Gewalttaten von Flüchtlingen

Nun gab es leider wieder einen Mord an einem Mädchen. Diesmal wahrscheinlich von einem Flüchtling verübt. Und weil die Tat von einem Menschen nichtdeutscher Herkunft begangen wurde, nutzen die Rechtsradikalen, wie die AfD, diese Tat für ihre Stimmungsmache aus. Denen geht es nicht um die Tat, nicht um das Opfer, sondern um den Täter. Dessen Herkunft wird in den Vordergrund gestellt, um Fremdenfeindlichkeit und Hass zu verbreiten.

Natürlich ist der Fall von Susanna ein schlimmer; wie jeder Mordfall. Ist der Täter ein Deutscher, ohne jeglichen Zweifel an der Herkunft und mit keiner falschen Religion, dann interessieren sich die Nazis allerdings einen Scheißdreck dafür. Liegt der Fall aber anders, fahren die Nazis ihre Propagandamaschinerie hoch. Postings auf Facebook und Twitter in der Heavy Rotation, Demonstrationen und nicht zu vergessen die freundliche Unterstützung der Bild-“Zeitung”. Dass sich die Nazis oft selbst widersprechen, merken die nicht mal. Sonst wollen sie gleich jeden kleinen ausländischen Ladendieb abschieben, egal ob ins Kriegsgebiet oder nicht, und jetzt zetern sie rum, daß der mutmaßliche Täter in den Irak geflüchtet ist.

Auch geben sich die Rechtsradikalen gerne als Kämpfer für die Rechte der Frauen, allerdings nicht für gleiche Bezahlung, Frauenquote, bessere Vereinbarkeit von Familie (Kinder, Pflege von Eltern, etc.) und Beruf, gegen §219a oder sonstige Benachteiligungen. Nein, bei diesen Demos geht es darum, das Frauen keine Kopftücher tragen sollen, ob sie es nun selbst wollen oder nicht.

Diese scheiß Rechten picken sich einen winzigen Punkt raus, schreiben aber was Anderes ran, was eigentlich keiner schlecht finden kann und verbreiten ihre dumme, hetzerische, fremdenfeindliche Propaganda. Und wenn jemand etwas dagegen sagt, kommen diese Typen und behaupten, man sei gegen Frauenrechte oder verhöhne das Mordopfer.

P.S. Ich bin froh, daß ich meinen eigenen Blog betreibe. In einem “sozialen” Netzwerk hätte ich mit dieser deutlichen Sprache wahrscheinlich irgendwelche Communitystandards verletzt.

Ungeliebte Windenergie

Die Energiewende ist notwendig, wer das nicht verstanden hat, muss nachsitzen. Die Menschheit kann nicht so weitermachen, wie bisher und muss innerhalb weniger Jahrzehnte den kompletten Bedarf aus erneuerbaren Energien beziehen. Ein wichtiges Standbein ist die Windkraft. Ich verstehe nicht, warum die Menschen so ablehnend gegenüber Windrädern sind.

Der absolute Hammer war vor vielen Jahren die geplante Errichtung eines Windparkes in meiner Heimatgemeinde. Im Gemeinderat wurde darüber abgestimmt: CDU und SPD waren dafür, abgelehnt wurde er ausgerechnet von den Grünen. Jeder hatte eine Meinung, aber oft nicht das entsprechende Wissen. So wurde eine Fahrt zu einem bestehenden Windpark organisiert, bei der sich Windkraftgegner in der Realität ihre Kritikpunkte ansehen konnten. Erstaunlicherweise lösten sich dann viele Bedenken in Luft auf.

Der Windpark wurde dann also gebaut und ich habe mich gefreut, daß unsere Gemeinde eine Vorreiterrolle eingenommen hat. Der Windpark wurde zwischenzeitlich erweitert und ich dort am Rande jahrelang gewohnt, ohne das es mich gestört hat.

Lärm: Ich weiß nicht, was die Leute meinen, wenn sie vom Lärm eines Windparkes sprechen. Das leichte Wusch-Wusch? Ich bin kreuz und quer zwischen die Windräder gegangen um zu hören, wo es denn mal etwas lauter wird. Ich habe nur leichte Geräusche vernommen.

