ADAC und andere Pannenhelfer

Als ich den Führerschein gemacht habe, empfahl mir mein Fahrerlehrer eine Mitgliedschaft im ADAC. Als junger Fahranfänger müßte man noch nicht den vollen Beitrag zahlen, und wenn man mal auf der Autobahn abgeschleppt wird, müsse man ansonsten gleich einen Betrag zahlen, der einem vielfachen Jahresbeitrag entspräche. Andere sagten, man könne dann beim einem Schaden auch immer noch vor Ort die Mitgliedschaft beantragen.

Ich wollte das aber alles nicht. Der ADAC war und ist mir stets unsympathisch gewesen. Der ADAC macht eine Politik, die ich nicht unterstützen kann. Er fordert stets nur für den PKW-Fahrer, eine kombinierte Verkehrspolitik ist für diesen Verein nur eine falsche Vision von Öko-Aktivisten. Freie Fahrt für frei Bürger. Aber bitte nur mit dem PKW.

Ich habe bei Freunden mehrfach gesehen, wie toll aber die ADAC-Pannenhelfer arbeiten. Die haben nicht nur jede Menge Werkzeug und Ersatzteile an Bord, sondern bringen ein unheimliches Fachwissen mit. Ich denke, die freuen sich, immer wenn sie einzig und allein mit Bordmitteln helfen können.

Im Laufe der vielen Jahre gab es übrigens nie eine Situation, in der ich den ADAC gebraucht hätte. Ich habe seit mehreren Jahren eine Kfz-Versicherung mit einem Schutzbrief, der ähnlich Leistungen wie die ADAC-Pannenhilfe anbietet. Klang gut und für ein paar Euro mehr nimmt man das doch mit.

Irgendwann kam der Tag, an dem ist tatsächlich mal die Hilfe des Pannendienstes benötigte. Ich wollte von der Arbeit nach Hause fahren und das Auto sprang nicht an. Also Versicherungsunterlagen rausgekramt und die Hotline angerufen. Nach einiger Zeit fand dann auch der Pannendienstmitarbeiter, den etwas abgelegenen Parkplatz. Die Startversuche waren letztendlich erfolgreich; aber ich hatte irgendwie das ungute Gefühl, daß es dem Mitarbeiter, der seinen Angaben zufolge noch kurz vorher bei einem Sicherheitsdienst gearbeitet hatte, in erster Linie darum ging, Fahrzeuge abzuschleppen und zu einer Werkstatt zu bringen. Schließlich ist er ja auch gleich mit einem Abschleppwagen gekommen. Vielleicht bekommt das Unternehmen ja sogar noch eine Prämie von der Werkstatt, zu der die Autos geschleppt werden. Lustig war dann am Ende noch die Tatsache, daß ich ihm unterschreiben sollte, daß er mit einem silbernen Fahrzeug gekommen ist.

In meinem Fall ist es noch mal gut gegangen, aber ich habe deutlich erkannt welchen deutlichen Unterschied es zwischen den gelben Pannenhelfer und den silbernen Abschleppern gibt. Trotzdem der sehr guten Arbeit der ADAC-Helfer, kann ich nicht Mitglied beim ADAC werden. Er ist eine politische Organisation, dessen Ziele nicht unterstützen kann.

Europa zerfällt

In den letzten 70 Jahre gab es in Europa stets eine Bewegung zu einem gemeinsamen Miteinander. Die Länder näherten sich einander an. Aus alten Feinden wie Deutschland und Frankreich wurden gute Freunde. Grenzen wurden abgebaut. Der eiserne Vorhang ist gefallen. Es gilt Freizügigkeit innerhalb der EU.

Ich war stets ein Befürworter eines vereinigten Europas. Aber nicht im Sinne eines Brüsselers Bürokratiemonsters, einer Organisation, die vorgeschoben wird um beim Volk ungeliebte Gesetze durchzubringen oder als Anlaufstelle für Lobbyisten. Meine Vision war ein friedliches und friedliebendes Staatsgebilde, daß von der Vielfalt der Kulturen profitiert und diese Vielfalt nicht glatt bügelt, sondern fördert.

