Keine Flüchtlingskrise mehr?

Ach wie schön ist das. Es scheint ja keine Probleme mehr mit Flüchtlingen zu geben. Überall wird diskutiert was mit Erstaufnahmeeinrichtungen und provisorischen Unterkünften passieren soll. Ist denn jetzt alles gut? Gibt es keine Flüchtlinge mehr?

Bei uns kommen kaum noch Flüchtlinge an. Europa hat fleißig die Binnen- und Außengrenzen befestigt und bewaffnete Grenzsoldaten im Einsatz. Viele Flüchtende harren irgendwo vor zu einer unüberwindbaren Grenze aus. Andere Flüchtlinge suchen sich wieder andere Routen und viele von denen ertrinken auf ihrer Flucht wieder im Mittelmeer. Außerdem gibt es von den Deal mit der Türkei, die uns die Flüchtlinge vom Leib halten soll.

Des weiteren sind die Asylgesetze verschärft worden. Im Grunde genommen haben wir mit Merkels Flüchtlingspolitik doch viele Forderungen der AfD und anderer Rechten erfüllt.

Nur weil wir hier vor Ort kein Problem mehr haben, die neu ankommenden Flüchtlinge unterzubringen, ist nicht alles in Ordnung. Der Bürgerkrieg in Syrien geht weiter. Die Armut und Hungersnot in vielen Ländern ist auch nicht besiegt.

Autonome Schweinefabriken

Hier entstehen nach und nach immer mehr Schweineställe. Für die hiesigen Verhältnisse sind sie recht groß. Sie haben mit den Schweineställen auf dem familiären Bauernhof nichts mehr zu tun. Was ich besonders finde ist, daß sie außerhalb der Dörfer entstehen. Dort wo sonst nur Landwirtschaft betrieben wurde, steht nun mitten drin ein Schweinestall mit Futtersilo. Gründe sie wahrscheinlich die durchaus vorhandenen Geruchsemissionen, die wohl keinem Dorfbewohner mehr zu zu muten sind, schließlich ist der gestresste Großstadtmensch aufs Dorfs gezogen, um seine Ruhe haben.

Ich finde es erstaunlich. Anscheinend wird immer mehr Schweinefleisch in Deutschland produziert, obwohl immer mehr Menschen auf Fleisch verzichten oder den Kosum bewußt reduzieren, gerade bei Schweinefleisch. Aber vielleicht wird auch auch einfach nur mehr exportiert. In Schweden zum Beispiel findet sich auf vielen Fleisch- und Wurstverpackungen der Hinweis auf die deutsche Herkunft.

Früher konnte der Bauer einfach zum Füttern, Ausmisten oder “nur mal so” in den Schweinestall. Da dieser nun außerhalb liegt, muß er erst dort hinfahren. Ich meiner Vorstellung sehe ich einen Schweinestall der nahezu automatisch funktioniert. Menschen komme nur noch zum Abholen zum Schlachthof und zum Liefern von neuen Ferkeln.

Ich hoffe es wird nicht wirklich so.

Erneuerbare Energien nicht grundlastfähig?

Bei Gegner des Energiewandels hört man oft die Aussage, erneuerbare Energieträger seien nicht grundlastfähig. Der Begriff Grundlast ist eigentlich einer, der aus der Unzulänglichkeit der bisherigen Stromversorgung entstanden ist.

Kurz zur Erklärung: Der Stromverbrauch schwankt über den Tag. Tagsüber ist er höher, weil in der Industrie und den Haushalten mehr verbraucht wird. Nachts ist der Bedarf geringer. Aber auch tagsüber gibt es Schwankungen. Nun wird in Deutschland der Strom von verschiedenartigen Kraftwerken erzeugt. Früher war es vor allem Kraftwerke, die fossile Brennstoffen verbrannt haben oder Kernkraftwerke. Die meisten größeren Kraftwerke haben den Nachteil, daß die nur sehr schlecht regulierbar sind. Sie können nicht von jetzt auf gleich mal eben mehr oder weniger Strom produzieren. Das nennt man dann Grundlast. Die Spitzen, die nicht von diesen Kraftwerken abgefangen werden können, müssen dann aus leichter regulierbaren Kraftwerken kommen, das sind insbesondere Gasturbinenkraftwerke und Wasserkraftwerke.

Die erneuerbaren Energien haben den großen Vorteil, daß die Anlagen alle hervorragend steuerbar sind. Wenn zu viel Strom vorhanden ist, kann man einfach Anlagen vom Netz nehmen. Damit stets genug Strom vorhanden ist, braucht man natürlich auch einen Mix von Energieträgern und eine ausreichende Anzahl von Anlagen.

