Und täglich grüßt die Vorratsdatenspeicherung

Und wieder gab es ein Urteil, dass eine anlasslose Massenüberwachung mit der sogenannten Vorratsdatenspeicherung nicht rechtens ist.

Aber schon einen Tag später gibt es nach so einem klaren Urteil seitens der Politik schon wieder Fehlinterpretationen. In der Tradition ihrer Vorgänger will auch Nancy Faeser von der FDP (früher war die Partei auch mal für ihr Engagement für Freiheitsrechte bekannt) alle möglichen Daten speichern und für alle möglichen Straftaten auswerten. Auch wenn der EuGH ganz klare Vorgaben gesetzt hat.

Leider gibt es für Politiker keine Konsequenzen, wenn wissen, dass sie ein verfassungswidriges erlassen oder ankündigen, höchste Gerichtsurteile zu missachten.

Verkaufte Namen

Ein Name dient unter Anderem zur Identifizierung von Personen und Objekten. Allerdings verliert er genau diese Funktion, wenn er immer wieder geändert wird.

Bei Konzernen kommt es ab und zu mal, dass die sich einen neuen Namen geben, mal wird der bestehende Name nur leicht abgewandelt, manchmal wird ein komplett neuer genommen. In letzter Zeit sind das dann irgendwelche nichtssagende Fantasiewörter. Da weiß man schon nicht mehr, ob das nun eine Versicherung oder eine Hämorridensalbe ist. Oft stellt sich das Unternehmen dann “neu auf”; breiter oder auf die Kernkompetenzen konzentriert. Manchmal wird ein ganzer Bereich, oder sogar das bisherige Kerngeschäft abgetrennt und unter einem weiteren Fanatsienamen weitergeführt. Dass damit vielleicht eine negative Firmengeschichte verloren geht, ist durchaus gewollt.

Wo es auch richtig nervig ist, wenn die Namen wechseln, sind Veranstaltungsstätten. Irgendwann wurde es ja mal Mode, dass Fußballvereine, die Namensrechte an ihrem Stadion verkaufen, um noch ein paar mehr Euro in die Kasse zu spülen. So hat das Hamburger Volksparkstadion folgende Namenshistorie.

  • Volksparkstadion
  • AOL Arena
  • HSH Nordbank Arena
  • Imtech Arena
  • Volksparkstadion

Sämtliche Unternehmen sind pleite gegangen und deswegen hat der Hauptgeldgeber des HSV die Namensrechts zwar gekauft, aber darauf verzichtet, den eigenen Firmennamen ins Spiel zu bringen.

Gleich daneben entstand in den 90ern eine große Mehrzweckhalle. Diese wurde gleich als “Color Line Arena” gebaut. Viele Einheimische haben den Namen aber zu Colina abgekürzt. Wohl nicht im Sinne des Sponsors. Auch diese Halle mittlerweile schon mehrere Namenswechsel hinter sich.

  • Color Line Arena
  • O2 World Hamburg
  • Barclaycard Arena
  • Barclays Arena

Um das Ganze noch etwas komplizierter zu machen, wurde neben der Colina noch eine weitere, kleinere Halle gebaut, deren “Arena-Name” natürlich auch schon geändert wurde:

  • Volksbank Arena
  • q.beyond Arena

Wer soll denn da den Überblick behalten? Gerade wenn man nicht regelmäßig in diesen Stätten ist. So hat der offizielle Name keine Funktion und verliert auch an Wert. Wer will denn schon noch Millionen dafür ausgeben, wenn die Bevölkerung eh eigene Namen für die Arenen benutzt? Man kann sich auch mit Geldgier das eigene Geschäft kaputtmachen.

