Übernahme Strato durch 1&1

United Internet (UI), der Konzern zu dem auch mein “Lieblingsprovider” 1&1 gehört, hat den Webhoster Strato übernommen. In der Heise-Meldung vom 15.12.2016 hieß es noch, das Ganze stünde noch unter dem Vorbehalt des Bundeskartellamtes. Ich habe zwischendurch immer mal wieder auf der Seite des Kartellamtes mit den laufenden Verfahren nachgesehen, allerdings nichts gefunden. Ich habe dann mal per E-Mail beim Bundeskartellamt nach dem Stand des Verfahrens gefragt, da ich irgendwo gelesen habe, daß die Zustimmung bereits erteilt wurde. In der Antwort wurde nur mitgeteilt, daß die Entscheidung am 10.02.2017 gefallen sei. Ich finde das mehr als erstaunlich. Ich hätte erwartet, daß es zumindest ein Hauptprüfverfahren gibt. Ich kenne nicht die genauen Zahlen, aber ich schätze daß 75% aller privaten Hosting-Pakete entweder bei 1&1 oder Strato laufen. Und diese Konzentration wurde von staatlicher Seite so zugelassen.

Ich werde diese Monopolisierung nicht unterstützen, und meine Pakete bei 1&1 und Strato kündigen. Der Großteil läuft mittlerweile sowieso schon bei anderen Providern.

UI ist weiterhin auf Einkaufstour und übernimmt Drillisch. Manchmal kann man einen Konzern halt nur großartig verändern, in dem man dazukauft oder Unternehmensteile abstößt; je nach Wetterlage.

In diesem Kontext erscheint eine Parteispende Ralph Dommermuths (als Privatperson), dem Gründer, Hauptaktionär und Vorstandsmitglied von UI in Höhe von 500.000,00 € an die CDU in einem zweifelhaftem Licht.

Meine Daten bleiben hier

Hallo Ihr lieben Startup-Unternehmer, Internet-Giganten und Unternehmen, die jetzt auch “moderne” (“IoT”) Geräte und Software rausbringen wollt.

Ihr habt also ein Produkt, also ein Gerät oder eine App, das was ganz Tolles kann. Natürlich müssen dafür Daten gesammelt werden. Das Fitnessarmband soll ja wissen, wie viel ich mich bewegt habe, der Rasenmäher soll ja seine Position kennen, für die Heizungsteuerung sollen die Daten ab Handy abrufbar sein. Aber warum müssen diese Daten zunächst zu Euch oder sonst wo im Internet? Das sind MEINE Daten und ich möchte, daß MEINE Daten bei MIR bleiben. Wenn Ihr es nicht hinkriegt, die Software so schreiben, daß alle Auswertungen lokal passieren und daß Verbindungen etwa vom Gerät zum Mobiltelefon nicht direkt laufen, dann habt Ihr MIST produziert! Ihr stellt Datenschleudern her! Strengt Euch mal an! Wenn Ihr das nicht anders könnt, dann lasst es einfach. Was geht es Dritte an, wo der Rasenmäher ist? Zugriff auf IP-Kameras soll man nur selbst haben. Die Heizung läßt sich auch ohne Eure Server steuern! Gesundheits- oder Bewegungsdaten gehen Euch erst recht einen Scheiß an! Lasst es einfach oder fragt einfach mal jemanden, der sich damit auskennt.

Pseudosicherheit und Kommerz am Flughafen

Ich bin ja vor kurzem seit Jahren mal wieder in den Urlaub geflogen. Es war erschreckend wie Maßnahmen, die angeblich die Sicherheit steigern sollen und der Kommerz am Flughafen Hand in Hand gehen.

Das merkt man besonders an dem Verbot mehr als ein paar Milliliter Flüssigkeit oder gelartige Substanzen im Handgepäck mitzunehmen. Diese Regelung wurde 2006 panikartig eingeführt, weil Anschläge auf Flugzeuge vermutet wurden, bei denen eventuell Flüssigsprengstoff eingesetzt werden sollte. Diese Regelung wurde seitdem von den Sicherheitsbehörden nicht weiter evaluiert. Und gilt immer noch. Moment, eigentlich darf man doch große Mengen an Flüssigkeit in Flugzeug mitnehmen, man darf sie nur nicht durch die Sicherheitskontrolle bringen. Direkt nach der Kontrolle gibt es ja diverse Shops, durch die man manchmal sogar zwangsweise durchgehen muß, Stände und Automaten, bei denen man sich wieder mit Getränken oder auch brennbaren Flüssigkeiten wie Parfum versorgen kann; nur halt zu Flughafenpreisen. Da man im Flugzeug ja oft auch keine kostenlosen Getränke mehr bekommt, ist das ein Super-Geschäft. Es wird verboten, sich selbst zu versorgen, und dann kann man die Getränke zu überhöhten Preisen verkaufen. Tolles Geschäftsmodell! Besonderes Hightlight war die Tatsache, daß man eine Flasche mit deutschem Einweg-Pfand bekam, kurz bevor man Deutschland verläßt. Um sein Geld wieder zu bekommen muß man die Flasche bei der Rückreise also wieder einpacken.

