Und wieder wieder brennt eine geplante Flüchtlingsunterkunft

Letztens hieß es, als die Lübecker Bürgerschaft, die Erstaufnahmeeinrichtung (EAE) für Flüchtlinge verhinderte, daß nun viel behauptet wird, Lübeck sei ausländerfeindlich.

Die meisten Parteien haben sich ja gegen die EAE entschieden, weil es angeblich besser finden, mehrere kleinere Standorte zu haben, das sei auch im Sinne der Flüchtlinge. Dieses Argument nehme ich aber nur den wenigsten Bürgerschaftsmitgliedern ab. Die meisten waren dagegen, weil sie gar keine EAE hier haben wollen und schon gar nicht im Bornkamp, wo ja so nette Menschen wohnen, die doch schon immer nur ihren Sportplatz wollten.

Mit der Entscheidung hat die Bürgerschaft aber nicht verhindert, daß es EINE große EAE gibt. Das Land sucht jetzt EINEN anderen Standort. Der Bürgerschaftsbeschluß war also ganz klar GEGEN eine EAE in Lübeck.

Lübeck ist nicht fremdenfeindlich. Alles andere wäre eine dumme Verallgemeinerung.

Aber es gibt in Lübeck leider sehr viele fremdenfeindliche Menschen. Das sind auch die, die in den Online-Medien am lautesten rumplärren. Und wie man beim Anschlag in Escheburg und bei der Grundstücksentscheidung im Bornkamp sieht, ist der Fremdenhass nicht mehr nur ein Thema für arme und benachteiligte Menschen.

Heute gab es leider wieder einen feigen Brandanschlag auf eine im Bau befindliche Flüchtlingsunterkunft.

Nun muß Lübeck zeigen, das es wirklich weltoffen ist.

Nein zu Facebook, nein zu Whatsapp

Ich kann es nicht verstehen, wie Menschen sich bei Ihrer Kommunikation so sehr auf Anbieter wie Facebook und Whatsapp setzten. Die sogenannten Datenschutzbestimmungen sind immer am Rande der Legalität und sind so ausgelegt, daß der Nutzer dem Anbieter im Prinzip alles erlaubt.

Wirklich schlimm sind für mich die Funktionen von Facebook und Whatsapp, seinen gesamten Adressbücher zum Anbieter hochzuladen. Bei Whatsapp ist das nicht nur so voreingestellt, sondern Bedingung, daß mein sein Adreßbuch freigibt. Dadurch erhalten die Anbieter Erkenntnisse über soziale Kontake, auch von Leuten, die nicht bei diesen Diensten sind. Ich habe mal eine Einladung von Facebook erhalten, da hat eine Bekannte ihre Adressen hochgeladen (ganz bölder Fehler!) und dort stand auch drin: “Vielleicht kennst Du auch XXX oder YYY, die auch bei Facebook sind). Ich kannte diese Peronen tatsächlich. Weder die Bekannte noch XXX oder YYY hatten gegenseitig ihre Adressen. Meine E-Mail-Adresse muß also schon vorher bekannt gewesen sein. Unheimlich, was die da mit meinen Daten machen.

Es sollte verboten werden Daten von Menschen zu sammeln, die nicht Mitglied sind. Diese haben nämlich nicht die Bedingungen der entsprechenden Anbieter akzeptiert. Die “Komfortfunktionen” des automatischen Adressabgleiches sollte zumindest so gestaltet werden, daß nichts automatisch passiert, sondern explizit gestartet werden müssen, nach entsprechendem Warnhinweis. Der Anbieter hat dann die Daten von Nichtmitgliedern sofort zu löschen inklusive aller Verknüpfungen zu anderen Adressen.

Ich habe mich bewußt gegen diese Dienste entschieden und komme auch prima ohne diese aus. Und das man nicht jeden Shitstorm mitbekommt, die die Facebookmasse produziert ist auch ein positiver Nebeneffekt.

Facebook kann auch mal den Dienst einstellen (erinnert sich noch jemand an StudiVZ?) oder kostenpflichtig machen. Was macht Ihr dann mit Euren ganzen Nachrichten, Kontakten, Netzwerken?

Piratenpartei

Die Piraten gehören für mich zu den durch aus wählbaren Parteien. Die Piratenpartei besetzt wichtige Themen, die von vielen Parteien ignoriert werden; das sind zum Beispiel Netzpolitk und Bürgerrechte. Diese spielen bei anderen Parteien entweder keine oder eine untergeordnete Rolle, und wenn dann meistens im Sinne von Einschränkungen.