Idioten auf der Straße – 2

Letztens habe ich als Fußgänger die Straße an einer Fußgängerampel überquert und bin dann rechts rum auf den Fußweg gegangen. Da kommt mir auf dem Fußweg plötzlich ein Porsche in Müllmannorange entgegen. Der Fahrer wollte wohl nicht die restlichen Sekunden der Rotphase warten und sich hinter die wartenden Fahrzeuge anstellen um in eine Einfahrt vor der Ampel zu fahren. Ich klopfte dann hinten auf das Auto, um zu sehen ob der Typ überhaupt noch was merkt. Er sprang raus und regte sich auf. Ich müsse sein Auto bezahlen, weil ich das berührt habe. Was denken diese Leute eigentlich? Glauben, die so ein Auto fällt auseinander, wenn man leicht mit der flachen Hand draufklopft?

Natürlich zeigte er kein Unrechtsbewusstsein. Über den Fußweg abkürzen und Passanten bedrohen ist seiner Welt wohl normal. Nein, er wolle mit seiner Aktion ja auch nur “Platz machen” WTF?

Früher dachte ich es, gebe keinen Zusammenhang zwischen dem Auto und dem Fahrkönnen, doch es zeigt sich immer wieder, dass das Fahrkönnen unmittelbar mit dem Wert des Autos, zusammen hängt; je teurer das Fahrzeug desto schlechter ist der Fahrer.

Immer gegen die Armen

Warum schimpfen eigentlich so viele Leute über Hartz-IV-Empfänger? Die Bild-“Zeitung” ist mit Ihrer Hetze immer vorne dabei. Gerne werden einzelne Fälle in denen das System missbräuchlich ausgenutzt wird zu einem grundsätzlichen Problem hochstilisiert. Da die Sätze fürs Arbeitslosengeld 2 sowieso schon recht niedrig sind, ist der Gesamtschaden für den Staat überschaubar. Dagegen wird illegale Steuerhinterziehung größtenteils noch als Kavaliersdelikt angesehen. Wobei es dort meistens eher wohlhabende Menschen die Täter sind. Zusammen mit legalen Steuerumgehungsstrategien entsteht dem Staat ein wesentlich größerer Schaden.

Aber die großen, ob nun Einzelpersonen oder Unter nehmen, werden ja gerne in Schutz genommen. Häufig kommt dann das Argument, dass diese bei höherer Steuerlast einfach Deutschland verlassen würden. – Toll, wenn man sich so erpressen lässt.

Die FDP warnt dass das Bürgergeld für den Staat zu unkalkulierbaren Kosten führe

Was meinen die wohl, welchem finanziellen Risiko die Empfänger von dem Bürgergeld wohl regelmäßig ausgesetzt sind? Das ALG-II wird momentan noch einmal jährlich NACHTRÄGLICH an die Preissteigerung angepasst.

“Warum dürfen die Hartz-IV-Empfänger im Winter einfach so heizen, wenn Sie nicht einmal arbeiten?”

Vielleicht, damit sie nicht erfrieren?

Das Bürgergeld ist mit 502 € zu hoch und bietet keinen Anreiz zu arbeiten.

Ja, scheiße, dann zahlt den Menschen doch einfach mal ein ordentliches Gehalt. Vielleicht löst sich dann auch das Problem mit dem Fachkräftemangel. Aber vorher probiert mal alle selbst aus, wie “toll” man doch von monatlich 502 € leben kann.

Was sagt das über eine Gesellschaft aus, in der so über die Ärmsten der Armen so diskutiert wird? Sollte nicht jeder Mensch auf ein menschenwürdiges Leben haben? Völlig unabhängig davon, ob er arbeitet oder nicht?

Die Wenigsten, die über diese staatlichen Gelder entscheiden müssen, waren je in der Situation von solchen Leistungen abhängig zu sein. Und das ist kein persönliches Verdienst. Jeder kann in solchen Lebenslagen kommen, in denen er auf Hilfe angewiesen ist.

Wer Gerechtigkeit möchte und den Staatshaushalt schonen will, der sollte man die wirklichen wirtschaftlichen Ungerechtigkeiten beseitigen. Aber auf den Ärmsten rumzuhacken ist ja so schön einfach, genauso einfach, wie wenn eine Schülergruppe den Schwächsten der Klasse verprügelt.

