„Experten“

Heutzutage werden in den Medien ja immer gerne „Experten“ zitiert. Dabei handelt es sich allerdings nur selten um richtige Experten, sondern entweder solche, die sich selbst dafür halten oder von der Redaktion als solche angesehen werden.

Über die tatsächliche Qualifikation sagt das nicht aus. Früher wurde ja noch erwähnt, daß der (tatsächliche) Experte ein Professor sei und gerade eine Arbeit zu diesem Thema veröffentlicht hat. Heute wird man z.B. „Experte“, weil man eine Meinung zu dem Thema hat und diese kundtun will. Oder weil sich in der Redaktion niemand mit der Materie auskennt. So sucht sie sich jemanden, der auch nur annähernd was damit zu tun hat. Und so wird dann der Fischverkäufer „Experte“ für Meeresbiologie, der Mensch, der die Drucker repariert wird „Experte“ für alles aus dem Bereich IT, usw.

Gestern bin ich durch einen Link aus Versehen auf Focus-Online gekommen. Und dort gab es die Rubrik „Forum für unsere Experten“. Und wer war dort zu sehen? Bernd Lucke! Ja genau DER Bernd Lucke. Der AfD ALFA-Lucke! Dieser Rechtspopulist ist also ein „Experte“ bei Focus-Online. – Ich weiß schon warum ich diesen Medium ansonsten meide und warum ich es jetzt erst recht meide.

P.S. Lustig finde ich die Formulierung „Wissensexperte“, die jeden Morgen in der Rubrik „Stimmts“ bei NDR2 verwendet wird. Das erinnert mich an die Auszeichnung, die Homer Simpson bekam. es war die „Montgomery Burns-Auszeichnung für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Tüchtigkeit“.

Ein Blick in die Zukunft

Ich frage mich oft, wie meine Kinder in 30 Jahren leben werden. Gibt es dann noch ein Privatleben oder ist alles öffentlich und überwacht?

Ich bin leider ziemlich pessimistisch, was diese Aspekte betrifft. Die Entwicklung, insbesondere in den letzten 14 Jahren ist doch, daß die freiheitlichen Grundrechte immer mehr, Stückchen für Stückchen, eingeschränkt werden.

Die Überwachung Einzelner wird immer stärker. Zum einen durch staatliche (eigener Staat und fremde Staaten) Einrichtungen. Aber auch große Unternehmen sammeln immer mehr Daten über die Bürger. Und die Bürger überwachen sich gegenseitig auch immer mehr. Da sind nicht nur die Rentner, die den ganzen Tag am Fenster hocken, und jeden, den sie nicht kennen, misstrauisch beäugen. Es sind auch immer mehr private Webcams, Überwachungskameras, Drohnen und „Wildkameras“. Rechtlich ist das zwar vieles nicht legal, aber schwierig dagegen vorzugehen. Schon jetzt muß man befürchten selbst bei einem Waldspaziergang von versteckten Kameras erfaßt werden. Wird es also in der Zukunft für ein Liebespaar unmöglich sein, sich in ungestört freier Natur zu vergnügen?

Selbst jetzt gibt es schon viele Eltern, die ihre Kinder mittels technischer Mittel auf Schritt und Tritt überwachen. Und das wird in Zukunft sicherlich noch viel mehr werden. Die technischen Möglichkeiten werden einfacher und günstiger. Ältere Eltern sind generell ängstlicher. Und die Medien schüren Ängste, indem sie den Anschein erzeugen, die Kriminalität gegenüber Kindern würde zunehmen. – Laßt doch einfach mal die Kinder Kinder sein und laßt Ihnen räumliche und zeitliche Freiräume! – Ich schweife ab…

Wird es in Zukunft Standard sein, daß Krankenversicherungen, laufend über unsere körperliche Aktivität und Ernährung automatisch informiert werden, und danach die Beiträge berechnen?

Wird die Black Box im Auto Standard, die nicht nur das Fahrverhalten an die Kfz-Versicherung übermittelt, sondern Geschwindigkeitsübertretungen gleich der Polizei meldet?

