Ich habe doch nichts zu verbergen… Teil 5

Es es nicht nur mir aufgefallen, daß heute viele Autofahrer nicht so schnell, wie sonst gefahren sind. Es gab nämlich heute wieder den sogenannten „Blitzermarathon“.

Anscheinend haben die Leute wohl doch etwas zu verbergen, nämlich ihre zu schnelle Fahrweise. Und es ist ein guter Beweis, daß Überwachung das Verhalten ändert.

„Datenschutz ist schön, aber in Krisenzeiten wie diesen hat Sicherheit Vorrang“

TV-Sender haben ja angeblich immer Beiträge in den Schubladen, in denen sie auf das Leben prominenter Persönlichkeiten zurückblicken, wenn diese sterben. Dann muß nicht lang im Archiv gewuselt werden und hektisch geschnitten werden, sondern man ergänzt bei dem Beitrag nur noch kurz die Todesumstände.

Als Innenminister hat man anscheinend auch etwas Vorbereitetes in der Schublade. Nein, keine Pläne um eine größere Katastrophe im Lande zu bewältigen, sondern einen stetigen Abgesang auf die freiheitlichen Grundrechte der Menschen. Immer wenn es irgendwo in unser westlichen Welt einen Terroranschlag gibt, braucht man nur in diese Schublade zu greifen und schon hat man was zu erzählen. De Maizière will halt im Terror-Bullshit-Bingo ganz vorne dabei sein.

Warum höre ich nicht, wie man Terrorismus tatsächlich bekämpft? Etwa durch Aufklärung, durch Bildung, durch Verringerung des sozialen Ungleichgewichtes oder durch Reduzierung von Waffen, weltweit?

Meine Daten gehören mir

In den achtziger Jahren sind die Westdeutschen gegen die geplante Volkszählung auf die Straße gegangen. Damit wurde der Datenschutz überhaupt erst Thema in der Gesellschaft. Heutzutage ist das nur noch ein Randthema und oft wird Datenschutz als „Täterschutz“ diffamiert. Selbst die Snowden-Enthüllungen haben eigentlich keinen großes Umdenken gebracht. Viele Menschen geben immer noch freiwillig private Daten über sich preis (z.b. über Facebook), scheren sich nicht darum, wenn unbewußt Verhaltensprofile von ihnen erstellt werden (z.B. übers Ortstracking des Smartphones) und befürworten anlasslose Massenüberwachung, weil diese ja angeblich der Sicherheit diene.

Ich bin pessimistisch, daß wir das Ruder noch mal rumgerissen bekommen, aber ich werde mich gegen jede Form der Überwachung und Datensammlung wehren und ich werde auch weiterhin versuchen, anderen zu motivieren es mir gleich zu tun.

  1. Unternehmen sammeln im Rahmen ihrer AGB und Datenschutzbestimmungen schon reichlich Daten und machen sich diese zu eigen.
  2. Ich kann nicht kontrollieren, welche Daten Andere (z.B. Freunde, Kollegen, Arbeitgeber) ohne meine Einwilligung an Dritte weitergeben.
  3. Ich habe kein Vertrauen darin, daß die Unternehmen sich bei der Datensammlung, -nutzung und -weitergabe nur im Rahmen ihrer AGB und Datenschutzbestimmungen bewegen.
  4. Ich habe kein Vertrauen darin, daß Daten die ich bei Unternehmen lösche, auch tatsächlich gelöscht sind.
  5. Ich habe kein Vertrauen Darin, daß die Unternehmen die Daten sicher verwahren und vor unberechtigten Zugriff schützen.
  6. Ich vertraue nicht darauf, daß jeder angeblich berechtigte Zugriff Dritter auf die Daten, zum Beispiel von Strafermittlungsbehörden, auch tatsächlich berechtigt ist
  7. Ich vertraue auch nicht darauf, daß die Daten die an Dritte weitergegeben wurden, dort nur ordnungsgemäß verwendet werden.
  8. Ich habe kein Vertrauen darin, daß meine Daten die an Dritte weitergegeben wurden, dort vor unberechtigten Zugriff anderer Dritter geschützt sind.
  9. Ich habe kein Vertrauen darin, daß Daten die an Dritte weitergegeben wurden, dort später ordnungsgemäß gelöscht werden.