Leider hat sich das nicht so durchgesetzt. Nun setzen die europäischen Staaten alles daran, Europa und die Idee dahinter möglichst schnell abzuschaffen. Grenzkontrollen werden wieder eingeführt. Jedes Land kocht in der Flüchtlingskrise sei eigenes Süppchen. Es ist wirklich ein trauriges Bild, daß die EU da abgibt. Anstatt, daß alle an einem Strang ziehen und die Lasten der Flüchtlingskrise gerecht verteilt werden, werden Grenzzäune aufgebaut und die Grenzen von Soldaten bewacht. Das Vereinigte Königreich will vielleicht austreten. Der Euro ist kaputt und in einigen ehemaligen Ostblockländern gibt es radikale Regierungen.

Es ist schade, wie schnell so etwas kaputt gemacht wird, was man über Jahrzehnte aufgebaut hat. Den Schaden werden wir in den nächsten Jahrzehnten zu spüren bekommen. Schon jetzt beschwert sich die Wirtschaft, daß die Verzögerungen durch die Grenzabfertigungen enorme Zusatzkosten verursachen.

NPD-Verbot

In der Schule habe ich früher gelernt, daß unsere Verfassung vor allem auch in Hinblick auf die Weimarer Republik und die Nazi-Diktatur gegen Angriffe auf deren Grundfesten „gehärtet“ wurde. Bestimmte Artikel geniessen einen übergeordneten Schutz und die „Freiheitlich-Demokratische Grundordnung“ (FDGO) darf nicht angetastet werden.

In der Realität sieht es aber etwas was anders aus. Die Grundrechte sind in den ersten 19 Artikeln erwähnt. Gleichzeitig steht dort aber auch wie diese eingeschränkt werden. Oft wird dann auch einfach Gesetze verwiesen. Das hat den „Vorteil“, daß man für eine Grundrechteeinschränkung nicht extra das Grundgesetz mit 2/3-Mehrheit ändern muß, sondern man kann einfach ein normales Gesetz mit einfacher Mehrheit verabschieden.

Im Schulunterricht hieß es dann weiter, daß es ja auch ein Parteienverbot gäbe. Parteien, die sich gegen die FDGO stellen, können einfach verboten werden. Was dieses Recht Wert ist, sieht man ja daran, wie aufwändig, ja fast unmöglich, es ist, die NPD zu verbieten. Der massive Einsatz von V-Leuten bei der NPD hat ja das erste Verbotsverfahren gestoppt. Mal sehen, was diesmal kommt. Ich hoffe aber, das Verfahren durchgeht und die NPD verboten wird.

Ein Wort zum Bundeshaushalt

Schäuble wird ja so bejubelt, weil er ja einen Bundeshaushalt mit einem großen Überschuß hinbekommen habe.

Das kann ich so nicht stehen lassen. Einen großen Anteil des Erfolges ist einzig und allein dem exterem niedrigen Zinsniveau zuzuordnen. Dadurch muß der Staat nämlich wesentlich weniger Zinsen auf seine 2,1 Billionen Euro Schulden zahlen.

leeres Marketing-Blabla

Wer ist eigentlich dafür verantwortlich, daß auf manchen Lebensmittelverpackungen völlig sinnentleerte Texte stehen?

So habe ich letztens auf einem Saftkarton gelesen. „Aus saftigen Landobst“. Welchen Mehrwert soll mir diese Aussage bringen? Daß das Obst saftig gewesen sein muß, ist ja wohl irgendwie Grundvoraussetzung, sonst hätte man daraus keinen Saft machen können. Und Landobst? Auch nach langem Überlegen, auch unter Einbeziehung, meiner Reisen in andere Länder und diverser TV-Reportagen, sind mir keine Obstplantagen bekannt, die innerstädtisch wären. Alle waren irgendwie auf dem Land.

Man darf/sollte Regierungen kritisieren

Ich bin der Meinung, daß man auch ausländische Regierungen kritisieren darf, ja sogar muß. Zum einen weil Entscheidungen von fremden Regierungen manchmal auch das eigene Land betreffen (zum Beispiel beim Außenhandel oder beim Tourismus) und zum Anderen um zu zeigen, daß es nicht in Ordnung ist, was mit deren Bevölkerung passiert oder was sie anderen Menschen antun (z.B. Krieg oder andere militärische Angriffe).

