1&1 Kündigung

Dieses Blog und manche andere Dinge betreibe ich bei der Hostingsparte von 1&1. Ich bin dort seit 16 Jahren, damals hießen die noch Puretec, mehr oder weniger zufriedener Kunde.

Ich wollte letztens mein Hostingpaket auf eine neuere Version aktualisieren, also ein altes Produkt durch ein neueres eintauschen. Auf der Homepage leuchteten mich auch Riesenrabatte an, die letztendlich dazu führen, daß Kunden manche Pakete für ein Jahr lang gratis bekommen. Alles sah ganz gut aus. Also einloggen und Option “Vertragswechsel” aufrufen. Da wurde das gewünschte Paket auf angeboten, allerdings mit deutlich geringerem Rabatt. Der hohe, werbewirksame, Rabatt gilt anscheinend nur für Neukunden. Ich habe die ganze Sache dann erst einmal abgebrochen. In der nächsten Zeit habe ich diese Funktion immer mal wieder aufgerufen und der Rabatt wurde immer kleiner. Also schrieb ich an den 1&1-Support, ob sie mir nicht ein besseres Angebot machen könnten.

Wie bei allen großen Internetdienstleistern ist dieser Schritt ja gar nicht mal so einfach. Oft wird versucht, wird dem kontaktfreudigen Kunden zunächst eine große FAQ-Sammlung angeboten. Wenn man Glück hat gibt es dann irgendwo ein Kontaktformular, eine einfach E-Mail-Adresse, die auch tatsächlich zu Menschen führt, hat bei solchen Unternehmen Seltenheitswert. Aber irgendwie habe ich doch einen elektronischen Kontakt herstellen können. In der Antwort verwies man mich allerdings an den Telefonsupport. Ich verzichte nach Möglichkeit immer auf Telefonkontakt. Warteschleifen und Telefonmenüs nerven nur und im Zweifelsfall habe ich keinen Beweis, ob etwas abgeschlossen wurde, oder nicht.

Ich rief also dann widerwillig den 1&1-Support an. Dort schilderte ich, daß ich es nicht in Ordnung finde, daß Neukunden so ein hoher Rabatt eingeräumt wird und langjährige Kunden (nahezu) leer ausgehen. Die Mitarbeiterin stellte sich auf stur und meinte, sie könne mir kein anderes Angebot machen. Auch der Hinweis, daß ich zu einem anderen Anbieter wechsele und dort die Neukundenrabatte nutzen werde, änderte nicht an ihrer Aussage. Also setzte ich am nächsten Tag meine Kündigung in die Tat um. Es gibt ja schließlich ähnlich Angebote von anderen Anbietern. Der Umzug ist für mich technisch kein Problem. Im Kunden-Login-Bereich wählte ich die entsprechenden Kündigungsoptionen aus. Dann gab es allerdings noch den Hinweis, daß eine Kündigung “aus Sicherheitsgründen” telefonisch bestätigt werden müßte. – Ist das überhaupt zulässig? Ich dachte, es ist endlich so daß online abgeschlossene Verträge auch online kündbar sind. Und mit einer telefonischen Bestätigung ist das für mich keine Online-Kündigung mehr.

Also wählte ich dann die spezielle Telefonnummer und wollte die Kündigung bestätigen. Ich wurde dann noch zu den Gründen gefragt und ich schilderte die ganze Geschichte. Und plötzlich, konnte man mir preislich doch entgegen kommen. Da das Angebot gut war habe ich es angenommen und meine Kündigung zurückgenommen.

Aber ärgern tut mich das trotzdem. Warum hat man mir nicht gleich einen fairen Preis angeboten? Warum muß man immer hinterher telefonieren und warum muß man erst kündigen? Bestandskunden, die nichts tun werden “gemolken” und zahlen anscheinend eigentlich zu hohe Preise. Das ist ja leider auch in anderen Bereichen so, ob nun Versicherungen sind, Mobilfunkverträge oder TV-Abos wie Premiere Sky. Wenn es Alternativen gibt, lohnt es sich ja auch oft den Anbieter zu wechseln. Als es noch Zinsen gab, wurden Neukunden einer Bank oft sehr attraktive Zinsen für Tagesgeld angeboten. Nach einer bestimmten Zeit gab es dann nur noch den normalen Zinssatz. Da hat es sich auch gelohnt, hin und wieder ein neues Konto anzulegen.

Viel Arbeit verursacht ein Kunde doch vor allem bei der Einrichtung. Lohnt es betriebswirtschaftlich denn wirklich so sehr, mit Lockangeboten zu winken? Wie wäre es, wenn ein Unternehmen von sich aus sagt: Ihr Paket, was sie haben, ist günstiger geworden, sie haben daher die Wahl einen geringeren Betrag zu zahlen oder ein besseres Paket zu nehmen. Oder gleich mit Rabatten zu werben, wenn man lange Kunde bleibt? Gerade im Hostingbereich laufen die alten Pakete doch auf alter, also abgeschriebener, Hardware.