Vor-Vorablieferung

Eigentlich soll das neue “What if? 2” erst am 13.09.22 erscheinen. Weltweit mit allen Übersetzungen zeitgleich. Ich habe das Buch schon vor ca. einem halben Jahr vorbestellt und fiebere seitdem dem Termin entgegen.

Heute kam nun eine Sendung von Thalia und ich wunderte mich, was das sein soll. Die Schulbücher für die Kinder sind doch schon alle am Vortag angekommen. Doch als ich das Päckchen öffnete, war die Freude riesengroß.

Sowohl bei Thalia als auch bei Amazon steht auch als Erscheinungstag der 13.09. Vielleicht haben hatte der Händler zu wenig Vertrauen in die Deutsche Post und deren Lieferzeiten und hat das Buch daher etwas früher losgeschickt.

Begriffe an denen man erkennt ob ein Heilpraktiker Eso-Quatsch macht

Es gibt eindeutige Begriffe, an denen man erkennt, dass ein Heilpraktiker esoterischen Quatsch macht. Teils sind das Wörter die z.B. in der Physik eine Bedeutung haben, aber von Esoterikern umgedeutet und missbraucht werden. Die versuchen einen wissenschaftlichen Hintergrund vermitteln, der aber gar nicht existiert.

Wenn also ein Heilpraktiker einen oder gar mehrere der folgenden Begriffe benutzt, sollte man Abstand halten:

  • Feld
  • Energie
  • Quanten
  • Schwingungen
  • feinstofflich
  • Photonen
  • Feld
  • Strahlung
  • Informationen
  • Resonanz

Bio ohne Schwurbel

Ich versuche ja, mich immer etwas ökologischer zu verhalten. Bio-Lebensmittel habe ich bisher selten gekauft, aber langsam wird das mehr. Ich könnte mir das durchaus finanziell leisten, aber irgendwie ist in meinem Kopf noch dieser Gedanke drin, dass das Bio-Produkte ziemlich teuer sind. Klar sind teurer als andere Lebensmittel. Aber es ist tatsächlich so, dass Deutsche im internationalen Vergleich nur sehr wenig für Nahrung ausgeben.

Früher dachte ich immer, “Bio” wäre etwas merkwürdiges, dabei ist “Bio” ja eigentlich das Normale. Früher war alles “Bio” und das was wir heute aus dem Garten holen, ist es im Normalfall auch. Die industrielle Landwirtschaft mit Schädlingsbekämpfungsmitteln und Massentierhaltung ist das Unnormale.

Was mich aber stört, ist die Nähe oder gar Verzahnung von Bio mit esoterischen Weltanschauungen. Ich will keinen unwissenschaftlichen Humbug wie Homöopathie oder Kackhörnchen mit dem Kauf finanzieren. Demeter wird ja immer für ihre hohen Bio-Standards gelobt, allerdings setzt diese Gruppierung auf Rudolf Steiners verschwurbeltes Weltbild auf.

Ich möchte Lebensmittel, die ökologisch erzeugt wurden und bei denen es den Tieren gut geht/ging. Aber das Problem ist, viele bei den Alt-Ökos nun mal sehr esoterisch angehaucht waren und so die Verbindung zwischen diesen beiden Bereichen hergestellt wurde. Außerdem ist wissenschaftlicher Unfug in der Gesellschaft ziemlich verbreitet, besonders wenn es um Gesundheitsthemen geht.

Ich wünsche mir Bio ohne Schwurbel und dass wir vielleicht mal wieder auf dem Boden der Erkenntnisse zurückkommen, anstatt irgendwelchen Esoterikkram Glauben schenken. Denn dieser Irrweg hilft nun wirklich niemanden.

Der Markt regelt das – NICHT

Es gibt da eine Partei, die sich mal als frei und demokratisch bezeichnet hat und von anderen “die Liberalen” genannt wurde. Heute ist sie nur noch für den von ihr propagierten Volldampf-Kapitalismus bekannt. Ihr ganzes Konzept lässt sich auf “Der Markt regelt das” und “Unternehmenssteuern senken” zusammenfassen.

