Folgen des VW-Skandals

Es ist wirkliche eine Sauerei, was da bei VW abgeht. Was mich aber verdammt stört, ist die Tatsache, daß die eigentlich Verantwortlichen, sprich Manager und Vorstände höchstwahrscheinlich wieder glimpflich davon kommen werden. Außer ein paar Bauernopfern, werden doch die Auswirkungen doch wieder die kleinen Angestellten und Arbeiter zu spüren bekommen. Dort wird es sicherlich Situationen geben, wo die Folgen des Betruges zum Beispiel durch Kündigung ein existenzbedrohendes Ausmaß annehmen werden.

Die Leute, die die ganze Scheiße zu verantworten haben, muß man bestrafen und zwar richtig. Richtig hohe Geldstrafen, die richtig weh tun, keine Bewährungsstrafen, sondern richtige Haftstrafen.

Es wurden nicht nur Millionen von Käufern vorsätzlich getäuscht, sondern es wurde der Umwelt größere Schäden zugefügt, als notwendig. Außerdem haben die Verantwortlichen durch ihr Handeln vielen, vielen Kleinanlegern und dem Land Niedersachsen einen finanziellen Schaden zugefügt.

Die Lüge von steuerfreien Lohnersatzleistungen

Deutschland hat ein gutes Sozialsystem. In vielen Fällen bekommt man Ersatzleistungen, wenn man nicht selbst arbeiten kann. Ob die Höhe oder Bezugsdauer ausreichend ist, sei dahin gestellt.

Beim Elterngeld zum Beispiel heißt es auch immer ganz toll, daß es steuerfrei sei. Irgendwo weiter unten steht dann daß es jedoch dem Progressionsvorbehalt unterliegt.

Was heißt das?

Für die Berechnung der Einkommensteuer wird die Bemessungsgrundlage herangezogen, also die zu versteuernden Einkommen, abzüglich Freibeträge, Werbungskosten etc. Und dann gibt es noch den Steuersatz, der richtet sich im Normalfall nach dem zu versteuernden Einkommen. Vereinfacht gesagt, ist der Steuersatz höher, je höher das Einkommen ist. Bei dem Progressionsvorbehalt wird zwar die Lohnersatzleistung nicht auf die Bemessungsgrundlage angerechnet, wird aber bei Ermittlung des Steuersatzes berücksichtigt, das heißt es wird ein höher Steuersatz herangezogen. Dadurch zahlt man im Endeffekt natürlich doch mehr Steuern.

Wer dann trotzdem immer noch erzählt, Elterngeld wäre steuerfrei, ist in meinen Augen ein Lügner.

Tod des “linearen Fernsehens”?

Mit Zunahme der Videostreamingdienste wird ja immer davon geredet, daß das “lineare Fernsehen”, also das Fernsehen mit einem festen Programm zum Auslaufmodell wird. Ich denke/hoffe aber nicht.

Seit über 10 Jahren habe ich einen Festplattenreceiver. Seitdem hat sich mein Fernsehkonsum drastisch verändert. Ich bestimmte Sendungen programmiert, die regelmäßig aufgenommen werden. Einzelne Sendungen werden auch aufgenommen und vesetzt geguckt. Ich finde es gut, daß ich nicht zu einer bestimmten zeit vor dem Fernseher sitzen muß, um mir eine Sendung anzusehen. Ich kann sie entweder zeitversetzt (also z.B. 10 Minuten später) oder viel noch später sehen. Ich sehe Sendungen die mich interessieren, und die ich sonst oft verpaßt hätte. ICH bestimme, was ich ich sehe und wann. Live-TV wird nur selten geschaut; und wenn doch, möchte ich die Pausen-Taste auch nicht missen. Einfach Pause drücken, weil das Telefon klingelt, man auf Klo muß oder sich was aus der Küche holen möchte. Bei Aufnahmen kann man bequem die Werbeblöcke überspringen.

Aber trotzdem möchte ich nicht ganz auf das Live-TV verzichten. Beim Zappen entdeckt man auch mal neue Sendungen, vielleicht sieht man auch Berichte zu Themen, die einen ansonsten nicht so ansprechen.

Und genau hier sehe ich auch die Schwachstelle in einem Medienkosum, der nach meinen eigenen Schema gesteuert wird oder von Dritten geleitet wird, z.B. durch Vorschläge eines Dienste für “ähnliche” Sendungen. Ich sehe hier die Gefahr, daß man sich zu sehr einschränkt. Seinen Horizont kann man so nicht erweitern.

Ein breites Angebot zum Beispiel in den Mediatheken ist ja schön und gut, aber wenn man nicht weiß, wo nach man suchen soll, bringt es auch nichts. Daher schalte ich mich doch gerne mal durch die guten alten Fernsehprogramme und hoffe, daß ich das auch noch in Zukunft machen kann.