Schlagschatten: Ich habe tatsächlich mal den Schlagschatten bemerkt. Ich stand eines Morgens unter der Dusche und das Licht von draußen flackerte ein wenig in regelmäßigen Abständen. Die Sonne stand so tief und genau so, daß der Schatten der Rotorblätter durch mein Badezimmerfenster in die Dusche fiel. Das war ungewohnt, aber nicht schlimm. Nach wenigen Minuten war damit auch schon wieder Schluß, da die Sonne einfach weitergewandert ist. Im Normalfall steht die Sonne so hoch, daß der Schatten gar nicht mehrere hundert Meter lang ist.

Landschaftsbild: Natürlich verändern Windräder das Landschaftsbild. Kritiker sprechen auch gerne von einer “Verspargelung”. Aber die Windräder sind schmal und man an den Windrädern vorbeigucken. Windkraftanlagen (WKA) sind für mich Zeichen einer modernen, sauberen Welt. Ich sehe gerne Windräder.

Ich habe lieber einen Windpark in einem Kilometer Entfernung, als ein Kernkraftwerk in 100 Kilometer Entfernung.

Paypal-Security-Fail

Überall wird vor Phishing-Mails gewarnt; zu Recht. Oft lassen sich echte Mails nur schwer von Phishing-Mails unterscheiden. Die korrekte Ansprache mit Namen ist nur ein Indiz. Allerdings auch kein sicheres. So wurden ja umfangreiche Datensätze bei einem Hack bei Ebay entwendet. Darunter auch meine Daten. Zunächst kam eine E-Mail rein, die recht schlecht gemacht war. Stutzig machte mich aber die korrekte Postanschrift, sogar eine Telefonnummer war dort angegeben. Anhand dieser Telefonnummer konnte ich schließen, daß die Daten von Ebay stammen, da ich dort eine spezielle Rufnummer hinterlegt habe.

Wichtig ist auch immer zu erkennen, wohin die Links führen. Manche E-Mail-Clients zeigen nicht ohne weiteres den korrekten URL an.

Ich bekam ab und zu eine E-Mail, daß ich meine monatliche PayPal-Kontoübersicht abrufen sollte. Ich hielt das eine ganze Zeit für einen Phishingversuch, da die Links weder zu paypal.com noch zu paypal.de führten, sondern zu paypal-communication.com. Diese Mails sind aber doch von Paypal (PP). Das geht in meine Augen gar nicht. Da legt Paypal sich selbst ein Ei. Wenn sogar die eigenen Mails einen Phishing-Verdacht auslösen, weil man sich nicht an einfachste Grundsätze hält, dann behindert man als Unternehmen das erkennen von Phishing-Mails und fördert so den Betrug durch falsche Mails.

Ich habe für mich als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme für jeden Anbieter, für jedes Forum, für jede Registrierung eine eigene E-Mail-Adresse. Das ist ein weiteres Hilfsmittel um die Echtheit der E-Mail zu erkennen.

Paypal ist sowieso ein zweifelhafter Laden. Die Idee Zahlungen übers Internet abzuwickeln ist ja gut und wenn Paypal funktioniert, dann geht es auch schnell. Aber muß ein Zahlungsdienstleister, der sogar eine Banklizenz besitzt, die Daten der Kunden großzügig in der Welt verteilen? Einer richtigen Bank hätte man schon längst auf die Füße getreten, wenn die die Zahlungen der Kunden auswerten und die gewonnenen Informationen an Werbekunden verkaufen würde.