Eigentlich sollte mittlerweile Jeder verstanden haben, dass wir (die Weltbevölkerung im Allgemeinen und die “westliche Zivilisation” im Speziellen) so mit der Ausbeutung des Planeten nicht weitermachen können. Vor einigen Wochen war wieder der “Earth Overshoot Day”. Also der Tag im Jahr, an dem wir rechnerisch die Ressourcen verbraucht haben, die uns die Natur in einem Jahr liefert. Seit diesem Tag zerstören wir bis Ende des Jahres die Grundlage unseren Lebens. Wir zerstören die Natur und die Zukunft unserer Nachkommen. Wir bräuchten fast zwei Erden um uns unseren globalen Lebensstil zu leisten.

Gerade hier zeigt sich, dass ein ungeregelter Markt zu Problemen führt. Die Natur liefert uns vielfach gratis ihre Ressourcen. Wasser und Luft sind fast umsonst. Deswegen haben diese Ressourcen für die Wirtschaft auch keinen Wert. Der Markt regelt nur dass die Unternehmen ihre Produkte zu Hungerlöhnen unter schlechtesten Arbeitsbedingungen in den ärmsten Ländern der Welt herstellen. Gleiches gilt für die Beschaffung von Rohstoffen oder die “Entsorgung”. Stets wird wird ausgebeutet, wo es nur geht. Die Arbeitnehmer sind keine gleichberechtigten Mitglieder des “Arbeitsmarktes”.

Wo ich persönlich ja auch über Jahrzehnte das Versagen des Marktes zu spüren bekommen habe, war beim Breitbandausbau. Die Telekommunikationsunternehmen, und vor allem die Deutsche Telekom, haben ihre Ausbautätigkeiten auf die Bereiche beschränkt, in denen sie schnell und einfach viele Kunden erreichen konnten. Dort gab es oft mehrere Ausbaustufen, während im ländlichen Bereich nichts passiert ist.

Auch auf dem Wohnungs- und Immobilienmarkt spielt alles verrückt. Die Preise schießen dermaßen in die Höhe, dass sich ein normaler Arbeitnehmer das praktisch nicht mehr leisten kann. Stattdessen gibt es immer mehr Ferienwohnungen bzw. -häuser und die Gutverdienenden geben sich nicht nur mit einem Haus ab. Neben dem Häuschen am Stadtrand wäre doch auch noch ein Wochenendhäuschen, was allerdings ein vollwertiges Einfamilienhaus ist, irgendwo in Wassernähe doch was Schönes. Und mal wieder geht das alles zu Lasten der Ärmsten, die keine Wohnungen mehr finden.

Wohnen ist ein Grundbedürfnis und kein Luxusgut. Aber die Kommunen haben diese Situation selbst mit herbeigerufen. Kommunale Wohnungsbaugesellschaften wurden vielfach an private Investoren verkauft. Und dann wundert man sich, dass es plötzlich keine Sozialwohnungen mehr gibt, weil die alten aus der Preisbindung herausgefallen sind und die privaten Investoren lieber “exklusive Eigentumswohnungen” verkaufen, als Sozialwohnungen zu vermieten.

Das Lustige ist, dass, wenn man Freunde des freien Marktes auf Missstände hinweisst, die der Markt eben beseitigt hat, sondern vielleicht noch verschärft hat, dann argumentieren diese Leute, dass der Markt an dieser Stelle eben nicht frei sei, weil es da irgendwelche Einschränkungen oder staatliche Eingriffe gäbe.

Bleibt als Fazit: Der freie Markt existiert nicht oder er funktioniert nicht, also können wir uns am besten gleich von diesem Hirngespinst lösen.

Ein kleiner Hörtipp zum Schluss: In einer Satire-Ausgabe des WDR-Zeitzeichens wird der Erfinder des Kapitalismus vorgestellt.

Digitale Kindersicherungen

Da die Kinder nun für die Schule Tablets benötigen, ging es auch darum, wie den privaten Umgang damit ein wenig reglementieren kann. Diese Geräte stammen von der Firma Apple. Bisher hatten wir von diesem Hersteller keine Geräte im Haus, da sie in meinen Augen überteuert sind und ich das Konzept des “Goldenen Käfigs” im Apple-Universum nicht gut heiße.