Überhaupt ist es bei der Energiewende ja nicht damit getan ein paar Windräder oder Photovoltaikanlagen aufzustellen. Ein weiteres Thema sind Speicherung, Steuerung und Anpassung des Verbrauchs. Das sind Themen an den zur Zeit viel geforscht und entwickelt wird. Die Erweiterung der Elektromobilität ist einerseits eine zusätzliche Herausforderung, bietet aber auch zusätzliche Chancen. So werden die Fahrzeuge überwiegend nachts geladen, wenn die Stromnachfrage eher gering ist. Außerdem könnten die Autos mit ihren Akkus auch Spitzenlasten abdecken, in dem sie Strom ins Netz einspeisen. Energiewende bedeutet halt eine komplette Umstrukturierung der Strominfrastruktur. Aber nur so können wir von fossilen Brennstoffen wegkommen (die irgendwann aufgebraucht sind und noch mehr CO2 freisetzt) und der unberechenbaren Kernkraft, für deren Abfall es keine sichere Langfristlagerung gibt.

Wer von Grundlast redet, zeigt nur das in seinem Kopf kein Umdenken stattfinden kann. Es gibt nur ein “Weiter so!”. Er verkennt auch die Probleme und läßt keine Lösungen zu.

Wikipedia und die Lösch-Admins

Ich bin Freund von Open Source und freiem Wissen. Projekte wie Wikipedia oder OpenStreetMap sammeln weltweit das Wissen Vieler und stellen es Allen kostenlos und frei zur Verfügung.

Was mich insbesondere bei der deutschen Wikipedia stört, sind die restriktiven Regeln und deren noch restriktivere Auslegung und Kontrolle durch die Admins. Nahezu jeder neue Artikel wird mit einem Löschantrag oder Schnelllöschantrag bedacht. Wer das nicht kennt, der soll sich mal die Liste der aktuellen Löschdiskussionen ansehen. Anscheinend gibt es dort einen Wettbewerb, wer wie schnell die meisten Löschanträge stellt.

Die zwei meist genannten Kriterien für die Löschanträge sind “keine Relevanz” oder “schlechter Artikel”. Für “Relevanz” im Sinne der deutschen Wikipedia gibt es einen Haufen Regeln. Fiktionales ist hier überhaupt nicht zugelassen. Für Personen gibt es auch strenge Richtlinien. Das führte 2014 zu der absurden Situation daß, ein Artikel über Lila Tretikov, die damals die Geschäftsführung der internationalen Wikimedia-Foundation (die Oganisation hinter der Wikipedia), gelöscht werden sollte. Tretikov wäre “nicht relevant”. Die Diskussionen über die Relevanz sind teilweise noch recht sachlich. Schlimm sind aber die Diskussionen, über Artikel, die nicht den Qualitätsansprüchen entsprechen. Das ist echt peinlich, was dort in den Diskussionen steht. Daß ein Artikel vielleicht nicht gleich hundertprozentig fertig ist, ist doch normal. Man fängt an und dann wird der Artikel ergänzt und verbessert. Das war auch schon bei den allerersten Wikipedia-Artikeln so. Vor allem vor dem Hintergrund, daß neue Artikel noch wegen angeblich fehlender Relevanz gleich gelöscht werden, kann man die Autoren verstehen, daß sie nicht gleich stundenlang an einem Artikel schreiben, der sowieso bald wieder verschwindet.

Man könnte bei einem neuen Artikel auch aufrufen, diesen zu erweitern, gegen zu lesen und zu korrigieren. Aber man startet lieber eine Lösch-Diskussion.

Warum wundert man sich eigentlich, daß die Artikelanzahl der deutschen Wikipedia nicht nennenswert wächst und die Autorenanzahl sogar abnimmt?

Ich habe das Gefühl, daß OpenStreetMap (OSM) da offener ist. Es gibt wenig, was dort nicht gewünscht ist (z.B. personenbezogene Daten oder sich schnell verändernde Daten). Eine richtige Relevanzdiskussion habe ich bisher noch mitbekommen. Außerdem werden “Neulinge” oft von anderen Teilnehmern unterstützt, damit diese nicht so viele Fehler machen. Es gibt auch nur eine sehr niedrige Hierarchie. Außer den normalen Usern, gibt noch die “Data Working Group”, die in Konfliktfällen User temporär oder dauerhaft sperren können. Die meisten Sperrungen, die hier einsehbar sind, werden allerdings automatisch aufgehoben, wenn der User die entsprechende “Verwarnung” gelesen hat.