Anwohner beschweren sich…

Immer wieder hört man, daß sich Anwohner beschweren; über dies und das. Mal wird eine Flüchtlingsunterkunft geplant, mal eine Straße, mal wird was gebaut oder abgebaut. Man kann sich eigentlich stets sicher sein, daß es Anwohner gibt, die dagegen sind und sich lauthals beschweren. Oft kommt dabei das Argument, daß durch die Veränderung die Immobilienpreise sinken würden. Ja, und? Sind es Anwohner oder Spekulanten? Was interessiert mich der, momentane, Marktpreis meine Hauses, wenn ich darin wohne? Mein Haus hat für mich den Wert, daß ich darin wohnen kann. Es ist mir egal ob es aktuell mehr oder vielleicht auch weniger wert ist, als ich damals als Kaufpreis bezahlt habe. Bei mir in der Umgebung gibt es gerade zwei Großprojekte, die manche Bürger mobilisieren, den Neubau einer Stromtrasse und den Neu- bzw. Ausbau einer Bahnstrecke. Ich protestiere gegen keines dieser Projekte, obwohl ich wohl auch dadurch in irgendeiner Weise betroffen werde. Ich sehe allerdings auch die Notwendigkeit dieser Bauprojekte, insbesondere des Stromleitungsbaus.

Wo sind im übrigen die Anwohner, wenn durch Maßnahmen Dritter die Immobilienpreise ansteigen? Zum Beispiel weil ein Unternehmen in der Nachbarschaft hochwertige Arbeitsplätze schafft und die Angestellten dort gerne in der Nähe wohnen möchten, oder weil die Kommune viel in die Infrastruktur gesteckt hat und der Ort insgesamt attraktiver geworden ist. Gehen die Anwohner dann auch auf die Straße und bedanken sich? Nein!

falsche Flüchtlingspolitik

Wenn man so manche Politiker hört, scheint ja die einzige Lösung, der Flüchtlingskrise zu sein, daß man halt weniger bis gar keine Flüchtlinge mehr aufnehmen will. Da wird zum Beispiel gefordert, nicht die EU-Binnengrenzen zu kontrollieren oder zu schließen, sondern das an der EU-Außengrenze zu machen. Will sich die EU also vor ihrer Verantwortung drücken? Die flüchtenden Mensch sind aber trotzdem da und brauchen Hilfe. Klar ist es besser wenn die EU-Länder an einem Strang ziehen, sich gegenseitig helfen, aber nicht so, nicht durch Abschottung.

Innenpolitisch werden wieder viele Nebenschauplätze aufgemacht. Man solle doch die Asylverfahren beschleunigen und abgelehnte Asylbewerber schnell abschieben. Das kommt nur den Rechten entgegen, die generell gegen Ausländer sind. Tatsächlich würde sich dadurch wenig an den Flüchtlingszahlen ändern, da ja nun mal bei einem Großteil der Geflüchteten ein Asylanspruch besteht. Allerdings wäre es tatsächlich positiv die Asylverfahren zu beschleunigen, damit die Geflüchteten schneller Rechtssicherheit haben und sich eine eigene Existenz in Deutschland aufbauen können.

Gib dem Kind einen neuen Namen

Gestern bekam ich zwei Briefe. Der erste von meiner Krankenkasse, der zweite von meiner Krankenzusatzversicherung, die nichts mit der Krankenkasse zu tun hat. Beide haben zum 01. Oktober 2015 ihren Namen geändert.

Das ist für mich immer absolut unverständlich. Der Name ist doch DAS Identifizierungsmerkmal schlechthin. Markennamen haben doch einen Wert und werden oft über Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte geschaffen und gepflegt. Aber dann kommt irgendein neuer Vorstand und meint man müsse alles neu, besser, schöner und moderner machen. Den alten Namen entsorgt man dann natürlich auch. Was soll man sonst auch tun, wenn man sich als Vorstand nicht mit dem eigentlichen Geschäft auskennt?

Ich habe oft schon den Überblick verloren, welches Unternehmen sich eigentlich hinter welchem gerade aktuellen Namen verbirgt. Und gerade in der Versicherungs- und Finanzwirtschaft ist doch Vertrauen wichtig. Aber wie soll ich Vertrauen haben, wenn sich ein Unternehmen hinter immer neuen Namen versteckt? Ein solches Unternehmen genießt für mich das gleiche Vertrauen, wie ein irgendein Internet-Startup.

Ich ändere doch auch nicht meinen Namen, nur weil ich meine, nach 40+ Jahren ist dieser nicht mehr zeitgemäß und ich müßte mich jetzt Max Power nennen.