Aber das sind alles Handlungsweisen der alten Wirtschaft aus dem vergangenen Jahrtausend. Heute zählen mehr kurzfristige Zahlen. Manager sehen nur die Ziele für ihre Prämienvereinbarungen und Aktionäre wollen schnelles Wachstum. Langfristigkeit, Stetigkeit oder Vertrauen passen nicht mehr in dieses Denken.

More Spinach

Diese Pizzapackung verursacht bei mir nur Kopfschütteln.

Big Pizza vorne

“New More Spinach” steht da. Also “neu, mehr Spinat” auf englisch. Klar “Big Pizza” war schon immer ein englischer Markenname, daß aber nun die gesamte Vorderseite so tut, als die Pizza ein amerikanisches Produkt, ist doch etwas verwunderlich.

Auch auf der Rückseite haben die Marketingsfuzzies noch einen englischen Spruch untergebracht “Fluffy base, juicy topping”.

Nun ist es nicht so, daß der Hersteller Wagner irgendwie aus den USA kommt; es ist ein urdeutsches Unternehmen, welches allerdings vom Schweizer Lebensmittelkonzern Nestlé übernommen wurde.

Es ist auch nicht so, daß diese Packung für den englischsprachigen Markt produziert wurde, die Rückseite zeigt ganz klar, daß die Pizza im deutsch-, niederländisch- und französischsprachigen Raum verkauft werden soll.

Big Pizza hinten

Ich weiß nicht, ob man das Täuschung nennen soll. Für mich ist es eher peinlich, so ein pseudoamerikanischen Touch zu erwecken.

Schindluder mit Kundendaten

Früher war ich gelegentlicher Kunde beim Elektronikversand Conrad. Irgendwann nervten mich die regelmäßigen Newsletter, die immer häufiger zu kommen schienen. Ich wollte den Newsletter dann abbestellen. Es schien über die Weboberfläche geklappt zu haben und es kam der Hinweis, die Verarbeitung der Änderung können aber noch ein paar Tage dauern. Doch auch später kamen immer wieder unerwünschte Werbenachrichten. Wieder ein Versuch im Webinterface den Kram loszuwerden, mit gleichem Resultat.

Eine Beschwerdemail an den Kundenservice brachte dann, nach einiger Zeit das gewünschte Ergebnis.

Den Vogel hat Conrad aber mit einer anderen Aktion abgeschossen. Irgendwie wollten sie wohl ihre Kundendaten zu Geld machen. Aber nur wie? Die Daten einfach Dritten zu verkaufen, war denen wohl doch ein wenig zu illegal. Also verschickte man selbst einen Brief in denen man auf ein tolles Angebot eines Versicherungsunternehmens hinwies. Zumindest sah es so aus, als käme der Brief tatsächlich direkt von Conrad. Wie es tatsächlich ablief, ließ sich nicht feststellen.

Seitdem bin ich kein Kunde mehr bei Conrad.

Markennamen für Lebensmittel erfinden

Wenn man sich die Markennamen von Lebensmitteln ansieht, besonders die Eigenmarken der Supermarktketten, trifft man immer wieder auf die gleichen Namensbestandteile. Nur in einer anderen Zusammensetzung. Die “Kreativen” nutzen anscheinend besonders gerne die Wörter aus diesem Pool:

  • Land
  • Acker
  • Hof
  • Weide
  • Gut
  • Natur
  • Liebe
  • Gold
  • Glück
  • Drei
  • Frisch

Insbesondere die Doppelbedeutung des Wortes “Gut” beziehungsweise “gut” ist immer sehr willkommen.

Vielleicht noch gespickt mit einem anderen Wort, mit dem der “Kreative” Ländlichkeit assoziieren willl:

  • Eichen
  • Ähren
  • Glocken

leeres Marketing-Blabla

Wer ist eigentlich dafür verantwortlich, daß auf manchen Lebensmittelverpackungen völlig sinnentleerte Texte stehen?

So habe ich letztens auf einem Saftkarton gelesen. “Aus saftigen Landobst”. Welchen Mehrwert soll mir diese Aussage bringen? Daß das Obst saftig gewesen sein muß, ist ja wohl irgendwie Grundvoraussetzung, sonst hätte man daraus keinen Saft machen können. Und Landobst? Auch nach langem Überlegen, auch unter Einbeziehung, meiner Reisen in andere Länder und diverser TV-Reportagen, sind mir keine Obstplantagen bekannt, die innerstädtisch wären. Alle waren irgendwie auf dem Land.

1&1 schaltet Werbung auf privater Domain

Ich habe ein Webhosting-Paket bei 1&1. Gestern bin ich darauf gestossen, daß wenn man eine nicht existierende Seite aufruft, keine normale 404-Fehlerseite kommt, auch keine leere Seite, sondern eine Werbeseite von 1&1 für diverse, teilweise zweifelhafte, Angebote.