Leider haben die Piraten am Anfang zu viel Erfolg gehabt. Nach den ersten Erfolgen der Piratenpartei gab es keine politische Talkshow, in der nicht ein Piratenmitglied war. Dieses Mitglied wurde dann sorgsam vom Moderator und den anderen Teilnehmern demontiert. Die Piratenpartei stand als Ein-Themen-Partei, geführt von skurrilen Nerds dar.

Daß eine junge Partei noch keine Antworten auf alle politischen Fragen hat, dürfte klar sein. Es wäre auch verlogen, das Gegenteil zu behaupten und angeblich für alles Patentrezepte zu haben.

Die internen Strukturen mußten sich ja auch erst mal bilden und vor allem hatten die Piraten noch keine Erfahrung mit dem politischen Alltag und dem Umgang mit den Medien. Sie waren hier stets beliebtes Opfer.

Leider hat die Berichterstattung dazu geführt, die Erwartungen an die Partei zu hoch zu setzen. Der Fall danach war also vorprogrammiert. Das hat auch viele abgeschreckt, die sich vielleicht den Piraten verbunden gefühlt haben.

Ich hoffe, die Piraten bekommen noch eine Chance. Denn wo sie in den Parlamenten und Stadträten sitzen, machen sie gute Arbeit, in dem sie Ihre Themen einbringen. So haben zum Beispiel vielerorts die Freifunk-Projekte vorangetrieben. Auf EU-Ebene scheinen die einer der wenigen Fraktionen zu sein, die nicht für die Außenhandelsabkommen und mehr Überwachung sind. Weiterhin finde ich die Idee von Liquid Democracy sehr interessant.

geplante Einschränkungen der Panoramafreiheit

Noch ein neues Thema, bei dem die Politiker mal wieder die Bürgerrechte einschränken wollen. Nun ist die Panoramafreiheit dran, die EU-einheitlich geregelt werden soll. Für uns zum Nachteil. Fotos von öffentliche Kunstwerke und dazu gehören auch Bauwerke sollen nur mit Genehmigung des Urhebers kommerziell genutzt werden.

Kommerzielle Nutzung umfaßt aber sehr viele Bereiche. Das ist nicht nur der Fotokalender. Es sind z.B. auch Fernsehaufnahmen, auch der Öffentlich-Rechtlichen Sender. Diese dürften sich jetzt also nicht mehr ohne Genehmigung der Rechteverwerter von Norman Foster vor den Reichstag stellen und einen Beitrag senden. Die Kuppel des Reichstagsgebäude wurde von Foster entworfen. Nach dem neuen Gesetzesentwurf wäre die Abbildung der Kuppel geschützt. Selbst die Veröffentlichung auf einer privaten Homepage kann in vielen Fällen als kommerzielle Nutzung angesehen werden.

Man hat das Gefühl das die Politik und gerade die EU-Politik nur noch Gesetze im Interesse der Wirtschaft und der Rechteverwerter erläßt.

Werden wir irgendwann mal hören, daß die Rechte des Bürgers durch ein Gesetz erweitert werden? Zur Zeit ist es ja so, daß einzig und allein das Bundesverfassungsgericht oft im Sinne des Bürgers entscheidet. Aber so soll eine Demokratie nicht funktionieren, erst Gesetz verabschieden – Verfassungsgericht kippt/schränkt das Gesetz ein.

Unsere Politiker sollten mal sorgfältiger arbeiten, nicht nur die Lobbyvertreter der Wirtschaft hören und deren Gesetzesentwurf zu Vorlage bringen. Es ist wirklich eine Frechheit, was die Lobbyisten da treiben. In allen großen Firmen gibt Compliance-Regelungen und entsprechende Mitarbeiter, die darauf achten sollen, daß es keine Korruption gibt. Da wird geguckt, daß der Mitarbeiter im Einkauf keinen allzu teuren Wandkalender vom Lieferanten geschenkt bekommt und das man beim Besuch im Bauamt, bloß nicht aus Versehen einen Kugelschreiber liegen läßt.