Ist das alles undenkbar? Nein, ich halte, es leider auch für sehr wahrscheinlich. Werden unsere Kinder das als Einschränkung sehen oder ist für sie dann normal? Ist es wie mit dem Frosch, der nicht mitbekommt, daß er gekocht wird, wenn man die Wassertemperatur nur langsam erhöht?

Oder wird es irgendwann einen großen Knall geben, wie 1989?

Ich denke und hoffe aber, daß die internetbasierten sozialen Netzwerke, schon bald keine große Rolle mehr spielen werden, da die Leute eingesehen haben, daß das alles blöder Quatsch ist und die Anbieter nur eine Plattform für ihre Werbung brauchen. Ich denke, die Leute werden selbst bald sehen, wie blöd es ist, daß im Netz Fotos von ihnen und ihren Ex-Partnern kursieren und sie darüber keine Kontrolle haben. Sie werden sehen, welche Nachteile sich im realen Leben ergeben. Das ist wie mit dem Filesharing; das hat früher auch fast jeder gemacht; hat sich über Napster ganze Diskografien unbekannter Künstler geladen. Nachdem aber Massenabmahnungen verschickt werden und praktisch jeder einen kennt, der so eine bekommen hat, traut sich kaum noch einer illegal Musik, Filme und Games zu laden. – Wenn die Wahrheit im realen Leben ankommt, denken viele um.

Daher habe ich zumindest die Hoffnung, daß ein wenig mehr Bewußtsein für Datenschutz in der Bevölkerung ankommt. Ich hoffe, daß die Menschen dann versuchen, von sich aus weniger Informationen aktiv preiszugeben.

 

Android bändigen

Ich bin zwar technikbegeistert, muß aber nicht immer alles sofort haben. Zeit und vor allem finanzielle Mittel begrenzen das sehr oft.

Ich hatte erst recht spät ein Mobiltelefon, weil ich nicht unbedingt die Notwendigkeit sah. Ich will nicht immer erreichbar sein. Ich will auch nicht ständig kommunizieren. Ich hatte aber dafür recht früh einen kleinen Video-/Audioplayer mit Festplatte von Archos, zu einer Zeit, als Apple iPods noch reine Musikabspieler waren. Ich dachte mir, wenn ich mir mal ein Handy kaufe, dann sollte es eine Mischung aus dem Archos-Player, einer mobilen Spielkonsole und ebend einem Handy sein. Das sollte aber noch dauern. Mein erstes (und auch zweites, weil das erste verschwunden war) Mobiltelefon, war ein ganz einfaches Telefon mit Prepaid-Vertrag. Es war auch nicht ständig eingeschaltet und auch nicht immer dabei. Genutzt wurde es nur selten.

Deshalb war die Verlockung auch nicht so groß, später auf ein Smartphone umzusteigen. Erst als ich nach einem Nachfolger für mein verlorenes Garmin-Outdoor-GPS suchte, wurde mir ein Smartphone empfohlen. Ich beschäftigte mich mich der Sache und begann zu recherchieren. Ganz klar war, daß ich mich nicht an einen Google- (oder Microsoft- Apple- oder wasweißich-) Account binden wollte. Daher hielt auch gleich Ausschau nach einem Gerät, daß ich gleich mit Cyanogen-Mod (CM) versorgen konnte. Da das ganze auch etwas robuster sein und nicht so viel kosten sollte, entschied ich also für das, damals schon betagte, Defy+ von Motorola. Dank einer guten Anleitung im Web war CM schnell installiert. Interessanterweise findet man bei den Anleitungen, dann den Hinweis die Google-Appes (GApps) zu installieren. Nein, warum sollte ich? Das ist doch genau der Grund warum ich CM und kein Stock-ROM installiert habe.

Ich beziehe die Apps hauptsächlich über FDroid, welches nur freie Software anbietet. Leider muß man dann auf die 20.000 Furz-Apps und 300.000 Freemium-Spiele verzichten, bei denen man nur die ersten Level kostenfrei spielen kann und dann aber (regelmäßig) zahlen muß. Aber irgendeine Kröte muß man halt schlucken, wenn man sich nicht ganz von einer Datenkrake abhängig machen will. 😉

Als meine Frau auch ein Smartphone wollte, mußte ich mich beschäftigen, wie ich die Daten auf meinem Geräte mit ihrem synchronisieren kann. Die Wahl fiel auf Owncloud und als Client auf dem Handy DAVDroid für die Termine und Adressen. Beides OpenSource.

