Bei den ganzen Überwachungsmaßnahmen wird ja immer damit argumentiert, es ginge ja nur um schwerste Straftaten, wie z.B. Terrorismus. Wer denkt, dann sei ja alles gut, solle doch mal bitte einen Blick nach Russland oder in die Türkei werfen. Da werden auch gerne mal friedliche Oppositionelle als Terroristen deklariert. Und dann werden dort auch die entsprechenden Anti-Terror-Gesetze gegen die Regierungskritiker angewendet
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Wem nutzt die Abschaffung der Netzneutralität?
Am Dienstag soll im Europaparlament über die Netzneutralität abgestimmt werden. Mir stell sich nur die Frage, wie kann man eigentlich GEGEN Netzneutralität sein? Mit einem gesunden Menschenverstand läßt sich das nicht erklären.
Es stecken zum einen wirtschaftliche Interessen und Gelüste der Überwachungsbefürworter dahinter.
Werden nämlich manche Datenströme bevorzugt behandelt, kann man sich diesen „Service“ extra bezahlen lassen. Ein zusätzliches Geschäft für alle Netzanbieter. Die Priorisierung gewisser Daten geht natürlich immer zu lasten der nicht priorisierten Datenströme. Das heißt, dass die normale Datenübertragung, für die kein Turbo-Aufschlag gezahlt wird, langsamer wird.
Um zu ermöglichen das bestimmte Daten vorrangig behandelt werden, muß man sich die Daten natürlich ansehen. Das freut manche Überwachungsbefürworter, kann er doch noch mehr Daten über die Bürger sammeln. In Großbritannien haben es Politiker sogar geschafft, auch die Befürwortung der Netzneutralität mit Kinderpornografie in Verbindung zu bringen. Denn mit Netzneutralität hätte man ein unkontrolliertes Netz und würde so der Kinderpornografie Tür und Tor öffnen. Wie bei vielen Esoterikern, frage ich mich auch hier: „Glauben die eigentlich, den Scheiß, den sie sagen, oder wissen sie das sie Schwachsinn reden und machen das nur für Geld und Macht?“
P.S. Jede noch so kleine Einschränkungen der Netzneutralität, ist praktisch eine Abschaffung. Denn neutral bedeutet, daß alle, ALLE, Daten gleich sind.
Vorratsdatenspeicherung und Nazis
So, nun haben wir den Salat. Der Bundestag hat mit 404 Stimmen erneut die Vorratsdatenspeicherung (VDS) und somit die anlasslose Massenüberwachung der Bevölkerung beschlossen.
Wie kann man so etwas nur machen? In Deutschland schwappt die Meinung gerade stark nach rechtsaußen. Wer ist so blöd und beschließt in so einer Zeit so ein Gesetz? Was ist, wenn Neonaziparteien solche Instrumente wie die VDS in die Hände bekommen?
Vorratsdatenspeicherung – der nächste Versuch
Nachdem die Vorratsdatenspeicherung (VDS) vom Bundesverfassungsgericht und vom Europäischen Gerichtshof gekippt wurde, weil sie einen zu großen Eingriff in die Persönlichkeitsrechte JEDES Bürgers bedeutet, versucht die GroKo morgen im Bundestag wieder ein Gesetz zu anlasslosen Massenüberwachung der Bevölkerung zu beschließen. Das Ganze wurde dann Höchstspeicherfrist genannt. Der Name soll wohl den Anschein erwecken, daß man hier etwas begrenzen möchte.
Es wird in Deutschland keinen Gewinn von Sicherheit geben, sondern nur Verlust von Freiheit. Wie viele Terroranschläge, gegen die die VDS ja immer helfen soll, gab es denn seit Aussetzen der Speicherung in Deutschland? Und in Ländern, die die Verbindungs- und Bewegungsdaten speichern, gab es trotzdem Anschläge.
Ich denke und hoffe, daß die Opposition und Datenschützer schon in den Startlöchern stehen, um eine Verfassungsklage gegen das Gesetz einzureichen . Aber muß das wirklich sein? Warum werden Gesetze erlassen, von den man weiß oder zumindest stark vermutet, daß sie verfassungswidrig sind? Die Bundesregierung hat schon einmal eine gelbe Karte bekommen, jetzt wäre die rote dran. Wer vorsätzlich verfassungswidrige Gesetze erlässt, handelt in meinen Augen verfassungswidrig. Also ist die Große Koalition eine verfassungswidrige Organisation und gehört demnach verboten.
