Vorschlag: CSU und AfD zusammenlegen

Horst Seehofer hat mal wieder rumgepoltert. Diesmal will er die ARD und das ZDF zusammenlegen.

“Wir sind der Auffassung, dass die Grundversorgung auch von einer Fernsehanstalt geleistet werden könnte”

Man kann sicherlich bei den Öffentlich-Rechtlichen Rundfunkanstalten Einiges kritisieren. Aber ich finde mal soll auch beim Staatsfernsehen Pluralismus zulassen. Die Struktur der Anstalten spiegelt ja die Organisation des Staatsapparates wieder.  Das ZDF ist die bundesweite Organisation, ähnlich dem Bundestag. Die ARD entspricht den Landtagen und dem Bundestag. Es gibt es auch Staaten in denen es diesen ausgeprägten Föderalismus nicht gibt. Es ging also auch ohne. Aber an dieser Struktur sollte wirklich keiner rütteln. Es ist eine der Lehren aus der Weimarer Republik und der Nazizeit. Verteilung von Macht ist ein Mittel gegen Machtmissbrauch. Pluralismus in den Medien ist ein Mittel gegen Fehlinformationen.

Ich bin ja der Meinung man sollte die CSU und die AfD zusammenlegen. Der fremdenfeindliche und antidemokratische Rechtspopulismus kann auch von einer Partei gewährleistet werden.

Auslandskorrespondenten

Viele Medien haben sich in der Vergangenheit ein großes Korrespondentennetz rund um die Welt geleistet. Nach und nach der diese “Außenstationen” abgeschafft – zu teuer; angeblich. Die öffentlichen-rechtlichen Rundfunkanstalten (ÖR) bekommen so viel Geld wie noch nie. Es werden Ausstrahlungsrechte für Sportereignisse für hunderte Millionen gekauft (die genauen Zahlen sind geheim), jede Woche wird ein neuer Tatort gezeigt und Unterhaltungssendungen werden mit großem Aufwand an Urlaubsorten produziert. Der Knaller sind aber die Großsporteignisse wie Fußball-EM und WM und Olympische Spiele. Nicht nur das dann das ganze Programm umgekrempelt wird. Es fahren unzählige Mitarbeiter in die entsprechenden Länder von um dort über jeden umgefallen Sack Reis vor einem Stadion zu berichten. Aber die ÖR haben ja kein Geld.

Die privaten TV-Sender sind da nicht anders. Die scheinen auch ständig irgendwelche Leute rund um die Welt zu schicken um einen kleinen Beitrag für Galileo zu drehen. Dann gibt es noch Horden von Leuten, die sich an die Fersen von Auswanderern, Tierärzten und Möchtegernmodels heften und sie um die Welt begleiten.

Warum will aber niemand mehr politische Korrespondenten haben? Was gibt es Besseres, als eigene Vor-Ort-Recherche. So ist man nicht auf die zweifelhaften Berichte Dritter abhängig.

Wer will eigentlich die Olympischen Spiele wirklich?

Regelmäßig dürfen sich Städte oder Regionen um die Austragung der Olympischen Spiele (OS) bewerben. Die OS sind natürlich ein Ereignis mit weltweiter Bedeutung und Beachtung. Aber kann der Austragungsort davon profitieren? Ich denke nicht!

Ich glaube die Zeiten, in denen OS einen Ort katapultartig nach vorne gebracht haben, sind vorbei. Es wird vielleicht viel investiert, aber nicht nachhaltig. Anstatt daß Sportstätten geschaffen werden, von denen später die Allgemeinheit profitieren kann, enden sie oft als Bauruinen. Man muß sich nur mal die Fotos der Anlagen von Rio, Peking oder Athen ansehen.

Ist nicht der Tourismus ein Olympiagewinner? Klar, in der Zeit vor, während und nach den Spielen sind die Hotelkapazitäten sicherlich erschöpft, aber das sind nur ein paar Wochen, und wie wäre die Auslastung ohne OS? Wenn zusätzliche Kapazitäten geschaffen werden, ist es fraglich, ob diese später wirklich ausgenutzt werden.

Und die lokale Wirtschaft? Den Bau neuer Anlagen übernehmen, wie bei fast allen Großprojekten, internationale Baukonzerne. Davon hat die ortsansässige Bauwirtschaft nichts.

Auch ansonsten brauchen die lokale Wirtschaft nicht auf ein Geschäft hoffen. Das IOC schließt mit einigen großen internationalen Unternehmen Verträge ab. Das sind dann die Sponsoren, und die entscheiden letztendlich wer, wo, welche Sachen verkaufen darf. Selbst den Athleten wird vorgeschrieben, z.B. welche Kopfhörer sie im Stadion nutzen dürfen.

