, werden keine Daten vom Nutzer zu Youtube übertragen. Das Vorschaubild wird von meiner Server bei Youtube angefragt und an den Leser weitergeleitet. Erst beim Klicken auf das Bild, wird das Video gestartet, welches dann direkt von Youtube kommt. Alternativ stelle ich auch einen direkten Link zur Verfügung.

Chrome schränkt Werbeblocker ein

Google will Techniken unterbinden, die aktuelle Werbeblocker-Plugins nutzen. Offiziell um die Browserleistung zu verbessern. Ist natürlich quatsch. Natürlich geht es um das eigene Geschäftsmodell. Schon irgendwie doof einen Browser von einem Werbekonzern zu nutzen. “Don’t be evil” war einmal. Heutzutage müssen die Geschäftszahlen stimmen.

Ich bin schon langjähriger Firefox-Nutzer und weiß auch warum. Mozilla hat sich zwar auch schon den einen oder anderen Fehltritt erlaubt, aber immerhin hat man noch das Gefühl, dass die eigentliche Funktionalität im Vordergrund steht.

Als Nutzer von Firefox muß man sich aber an Kummer und schwere Zeiten gewöhnen. Etwa als vor 1,5 Jahren Firefox 57 (Quantum) rauskam und 3/4 aller installierten Plugins nicht mehr funktionierten, da man, mal wieder, die entsprechende Schnittstelle überarbeitet hat.

Oder vor wenigen Wochen, als Mozilla es verkackt hat, ein Zertifikat zu verlängern. Das hatte zur Folge, dass mal eben sämtliche Addons deaktiviert waren. Es hat mehrere Tage gedauert, bis der Fehler behoben war. So einen Fehler erwartet man vielleicht bei einem kleinen Software-Krauter, aber nicht bei Größen wie Mozilla. Das ist wirklich unprofessionell.

Aber trotzdem halte ich Firefox die Treue. Google Chrome hat sich ja nun völlig disqualifiziert. Ich weiß nicht wie es um die OS-Varianten bestellt ist.

Wir werden es nicht schaffen den Klimawandel zu stoppen

Ich bin mittlerweile ziemlich pessimistisch was den Klimawandel angeht. Ich bezweifele stark, dass wir (die Menschheit) uns zusammenraffen können, die Klimaveränderung stoppen.

Ich hatte bisher gehofft, man könnte sich zusammenraffen wie Ende der 80er beim Ozonloch. Flourchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) sorgten dafür, daß die Ozonschicht abgebaut wurde. Im Montreal-Protokoll hat man sich auf ein weitgehendes Verbot dieser Stoffe geeinigt, weltweit. Und es wurde auch so umgesetzt. Bis sich die Ozonschicht ganz erholt, wird es wohl noch einige Zeit dauern, da die FCKW sehr langsam, über Jahrzehnte, in die oberen Schichten der Atmosphäre wandern, aber ein Erfolg ist jetzt schon sichtbar. Das war ein positives Beispiel internationaler Zusammenarbeit beim Umweltschutz.

Beim CO2 ist es aber schwieriger. Dieses Gas entsteht nicht nur bei wenigen Prozessen, sondern bei praktisch jeder Verbrennung, ob nun fossiler oder nachwachsender Rohstoffe. Außerdem wird CO2 bei bestimmten chemischen Reaktionen freigesetzt, etwa bei der Herstellung von Zement.

Es gibt zwar eine Reihe von Abkommen, zuletzt das von Paris 2015, in dem sich alle Staaten darauf einigen, den Klimawandel zu begrenzen. Doch sieht es derzeit überhaupt nicht danach aus, dass das auch klappt. Auch Deutschland wird wohl trotz Kohleausstieg seine Ziele verfehlen.