Alle, die davon überzeugt sind, daß die Kontrollen am Flughafen die Sicherheit an Bord garantieren, sollen sich einfach mal das Video (Link zu Youtube) ansehen, in dem Werner Gruber einen Nacktscanner überlistet hat und die Zutaten für Thermit nicht erkannt wurden.

Worst Wortwitz

Normalerweise gehe ich keinem schlechten Wortwitz aus dem Weg. Allerdings fand ich schon die “After-Work-Wurst” eines Hamburger Imbisses schon hart an der Grenze. Die Grenze überschritten hat nun die IHK. Sie bietet eine Veranstaltung für Neumitglieder und somit neu gegründete Unternehmen unter dem Stichwort “New-Kammer” an. Also das bereitet mir wirklich schon körperliche Schmerzen.

Seele an den Teufel verkaufen

Früher gab es immer das Bild, daß man die Seele an den Teufel verkauft, und dafür eine Gegenleistung bekommt. Dieser Teufelspakt war stets unheimlich und verhängnisvoll.

Heutzutage verschenken wir unsere Seele im Form unserer privaten Daten, wie etwa Vorlieben, Aufenthaltsorte, Krankheiten, Beziehungen zu anderen Menschen, Kaufverhalten, etc. Manchmal gibt es dafür eine kleine Belohnung etwa in Form von Bonuskarten, meistens geben wir sie aber kostenlos aber und manchmal zahlen wir sogar noch dafür, wenn wir uns ein Daten sammelndes Gerät oder eine entsprechende App kaufen.

Leider sehen viele Menschen nicht wie unheimlich und verhängnisvoll dieser Pakt mit den Datensammlern ist und noch wird.

Schleichwerbung in der Lindenstraße?

Ich erinnere mich noch genau, wie ich mal vor Ewigkeiten mal versucht habe ausländische Satelliten-TV-Programme zu empfangen. Ich bin dann auf einem Sender gelandet auf dem der damals recht aktuelle Film “Armageddon” lief. Ich kannte ihn damals noch nicht. Ich dachte, daß ich gerade eine Werbepause erwischt habe, weil ein BMW gerade so sehr in Szene gesetzt wurde. Es dauerte einen Moment, bis ich begriff, daß das aber der eigentliche Film war. Das war ganz einfach Product Placement. Im Deutschen gibt es den Begriff “Schleichwerbung”.

Die Serie “Lindenstraße” mußte sich schon mal den Vorwurf der Schleichwerbung gefallen lassen. Ein Kakaogetränkepulver wurde wohl zu oft ins Bild gerückt. Bei einer der letzten Folge “Feuerlöscher (1627)” vom 30.04.2017 mußte ich eher wieder an Armageddon denken. In einer Szene kommt ein Elektro-BMW vor. Dabei wird er nicht nur von allen Seiten gezeigt, was in der Lindenstraße eher unüblich ist, denn meistens wird versucht die PKWs so darzustellen, daß das Modell und die Marke nicht erkannt werden, sondern es wurden auch die Vorzüge des BMWs dargestellt.

Wer sich selbst ein Bild machen will, die betroffenen Szenen im oben verlinkten Beitrag sind:
12:33 – 13:00
16:58 – 17:36
22:19 – 22:18

Mietwagenpreise

Ein Auslandsurlaub steht an. Zur Steigerung der Mobilität sollte ein Mietwagen gebucht werden. Also habe ich im Internet recherchiert. Die ganzen Anbieter, die mir diverse Preissuchmaschinen angeboten haben, waren mir nicht 100%-ig suspekt. Dann fiel mir ein, daß ich doch beim Ansehen der Reiseunterlagen gelesen habe, daß mein Reiseanbieter TUI auch Mietwagen anbietet. Also Seite angesteuert und Daten eingegeben. Die Konditionen schienen mir OK. Also loggte ich mich mit meinen Zugangsdaten bei TUI ein und gab dort die gleichen Daten ein. Dann kam das Erstaunen. Das gleiche Fahrzeug für den gleichen Zeitraum sollte nun nicht mehr 120 €, sondern 160 € kosten. Ich hab dann noch mal die Konditionen geprüft und keinen Unterschied feststellen können. Also habe ich wieder ausgeloggt und noch mal geprüft. Da bekam ich wieder 120 € angezeigt. Ich habe den Wagen dann separat gebucht.

