Ich will faire Preise

Ich mag nicht um Preise feilschen. Wenn ich in einen Laden gehe, will ich sehen, was die Ware kostet. Dann kann ich für mich entscheiden, ob ich das zu dem Preis kaufen will oder nicht.

Ich will aber auch nicht verarscht werden. Wenn ich sehe, was für Rabattaktionen regelmäßig ins Leben gerufen werden, denke ich mir, daß der normale Preis, nicht reell ist. Ständig gibt es von Fastfoodketten Rabattcoupons, die oft 50% Preisnachlaß ermöglichen. Derjenige, der den vollen Preis zahlt, ist aber angeschmiert, da er offensichtlich einen zu hohen Preis zahlt.

Gerade im Möbel- und Küchenhandel sind Mondpreise gang und gäbe. Wer es kann und sich auf die Verhandlungsspielchen einläßt, kann dort sehr viel Rabatt raushandeln. Warum muß das so sein? Ich fühle mich als Kunde verarscht, wenn ich einen zu hohen Preis genannt bekomme. Und das Spielchen „Ich gehe noch mal nach hinten zu Chef“ oder „den Preis kann ich ihn nur heute machen“ kennt doch auch nun wirklich jeder. Warum also diese Theater? Das ist für mich Abzocke, der Kunden, die nicht verhandeln (können oder wollen). Das hat nichts mit Wertschätzung zu tun. Gerade wenn es um teure Anschaffungen geht, will ich mir das noch mal überlegen können und vielleicht auch irgendwo vergleichen können.

Ich hatte mal den Fall, daß ich für eine Finanzierung 4 Angebote eingeholt habe. Die Angebote unterschieden sich nur im Preis; ich habe mich dann für das günstigste entschieden. Meine „Hausbank“ beschwerte sich, daß ich nicht bei ihr abgeschlossen habe. Ich hätte das Angebot nur eingeholt, um woanders den Preis zu drücken, was natürlich nicht stimmt. Alle Angebote wurden unabhängig voneinander eingeholt. „Meine“ Bank hätte mir einen noch besseren Preis machen können. – Ja, warum hat sie das nicht gleich gemacht? Dann hätte sie den Zuschlag bekommen.

Noch mal Gewerkschaft: hier die GdP

Ich finde es ja schon bedenklich, wie viele Politiker ja jeder Katastrophe wie ein pawlowscher Hund, nach mehr Überwachung der Bürger rufen.

Allerdings macht es mir Angst, wenn ich solche Parolen von der Gewerkschaft der Polizei (GdP) höre. Die sollen doch die arbeitsrechtlichen Interessen der Polizisten vertreten und nicht Stimmung für einen Überwachungsstaat machen. Für mich klingt das so, als würde die „IG Bergbau, Chemie, Energie“ fordern, daß die Umweltschutzgesetze massiv gelockert werden sollten.

Das Kasperletheater der Gewerkschaften und der Arbeitgeber

Ich finde es grundsätzlich blöd, wenn Leute mit überzogenen Forderungen kommen. So sind zum Beispiel Tarifverhandlungen für mich oft nur Theater. Die Gewerkschaften fordern (unrealistische) 8% Lohnerhöhung. Darunter geht gar nichts, so die Gewerksschaftsvertreter. Die Arbeitgeber bieten (unrealistische) 0% und behaupten, daß sie absolut nichts mehr geben können. Nach vielen Verhandlungsrunden und vielleicht ein paar Warnstreiks, einigen sich die Parteien auf realistische 4%. Kann man nicht gleich ohne diese Kasperletheater verhandeln und ehrliche Vorschläge machen?

Ich habe in meiner Berufskarriere zwei Streiks mitbekommen. Einen als Azubi und einen als Angestellter. Beides Mal fand ich die Forderungen der Gewerkschaften überzogen und den Streik ungerechtfertigt. Ich (als Nicht-Gewerkschaftsmitglied) habe da natürlich nicht mitgemacht.

Mir drängte sich der Eindruck auf, daß die Gewerkschaften auf jeden Fall einen Streik wollten, da es in der jeweiligen Branche schon lange keinen Streik mehr gab, die Streikkassen mehr als gut gefüllt waren und die Gewerkschaften ihre Existenzberechtigung demonstrieren wollten. In einem Fall hat der Streik absolut Null gebracht, weil es die Gewerkschaft selbst Jahre vorher verbockt hat und eine Regelung im Manteltarifvertrag gestrichen hat, da die gesetzliche Regelung zwischenzeitlich besser wurde. Leider wurde dann die gesetzliche Regelung zu Ungunsten der Arbeitnehmer verändert. Wie gesagt, der Streik hat damals nichts gebracht.