Wenn eine Privatperson ihren Namen ändert, hat sie entweder Dreck am Stecken oder will nicht mehr erkannt werden, weil sie zum Beispiel bedroht wird. Was davon trifft nun auf die oben genannten Versicherungen zu?

Ich glaube die ganzen Vorstände und Marketingfuzzies, die eine solche Namensänderung entscheiden, sind sich gar nicht bewußt, was sie da wegschmeißen.

Der Lübecker Flughafen ist pleite, mal wieder

Und täglich grüßt das Murmeltier. Der Betreiber des Lübecker Flughafens hat Insolvenz angemeldet. Das war jetzt schon der vierte Versuch. Zuerst war die Hansestadt Lübeck am Ruder, erfolglos, und wollte den defizitären Betrieb abgeben. Dann kam Infratril als Investor. Viele setzten große Hoffnungen in den neuen Betreiber. Der Erfolg blieb aus und Infratil nutze eine schier unglaubliche Ausstiegsklausel. Der Investor bekam nach 4 Jahren das komplette investiere Geld zurück, plus Zinsen! Dann kam ein Ägypter mit seiner Beteilungsfirma Yasmina. Irgendwann war kein Geld mehr da und der Investor tauchte ab. Dann kam plötzlich ein Chinese an und hatte ja so tolle Ideen: Medizintourismus, Flugschule und Wartungsbetrieb. Auch nach einem Jahr war davon nicht viel zu sehen. Und Recherchen um den Investor ergaben auch sehr merkwürdige Ergebnisse, die an der Glaubwürdigkeit und Solvenz zweifeln ließen. Dann ging schon wieder das Geld aus und ein neuer Insolvenzantrag wurde gestellt.

Ich hoffe jetzt sieht auch der letzte Flughafenbefürworter ein, daß ein wirtschaftlicher Betrieb des Lübecker Flughafens nicht möglich ist. Man sollte ihn ganz oder teilweise zurück bauen (für Sportflieger). Das Gelände umfaßt ca. 1,4 km². Auf dieser Fläche könnte man viel machen. Baugründstücke sind in dieser Gegend (Nähe zur Uni) sehr gefragt.

Ich nutze Adblocker – und das ist auch gut so

Aktuell ist die Diskussion um Adblocker mal wieder etwas angeheizt. Auslöser ist wohl, daß Adblocker nun auch auf Apple-Geräten angekommen sind.

Ich nutze Adblocker vdschon seit längerem und dafür sprechen mehrere Gründe.

Irgendwann haben es die Werber zuweit getrieben. Pop-Ups, Pop-Under bei denen beim Schließen manchmal sogar noch ein weiteres Fenster aufging, Overlays, Sound, nicht überspringbare Werbeclips vor Videos. Ich habe mir dann einfach einen Adblocker installiert und es war Ruhe.

Hinzu kommt, daß meine Internetverbindung nicht die schnellste ist. Ich habe hier maximal 3 Mbit/s zur Verfügung. Das ist in heutigen Zeiten schon fast nicht mehr in der Definition eines Breitbandanschlusses. Ich habe zwar eine Flatrate, aber meine Zeit ist begrenzt. Da vermeide ich es doch lieber, für mich unnütze, Werbung herunterzuladen. Ansonsten wird es manchmal eh zäh, bis sämtliche Werbenetzwerke ihre Anzeigen ausgeliefert haben.

Beim mobilen Surfen gibt es praktisch keine Flatrates. Man hat je nach Vertrag ein bestimmtes Datenvolumen zur Verfügung. Will ich mehr, muß ich auch mehr zahlen. Ohne Werbung komme ich mit einem kleineren Paket aus, als mit Werbung. Ich will ja nicht auch noch für die Zustellung von Werbung bezahlen. Das wäre ja so, als müßte man für Postwurfsendungen als Empfänger Porto zahlen.

Viele Anzeigen werden von wenigen großen Werbenetzwerken ausgeliefert. So können die Betreiber dieser Werbenetzwerke sehen, welche Server ich besucht habe und welche Seiten ich dort aufgerufen habe. So kann ein Profil über meine Interessen und Gewohnheiten erstellt werden.

Außerdem ist es mehrfach vorgekommen, daß über Anzeigen beziehungsweise über die dort verlinkten Seite, Schadsoftware verteilt wurde. Der Einsatz eines Adblockers dient also auch der Gefahrenabwehr.

Ich weiß Websitenbestreiber nehmen durch die Werbung Geld ein. Manche wollen damit Geld verdienen, andere einfach nur ihre Kosten für die Server decken. Ich habe deswegen einige häufiger besuchte Websites in eine Whitelist aufgenommen, so daß dortige Werbung angezeigt wird. An manchen Tagen klicke ich sogar mal absichtlich alle Anzeigen an, in der Hoffnung, daß der Betreiber mehr Geld bekommt.