Ich habe Owncloud auf dem Minirechner Cubietruck installiert, der permanent über einen bestimmten Port vom Internet aus erreichbar ist. Dabei ist natürlich darauf zu achten, daß stets alle Sicherheitsupdates eingespielt werden. Die größte Hürde war die Einrichtung eines eigenen SSL-Zertifikates. Das war sowohl auf der Server- wie auch auf der Clientseite etwas kniffelig.

Nun läuft das Ganze schon seit 1 ½ Jahren problemlos. Man muß sich mit der Technik und deren Risiken beschäfitgen und man verzichtet dann vielleicht auf die eine oder andere „Komfortfunktion“ der Smartphones, ist aber Herr seiner Daten.

P.S. Ein Tag nachdem ich das neue Smartphone hatte, rief das Fundbüro der Deutschen Bahn an und man teilte mir mit, daß mein Garmin gefunden wurde.

Rassisten anzeigen

Jeder der in den sozialen Medien ausländerfeindliche Äußerungen oder Gewaltaufrufe gegen Flüchtlinge sieht, sollte diese anzeigen. Nicht nur bei der Beschwerdestelle des sozialen Netzwerkes, sondern auch richtig bei der Polizei.

Diese Postings sind nämlich schon strafrechtlich relevant. Und da sich die rechten Dumpfbacken nicht mal mehr hinter Pseudonymen verstecken, sondern unter ihrem realen Namen posten, sollte es doch nicht so schwer sein, die Täter zu finden.

Schlechtmenschen

Was sind das eigentlich für Menschen, die andere Menschen als Gutmenschen bezeichnen, sie aber damit nicht loben wollen, weil sie gut sind oder Gutes tun, sondern sie damit diffamieren wollen?

Was ist denn so schlecht daran gut zu sein. Wäre es dann gut schlecht zu sein?

Soll man also Menschen, die versuchen andere mit dem Wort Gutmenschen zu beleidigen, als Schlechtmenschen bezeichnen? Oder als Bösmenschen?

Meistens sind es ja eher Menschen, die dem rechten politischem Rand angehören. Also Menschen, die meistens meinen, sie hätten nichts gegen Ausländer, wären keine Nazis. etc. ABER .. Und dann sagen sie im Grunde genommen, daß alle Fremden hassen.

Also oft welche die sich als Nationalisten oder fälschlicherweise als Patrioten bezeichnen. Für alle, die Unterschied nicht kennen, mal ein Zitat von Richard von Weizsäcker.

„Patriotismus ist Liebe zu den Seinen; Nationalismus ist Hass auf die anderen.“

Also Leute die hassen und Hass schüren. Soll man sich von denen sagen lassen, was man denkt? – Nein!

Ich bin froh, wenn jemand zu mir sagt, ich sei ein guter Mensch.

Ärztin wendet sich von der Homöopathie ab

Eine Ärztin, die in Ihrer Praxis Homöopathie einsetzte, wollte ein Buch über Homöopathie schreiben. Bei den Recherchen fand sie heraus, das diese Methode, außer dem Placeboeffekt, keine Wirkung hat. – Was für ein Wunder. – Wer hätte damit gerechnet?

Nun hat sie sich von der Homöopathie abgewandt. Gut so!

Vielleicht sollten ein paar mehr Menschen, die Homöopathie einsetzen oder nutzen, sich mal ein wenig besser informieren, vielleicht kommen sie dann auch zu der Erkenntnis das Homöopathie eigentlich nichts anderes ist, als Quacksalberei.

 

Gedanken zu eGK

Nach einigem Hin und Her mit meiner Krankenkasse bin ich auch nun in Besitz einer elektronische Gesundheitskarte (eGK). Tolles Ding. Anfang des Jahres ging die ärztliche Behandlung mit dem Ersatzverfahren. Seitdem brauchte ich noch keine weitere ärztliche Leistung.