Warum es diesen Preisaufschlag gab, kann ich nicht nachvollziehen. Ich fühle mich als Verbraucher nur mal wieder voll verarscht. TUI: Was soll der Mist?

Es zeigt sich auch hier mal wieder, daß ein Preisvergleich auch innerhalb eines Anbieters lohnt. Der einfachste Weg ist nicht immer der günstigste. So ist es ja auch bei Virenscannern. Wer die “Angebote” zur Lizenzverlängerung direkt aus der Software aufruft, zahlt in der Regel deutlich mehr, als wenn man eine normale Update-Lizenz in einem Online-Shop kauft.

Es soll ja sogar schon Fälle gegeben haben, daß Kunden auf einem Apple-Gerät höhere Preise angezeigt als etwa auf einem Windows-Rechner oder Android-Telefon. Weil man ganz einfach davon ausgeht, daß Apple-Nutzer eher einen höheren Preis zahlen.

Karfreitagsruhe

In Deutschland soll es zwar eine Trennung zwischen Kirche und Staat geben; tatsächlich ist es aber nicht so. So treibt der Staat für einige Religionsgemeinschaften deren Mitgliedsbeiträge in Form von Kirchensteuer ein. Was außerdem nicht viele wissen, ist daß der Staat seit Jahrhunderten den Kirchen jährlich Geld als Gegenleistung für Enteignungen. Diese Staatsleistungen betrug etwa im Jahre 2015 ca. 510 Millionen Euro. Ob das Eigentum vor der Enteignung von den Kirchen rechtmäßig erworben ist, darf in vielen Fällen bezweifelt werden.

Nun sind auch die meisten gesetzlichen Feiertage ein Resultat aus dem Zusammenspiel zwischen Kirche und Staat. Und das bringt uns nicht nur ein paar freie Tage, sondern etwa Auflagen, wie etwa die besondere Ruhe am Karfreitag. Diese Regelungen werden immer wieder hinterfragt und nur ganz langsam scheint im Zuge der Rechtsprechung ein Umdenken zu erfolgen.

Ich habe deswegen den Karfreitag so begangen, daß ich mit einem Schlagschrauber die Reifen am Auto gewechselt habe. Das Schlagen des Schraubers sollte natürlich die Hammerschläge symbolisieren, mit denen Jesus ans Kreuz genagelt wurde. Wer mich gesehen hat, konnte auch feststellen, daß ich Jesus Leiden komplett verinnerlicht habe.

Messenger – Teil 2 (Alternativen)

Im ersten Teil dieser kleinen Artikelserie schrieb ich, warum ich kein WhatsApp nutze, jetzt schreibe ich über mögliche Alternativen und warum die für mich nicht in Frage kommen. Ich habe die Messenger nicht testen können, da ich keine sichere Testumgebung (also ohne private Daten) zur Verfügung habe. Die Aussagen habe ich also aus Beschreibungen und Tests herausgenommen.

Threema

Threema ist nicht Open-Source. Das ist für eine Software, nicht vertrauensfördernd. Außerdem gibt es eine zentrale Serverstruktur, die einzig in der Hand des Anbieters liegt. Alternativserver sind nicht vorgesehen.

Signal

Signal ist eine Open-Source-Software. Bis vor kurzem wurden aber Google-Play-Dienste genutzt. Das war für mich schon Ausschlusskriterium genug, da ich keine Google-Dienste auf meinem Smartphone haben möchte. Seit kurzem gibt es auch eine Variante, die ohne Google-Play auskommt. Die Serverinfrakstruktur ist ebenfalls zentral. Technisch wäre dezentrale Server möglich, allerdings möchte der Hauptentwickler diese Funktion nicht implementieren.

Telegram

Telegram ist wie WhatsApp an die Telefonnummer gebunden. Die Weitergabe des kompletten Adressbuches an den Anbieter kann wohl mittlerweile unterbunden werden. Die Client-Software ist zwar Open-Source, die Server-Software allerdings nicht. Die Kontrolle über die Server liegt allein beim Hersteller. Andere Server zu nutzen ist nicht vorgesehen.

Fazit

Man sieht schon, daß die Hersteller versuchen Kritikpunkte zu beseitigen, so hat ja sogar WhatsApp eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung eingeführt. Allerdings gibt es nicht DIE Rundum-Sorglos-Wohlfühl-Lösung. Allen alternativen Lösungen gemeinsam ist die Tatsache, daß die Nutzerbasis und somit die Zahl der erreichbaren Kontakte um Größenordnungen geringer ist als bei WhatsApp. Das sollte aber kein Ausschlußkriterium sein, schließlich kann man problemlos auch mehrere Messenger parallel nutzen.

Was ich schließlich gemacht habe, beschreibe ich im dritten Teil.