Privatsphäre? Ist mir nicht egal!

„Ich habe doch nicht nichts zu verbergen“ oder „Was sollen die schon mit meinen Daten anfangen?“. Ich kann diese Sätze nicht mehr hören. Es ist ein Umdenken erforderlich. Natürlich kann man sich überlegen, was Dritte mit meinen Daten machen können. Und wenn man etwas weiter denkt und berücksichtigt, daß Daten aus unterschiedlichen Quellen zusammengeführt werden können, daß Daten, die nicht ausschließlich bei mir sind, nicht unter meiner Kontrolle sind und Zweifelsfall ewig vorrätig sind, deren Korrektheit und deren fehlerfreie Auswertung ich nicht sicherstellen kann und wer diese Daten jetzt und zukünftig brauchen und mißbrauchen kann, dann kann man sich absolute Horrorszenarien ausmalen.

Eigentlich muß man anders herum fragen. Warum muß ich überhaupt bestimmte Informationen preisgeben. Privatsphäre und Schutz sämtlicher privater Daten sollte Standard sein und nicht die Ausnahme.

If privacy is outlawed, only outlaws will have privacy.

Wenn Privatsphäre ungesetzlich wird, haben nur Ungesetzliche Privatsphäre.

Phil Zimmermann (Erfinder von PGP), 1991

Starke Verschlüsselung, ohne Hintertüren, muß alltäglich werden. Auch das sollte Standard werden. Man sollte sich nicht fragen, ob etwas so wichtig ist, daß man es verschlüsselt, sondern ob etwas so unwichtig ist, daß man es absichtlich nicht verschlüsselt. Wenn es Kommunikation betrifft, müßten alle Teilnehmer zustimmen, wenn diese nicht verschlüsselt wird.

Wichtig ist auch die Datensparsamkeit. Muß ich bei immer und überall alle meine Daten angeben? Was wollen die ganzen Onlinedienste immer mit meiner Telefonnummer? Ich will von denen sowieso nicht angerufen werden und die Mobilnummer wird erst recht nicht raus gegeben. Falls es ein Pflichtfeld ist, kann man zum Beispiel die Nummer von Frank geht ran angeben.

Überhaupt Mobiltelefon: Hat eigentlich irgend jemand eine Idee, welche Daten dort gesammelt und in die ganze Welt geschickt werden. Wie viele Leute installieren sich eine obskure Taschenlampen-App und erlauben ihr den Zugriff auf die Kontakte? Und warum benötigt das lustige Spiel meine Standortdaten?

Auch hier muß man sich fragen, warum sollte ich diesen Apps und damit den Softwareanbietern erlauben, meine persönlichen Daten zu speichern und zu nutzen? Es mag zwar Datenschutzerklärungen geben, die ja eh keiner liest und manchmal steht da auch sogar etwas zur Datenauswertung („zu Marketingzwecken“), aber so richtig darauf verlassen kann man sich auch nicht. Keiner kann kontrollieren, ob die Daten tatsächlich nur für den angegebenen Zweck genutzt und später auch gelöscht werden. Außerdem besteht immer die Gefahr, daß Dritte Zugriff auf die Daten bekommen; etwa durch Hacken des Systems und Zugriff von Behördenseite.

Welche Daten sollte ich überhaupt schützen? Alle! Und das sind viele und es werden immer mehr. Gerade weil zukünftig immer mehr persönliche Daten anfallen werden, ist es wichtig, den Zugriff darauf zu beschränken. Wir erzeugen ständig Daten mit unserem Handy, es verrät nicht nur dem Mobilfunkanbieter seinen aktuellen Standort, sondern meistens auch den Softwareanbietern des Handybetriebssystems, also Google, Apple oder Microsoft.

Wenn man einen Smart-TV zu Hause hat, ist es durchaus möglich, daß dieser einen umfangreichen Bericht zur Mediennutzung, also wann welche Sender geguckt werden, welche Mediathekeninhalte oder welche lokalen Dateien angeschaut wurden, an den Hersteller schickt.