Auch sperrt PP gerne mal Nutzer, weil die sich nicht an das US-amerikanische Recht halten, auch wenn die Zahlungen zum Beispiel nur zwischen deutschen Nutzern verschickt werden. Als US-Unternehmen unterwirft es sich den Embargos gegen diverse Länder. Die PP-Nutzer dürfen daher auch nicht gegen diese Vorschriften verstossen. Wenn dann ein Kundenkonto gesperrt wurde, ist auch erst einmal das Geld eingefroren. Ob das rechtlich OK ist, bezweifle ich mal stark. Denn Paypal sperrt gerne und oft Konten, zum Beispiel bei “ungewöhnlichen Aktivitäten”. Das können etwa Zahlungseingänge sein, die es in der Vergangenheit nicht gegeben hat. Wenn man also gerade mal etwas Geld braucht, ein paar Sachen verkauft und die Zahlungen über PP abwickelt, genau dann wird das Konto und das Guthaben gesperrt.

Häufig muß man sich gegenüber PP dann legitimieren. Zumindest früher ging das, wie für US-Unternehmen üblich, über die Telefonrechnung, schließlich kennen die Amis ja nicht so etwas wie Personalausweise.

Ich bin zwar noch bei Paypal, versuche aber ohne diesen Laden auszukommen. Gerade bei Ebay ist das schwierig, da dort auch viele andere Zahlungsarten (etwa Kreditkartenzahlung) über den Dienstleister Paypal abgewickelt werden. Letztens habe ich übrigens eine Bestellung in einem Online-Shop per Vorkasse bezahlt. Am gleichen Tag überwiesen, am nächsten Tag ist das Geld eingangen und die Ware wurde verschickt. Mit PP wäre das auch nicht schneller gegangen.

Histomap: Historische Grenzen in Europa

Ich habe mal wieder ein schönes und lehrreiches Video gesehen, welches ich Euch nicht vorenthalten möchte. Dort wird ich fast 12 Minuten gezeigt, wie sich die politischen Grenzen in Europa seit 400 v.Chr. verändert haben. Fast jedes Jahr gibt es dort, zum Teil gewaltige Veränderungen. Ohne die genauen geschichtlichen Hintergründe jeder Änderung zu wissen, kann man sich aber denken, daß diese meist nicht friedlich erfolgten.

Erst in den letzten Jahrzehnten ist es ruhiger geworden (abgesehen vom Zerfall des Ostblocks und der Zersplitterung Jugoslawiens).

So ganz sind die Grenzen nicht. Wenn ich mir etwa die Insel Fehmarn ansehe, wird diese erst mit dem zweiten Weltkrieg deutsch. Tatsächlich eroberten die Preußen 1864 die Insel von den Dänen.

(direkter Link zu Youtube)
Hinweis: beim Anklicken des Videos oder des Links wird eine Verbindung zu Youtube aufgebaut

Willkommen im Leben

Für Alle, die in den letzten Jahren keine Kinder bekommen haben oder aus dem Ausland sind, gibt es hier mal das Schreiben, mit dem der deutsche Staat seine neuen Einwohner begrüßt. Wenige Wochen nach der Geburt bekommt das Kind so ein Schreiben:

Ich verstehe die Leute nicht, die behaupten, Deutschland sei kein kinderfreundliches Land.

Der BND darf uns weiterhin alle bespitzeln

Letzte Woche kam es zu einer Gerichtsverhandlung vor dem Bundesverwaltungsgericht. Der Betreiber des weltweit größten Internetknoten DE-CIX hat geklagt, weil er verpflichtet wurde, dem Bundesnachrichtendienst (BND) Zugang zu den durchgeleiteten Daten zu ermöglichen. Das bedeutet nicht nur einen enormen technischen Aufwand, sondern auch einen ungeheuren Grundrechtseingriff. Fast alle Provider sind am DE-CIX angeschlossen, so daß man ausgehen kann, daß ein Großteil des deutschen Internet-Traffics über diesen Knoten geht. Zum überwiegenden Teil Traffic deutscher Nutzer. Nur kurz zur Erinnerung: Der BND ist eigentlich ein Auslandsnachrichtendienst. Die Überwachung im Inland unterliegt gewissen Beschränkungen, die rechtlich fraglich sind. Das anlasslose Massenüberwachung ist in dieser Form sicherlich verfassungswidrig.