Ich kann auch unterscheiden, ob ich eine Regierung, ein ganzes Land oder eine Religion meine. Wenn ich etwa die israelische Politik kritisiere, meine ich damit nicht jeden israelischen Bürger und auch nicht jeden Juden. Wenn ich die Saudi-arabische Regierung meine, rede ich nicht von Moslems. Wenn ich Pegida kritisiere, richtet sich meine Kritik nicht an alle Sachsen.

Ich darf also sagen, daß ich die Hinrichtungen der Saudis nicht gut finde, ohne das ich den Islam ablehne. Ich darf Israels Umgang mit den Palästinensern schlecht finden, ohne ein Antisemit zu sein. Ich darf die türkische Regierung für die Angriffe auf Kurden anprangern und Sympathie für die türkische Bevölkerung haben. Ich kann auch den Papst und die Macht der katholischen Kirche kritisieren ohne das ich damit alle Katholiken meine.

Rettet das Abendland

Das Abendland soll ja angeblich in Gefahr sein, es soll islamisiert werden. Deutschland droht angeblich zu überfremden und Ausländer sollen erst mal die deutsche Kultur aneignen.

Was ist denn in „Gefahr“? Was soll verteidigt werden? Was sollen Ausländer lernen?

Schutzsuchende Menschen anzupöblen? Häuser anzuzünden? Sind Ausländer mit Bierflasche, die den Hitlergruß machen, die Kultur, die die Ausländer annehmen sollen?

Alle Nazis sollen sich mal selbst an die eigene Nase fassen. Was macht den das „Abendland“ aus? Es wird ja oft auf Christiliches Abendland genannt. Hier gelten also christliche Werte. Ich habe zwar nichts mit der Kirche zu tun, aber die meisten Werte, die sie vertritt, nehme ich auch für mich an. Zu diesen Werten gehören zum Beispiel Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe. Sieht Hilfsbreitschaft so aus, daß man einen Bus mit Flüchtlingen umzingelt und sie mit Hassparolen voll brüllt?

Alle, die gegen Flüchtlinge schimpfen, können sich nicht vorstellen, welches Leid die Geflüchteten erleiden mußten.

Zu unser westlichen Kultur gehören auch eine Menge Freiheiten. Ausländer sollen lernen daß man etwa zu respektieren hat, daß es gleichgeschlechtliche Partnerschaften gibt, oder daß Männer und Frauen gleich gestellt sind. Wieviele Pegida-Anhänger, AfD- oder NPD-Wähler können das aus vollem Herzen unterstützen? Das sind unsere westlichen Werte, die es zu bewahren gilt. Ebenso die Religionsfreiheit. Mir ist es egal, ob jemand Moslem, Jude oder Christ ist, es ist ein Mensch!

Ich schäme mich, ein Deutscher zu sein

Man kann ja nicht für seine Herkunft, es ist Zufall, in welchem Land man geboren wird. Ich finde daher so Aussagen wie: „Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein.“ völlig daneben. Stolz kann man doch nur auf etwas sein, was man selbst geschafft hat. Auf seine Leistungen. Wie kann man stolz darauf sein, zufällig irgendwo geboren sein? Wie kann kann stolz darauf sein, was andere gemacht haben?

Ich lebe in Deutschland und bin einigermaßen froh darüber. Wenn ich irgendwo in der Dritten Welt wäre es mir sicherlich viel schlechter ergangen.

Aktuell kann auf Grund der Vorfälle in Claunitz und Bautzen nur sagen, daß ich mich schäme, Deutscher zu sein.

Sicherere Herkunftsländer

Die Deutschen haben vermehrt Angst in den Urlaub zu fahren. Warum denn? Sind doch alles „sichere Herkunftsländer“.

Herr de Maizière bereist Afghanistan um über die Reduzierung der Flüchtlingszahlen aus dem Land zu diskutieren. Afghanistan soll weitesgehend auch zum sicheren Herkunftsland erklärt werden. Zeitgleich passiert etwas entfernt ein Selbstmordanschlag mit 20 Toten. Sicheres Herkunftsland? Herr de Maizière trägt eine schußsichere Weste. Warum das denn? Ist doch alles voll sicher in Afghanistan.