Aber müssen Google und Co. den immer unbedingt mit verdienen? Warum vermarkten die Betreiber nicht selbst ihr Werbeplätze. Sie hätten dann mehr Einfluss, für was geworben wird und müssen Google nichts abgeben.

Was mich auch immer wundert, daß viele Websites keine Möglichkeit bieten, freiwillig einen kleine Betrag zu zahlen. Ich bin seit einiger Zeit bei Flattr angemeldet. Dort legt man zunächst einen monatlichen Betrag fest, denn man insgesamt verteilen möchte (“flattrn”). Flattr zieht dann den Betrag bei mir ein. Gefällt mir eine Artikel oder eine ganze Website, die Flattr unterstützt, kann ich dort einfach den Button “Flattrn” drücken. Am Monatsende wird dann mein Budget gleichmäßig auf alle “geflatterten” Seiten verteilt. Komischerweise sind die meisten Websites mit Flattr-Button private Seiten oder kommen aus dem Open-Source-Bereich. Im kommerziellen Umfeld habe ich bisher kaum eine Flattr-Möglichkeit gefunden.

“Homöopathisches” Getreide

Amaranth kannte ich bisher noch nicht. Dann habe ich gehört, es soll so ein Trendgetreide sein. Total gesund, weil so viel ja soo viel drin ist. Deswegen wird es auch gerne mal irgendwo beigemischt.

Auf dem “Babydream Früchtemüsli” von Rossmann taucht es auch in der Zutatenliste auf; als letzte Position; noch nach Vitamin B1. In der Nährwerttabelle kann man nachlesen, daß 100g Müsli 1,2 mg Vitamin B1 enthalten. Der Wert von Amaranth muß also noch darunter liegen, wie weit kann man nicht erkennen. Aber selbst, wenn man davon ausgeht, daß alles Vitamin B1 zugesetzt ist, die anderen Zutaten also kein B1 enthalten, und das Vitamin und Amaranth fast gleich zugesetzt sind, kommt man auf folgende Werte:

1 kg Müsli enthält höchstens 12 mg Amaranth. 1 Tonne enthält somit, sage und schreibe, höchstens 12 Gramm Amaranth. Das ist ja schon fast als homöopathisch zu bezeichnen. Das wäre dann wohl D5.

Da bekommt man doch den Eindruck, daß Rossmann das Amaranth nur zugefügt hat, weil es gerade trendy ist. Einen Geschmacks- oder Gesundheitsvorteil erreicht man so bestimmt nicht. Übrigens wird Amaranth auch als Fuchsschwanzgewächs bezeichnet. Was der Fuchsschwanz am Manta war, ist heute das Amaranth im “Babydream Früchtemüsli”. Überflüssig und nur zum Angeben.

Herr Winterkorn entschuldigt sich

Herr Winterkorn, der Chef von VW, entschuldigt sich, wegen der Abgasaffäre. Und nun wird alles gut? Ich hoffe nicht!

Es geht ja nicht darum, daß irgendwo ein Fehler passiert ist, sondern das VW Millionen Autos vorsätzlich so manipuliert hat, daß auf einem Teststand bessere als die realen Abgaswerte erzielt werden. Nochmals, das Ganze passierte und passiert vorsätzlich! Wenn jemand absichtlich über die wahren Produkteigenschaften täuscht, nennt man das doch Betrug, oder?

Es ist ja nicht neu, daß manche Hersteller tricksen, also im Klartext betrügen, um bei Tests bessere Ergebnisse zu erzielen. In der Computerbranche gab es schon mal den Fall, daß ein Treiber für eine Grafikkarte so optimiert war, daß die Karte bei einem Standardtest (“Benchmark”) bessere Ergebnisse erreicht hat, als es in der Praxis vorkommen würde. Kurios fand ich den Fall, bei dem der der Hersteller LG seine Kühlschränke so manipuliert hat, daß dieser erkennt, ob ein Testgerät angeschlossen ist und in dem Fall einen Energiesparmodus aktiviert hat.

Diese Manipulationen sind nicht irgendwelche Kavaliersdelikte. In meinen Augen gehört da jeweils ein gehörige Portion kriminelle Energie dazu. Das Wissen um diese Betrügereien dürften auch nicht nur einem kleinen Entwicklerzirkel bekannt sein. Es geht ja auch nicht nur um Geld für Strom oder Treibstoff, das die Verbraucher mehr ausgeben müssen, sondern auch um unsere Umwelt und auch um das “grüne” Image der Konzerne.

Ich gehe auch davon aus, daß noch mehr PKW-Hersteller tricksen, um ihre Verbrauchs- und Emissionswerte niedriger darzustellen. Ich hoffe es kommt jetzt noch mehr ans Tageslicht.