Und da ging es auch schon los. Immer wieder wird Apple dafür gelobt, wie toll, einfach, aber auch detailliert man bestimmte Berechtigungen setzen oder Funktionen begrenzen kann. Hier lautet das Stichwort “Familiengruppe”. Dafür ist aber tatsächlich auf Elternseite ein zusätzliches Apple-Gerät erforderlich, ein Apple-Konto bzw. Apple-ID, wie sich das hier nennt, reicht nicht. Ansonsten wird es etwas schwieriger. Letztendlich ging es auch, man musste dazu die Eltern-Apple-ID neben der Schul-Apple-ID auf dem iPad einrichten. Dann kann man sehr detailliert Berechtigungen setzen oder löschen, bzw Limits einrichten. Leider gibt es dann auch wieder Dinge wo man sich an den Kopf fassen muß. Ich hatte eine Alterbeschränkung für Apps einrichten wollen, dann verschwanden allerdings auch einige Schul-Apps. Ich weiß nicht mehr genau welche das waren, aber warum eine Notiz-App eine Alterseinstufung “ab 18” hat ist mir nicht ganz klar.

So hundertprozentig klappt das aber trotzdem nicht. Ich hatte vor allem die Nutzungszeit für die privaten Spiele begrenzt. Auf zwei iPads waren die gleichen Spiele installiert, aber nur auf einem tauchte die entsprechende App in der Spiele-Übersicht auf. Dafür stand dort ein anderes, nicht installiertes Spiel.

Dann habe ich den Kindern auch noch Deezer für das Musikstreaminng eingerichtet. Tatsächlich gibt es dort auch die Funktion “Kinderprofil” bei dem man das Alter des Kindes hinterlegen kann. Diese Funktion bringt aber exakt Null.

Bei meinem Deezer-Familien-Abo können mehrere Personen gleichzeitig den Dienst nutzen. Da kann man entweder einen separaten Nutzer, mit eigenem Nutzernamen und Passwort, anlegen, oder man erstellt für einen bestehenden Nutzer ein zusätzliche Profil. Die Kindereinstellungen sind aber nur in einem zusätzlichen Profil anwendbar. Das bringt aber wirklich überhaupt nichts, weil man das Profil in der App oder im Browser mit wenigen Klicks wechseln kann. Ich hätte an dieser Stelle jedenfalls eine PIN-Abfrage erwartet. Die Video-Streaming-Dienste machen das ja so. Irgendwo habe dazu mal von Deezer eine Erklärung gelesen, die aber alles andere als schlüssig war.

Aber die Kindereinstellung habe ich dann eh bald rausgenommen. Ich hatte ja erwartet, dass dann etwa dieser scheiß frauenverachtende-pseudo-Gangster-Autotune-Hip-Hop rausfällt oder ein paar nicht altersgemäße Hörspiele und -bücher. Aber tatsächlich war sehr sehr viel gesperrt. So klappte gleich die erste Suche nicht. Es ging um das Lied Hundi von Alexander Marcus. Das haben die Kinder mal bei Verwandten über einen digitalen Assistenten gehört. Das Lied ist zwar Blödsinn, aber nicht irgendwie jugendgefährdend.

(direkter Link zu Youtube)
Hinweis: beim Anklicken des Videos oder des Links wird eine Verbindung zu Youtube aufgebaut

Ohne Alterseinschränkung wurde es klaglos abgespielt.

Dann wollte ich den Kids mal was von “meiner” Musik vorspielen, aber auch da wurde nicht alles gefunden. So wurde die komplette Band Pet Shop Boys ignoriert. Deren Lieder werden doch immer noch im Radio rauf- und runtergespielt. Warum ist die Band dann ausgeblendet? Vielleicht weil die Mitglieder schwul sind? Soll das irgendeine Form ein Jugendschutz sein? Ich verstehe es nicht.