Auch der zweite Streik war eher ein Abfeuern einer Leuchtrakete. Man hat sich öffentlichkeitswirksame Objekte herausgesucht wo man mit kleinen Mitteln großen Schaden und große Aufmerksamkeit bewirken kann. Aber auch hier hat man sich letztendlich mit den Arbeitgebern in der Mitte getroffen; auch wenn die Gewerkschaft „auf keinen Fall“ von ihrer „Minimalforderung“ abrücken wollte.

Grundsätzlich halte ich Gewerkschaften für wichtig; da sonst die Arbeitgeber keine ordentliche Vertretung haben, aber so wie die Gewerkschaften in den letzten 20 Jahren agieren, finde ich es nicht gut. Oft genug kämpfen sie nur für sich bzw. die Mitglieder, ohne den übrigen Arbeitnehmer oder Arbeitslosen zu berücksichtigen oder sie mischen sich in andere Themenbereiche ein, die nichts mit dem Arbeitsumfeld zu tun haben.

Und wieder brennt eine geplante Flüchtlingsunterkunft

Ich finde es schlimm, daß es immer mehr Übergriffe auf (geplante) Flüchtlingsunterkünfte gibt. Mir ist meine Nationalität eigentlich egal, aber in solchen Momenten schäme ich mich, Deutscher zu sein.

Was mich aber noch mehr schockiert, ist die Tatsache, das solche Taten nicht nur von den typischen Neonazis begangen werden. Fremdenfeindlichkeit und Fremdenhass ist ein breiten Schichten der Gesellschaft angekommen, wie uns Pegida gezeigt hat. Nicht mehr nur der arbeitslose junge Heranwachsende Neonazi schmeißt Brandsätze, sondern auch, wie kürzlich in Escheburg, sondern auch der Finanzbeamte mit Häuschen im Neubaugebiet. Was geht in solchen Menschen vor, die doch eigentlich eine gute Ausbildung genossen haben sollten? Denken die nicht an die Menschen, die Angehörige verloren haben und vor dem Krieg auf der Flucht sind?

In Hamburg formiert sich ein Protest unter Anwohnern eines Nobelviertels, die keine Flüchtlingsunterkunft bei sich haben wollen. Liebe Reiche, Neureiche und solche die sich für irgendetwas Besonderes halten: Ich bin sogar dafür, daß man Euch explizit vor der Nase vorführt, wie schlecht es vielen Menschen auf dieser Welt geht. Wenn Ihr etwa mit Scheinargumenten kommt, wie daß es nur wenig Einkaufsmöglichkeiten in der Umgebung gibt, dann fahrt nehmt doch einfach mal ein paar Leute zum Discounter in Euren Nobelkarossen mit. Keine Angst, die Leute beißen nicht. Es sind auch nur Menschen. Aber Menschen, die sich nicht überlegen müssen, ob sie heute den Audi oder doch lieber den Mercedes nehmen. Das sind Menschen, die „nur“ überleben wollen.

Ich wünsche niemanden, daß er irgendwann mal in der Situation ist, seine Heimat, seine Familie und seine Freunde verlassen zu müssen, um sein Leben zu schützen. Wenn das doch mal so sein sollte, hoffe ich, daß er irgendwo ankommt, wo er auch willkommen ist.

„Ein Terroranschlag kann ausgeschlossen werden“

Was ist das für eine Welt, in der es Leute gibt, die bei jeder Katastrophe einen Terroranschlag vermuten?

Was ist das für eine Welt, in der es Leute gibt, die meinen sagen, zu müssen, daß es kein Terroranschlag war?

Unglücke und Katastrophen passieren nun mal und passierten früher und werden auch in der Zukunft passieren. Warum muß denn immer gleich ein Terroranschlag vermutet werden? Das Verneinen eines Terroranschlages ist aber auch nicht besser, da es die Vermutung voraussetzt.

Wir leben in Deutschland in einer Situation, in der der Terror glücklicherweise praktisch keine Rolle spielt. Lebte ich im z.b. Irak oder Syrien, sähe das ganz anders aus.

Wenn sich nun aber wieder alle „Sicherheitsexperten“, Innenminister und Polizeichefs hinstellen und von sich aus einen Terroranschlag verneinen, sorgt das nicht für Ruhe in der Bevölkerung, sondern es beunruhigt, da man mit dieser Aussage impliziert, daß ein Anschlag theoretisch denkbar wäre.