Bei einer Webrecherche habe ich festgestellt, daß dieses Verhalten schon länger existiert. Abschaltbar ist es bei 1&1 im Domainbereich unter der Einstellung “Domain-Parken” (oder so ähnlich). Nach dem Deaktivieren wird diese Option auch nicht mehr angeboten. Alle betroffenen Domains werden allerdings auf verschiedene Weise genutzt.

Eigentlich ist das eine große Frechheit, da diese Werbung mit meinen privaten Domains in Verbindung gebracht wird. Ich zahle für das Webhosting und alle Seiten sind bewußt werbefrei gehalten, da es eindeutig eine private und keine kommerzielle Webpräsenz sein soll. Außerdem wird man nicht gefragt, ob man das haben möchte, sondern es wird einfach geschaltet und die Option zum Deaktivieren ist nicht auf den ersten Blick auffindbar. Der einzige Profiteur von dieser Werbung ist 1&1, die damit zusätzlich Geld verdienen. Das Risiko eines schlechtes Rufes und einer Abmahnung liegt aber beim Kunden.

Wer will eigentlich die Olympischen Spiele wirklich?

Regelmäßig dürfen sich Städte oder Regionen um die Austragung der Olympischen Spiele (OS) bewerben. Die OS sind natürlich ein Ereignis mit weltweiter Bedeutung und Beachtung. Aber kann der Austragungsort davon profitieren? Ich denke nicht!

Ich glaube die Zeiten, in denen OS einen Ort katapultartig nach vorne gebracht haben, sind vorbei. Es wird vielleicht viel investiert, aber nicht nachhaltig. Anstatt daß Sportstätten geschaffen werden, von denen später die Allgemeinheit profitieren kann, enden sie oft als Bauruinen. Man muß sich nur mal die Fotos der Anlagen von Rio, Peking oder Athen ansehen.

Ist nicht der Tourismus ein Olympiagewinner? Klar, in der Zeit vor, während und nach den Spielen sind die Hotelkapazitäten sicherlich erschöpft, aber das sind nur ein paar Wochen, und wie wäre die Auslastung ohne OS? Wenn zusätzliche Kapazitäten geschaffen werden, ist es fraglich, ob diese später wirklich ausgenutzt werden.

Und die lokale Wirtschaft? Den Bau neuer Anlagen übernehmen, wie bei fast allen Großprojekten, internationale Baukonzerne. Davon hat die ortsansässige Bauwirtschaft nichts.

Auch ansonsten brauchen die lokale Wirtschaft nicht auf ein Geschäft hoffen. Das IOC schließt mit einigen großen internationalen Unternehmen Verträge ab. Das sind dann die Sponsoren, und die entscheiden letztendlich wer, wo, welche Sachen verkaufen darf. Selbst den Athleten wird vorgeschrieben, z.B. welche Kopfhörer sie im Stadion nutzen dürfen.

Ja, Olympia ist ein Riesengeschäft. Aber nicht für die lokale Wirtschaft. Es ist ein Geschäft für die Baukonzerne, die Werbepartner und vor allem für das IOC. Alle anderen dürfen/müssen nur liefern.

Ich hoffe, die Städte sehen das auch langsam ein und knallen dem IOC einen vor den Latz, in dem sich keine einzige Stadt um die Austragung bewirbt.

Telefonspam per Wahlautomat

Wenn das Telefon abnimmt und sich erst jemand ein paar Sekunden meldet, weiß man, schon, daß gleich wieder entweder ein supertolles Angebot präsentiert bekommt oder an einer Umfrage teilnehmen soll. Die Wartezeit kommt wohl dadurch zustande, daß die Nummern automatisch gewählt werden und erst wenn sich jemand meldet, wird ein Call-Center-Mitarbeiter in die Leitung geschaltet. So können die Werber die Call-Center-Sklaven noch effektiver nutzen.

Mal lege ich dann gleich auf. Mal sage ich denen klar und deutlich, daß ich keine Anrufe wünsche. Ab und zu kann verwickle ich die Leute aber auch in Gespräche in dem ich viel nachfrage, stelle mich dumm oder sage sie sollen einen kleinen Moment warten und ich lege den Hörer daneben.

Was man allerdings keinesfalls machen darf, ist zu sagen, daß GERADE keine Zeit. Das sehen die Werber als Einladung und rufen GARANTIERT später zurück.

Letztens bekam ich im Büro einen Anruf von irgendeinem Marktforschungsinstitut und wollten eine Kundenumfrage für die R+V-Versicherung machen. Sie fragten, ob ich eine Versicherung dort habe und zu jemanden durchstellen kann, der dort versichert ist.

Da werden also willkürlich deutschlandweit irgendwelche zufälligen Nummern gewählt, in der Hoffnung einen auskunftswilligen R+V-Kunden an die Strippe zu bekommen.