Auf jeden Fall habe ich dann die Altersbeschränkung raus genommen. Meine Jungs sollen ruhig Musik von schwulen Künstlern hören und diesen frauenverachtenden-pseudo-Gangster-Autotune-Hip-Hop mögen sie eh nicht.

Quarkdenker demonstrieren für Pressefreiheit

Die Verquerdenker und die AfD-Anhänger haben sich auf einen neuen gemeinsamen Feind eingeschossen, den Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk (ÖRR). Den Rechtsextremen waren diese Medien ja schon immer ein Dorn im Auge, weil sie meistens (zu Recht) kritisch über AfD und Co. berichtet haben. In deren Sichtweise sind nicht nur böse “Mainstreammedien” sondern die nächste Iterationsstufe “Staatsmedien”. Angeblich verbreiten die nur rot-grüne Regierungspropaganda. Übrigens auch schon unter Merkel; aber aus der Position der AfD ist selbst die CDU ziemlich links.

Komisch nur, dass der ÖRR auch die Regierungsarbeit kritisiert. Wie kann das sein, wenn die doch Staatssender sind?

Man kann tatsächlich Einiges an der aktuellen Situation des ÖRR kritisieren und auch das Programm kann ich nicht 100% befürworten, aber es gibt dort immer noch guten unabhängigen Journalismus. Den sucht man in vielen anderen Medien oft vergebens.

Ach ja, die Verweigerung den Rundfunkbetrag zu bezahlen ist ja auch eine Hauptbeschäftigung der Reichsbürger. Oft ist es sogar der erste Schritt in die Ablehnung des Staates.

Also zieht nun die unheilige Allianz der Quarkdenker und Rechten gemeinsam vor die Gebäude des ÖRR, um dort zu demonstrieren. Am Montag lautet das Motto in Lübeck kurz und prägnant: “Wir fordern Dialogbereitschaft und die Pressefreiheit. Für unabhängigen Journalismus und ausgewogene Berichterstattung, für unabhängige, wissenschaftliche Dialoge, Empathie und gelebte Gemeinschaft im Frieden und im demokratischen Diskurs.”

Eigentlich ist das alles gerade im ÖRR mehr vorhanden, als sonst irgendwo. Aber die Demonstranten wollen natürlich, dass deren verquere Ansichten gleichberechtigt neben Mehrheitsmeinungen oder wissenschaftlich begründete Fakten gestellt werden. Das ist ja alles voll ungerecht, wenn die mal ihre absurde Theorien anbringen dürfen und dann diese gleich von mehreren Experten kaputt gemacht werden.

Auch interessant, dass hier “gelebte Gemeinschaft” gefordert wird. Das ist wie das “Gegen eine Spaltung der Gesellschaft”-Gerede, dass irgendwie nicht so überzeugt, wenn es von Menschen kommt, die sich selbst von dem Rest der Gesellschaft aktiv abkoppeln.

Die so gern von den Querlappen und Neu-Rechten gerne benutzten Alternativ-Medien liefern in allererster Linie keine Fakten, sondern nur laute Meinungen. Wer sein Weltbild nur auf Meinungen Anderer aufbaut, kann nicht von sich behaupten, dass er informiert wäre.

Im ÖRR gibt es, wie in jedem guten Journalismus die Trennung zwischen Berichterstattung und Meinung. Im Normalfall wird die Meinung als Kommentar bezeichnet. Da aber einige unterbelichtete Menschen mit dem Begriff nichts anfangen konnten, hat man ihn z.B. in der Tagesschau durch den Begriff Meinung ersetzt. Und nun regen sich genau diese Leute darüber auf, dass in Meinungsbeiträgen persönliche Meinungen präsentiert werden.

Es geht den Rechten und Querdenkern also gar nicht um Meinungsvielfalt oder neutrale Berichterstattung, sondern einfach nur darum, dass deren kruden Ansichten unwidersprochen verbreitet werden. Unabhängige Medien waren schon immer ein Feind von Extremisten. Deswegen werden diese immer als erstes bekämpft.