Eigentlich müsste man so eine Art CO2 -Steuer erheben, die die Emission von Kohlendioxid teuer und damit unattraktiv macht. Allerdings weltweit. Ansonsten kommt es einfach nur zur Verlagerung in Staaten, in denen keine Emissionsabgaben fällig werden. Im Grunde haben wir so etwas in der EU ja schon mal eingeführt. Das ist der Zertifikatehandel. Aber war das ganze ja von vorn herein völlig blödsinnig, da die größten Emittenten von CO2 ihre Zertifikate geschenkt bekamen. So geht das natürlich nicht. Die größten Umweltverschmutzer müssen auch am meisten zur Kasse gebeten werden. Die Umwelt darf auch in der Wirtschaft nicht mehr ein kostenloses Gut sein.

Es müssen weltweit gewaltige Umstrukturierungen vorgenommen werden. Wir müssen dringend von fossilen Brennstoffen weg und dafür sorgen, dass wir Kohlendioxid aus der Luft kriegen. Das kann man etwa mit Aufforstungen machen. Im Podcast Forschergeist 066 schlägt Franz Josef Radermacher zusätzlich vor. Pflanzen zu Holzkohle zu verarbeiten und diese dann zu vergraben. Dieser Vorschlag ist auf jeden Fall einfacher und praktikabler als die hochtechnische Lösung “carbon dioxide capture and storage” (CCS) bei dem gasförmiges CO2 in den Untergrund verpresst werden soll.

Der oben genannte Podcast ist ansonsten auf recht hörenswert. Herrn Rademachers Erzählweise und seine feste Überzeugung, er hätte die einzig richtige Antwort auf alle Fragen gefällt mir nicht unbedingt, allerdings liefert er Anregungen und interessante Hintergründe. Er ist etwa der Ansicht, es bringe nichts hier in Deutschland viel Geld für etwa Hausdämmung einzusetzen. In anderen Ländern könnte man mit dem gleichen Geld einen viel höheren positiven Klimaeffekt erreichen. Aus dieser Sichtweise sind die CO2 -Kompensationen die man kaufen kann, tatsächlich gar nicht so ein sinnloser Ablasshandel, wie man zunächst denken mag.

Er befürwortet die Technik Power-to-Liquid, bei der regenerativer erzeugter Strom genutzt wird um flüssige Brennstoffe herzustellen. Das hätte den Vorteil, dass man die alte Technik, wie Verbrennungsmotoren und Heizungen, mit der vorhandenen Infrastruktur (Pipelines, Tankstellen, etc.) weiter nutzen kann. Ich persönlich sehe das als nur einen Baustein an. Am besten ist es noch den Strom direkt zu nutzen. Nur so vermeidet man hohe Umwandlungsverluste.

Aber wenn ich sehe, welcher Protest schon bei kleinen, leicht umsetzbaren, Energiesparmaßnahmen kommt, dann bezweifle ich, dass wir einen grundsätzlichen Wandel im Umweltschutz schaffen werden. Beim Glühlampenverbot wurde gejammert, bei der Regulierung stromfressender Staubsauger wurde protestiert und jetzt gibt es ewig lange Diskussionen über ein Tempolimit. Das ist die einfachste Umweltschutzmaßnahme überhaupt. Man muß nur ein Gesetz erlassen und schon wirkt das. Dafür müssen nicht mal neue Schilder aufgestellt werden. Das könnte von heute auf morgen passieren. Natürlich wird ein Tempolimit nicht eine riesige Einsparung an Kohlendioxid bringen, aber etwas. Es ist ein kleiner Baustein, von vielen, die noch kommen müssen.

Außerdem hätte ein Tempolimit weitere positive Effekte, etwa auf die Verkehrssicherheit, und das nicht nur auf Autobahnen.

Es wird ja immer so getan, als hätten wir die Wahl, ob wir weiter so machen und im Wohlstand leben, oder ob wir das Klima schützen wollen und Wohlstand einbüßen werden. Ob wir Wohlstand einbüßen müssen, kann ich nicht sagen, in weiß nur, das wir ALLE umdenken müssen. Das Leben wird sich sicherlich anders aussehen als jetzt, wir werden nicht mehr so verschwenderisch sein dürfen. Aber was wäre die Alternative? Wir im reichen Westen haben wahrscheinlich noch die Möglichkeit, die unmittelbaren Folgen des Klimawandels durch technische Maßnahmen bei uns zu verringern. Richtig treffen wird es wieder die Ärmsten, die Entwicklungsländer.