Ich fordere jeden Bundestagsabgeordneten und jede Bundestagsabgeordnete auf, zur Abstimmung zu gehen, und GEGEN die VDS zu stimmen. Seien Sie nicht Teil eines Apparates, der die Bürger ausspionieren will!
Richtervorbehalt
Bei manchen Maßnahmen, die Ermittlungsbehörden durchführen wollen, gibt es den sogenannten Richtervorbehalt. Das bedeutet, daß ein Richter das Ansinnen zum Beispiel der Polizei durch einen Richter geprüft und genehmigt werden muß. Das ist prinzipiell eine gute Sache, denn hier wird in die Rechte der zu überprüfenden Personen eingegriffen. Ob das rechtlich in Ordnung ist, kann und soll ein Polizist nicht entscheiden. Auch die Staatsanwaltschaft schießt gerne mal übers Ziel hinaus, und meint, sich alles erlauben zu können. Hier kann ein Richter nach Prüfung der Sachlage einschreiten.
Leider ist es in der Praxis so, daß der Richtervorbehalt nicht viel wert ist. Gerade in Zeiten von Massenabmahnungen, haben die Richter gar keine Zeit und auch nicht die Möglichkeit jeden einzelnen Fall tatsächlich zu prüfen.
Es gibt allerdings auch Fälle, wo entweder der Richter das Ersuchen nicht genehmigt oder der Ermittler die Anfrage bei Gericht scheut. Ich habe bei mir auf der Arbeit selbst erlebt, daß die Polizei von uns Daten über Kunden haben wollte. Nach Rücksprache mit unserem Datenschutzbeauftragten brauchen wir dafür aber einen richterlichen Beschluß. Das teilten wir der Polizei mit. Daraufhin hörten wir nichts mehr von dem Fall. Es gab wohl tatsächlich keinen Auskunftsanspruch.
Wenn aber Massenabmahner Listen mit tausenden oder zehntausenden IP-Adressen an den Richter schickt, was soll er dann machen? So etwas kann kein Richter prüfen. Daß eine Genehmigung zur Herausgabe der Daten der Anschlußinhaber nicht rechtens sein kann, hat der Redtube-Fall gezeigt. Ich bin sowieso gegen automatisierte Massenabmahnungen. Diese dienen in erster Linie nicht der Sicherung der Urheberrechte, sondern sind vor allem ein gewaltiges Geschäft für die Anwälte und Rechteinhaber. Massenabmahnungen sind ein Geschäftsmodell unter Mißbrauch unseres Rechtssystems.
Versuchter Anschlag in französischer Bahn
Habe ich irgendwas verpasst? Ich habe noch keinen deutschen Politiker gehört, der aufgrund des versuchten Anschlages in einem französischem Schnellzug, schärfere Überwachungsmaßnahmen fordert.
Das ist doch ansonsten immer DIE Gelegenheit für Politiker aus der zweiten oder dritten Reihe sich in Rampenlicht zu bringen. Einfach die Sicherheitsgesetze verschärfen wollen. Es gibt so viel was da anbietet. Mehr Überwachung bei den Bahnen. Mehr Videoüberwachung. Vorratsdatenspeicherung geht auch immer.
Das alles bringt natürlich keine zusätzliche Sicherheit, aber vielleicht ein paar Wählerstimmen. Also Hinterbänkler: Vortreten!
P.S. Erinnert sich eigentlich noch jemand an die selten dämliche Idee, selbst in Bussen Sicherheitskräfte einzusetzen; ähnlich den Sky-Marshalls? Sollten dazu nicht sogar 1-Euro-Jobber eingesetzt werden?
Massengentests
Immer mal wieder werden nach schweren Gewalttaten Massengentests durchgeführt. Da Menschen, auf die bestimmte Merkmale hinweisen (z.B. Wohnort, Alter, Geschlecht) gebeten eine Speichelprobe abzugeben, damit diese mit dem DNA-Material vom vermeintlichen Täter verglichen werden kann.