Die Liste der Datensammler wird immer größer. Demnächst kommen beispielsweise noch Stromzähler und Auto dazu. Eigentlich müßte es so sein, daß standardmäßig keine Datei an Dritte übermittelt werden dürfen. Eine Zustimmung ist explizit notwendig und jeder Mensch sollte sich in dem Moment fragen: Warum? Warum, soll Hersteller XY nun meine Daten bekommen? Was bekomme ich dafür? Wie schützt er die Daten? Ist das wirklich notwendig?

Die Technik hat die Gesellschaft überrollt, und diese nutzt die Annehmlichkeiten, die die einfache Technik mit sich bringt. Zur allgemeinen Verständnis sollte man mal alle digitalen Datensammelvorgänge in die analoge Welt übertragen. Ich soll also Listen, mit wem ich wann gesprochen habe einer zentralen Stelle schicken, damit die Polizei diese einsehen kann? Gleiches gilt für meinen Aufenthaltsort. Alle meine Gespräche können bei Bedarf belauscht werden. Der Hersteller meiner Taschenlampe will vor Benutzung erstmal mein Adressbüchlein haben; und auch später immer wieder reingucken. Dem Menschen, der mir das Skatspiel geschenkt hat, will auch meine Liste mit den Aufenthaltsorten haben.

Es ist ein Umdenken notwendig. Man muß die Hersteller kontaktieren und sagen: „Nein, ich will, meine Daten nicht herausgeben“. Es müssen nicht nur entsprechende technische und rechtliche Voraussetzungen geschaffen werden, sondern in den Köpfen und in der Gesellschaft muß eine Veränderung passieren.

Wenn ich an der Supermarktkasse sage, daß ich meine Postleitzahl nicht nennen möchte, verstehen daß die meisten Leute nicht und denken vielleicht: „Was ist das denn für ein komischer Kerl!“, „Ist ja nur die Postleitzahl“. Aber da geht es schon los. Wäre es nicht erstrebenswerter, wenn die Leute komisch gucken würden, wenn jemand freimütig in der Öffentlichkeit verrät, wo er wohnt, schließlich kann man jemand allein aufgrund einer Postleitzahl einer bestimmten Schublade zuordnen. Gehobenere Gegend oder Problemviertel?

Jeder Mensch hat ein Recht auf Privatsphäre, und das Recht sollte man verteidigen und einfordern! Und wer das macht, ist nicht gleich ein Krimineller. Kriminelle interessieren sich nicht für Rechte..

Bargeld? Ja bitte!

Seit einiger Zeit wird ja (wieder) über die Reduzierung oder sogar Abschaffung von Bargeld diskutiert.

Natürlich fällt mir da auch das Argument ein, daß dadurch anonyme Zahlungen unmöglich sind. Nicht jeder ist ein Verbrecher, doch viele möchten, daß alle seine Geschäfte bargeldlos und somit nachverfolgbar sein sollen.

Aber mir fallen noch andere Argumente ein, die ich in der Diskussion, bisher nicht auftauchten.

Viele Menschen haben schon jetzt Probleme, richtig mit Geld um zu gehen, und geraten oft in eine Schuldenfalle. Mit Bargeld ist der Umgang leichter zu lernen, als bargeldlos. Wenn mein Portemonnaie leer, ist weiß ich, daß ich mir nichts mehr kaufen kann. Ein Konto kann man meistens überziehen.

Wie soll Oma Erna ihrem Enkel mal ein paar Euro schenken, damit der sich was zu naschen kaufen kann? Sollen Kinder denn auch schon Girokonten haben? Sagt Oma Erna dann, daß sie ihrem Enkel 3 Euro überweist, damit er zu Kiosk gehen kann?

Es ist ja schon in anderen Ländern vorgekommen, daß in einer Finanzkrise das Guthaben auf Bankkonten gekappt wurde, so daß nur noch ein bestimmter Betrag übrigbleibt. Bei dem guten alten Sparstrumpf besteht die Gefahr nicht. Da kann ich die Angst manchen Rentners gut nachvollziehen.

Wie soll denn eigentlich die Parteienfinanzierung und Lobbyarbeit funktionieren, wenn man keinen Koffer mit Bargeld „vergessen“ kann? Wahrscheinlich wird dann auf Ersatzwährungen wie Gold ausgewichen. Ist AfD nicht auch schon jetzt im Goldgeschäft dabei?