Ich muß allerdings noch mal beim Datenschutzbeauftragten nachfragen, wie sie sichergestellt haben, daß meine Bedingungen, die ich beim Einsenden des Fotos, gestellt habe, auch eingehalten wurden/werden. Irgendwie erwarte ich da eine Überraschung.

Die elektronischen Zusatzfunktionen der eGK will ich gar nicht nutzen. Ich wehre mich sogar dagegen, daß meine Daten außerhalb der Arztpraxis gespeichert werden.

Daß nun ein Foto auf der Karte ist, verstehe ich überhaupt nicht. Warum muß die Krankenkasse von mir ein Bild bekommen? Außerdem kann gar nicht sichergestellt sein, daß wirklich der Versicherte auf dem Foto zu sehen ist. Wenn man die Identität feststellen will/muß, warum nimmt man denn nicht ein anderes Dokument? Hier könnte sich doch der Perso/Reisepass/Führerschein anbieten. Alle haben ein „Lichtbild“.

Aber wozu soll überhaupt die Identität überprüft werden? Es heißt um Mißbrauch vorzubeugen. Wer wird den von wem mißbraucht? Sollte eigentlich nicht jeder Mensch ein Grundrecht auf medizinische Versorgung haben? Es gibt leider einige arme Menschen, die durch unterschiedlichste Umstände keine Krankenversicherung haben. Will man sich vor denen „schützen“. Warum sollen die nicht behandelt werden? Ansonsten kann es ja nur darum gehen daß jemand bei Kasse A versichert ist, aber eine Karte von Kasse B vorlegt. Das mag für Kasse B ärgerlich sein, für aber insgesamt zu keiner Mehrbelastung des Gesundheitswesens.

Ich erinnere mich noch an eine Stadtrundfahrt durch Kopenhagen vor vielen Jahren. Dort sagte die Reiseleiterin, daß jeder, der in Dänemark ist, Anspruch auf ärztliche Versorgung hat. Wenn also etwas passiert, auch als Tourist, brauche man keine extra Versicherung. Ich habe das damals nicht verstanden. Für mich war es ganz selbstverständlich, daß jeder Mensch, das Recht hat von einem Arzt behandelt zu werden. Heute, weiß ich, daß es in Deutschland anders ist; aber meiner Ansicht nach, ist das falsch.

Plan zur Griechenlandrettung

Ich habe leider keinen Plan zur Rettung Griechenlands. Ich glaube auch nicht, das irgendjemand einen wirklich guten Plan hat, der alle zufrieden macht.

Fakt ist, daß uns das Thema noch jahrelang begleiten wird, egal wie es kommt und das es für alle Beteiligten bedeutet Opfer zu bringen. Es gibt keine schnelle Lösung. Allerdings wird immer der Eindruck erweckt, man bräuchte JETZT eine schnelle Lösung, da gerade mal wieder XX Milliarden Rückzahlung/Auszahlung/was_auch_immer fällig werden.

Es ist doch ganz klar, daß Griechenland grundsätzlich und langfristig neu aufgestellt werden muß, mit eine funktionierenden Verwaltung. Gleichzeitig muß aber sicher gestellt werden, daß im griechischem Inland kurzfristig nicht alles zusammenbricht.

Ganz wichtig ist aber, daß mögliche weitere Hilfszahlungen auch wirklich dort ankommen, wo sie gebraucht werden und nicht wieder nur die Banken retten.

AfD

Der Kapitän Lucke hat das Schiff verlassen und sucht sich ein Neues. Das Ruder hat  Petry übernommen, die die Schlagzahl erhöhen will und Kurs hart Steuerbord befiehlt.

Ich hoffe, daß sich beide rechtspopulistischen Parteien (die AfD und die neue Lucke-Partei) sich gegenseitig die Wähler wegnehmen und den Hafen anlaufen, in den sie hingehören, den Hafen der Bedeutungslosigkeit.

Vielleicht können sie dort mal mit den Mitgliedern der ehemaligen „Partei Rechtsstaatlicher Offensive“ (Schill-Partei) ein Bierchen trinken und einfach die Klappe halten.