Das Bundesverwaltungsgericht hat nach einer nur kurzen Anhörung innerhalb weniger Stunden für diese Überwachungsmaßnahme entschieden. Ich bezweifle mal, daß das Gericht sich überhaupt mit dem Ausmaß der Überwachungsaktion und den technischen Gegebenheiten eingehend beschäftigt hat.

Der DE-CIX-Betreiber hat nun aber schon angekündigt, vor das Bundesverfassungsgericht oder den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte zu ziehen.

Die Github-Seuche

Microsoft will Github kaufen und plötzlich aktiveren alle den Panikmodus.

Ich fand es schon immer unverständlich, warum mindestens 90% aller freien Software bei Github gehostet wird. Github ist kein Projekt der Oopen-Source-Community. Github war schon länger ein Unternehmen, welches auf Profit ausgerichtet war. Deswegen gibt es nicht nur kostenfreie Basis-Accounts, sondern auch kostenpflichtige. Und es wäre durchaus denkbar, wenn Github beigeht und die Funktionen der kostenlosen Accounts nach und nach einschränkt, um mehr zahlende Kunden zu gewinnen. Bei so einem Quasi-Monopol ist das nicht unrealistisch.

Natürlich argumentieren Entwickler darauf angesprochen, daß die Idee von git (also der Versionierungssoftware für die Github Server bereitstellt) auf Dezentralismus baut. Das stimmt, man kann einfach den Code auf eigene Rechner oder andere Server klonen. Allerdings geht es ja nicht nur um den Code. so ist es meines Wissens nach nicht möglich etwa die ganzen Issues (also z.B. eingereichte Fehlermeldungen) auf ein anderes System zu transferieren. Hier hat man also wieder einen typischen Lock-In-Effekt.

Vor allem Open-Source-Entwickler sollten doch eigentlich gegen Kommerz und gegen Monopole sein. Warum vertrauen sie ihr Projekt dann einem Unternehmen an? Das war schon vor dem Kauf durch Microsoft nicht gut. Mal sehen, was sich in den nächsten Wochen/Monaten auf Seiten der Entwickler und auf Seiten von Github tun wird. Ein wenig mehr Diversifikation wäre auch jeden Fall wünschenswert.

So kann die Energiewende gelingen

Ich habe neulich einen sehr interessanten Podcast aus der Reihe Forschergeist gehört. Thema war die Energiewende. Tim Pritlove sprach mit dem Professor Volker Quaschning, der sich mit dem Thema schon lange beschäftigt.

Bisher erzeugt Deutschland nur einen kleinen Anteil der benötigten Gesamtenergie aus erneuerbaren Energieträgern. Die Zahlen die man meist hört beziehen sich nur auf den Stromsektor. Hier ist Deutschland zwar schon gut dabei, muß allerdings die Kapazitäten noch vielfach ausbauen. Interessant fand ich den Ansatz überschüssigen Strom mit Power-to-Gas in Gas umzuandeln, welches in den vorhandenen Erdgasspeichern gelagert und mit vorhandenen und neu zu bauenden Pipelines bundesweit verteilt werden kann. Dafür müssen zusätzliche Gaskraftwerke gebaut werden, die die Schwankungen der erneuerbaren Energien auffangen sollen.

Es gibt neben dem Stromsektor auch noch den Verkehrs- und den Wärmesektor. Letztendlich läuft alles darauf hinaus, alles mit Strom zu betreiben. Im Wärmebereich müsste massiv auf Wärmepumpentechnik umgerüstet werden. Eine solche Heizung kann bei vielen Gebäuden in das alte Heizungssystem integriert werden.

Bei der Mobilität sind wir ja gerade bei den ersten Schritten. Da muß die deutsche Wirtschaft aufpassen, dass sie nicht den Anschluss verliert und als Autoproduzent ganz schnell in die Bedeutungslosigkeit abrutscht. Auch interessant war der Blick nicht nur auf das reine Herstellen von Fahrzeugen, sondern die damit verbundenen Geschäftskonzepte. So gibt es bei einem Elektrofahrzeug, außer dem Akku, viel weniger Verschleißteile. Werkstattbesuche sollten dadurch weniger werden. Und neben dem fossilen Kraftstoff fällt auch der Schmierstoff weg.