Dadurch wird es zu noch mehr Armut und Hunger kommen. Konflikte und Kriege werden, durch die es zu massiven Fluchtbewegungen kommen wird. Und was wollen wir dann als reiche Industrieländer machen? Fluchtursachen bekämpfen ist der sinnvolle Ansatz und am besten von Anfang an.

Aber hier wollen die Meisten so weiter machen wie in den letzten Jahrzehnten. Immer mehr Wohlstand, stets zu Lasten Dritter, die uns nicht interessieren, zumindest so nicht lange nicht, wie sie nicht vor unserer Haustür stehen..

Rüstungsexportstopp

Eigentlich wollte Deutschland keine Waffen mehr nach Saudi-Arabien liefern. Schließlich sind die gerade im Krieg mit dem Jemen. So hat man ursprünglich im Koalitionsvertrag festgehalten. Die Umsetzung geschieht mehr als halbherzig. Man beruft sich stets darauf, dass erteilte Genehmigungen gibt und laufende Verträge erfüllt werden müssen. Ansonsten fürchte man Schadenersatzforderungen der Rüstungsbetriebe.

Im Heimatland des Turbokapitalismus hat man solche erstaunlicherweise Ängste nicht. Da wird einfach den Unternehmen von heute auf morgen untersagt mit dem chinesischen Telko-Ausrüster Huawei Geschäftsbeziehungen aufrecht zu erhalten. Und die Unternehmen? Da machen alle mit, praktisch ohne Gejammer der Unternehmen über entgangene Geschäfte.

Forderung nach Flexibilität

Wenn um Arbeitsplatz- oder Wohnungsmangel geht, kommt immer schnell das Argument, die Betroffenen müssten flexibler sein. Vor allem die Wirtschaft fordert das immer wieder ein, dass Arbeits- oder Wohnungslose doch einfach umziehen sollten.

Ist doch klar in Mecklenburg-Vorpommern an der polnischen Grenze stehen so viele Häuser und Wohnungen leer. Da kann man doch ruhig mal hin ziehen, wenn man eine bezahlbare Wohnung braucht. Und Arbeitsplätze gibt es ja zu Hauf in Süddeutschland. Da kann man doch ruhig mal hin ziehen, wenn man eine Arbeitsstelle braucht. – Wer findet den Fehler?

Vor allem werden diese Vorschläge stets von Menschen gemacht, die mehr als genug Geld haben. Meistens haben sie nicht nur ein Haus/Wohnung, sondern gleich mehrere. Da kann man schon mal am von Montag von Berlin sein, Dienstag in München, Mittwoch in Hamburg und den Rest der Woche in Köln. Alles kein Problem. Kurze Strecken legt man einfach im Dienstwagen mit Chauffeur zurück, ansonsten kann man doch fliegen, zur Not auch mit dem Privatjet. Warum sind nicht alle Menschen so flexibel?

Vielleicht haben diese ja auch noch Freunde und Verwandte, die sie in Ihrer Heimat haben. Vielleicht ist sogar jemand von denen pflegebedürftig. Aber hey, man kann nicht alles haben. Die Pflegefälle einfach ins Heim abschieben, dann muss man sich nicht mehr kümmern. Außerdem wer braucht schon Freunde, wenn er arbeitet. Wer “richtig” arbeitet, der hat gar keine Zeit für ein wirkliches Privatleben.

Also, seid einfach mal ein bisschen flexibel!

Klimaschutz? Alternativlos!