Ja, Olympia ist ein Riesengeschäft. Aber nicht für die lokale Wirtschaft. Es ist ein Geschäft für die Baukonzerne, die Werbepartner und vor allem für das IOC. Alle anderen dürfen/müssen nur liefern.

Ich hoffe, die Städte sehen das auch langsam ein und knallen dem IOC einen vor den Latz, in dem sich keine einzige Stadt um die Austragung bewirbt.

Tod des “linearen Fernsehens”?

Mit Zunahme der Videostreamingdienste wird ja immer davon geredet, daß das “lineare Fernsehen”, also das Fernsehen mit einem festen Programm zum Auslaufmodell wird. Ich denke/hoffe aber nicht.

Seit über 10 Jahren habe ich einen Festplattenreceiver. Seitdem hat sich mein Fernsehkonsum drastisch verändert. Ich bestimmte Sendungen programmiert, die regelmäßig aufgenommen werden. Einzelne Sendungen werden auch aufgenommen und vesetzt geguckt. Ich finde es gut, daß ich nicht zu einer bestimmten zeit vor dem Fernseher sitzen muß, um mir eine Sendung anzusehen. Ich kann sie entweder zeitversetzt (also z.B. 10 Minuten später) oder viel noch später sehen. Ich sehe Sendungen die mich interessieren, und die ich sonst oft verpaßt hätte. ICH bestimme, was ich ich sehe und wann. Live-TV wird nur selten geschaut; und wenn doch, möchte ich die Pausen-Taste auch nicht missen. Einfach Pause drücken, weil das Telefon klingelt, man auf Klo muß oder sich was aus der Küche holen möchte. Bei Aufnahmen kann man bequem die Werbeblöcke überspringen.

Aber trotzdem möchte ich nicht ganz auf das Live-TV verzichten. Beim Zappen entdeckt man auch mal neue Sendungen, vielleicht sieht man auch Berichte zu Themen, die einen ansonsten nicht so ansprechen.

Und genau hier sehe ich auch die Schwachstelle in einem Medienkosum, der nach meinen eigenen Schema gesteuert wird oder von Dritten geleitet wird, z.B. durch Vorschläge eines Dienste für “ähnliche” Sendungen. Ich sehe hier die Gefahr, daß man sich zu sehr einschränkt. Seinen Horizont kann man so nicht erweitern.

Ein breites Angebot zum Beispiel in den Mediatheken ist ja schön und gut, aber wenn man nicht weiß, wo nach man suchen soll, bringt es auch nichts. Daher schalte ich mich doch gerne mal durch die guten alten Fernsehprogramme und hoffe, daß ich das auch noch in Zukunft machen kann.

FIFA-Krise, Fußballkrise

Ich bin kein Fußballfan. Trotzdem kommt man an den Nachrichten um FIFA in den letzten Tagen nicht herum.

Ich hoffe, daß nicht nur die FIFA nun grundlegend reformiert wird, sondern daß die öffentlich-rechtlichen Medien diesen Millardenmoloch nicht noch mehr Geld hinterher werfen.

Die Fernsehrechte zum Beispiel für die Fußball-WM wurden immer teurer. Genaue Zahlen dazu dürfen nicht veröffentlicht werden, obwohl jeder Gebührenzahler diese mitfinanziert. Die FIFA verbietet das. Ich frage mich allerdings schon seit vielen Jahren, warum die Öffentlich-Rechtlichen so viel Geld für Fußballrechte ausgeben? OK, es ist der Sport Nummer eins in Deutschland. Aber irgendwo ist mal eine Grenze. Dann sollen die Privaten halt die Rechte kaufen, wenn ihnen das soviel wert ist und sie es überhaupt können.

Profifußball ist schon seit langem ein riesiges Geschäft. Der Sport steht bei den ganzen Übertragungsrechten, Werberechten und Spielertransfers doch sowieso nur Hintergrund.

Was die FIFA betrifft, könnten ja einige Verbände damit drohen auszutreten. Wenn Spanien, Deutschland und Brasilien nicht mehr dabei sind, ist die FIFA auch nichts mehr wert.

Auch die Sponsoren könnten Druck ausüben, indem sie sich zurückziehen. Wer will schon mit einem so korrupten Verein zu haben. Wer weiß vielleicht sollten die Sponsoren sogar Angst haben, daß sie nicht auch dran wenn sie kriminelle Machenschaften unterstützen.