Nachtrag 25.03.16:

Was wird eigentlich aus Straßenmusikern und Bettlern, wenn Bargeld abgeschafft wird? Vielleicht soll das ja eine „positive“ Begleiterscheinung sein, wenn die irgendwie verschwinden?

Außerdem gibt es viele Organisationen, deren Spendenaufkommen durch kleine Bargeldspenden maßgeblich generiert wird. Mir fällt da zum Beispiel die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) ein, die überall ihre Sammelschiffchen haben.

Wer nichts zu verbergen hat… (diesmal: TTIP)

Angeblich hat ja derjenige, der „nichts zu verbergen hat„, bei Dauerüberwachung der Bevölkerung ja „nichts zu befürchten“.

Was haben die EU und die USA eigentlich zu verbergen, daß sie um die TTIP-Papiere so Geheimhaltung-Bohei machen? Und wenn nun ein Teil von dem wahr ist, was bisher bekannt wurde, betrifft das jeden EU-Bürger und jeden US-Amerikaner. Das ist nicht unbedingt das blöde Chlorhuhn. Es sind auch nicht unbedingt die eingeschränkten Verbraucherrechte, sondern es ist die grundsätzlich antidemokratische Struktur, die dahintersteckt, die die grundlegende rechtsstaatliche Prinzipien außer Kraft setzt und den Konzernen eine nie dagewesen Macht zuspricht.

Ich habe daher auch die Ansicht, daß TTIP generell verfassungswidrig ist. Das Bundesverfassungsgericht hat ja sogar die Macht der EU eingegrenzt, denn schließlich ist Deutschland immer noch ein souveräner Staat. Ich vermute auch, daß Klageschriften zu TTIP schon in der Vorbereitung sind, und in Karlsruhe eingereicht werden, wenn TTIP tatsächlich von deutschen Gesetzgebungsorganen verabschiedet wurde.

Es gibt ein Leben ohne Google

„Don’t be evil“ lautete mal das Motto Googles. Google wollte nicht nicht zu den Bösen gehören. Mittlerweile ist Google nicht nur das Synonym für die Suche im Internet, sondern auch ein Symbol für die privaten Datenkraken. Google bietet verschiedene Dienste an, die sehr gut mit einander verzahnt sind. Bei jeder Benutzung hinterläßt der Nutzer Datenspuren, die Google zur Personalisierung von Werbung nutzt. Im Grunde genommen ist Google eine riesige Werbeplattform.

Ich versuche ohne Google auszukommen; und auch sonst keine großen Profile im Netz zu hinterlassen. Zur Internetsuche nutze ich z.B. ixquick oder Bing, auch wenn die zu einem anderen Datenriesen gehören. Cookies sind im Browser deaktiviert, oder es werden seitenbezogen Ausnahmen definiert z.B. Sessioncookies für bestimmte Websites.

Als Kartendienst nutze ich natürlich OpenStreetMap, wo ich ja selbst Beitragender bin.

Mein Smartphone läuft zwar unter Android, aber mit Lineage OS. Die Google-Apps habe ich mir natürlich nicht installiert. Meine Apps beziehe ich aus dem App-Store von FDroid. Die Auswahl ist zwar eingeschränkt, aber alles frei und Open Source. Sollte es eine App dort nicht geben, die mich interessiert, schaue ich auf der Herstellerseite nach und frage gegebenenfalls nach, warum sie keinen direkten APK-Download anbieten.

Ich habe zuhause einen kleinen Server laufen, ein Cubietruck. Auf dem läuft eine Instanz von ownCloud, mit den Plugins calendar und contacts. Auf der Smartphoneseite läuft die Synchronisation über DAVx5. So kann ich mir mit meiner Frau mehrere Kalender teilen, ohne, daß Dritte darauf Zugriff haben.

E-Mail läuft natürlich auch nicht über Google. Ich habe verschiedene Postfächer bei diversen Freemail-Providern, sowie mehrere Postfächer unter verschiedenen Domains, bei meinem Webhoster. Traum wäre natürlich ein eigener Mail-Server. Der ist aber mangels fester IP-Adresse zu Hause nicht realisierbar.