Aber trotzdem gibt es im großen Maße Einflußnahme der Wirtschaft auf die Politik. Wie viel Geld da fließt, weiß ich nicht. Das weiß wohl keiner. Oft wird das Einflußnahme aber nicht von den Firmen selbst, sondern nur von deren Verbänden ausgeübt. Bei denen sind die Unternehmen Mitglied und statten diese mit reichlich Geld aus. Ist das nicht Beihilfe zur Korruption?

Vorhin hieß es in der Tagesschau Gabriel, könne seine Klimaabgabe durchsetzen, die Kohlelobbyisten waren zu stark. Was haben die denn gemacht? Haben die Armdrücken mit Gabriel gemacht. Oder Gabriel schwach geworden bei dem Geldkoffer? Haben gedroht? Womit? Kohle ist doch sowieso ein totes Thema.

Die Linke

Ich habe schon viele Parteien gewählt, je nach Programm, Stimmung und Wahlebene. Radikale Parteien schliesse ich aber aus. “Die Linke” gehört für mich auch zu den Parteien, die nicht wählbar sind. Das hängt insbesondere mit Ihrer SED-Vergangenheit zusammen. Eine WASG ohne die PDS wäre für mich sicherlich auch bei den grundsätzlich wählbaren Parteien gewesen. Aber leider hat man sich damals für die Fusion entschieden. Im Osten war des PDS einfach zu stark. Schade, daß es nun keine wählbare linke Alternative gibt.

Was aber für die Linke spricht, ist die Tatsache, daß sie im Bundestag ihre Oppositionsrolle sehr ernst nimmt; die Grünen scheinen kaum noch existent. Die Linke stellt viele und gute Anfragen. Sie sind trotz der SED-Vergangenheit gegen Überwachung und so wie es scheint auch die letzte Friedenspartei.

Egal welche Fraktionen die Regierung bilden, eine Opposition ist stets wichtig. Ohne sie gibt es keine parlamentarische Arbeit. Ansonsten wäre der Bundestag nur noch eine Abnickstation für Gesetzesentwürfe der Regierung.

Auch wenn ich sie nicht wählen würde, sage ich “Weiter so!”.

Keine Datenweitergabe mehr an US-Dienste

Es ist doch eine Frechheit, wie die USA mit uns umgehen. Privatleute werden belauscht, es wird Wirtschaftsspionage gegen betrieben und es wird gelogen und betrogen. Was auf deutscher Seite passiert, ist aber auch eine Frechheit, denn es passiert – NICHTS!

Warum traut sich nicht mal endlich jemand aus der Regierung, den USA mal Paroli zu bieten anstatt immer nur zu kuschen. Wenn die sogenannte Selektorenliste nicht geprüft werden darf, dann muß halt die Weiterleitung der Daten an die USA unterbleiben. Am besten die Verbindungen physisch kappen. Alle bekannten Leitungen mit einem Bolzenschneider trennen.

Was haben wir, das deutsche Volk, denn zu verlieren? Nichts. Die Freundschaft zu den USA können wir nicht aufs Spiel setzen, denn wer uns so behandelt, kann nicht unser Freund sein.

Vorsicht bei Warndreieck Compact ’08

Ich habe mir vor Kurzem für mein Auto ein neues Warndreieck kaufen müssen.

In dem Laden gab es nur ein Modell, das Compact ’08 von Leina Werke. Auf der Verpackung stand es sei “sekundenschnell” aufgebaut. Zuhause angekommen wollte ich das Ding denn mal ausprobieren, damit man im Notfall gleich weiß, was man machen muß. Der “Clou” an diesem Warndreieck ist leider auf der Haken. Die Kunststofffüße des Warndreieckes bilden nämlich auch gleichzeitig die Verpackung. Wenn man es geschafft die Füße in die richtige Richtung aufzuklappen, ohne etwas abzubrechen, baumeln nun diese vier Füße lose hin und her. Das macht es unheimlich schwierig, das eigentliche Dreieck aufzurichten.

Ich habe es mehrfach probiert und auch anderen Personen gegeben und sie sollten es ausprobieren. Keiner hat es geschafft das Ding in aller Ruhe ordentlich aufzubauen. Wie das in einer Not- und Gefahrensituation funktionieren sollte, ist mir unerklärlich. Eigentlich müßte man ein WD auch “blind”, also im Dunklen und ohne Anleitung aufbauen können. Wenn man nachts im Regen auf der Autobahn einen Unfall hat, muß man die Unfallstelle schnell und unkompliziert absichern können. Sonst hat man schnell Körperkontakt mit einem heran rauschenden 40-Tonner.

