Ich spiele gelegentlich auch mal mal am Computer. Oft Rallye-Spiele, Shooter oder Aufbausimulationen. Durch die Kinder ist das in den letzten Jahren etwas weniger geworden. Jetzt kaufe ich mir vielleicht nur noch ein Spiel pro Jahr. Die letzten waren Kerbal Space Program, Dirty Rally und GTA V.
Die ersten beiden habe ich online als Early-Access-Spiel gekauft, das Letztere als Sonderangebot für immerhin noch 30 €, als die PC Version schon über 1,5 Jahre alt war.
Die Reihe Grand Theft Auto (GTA) ist ja nun 20 Jahre alt geworden. Ich bin seit GTA 3 dabei. Das war die erste Version in 3D-Optik. Es folgten GTA Vice City, GTA San Andreas, GTA IV und eben jetzt GTA V.
Das Spiel wurde immer größer und ausgefeilter. Ich habe nie eine Top-Grafikkarte, deswegen, konnte ich die Spiele auch nie ausreizen, aber die Grafik war auch so schon beeindruckend. Ich habe immer geliebt, wie man sich relativ frei bewegen und die Missionen recht frei wählen konnte. Irgendwann kam hinzu, daß man mehrere Charaktere spielen konnte. Diese Entwicklung fand ich nicht so gut, weil mich zu sehr an Rollenspiele erinnert, wo man zwischen verschiedenen Personen hin und her schalten muß und die jeweiligen Spezialfähigkeiten einer Spielfigur einsetzen muß. In GTA V gibt es das auch noch, ist aber so weit entschärft, daß man dazu aufgefordert wird, den Charakter zu wechseln, wenn es nötig wird.
Überhaupt ist das ganze Spiel viel leichter geworden. Schon in einer früheren Version konnte man über das Handy “schnellspeichern”. Früher musste man immer einen Unterschlupf aufsuchen, um zu speichern. Auch gibt es innerhalb der Missionen jetzt verschiedene Checkpoints. Stirbt man innerhalb einer Mission oder verfehlt eines der Missionsziele, muß man oft nicht die ganze Mission wiederholen, sondern kann sofort wieder an einem der Checkpoints anfangen. Früher war es sogar noch viel dramatischer. Ist man “gestorben” landete man im Krankenhaus und hat der Entlassung alle seine Waffen verloren. Gut, wenn man vorher gespeichert hat.
Auch in der Auswahl der Missionen hat man nicht mehr so viel Wahlfreiheit. Das ist vor allem darauf zurückzuführen, daß man eine komplexere Geschichte erzählen will. Die Geschichte finde ich aber eher zweitrangig. Da ich halt nicht so oft spiele, weiß ich dann schon gar nicht mehr so genau, was vorher passiert war. Auch die Darstellung überzeugt mich nicht. Ich finde die Figuren bewegen sich, gerade wenn sie sprechen, immer noch wie Marionetten. Man erkennt zwar, daß sich die Spielemacher immer mehr Mühe geben, von einen Interaktiven Film ist das für mich noch meilenweit entfernt.
Was mich aber besonders stört, ist die Tatsache, daß in dem Spiel stets dafür geworben wird, das man bestimmte Sachen, etwa besondere Waffenausfertigungen, Fahrzeuge oder Kleidung, gegen Geld, also gegen echtes Geld kaufen kann. Ich kenne diese Strategie nur von sogenannten Free-to-play-Spielen. Dort kann man ein Spiel kostenlos starten, möchte man nach einiger Spielzeit weiterkommen, muß man sich aber Zusatzartikel gegen Bares erkaufen. Das Spielziel kann man in GTA V wahrscheinlich auch ohne diese Zusatzkäufe nutzen, allerdings nervt die Werbung. In einem Vollpreistitel erwarte ich keine Werbung.
Ebenso stört es, daß ein Steam-Account nicht reicht, mittlerweile kommt man auch um das Anlegen eines Rockstar-Social-Club-Accounts auch nicht mehr herum, auch wenn man weder online spielen möchte, noch Spielerfolge mit anderen Spielern “teilen” möchte.