Überhaupt ist in die Politik am Zuge, die Umstellung auf regenerative Energie massiv voranzutreiben, in einem deutlich höheren Tempo als bisher. Das wird sicherlich nicht ganz einfach sein und auch zunächst einiges kosten. Aber wir müssen unseren Beitrag zur Klimarettung leisten. Wir können uns nicht hinstellen und auf andere zeigen und sagen, daß die viel schlimmer sind. China wird uns in vielen Bereichen links und rechts überholen. Wer jetzt in die Techniken einsteigt, hat gute Chancen den Weltmarkt zu beherrschen und ich sehe aktuell nicht, daß Deutschland da in 50 Jahren noch mitspielen wird.

Aber können wir überhaupt, das Klima retten, wenn die anderen nicht mitmachen? Wir können nur unseren Beitrag leisten und wenn wir entsprechende Produkte habe, dann können wir sie auch anderen Ländern verkaufen. Außerdem zahlt Deutschland bis zu 100 Milliarden Euro jährlich in andere Staaten, um dort Energieträger einzukaufen. Mit einem Ausbau der erneuerbaren Energien wäre eine Versorgung aus Deutschland möglich. Dann müssten wir keine Despoten mehr unterstützen.

Ich kann den Podcast nur wärmstens empfehlen. Er zeigt auch wie die Energiewende gelingen könnte und woran es hapert. Ich habe allerdings so meinen Zweifel, ob Deutschland die Umsetzung rechtzeitig gelingen wird. Die Deutschen kriegen einfach nicht ihren Arsch hoch.

neue Produkte erfinden

In der Wirtschaft scheint ja irgendwie der Druck zu herrschen, ständig neue Produkte zu erfinden. In manchen Branchen ist es einfach. Bei Fernsehern etwa dreht man einfach die Pixelzahl immer weiter nach oben. Ob das sinnvoll ist, sei mal dahin gestellt. Bei Autos gibt es neben technischen Neuerungen auch oft Moden, wie aktuell der Trend zu immer gewaltigeren Karosserien. Im Lebensmittelbereich muß man schon etwas tricksen.

Eine Möglichkeit ist, sich im Ausland umzusehen und dortige Nahrungsmittel zu importieren, entweder als exotische Spezialität oder gar als “Super-Food”. Hin und wieder kommt es auch vor, das tatsächlich ein neues Produkt ein altes verdrängt; dann kann man eben dieses alte Lebensmittel wieder als etwas besonderes vermarkten, etwa wie bei Frischmilch vs. ESL-Milch.

Ein aber nahezu endloses Pool neuer Nahrungsmittel erhält man, in dem man verschiedene Sachen mischt, die ansonsten nicht zusammengehören. Basis für viele Mischversuche können etwa Frischkäse oder Schokolade sein. Es ja mittlerweile kaum etwas, was damit nicht nicht vermengt wurde. Den absoluten Höhepunkt dieser fragwürdigen Praxis habe ich bei der taz gefunden. Im dortigen Online-Shop gibt es einen Honig, der mit Kaffee gemischt ist. Bei dem Gedanken an diese Mischung wird mir mir schon übel. Das Aussehen ist auch eher abschreckend.

Warum machen die Menschen so etwas? Und: Gibt es tatsächlich Menschen, die aus tiefsten Herzen heraus sagen, daß ihnen das schmeckt?

Ein paar Worte zur DSGVO

Seit knapp einer Woche ist die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) wirksam. Vor allem kurz vor Schluss wurde es auf allen Seiten hektisch bis panisch. Ja, auch ich hatte damit beruflich zu tun und auch hier im Blog habe ich Anpassungen vorgenommen.

Meine Einschätzung ist das vielleicht kleine Änderungen hie und da notwendig, der grundsätzliche Ansatz ist aber richtig.