Es wird natürlich immer groß herausgestellt, daß das Ganze freiwillig sei, niemand werde gezwungen, eine Speicherprobe abzugeben. Letztendlich ist es das aber doch nicht. Zum einen gibt es einen gesellschaftlichen Zwang. Die Leute denken doch, wenn der sich weigert, hat er bestimmt was zu verbergen und. Und zum Anderen kann und wird oft bei eine Weigerung eine DNA-Entnahme richterlich angeordnet. Dann zwingt einem die Staatsmacht letztendlich doch.
Was soll daran freiwillig sein, wenn man gleichzeitig ankündigt, daß man auch gezwungen wirst. So etwa: Du gibst mir jetzt freiwillig dein Geld, oder ich schlage dich nieder und nehme es mir.
Im Grunde genommen, werden alle, die an dem DNA-Test teilnehmen sollen, verdächtigt der Täter zu sein. Man muß sich aktiv, mittels Abgabe des Speicheltests, verteidigen. Es wird zwar auch immer anders dargestellt, aber genau so ist das nun mal. Es ist eine pauschale Verdächtigung und die Umkehrung der Beweislast.
Was ebenso gerne vergessen wird, ist die Tatsache, daß man durch Abgabe der Probe aber auch andere belasten kann. Es kann nämlich festgestellt werden, daß die DNA-Probe nicht vom Täter ist, aber die Person dieser Probe mit dem Täter verwandt ist. Also belastet man damit einen Verwandten, gegenüber dem man ansonsten ein Zeugnisverweigerungsrecht hat, ihn also durch seine Aussage nicht belasten muß.
Die Ermittlungsbehörden scheinen manchmal in einem Wahn zu sein, alle nur erdenklichen technischen Methoden zu nutzen, egal wie viel sie kosten, egal wie viele Menschen davon betroffen sind, egal welche und wie viele Daten abgefragt werden und ob diese Methoden legitim und legal sind. Daß dabei auch mal der Falsche als vermeintlicher Täter identifiziert wird, ist auch nicht nur erst einmal vorgekommen. Man denke auch nur mal an das „Phantom aus Heilbronn„, bei dem sich nachher herausstellte, daß die Wattestäbchen mit fremder DNA kontaminiert waren.
Man hat das Gefühl, daß darüber die normale Polizeiarbeit in Vergessenheit gerät.
Es gab vor Jahren mal einen Fall bei der ein Mann mehrere Mädchen vergewaltigt hat. Die Taten fanden im Abstand von mehreren Monaten oder sogar Jahren statt. Dann wurde auch ein Massengentest angeordnet. Erst zu diesem Zeitpunkt erfuhr die Öffentlichkeit von den Taten. Ein Tat fand auch in meiner unmittelbaren Umgebung statt. Eigentlich ist es Wunder, daß ich nicht zu dem Test herangezogen wurde, obwohl ich sogar durch einen Umzug in der Nähe zweier Tatorte wohnte.
Was mich aber wirklich daran ärgert, ist die Tatsache, daß die Polizei auf Hilfe aus der Öffentlichkeit verzichtet hat. Warum werden erst nach Jahren die Taten publik gemacht? Wer kann sich dann noch nach 1 oder 2 Jahren erinnern, ob er an einem bestimmten Tag etwas gesehen hat, was mit der Tat in Verbindung stehen könnte? Nach zwei Wochen kann man sich vielleicht noch daran erinnern, daß man zum Beispiel ein Fahrrad am Straßenrand oder eine Person die sich auffällig verhielt, gesehen hat. „Ermittlungstaktische Gründe“ wird das dann immer genannt.
Bundesregierung und unserer guter Freund
Erst wird behauptet, man arbeite an einem No-Spy-Abkommen, mit den USA und dann kommt heraus daß es gar nicht so war.
Dann behauptet die Regierung, die USA hätten abgelehnt, daß die Selektorenliste an Bundestagsabgeordnete weitergegeben werden. Und nun erklärt Obama, daß die USA nichts gegen die Weitergabe hätten.
Im Nachhinein winden sich die Politiker, behaupten es wäre alles von ganz anders gemeint gewesen oder wäre aus ihrer Sicht tatsächlich so gewesen.
Was, in aller Welt, treibt die Bundesregierung da für ein böses Spiel? Ist das alles nur Unwissenheit? Wollen sie damit Rechtsbrüche in der Regierung und den Geheimdienste vertuschen? Oder will sie einfach nur das Volk für dumm verkaufen?