Die Rechten rotieren ja mal wieder, wenn es um den Klimaschutz gibt. Viele streiten die globale Erwärmung ganz ab, manche dass sie menschengemacht sei. Das passt ja alles gut, schließlich sind ja die “links-grün-Versifften” eines ihrer Feindbilder. Auch Greta Thunberg und die durch sie initiierte Bewegung “Fridays for -Future” (FFF) sind Opfer des Hasses der Rechtsextremen und leiden unter deren Beschimpfungen.

Mittlerweile hat der Protest von FFF aber Wirkung gezeigt und das Thema Klimawandel ist bei einem Großteil Bevölkerung als wichtiges Thema angekommen und nun werden die Forderungen an die Politik lauter.

Allerdings sind nicht nur die Rechten gegen eine klimafreundliche Politik, sondern auch die Wirtschaft. Sie hat Angst vor den Kosten und warnt vor dem Verlust vor Arbeitsplätzen.

Ich kann es echt nicht verstehen. Denken diese Leute “immer-weit-so” wäre eine Alternative? Was würde den passieren, wenn wir uns nicht um unseren Planeten kümmern? Wären die Folgen nicht gravierender als eine veraltete Wirtschaft mit Volldampf gegen die Wand zu fahren? Die Begrenzung des Klimawandels ist kein Luxus, bei dem wir uns fragen, ob wir uns das wirklich leisten können. Umgekehrt muss man mal fragen, ob wir uns es leisten können, einfach so weiter zu machen und eventuell, vielleicht später irgendwann, wenn nichts anderes dagegen spricht uns dann mal um Nachhaltigkeit kümmern.

Außerdem könnte man als erste Maßnahme mal alle direkten und indirekten staatlichen Subventionen streichen, die für Klimaschädigungen gezahlt werden. Also etwa die massive Unterstützung der Kohleindustrie oder die Bezuschussung von PKW-Fahrten von Arbeitnehmern, Verzicht auf Besteuerung von Kerosin usw.

Vielleicht sollte man den “Wirtschaftsexperten” auch mal erklären, dass es keine freien Güter gibt. Auch ich habe das in der Berufsschule noch gelernt. Luft, Wasser, etc. kosten nichts und seien angeblich unbegrenzt verfügbar. Stimmt aber nicht. Je mehr wir davon verschmutzen, desto knapper wird das Gut und um so aufwändiger und teurer wird es, saubere Luft oder sauberes Wasser zu bekommen. Genauso sollte man die kostenlose Entsorgung von Verbrennungsrückständen in der Luft stoppen.

Eine Wirtschaft die darauf baut, knappe Ressourcen schnell zu verbrauchen, die Umwelt zu verschmutzen und Menschen in anderen Ländern auszubeuten, kann auf Dauer nicht funktionieren. Daher ist ein Umdenken unbedingt erforderlich. Ein “Weiter-so” wird es nicht geben. Wir können nur bestimmen, ob zukünftigen Generationen eine Chance geben wollen, oder nicht.

Netze verstaatlichen

Ich bin der Meinung, dass der Markt nicht immer alles regelt. Der Markt strebt danach, einen möglichst hohe Profit zu machen, das ist aber nicht unbedingt gesellschaftlich sinnvoll. Für eine Gemeinschaft ist es wichtig, dass alle Bürger Zugang zu den unterschiedlichsten Ressourcen haben. Leistet ein Markt, ob nun geregelt oder ungeregelt, spricht man von einem Marktversagen

Unter so einem Marktversagen leide ich seit vielen Jahren. Nämlich unter dem schleppenden Breitbandausbau. Die Deutsche Telekom (DTAG), als mit Abstand größter Marktteilnehmer, ist hier der größte Bremser. Sie sagt zwar immer, welche tollen Techniken sie hat und wie sie aus der uralten Kupferdoppelader noch mal mehr rausquetscht, doch es betraf nur einen immer kleiner werdenden Kreis von Kunden. Im Grunde ging es immer darum, wie dicht die Hausanschlüsse, an der Vermittlungsstelle, bzw. am Verteilerkasten sind. Hier hat man dort aufgerüstet, wo man leicht viele Haushalten erreichen konnte, also hauptsächlich in den Städten. Auch die Mitbewerber haben sich auf diesen Bereich konzentriert. es lohnt sich für ein Unternehmen wirtschaftlich einfach nicht, für nur wenige Haushalte teure Technik zu installieren und einen Haufen Geld in der Tiefbau zu stecken. – Das nennt sich Marktversagen.