Ich bin zwar in vielen Foren und Communties unterwegs. Allerdings unter verschiedenen Pseudonymen und mit unterschiedlichen E-Mail-Adressen. Soziale Netze wie Facebook oder WhatsApp nutze ich natürlich nicht. Es ist schon eine Schweinerei, wie Facebook und Co auf Profile von Nichtnutzern bilden können, in dem sie sehen, daß meine E-Mail-Adresse bei A und B in den Adressbüchern steht.

Auch auf Clouddienste verzichte ich größtenteils. Und wenn, dann lade ich dort nur stark verschlüsselte Container hoch. Man sollte sich immer vergewissern, daß die Cloud, eigentlich nur Computer anderer Leute sind.

Völlig ohne Google geht es leider doch nicht. Es gibt es eine Google-Group, die mich interessiert. Um diese zu lesen, habe ich folgendes gemacht. Ich habe mir bei Google einen Fake-Account eingerichtet, der diese Gruppe abonniert hat. Alle Nachrichten werden an einen ansonsten unbenutzen E-Mail-Alias einer der erwähnten Free-Mail-Adressen weitergeleitet. So hat Google keine Informationen über mich. Schreiben ist zar so nicht möglich, war bisher aber auch nicht nötig.

Man sieht, es geht also (fast) ohne Google. Es ist zwar etwas Aufwand. Aber es lohnt sich. Man wird nicht zum Datenlieferanten eines Werbekonzerns und man ist Herr der eigenen Daten. Mal abgesehen von den Transportwegen. Die sind zwar weitestgehend alle verschlüsselt. Aber so ganz sicher kann man sich ja nie sein, wer da alles an der Leitung lauscht oder mitspeichert.


Update 26.03.2019

Im Ursprungstext war von CyanogenMod die Rede. Der Nachfolger heißt Lineage OS. Ich habe den Artikel dahin gehend aktualisiert

Gleiches trifft für DAVDroid zu, welches nun DAVx5 heisst.

„Terrorwarnungen“ – nur heiße Luft

Nach der „Terrorwarnungen“ von Braunschweig (abgesagter Karnevalsumzug), Hannover (abgesagtes Fußballländerspiel) entpuppt sich auch die Warnung von München als falsch.

Die Berichterstattung und die öffentliche Wahrnehmung folgt immer dem gleichen Schema:

  • Bericht über Warnung und potentielle Gefahr, Hinweise stammen aus angeblichen sicheren Quellen.
  • Massives Aufgebot von schwerbewaffnetem Sicherheitspersonal, Abperrungen, das öffentliche Leben kommt zum Erliegen
  • Sondersendungen
  • (natürlich passiert nichts)
  • Politiker sprechen aber auch im Nachhinein von gesicherten Erkenntnissen
  • Politiker, Sprecher von Sicherheitsbehörden und die Gewerkschaft der Polizei fordern
    • schärfere Gesetze
    • mehr Vorratsdatenspeicherung
    • mehr Videoüberwachung
    • mehr Personal für Sicherheitsbehörden
    • Obergrenze für die Anzahl von Flüchtlingen
    • Abschiebung von Flüchtlingen
    • Grenzkontrollen
  • Entweder es gibt gar keine Meldung, oder nur eine kleine Randnotiz, daß der Terrorverdacht doch nicht real war.

Leider kommt die Auflösung, daß es doch keine Gefahr gab, bei den Bürgern nicht an. Wo bleiben die ARD-Brennpunkte, wo die zig Polit-Talkshows, in der Kubicki, Seehofer und Konsorten darüber reden, wie es zu der falschen Terrorwarnung kommen konnte?

Stattdessen sagt sich der deutsche Michel: „Die Polizei hat Schlimmeres verhindert“ und „Lieber einmal mehr gewarnt, als einmal zu wenig“. Aber genau da liegt der Hase im Pfeffer, es wird ja nicht nur einmal falsch gewarnt, sondern ständig. Zum Einen erzeugt das irreale Ängste und zum Anderen führt das zu einer Abstumpfung. Wer nimmt denn solche „Warnungen“ noch ernst, wenn es immer Fehlalarme sind? Ist es auch in Ordnung, daß wir ständig in Angst leben? Sollen uns ungesicherte Quellen vorschreiben, wie wir uns verhalten sollen?