Endlich machen sich die Leute mal Gedanken, welche Daten sie haben, woher sie sie haben, warum sie sie haben und was mit diesen geschieht. Eigentlich war das schon vorher notwendig, nun muß das aber dokumentiert werden. Und die Daten müssen auf ein Mindestmaß begrenzt werden.

Wenn ich dann Jammern höre, wie etwa dass ein Sportverein, nun Probleme bekommt, weil er die Mitgliederverwaltung nicht mehr in Google Docs machen kann und Ergebnisse ohne Erlaubnis der Betroffenen nicht mehr im Internet veröffentlichen kann, dann denke ich, daß es auch schon vor der DGSVO nicht in Ordnung war. Hat man etwa den Namen einer Person in einer Suchmaschine eingegeben, so erhielt man dort viele Treffer von Sportergebnisseiten. Die Nutzung von Google Docs hielt ich auch vorher schon für inakzeptabel. Zum einen weil man sich von einem kommerziellen Unternehmen abhängig macht, der seine Dienste von heute auf morgen nach Belieben einschränken oder einstellen kann und zum Anderen weiß man nicht was mit den gespeicherten Daten passiert. Personenbezogene Daten sollte auch ein Verein schützen und nicht jedem x-beliebigen Online-Werbe-Anbieter in den USA vor die Füße werfen.

Es gibt Alternativen, auch moderne Alternativen, die den Papierkram verringern. Man kann etwa Nextcloud nutzen, dafür gibt es auch Office-Apps. Wenn man dafür eine eigene Hardware aufsetzt oder mietet, erhält auch kein Dritter Zugriff auf die Daten. Die Administration kostet zwar auch Zeit, aber wenn das zu viel ist, hat man ja auch immer noch die analoge Lösung. Und dort würde auch keiner die Mitgliedslisten etwa an Bertelsmann weitergeben.

Ich habe nur das Gefühl, daß die DSGVO für Internetriesen wie Google, Facebook, Apple und Microsoft eher ein geringes Problem darstellt. Sie sammeln weiter fleißig Daten und erklären dann dass sie das müssen, das sei ja schließlich ihr Geschäftszweck. Eine Datenschutzerklärung soll auch einfach und kurz sein, nur wird diese bei den Datenvermarktern wieder so umfangreich aussehen, weil sie die Daten halt so oft weiterreichen, daß am Ende doch wieder kaum jemand die Datenschutzerklärungen lesen wird.

Auch auf der anderen Seiten sehe ich noch Probleme mit der DSGVO. Dem privaten Webseitenbetreiber fehlen einfach Erklärungen und Handreichungen, wie er seine Website DSGVO-konform aufsetzt. Hier könnten die Provider Hilfestellung leisten. Allerdings traut sich aktuell niemand verbindliche Aussagen zu treffen, da unklar ist, die Gerichte im Zweifelsfall die Rechtslage auslegen. Der kleine Website-Betreiber sollte sich meiner Meinung davon ausgehen, daß die Rechtslage auch ihn voll betrifft.

Schon in der Vergangenheit haben deutsche Gerichte stets zu Lasten von Privatmenschen im Internet entschieden. Oft wurden sie als gewerblich eingestuft, was zu besonderen Verpflichtungen führt, ob nun auf der Homepage oder etwa beim Verkauf  alter Sachen bei Ebay. Dabei ging es meistens nicht um den Schutz von zum Beispiel Verbraucherrechten, sondern vor allem um Abzocke durch Abmahner und im Falle von Ebay um die Versteuerung von kleineren Verkaufserlösen.

Im Zweifelsfall lieber etwas mehr machen und wenig Angriffsfläche bieten.

Übrigens: Es gibt einen sehr guten Dokumentarfilm über die Entstehung der DSGVO: Democracy – Im Rausch der Daten (noch bis 24.06.2018 in der Arte Mediathek verfügbar). In diesem Film wird vor allem Jan-Philipp Albrecht begleitet, der Entstehungsprozeß geführt hat. Man kann gut sehen, wie die Europäische Gesetzgebung funktioniert und vor allem wie von allen möglichen Seiten Einfluss auf die Entscheider genommen wird.