Natürlich gibt es seit vielen vielen Jahren Reden von Politikern, die fordern dass in jeweiils 2-3 mindestens 90%+X Haushalte mit mindesten Y MB Bandbreite ausgestattet werden sein sollen. Doch passiert ist lange Zeit nichts, außer dass neue Ziele gesteckt wurden, ohne die alten auch nur annähernd zu erreichen.

Das ist erstaunlich, eigentlich gibt es die Möglichkeiten. Der Telekommunikationsbereich wird von der Bundesnetzagentur reguliert. Diese hätte, in Verbindung mit der Politik, Vorgaben für den Netzausbau machen können. So dass halt nicht nur die Städte von der neuen Technik profitieren, sondern auch andere Gebiete. Außerdem hält der Bund direkt und indirekt über die KfW noch rund 30% der Anteile an der Deutschen Telekom AG. Da hätte der Bund sein Mitspracherecht bei der Geschäftseinwicklung geltend machen können

Ich halte die Privatisierung der Telekom für einen großen Fehler. Auch nach über 20 Jahren nach dem Aktiengang hat die DTAG immer noch eine marktbeherrschende Stellung. Durch Übernahme des ehemals staatlichen Netzes hat sie einen Vorteil, den andere Anbieter noch nicht ausgleichen konnten.

Im Mobilfunkbereich wird ja gerade nationales Roaming vorgeschlagen. Da die Mobilfunkanbieter es ja nicht hinkriegen, die Netze so auszubauen, dass überall jedes Netz verfügbar, soll man als Kunde dann auch in dem vom eigenen Anbieter unterversorgten Gebiet das Netz eines anderen Anbieters nutzen dürfen. Die Telekom stampft aber ordentlich mit den Füßen und ruft immer “Ich will nicht! Ich will nicht!”. Gleichzeitig warnt er davor, dass so ein nationales Roaming den flächendeckenden Ausbau hindern könnte; als wenn die Telekom oder andere Anbieter das bisher hinbekommen hätten.

Dabei könnte eine Absprache sogar dazu führen, das alle Unternehmen Geld sparen, wenn halt nicht jeder seine eigenen Masten aufstellen muß. Aber das zeigt nur mal wieder, dass es den Betreibern überhaupt nicht darum geht 100% Versorgung zu erreichen; es geht nur um Gewinnmaximierung

Und was für Telekommunikationsnetze gilt, gilt auch für andere Netze, wie etwa Strom- und Eisenbahnnetze. Viele Stromkonzerne haben ihre Wurzeln als kommunale oder staatliche Betriebe. Ein Netz zu betreiben, soll in erster Linie dafür sorgen, dass wirklich JEDER Kunden von dem Netz bedient werden kann. Betriebswirtschaftliche Interessen widersprechen diesem Prinzip. Eine Regulierung ist notwendig, doch in der Praxis oft schwierig, da private Betreiber oft gegen Regulierungsaufgaben klagen, wie jetzt beim 5G-Netzausbau.

Vor einiger Zeit wurde ja bekannt, dass die Deutsche Bahn AG mit ihrer Tochter DB Netz ihre Netze absichtlich nicht instand hält, da dann der Bund bei einer grundlegenden Sanierung einspringen muss. Man muss bedenken, dass die Deutsche Bahn AG zwar ein 100% bundeseigenes Unternehmen ist, aber betriebswirtschaftlich handelt.

Der Betrieb von Netzen lässt ist betriebswirtschaftlich machbar, wenn man gleichzeitig, alle Bürger versorgen will. Man muss sich entscheiden, ob man Gewinnmaximierung oder Versorgung der Bevölkerung möchte,