Ein Blick in die Zukunft
Ich frage mich oft, wie meine Kinder in 30 Jahren leben werden. Gibt es dann noch ein Privatleben oder ist alles öffentlich und überwacht?
Ich bin leider ziemlich pessimistisch, was diese Aspekte betrifft. Die Entwicklung, insbesondere in den letzten 14 Jahren ist doch, daß die freiheitlichen Grundrechte immer mehr, Stückchen für Stückchen, eingeschränkt werden.
Die Überwachung Einzelner wird immer stärker. Zum einen durch staatliche (eigener Staat und fremde Staaten) Einrichtungen. Aber auch große Unternehmen sammeln immer mehr Daten über die Bürger. Und die Bürger überwachen sich gegenseitig auch immer mehr. Da sind nicht nur die Rentner, die den ganzen Tag am Fenster hocken, und jeden, den sie nicht kennen, misstrauisch beäugen. Es sind auch immer mehr private Webcams, Überwachungskameras, Drohnen und „Wildkameras“. Rechtlich ist das zwar vieles nicht legal, aber schwierig dagegen vorzugehen. Schon jetzt muß man befürchten selbst bei einem Waldspaziergang von versteckten Kameras erfaßt werden. Wird es also in der Zukunft für ein Liebespaar unmöglich sein, sich in ungestört freier Natur zu vergnügen?
Selbst jetzt gibt es schon viele Eltern, die ihre Kinder mittels technischer Mittel auf Schritt und Tritt überwachen. Und das wird in Zukunft sicherlich noch viel mehr werden. Die technischen Möglichkeiten werden einfacher und günstiger. Ältere Eltern sind generell ängstlicher. Und die Medien schüren Ängste, indem sie den Anschein erzeugen, die Kriminalität gegenüber Kindern würde zunehmen. – Laßt doch einfach mal die Kinder Kinder sein und laßt Ihnen räumliche und zeitliche Freiräume! – Ich schweife ab…
Wird es in Zukunft Standard sein, daß Krankenversicherungen, laufend über unsere körperliche Aktivität und Ernährung automatisch informiert werden, und danach die Beiträge berechnen?
Wird die Black Box im Auto Standard, die nicht nur das Fahrverhalten an die Kfz-Versicherung übermittelt, sondern Geschwindigkeitsübertretungen gleich der Polizei meldet?
Ist das alles undenkbar? Nein, ich halte, es leider auch für sehr wahrscheinlich. Werden unsere Kinder das als Einschränkung sehen oder ist für sie dann normal? Ist es wie mit dem Frosch, der nicht mitbekommt, daß er gekocht wird, wenn man die Wassertemperatur nur langsam erhöht?
Oder wird es irgendwann einen großen Knall geben, wie 1989?
Ich denke und hoffe aber, daß die internetbasierten sozialen Netzwerke, schon bald keine große Rolle mehr spielen werden, da die Leute eingesehen haben, daß das alles blöder Quatsch ist und die Anbieter nur eine Plattform für ihre Werbung brauchen. Ich denke, die Leute werden selbst bald sehen, wie blöd es ist, daß im Netz Fotos von ihnen und ihren Ex-Partnern kursieren und sie darüber keine Kontrolle haben. Sie werden sehen, welche Nachteile sich im realen Leben ergeben. Das ist wie mit dem Filesharing; das hat früher auch fast jeder gemacht; hat sich über Napster ganze Diskografien unbekannter Künstler geladen. Nachdem aber Massenabmahnungen verschickt werden und praktisch jeder einen kennt, der so eine bekommen hat, traut sich kaum noch einer illegal Musik, Filme und Games zu laden. – Wenn die Wahrheit im realen Leben ankommt, denken viele um.
Daher habe ich zumindest die Hoffnung, daß ein wenig mehr Bewußtsein für Datenschutz in der Bevölkerung ankommt. Ich hoffe, daß die Menschen dann versuchen, von sich aus weniger Informationen aktiv preiszugeben.
Verfassungsschutz; Staatsmacht
Wie kann sich eine Organisation Verfassungsschutz nennen, wenn sie durch das Grundgesetz geschützte Rechte verwehren will?
Wer ist die Staatsmacht, wenn doch angeblich alle Macht vom Volke ausgeht?
Warum müssen sich die Bürger immer mehr gegen die Staatsmacht zur wehr setzen?