Gedanken zu den Anschlägen in Paris

  • Was in Paris geschehen ist, ist schlimm, sehr schlimm!
  • Die Attentäter sind skrupellos und menschenverachtend vorgegangen. Man möchte mit ihnen gar nicht den Begriff „Mensch“ in Verbindung bringen.
  • Terroristen wollen Angst verbreiten. Wir sollten uns nicht aus Angst verkriechen. Zeigen wir Angst, haben die Terroristen gewonnen.
  • Politiker und Polzisten sollten nicht noch mehr Angst schüren. In der Vergangenheit ist direkt nach Anschlägen meistens nichts passiert.
  • Viele werden jetzt wieder übervorsichtig sein. Muß man aber nicht. Man muß auch nicht hinter jedem Gegenstand gleich Bomben vermuten.
  • Die Terroristen wollen auch gegen unsere westliche Lebensweise kämpfen. Wir dürfen daher nicht unsere Werte wie Freiheit und Menschlichkeit über Bord werfen. Das käme den Attentätern nur entgegen.
  • Wer jetzt mehr Überwachung fordert, schränkt unsere westliche Freiheit ein und läßt sich somit von den Terroristen instrumentalisieren.
  • In Frankreich gab es bereits die Vorratsdatenspeicherung. Sie konnte die Anschläge nicht verhindern. Diese anlaßlose Massenüberwachung ist offensichtlich kein wirksames Mittel gegen Terroristen.
  • Alle Moslems oder alle Flüchtlinge unter Pauschalverdacht zu stellen ist falsch. Die Attentäter sind nur eine kleine Minderheit.
  • Der IS hat NICHTS mit dem Islam zu tun.
  • Je nach Übersetzung und Auslegung steht auch in der Bibel jede Menge Mist, der sich falsch interpretieren läßt, aber nichts mit der christlichen Grundhaltung zu tun hat.
  • Keine Weltanschauung ist es wert, Leid über andere zu bringen.
  • Die Flüchtlinge, die z.B. aus Syrien fliehen vor genau diesem Terror des IS, der in ihrem eigenen Land aber viel weitreichender und verbreiteter ist.
  • Die Terroristen sind keine Helden. Sie sind skrupellose Wesen. Nach ihrem Tod werden sie auch nicht irgendwie „belohnt“. Sie sind und bleiben tot; wie die Opfer.

Ich denke immer daran, wie Norwegen mit den Anschlägen vom 22. Juli 2011 umgegangen ist. Der damalige Ministerpräsident Jens Stoltenberg sagte:

Unsere Antwort auf Gewalt ist noch mehr Demokratie, noch mehr Menschlichkeit, aber nicht noch mehr Naivität. Das sind wir den Opfern schuldig

 

Ihr werdet unsere Demokratie und unsere Ideale für eine bessere Welt nicht zerstören. Wir sind eine kleine, aber eine stolze Nation. Niemand wird uns mit Bomben zum Schweigen bringen.

Man sollte sich diese Worte zu Herzen nehmen

 

CDU will Integrationsvereinbarung für Flüchtlinge

Die CDU will Flüchtlinge eine Art Integrationsvereinbarung unterschreiben lassen, in der sie z.B. die Gleichberechtigung von Frauen und Männern und Trennung von Staat und Kirche akzeptieren. Eigentlich ist das alles selbstverständlich, ist ja deutsches Recht. Ich bin aber dafür, daß sich Politiker erst einmal selbst um die Einhaltung der Regeln kümmern. So ist zum Beispiel die Trennung von Staat und Kirche nicht gegeben. Man muß sich nur mal die Themen Kirchensteuer und gesetzliche Feiertage ansehen.

Einige Amtsträger haben sogar auf das Grundgesetz geschworen und missachten es, in dem sie verfassungsfeindliche Gesetze, wie z.B. die Vorratsdatenspeicherung, beschließen. Auch werden deutsche Grundwerte mit Füßen getreten, indem über die Einschränkung oder sogar Abschaffung des Asylrechtes gesprochen wird. Ist das die viel gepriesene deutsche Leitkultur, die Hilfesuchende abweisen will?