Natürlich war es praktisch nicht möglich das Dreieck wieder so zu verpacken, daß die Warnfolie aus der Packung heraushängt. Das Ganze ist wohl nur ein Einweg- und somit Wegwertprodukt. Und genau das habe ich nun gemacht, ich habe es in der Restmülltonne entsorgt. Jetzt habe ich wieder ein klassisches WD mit Drehfuß.

Ich frage mich, wie so ein Warndreieck eine Zulassung bekommt. Werden da nur die Farbe, Größe und Reflexionseigenschaften überprüft? Gibt es keinen Praxistest? Wie kann so ein billiges wackliges Plastikding überhaupt die firmeneigene Qualitätskontrolle überstehen?

Das Ding wird übrigens immer noch vielfach verkauft. Vielleicht sollte man mal Autoclubs über die Unzulänglichkeiten dieses Warndreieckes informieren.

Wer macht den Pofalla?

Das Computernetzwerk des Bundestages ist seit Wochen gehackt. Keiner weiß genau wie groß der Schaden ist und wieviel Daten illegal kopiert wurden.

Wann tritt endlich mal jemand vor die Presse und beendet per Machtwort die Attacke?

Telefonspam per Wahlautomat

Wenn das Telefon abnimmt und sich erst jemand ein paar Sekunden meldet, weiß man, schon, daß gleich wieder entweder ein supertolles Angebot präsentiert bekommt oder an einer Umfrage teilnehmen soll. Die Wartezeit kommt wohl dadurch zustande, daß die Nummern automatisch gewählt werden und erst wenn sich jemand meldet, wird ein Call-Center-Mitarbeiter in die Leitung geschaltet. So können die Werber die Call-Center-Sklaven noch effektiver nutzen.

Mal lege ich dann gleich auf. Mal sage ich denen klar und deutlich, daß ich keine Anrufe wünsche. Ab und zu kann verwickle ich die Leute aber auch in Gespräche in dem ich viel nachfrage, stelle mich dumm oder sage sie sollen einen kleinen Moment warten und ich lege den Hörer daneben.

Was man allerdings keinesfalls machen darf, ist zu sagen, daß GERADE keine Zeit. Das sehen die Werber als Einladung und rufen GARANTIERT später zurück.

Letztens bekam ich im Büro einen Anruf von irgendeinem Marktforschungsinstitut und wollten eine Kundenumfrage für die R+V-Versicherung machen. Sie fragten, ob ich eine Versicherung dort habe und zu jemanden durchstellen kann, der dort versichert ist.

Da werden also willkürlich deutschlandweit irgendwelche zufälligen Nummern gewählt, in der Hoffnung einen auskunftswilligen R+V-Kunden an die Strippe zu bekommen.

Die Barbaren vom IS

Wodurch zeichnet sich eigentlich dieser sogenannte “Islamische Staat” aus?

Das ist eine Terrororganisation, die angeblich eine Religion vertritt. Mit dem Islam hat das aber alles nichts zu tun. Es wäre so als würde man behaupten der Klu Klux Klan würde das Christentum repräsentieren.

Man hat den Eindruck die Mitglieder des IS wären hauptsächlich vom Hass getrieben. Hass gegenüber fast allen und allem. Sie sind die verkörperte Intoleranz. Sie sind Barabaren. Sie zerstören jahrtausendalte Kunstwerke und schlachten Menschen auf brutalste Weise ab, brüstet sich mit den grausamen Taten und veröffentlicht diese noch im Internet.

Irgendwie ist das eine Verhaltensweise, die man vielleicht im Mittelalter ansiedeln würde. Aber der IS wütet jetzt, im 21. Jahrhundert. Offensichtlich haben diese Barbaren einige Jahrhunderte menschlicher und gesellschaftlicher Entwicklung verpaßt.

Ich bin ja an sich überhaupt nicht für Religion, aber ich lasse den Leuten ihren Glauben. Man kann vielleicht mit gläubigen Menschen über den Sinn und Unsinn ihrer und anderer Religionen streiten, aber wenn sie es nicht anders wollen, dann es eben so und ich wende deswegen schon gar keine Gewalt an. Die meisten Gläubigen (ca .99,9999%), egal welcher Religion, sind nämlich selbst friedfertige Menschen.