Rechte Propagandamethoden – Teil 2

Das Rechte nur das sehen, was sie wollen, habe ich ja schon im ersten Teil geschrieben. Jetzt geht es darum, wie die Feindbilder aussehen.

Dass Rechte vielfach das hassen, was nicht in ihr beschränktes Weltbild passt, ist ja allgemein bekannt. Da wird über Ausländer, Homosexuelle, Nicht-Christlich-Gläubige, Umweltschützer und andere “Andere” gehetzt. Die angeblich Schuldigen an den angeblichen Problemen sind schnell gefunden. Das sind alles “Links-grün-versiftte Gutmenschen”. Gipfeln tut das Ganze darin, dass sich die Rechten einzelne Personen verantwortlich machen. Angela Merkel ist so ein Hass-Ziel. Wenn man rechte Medien liest, meint man, Frau Merkel wäre eine allmächtige Herrscherin, für alles Schlechte oder das was die Rechten als Schlechtes empfinden allein und persönlich verantwortlich.

So wird etwa auch immer wieder die Lüge verbreitet, Merkel hätte die Grenzen geöffnet. Nein, das tat sie nicht, sie hat sie nur nicht geschlossen, wozu sie auch nicht unbedingt die Befugnis hätte.

Überhaupt ist Merkel wirklich keine Alleinherrscherin. Sie hat ihre Fachminister zur Seite und grundlegende Entscheidungen müssen sowieso durch den Bundestag, manchmal auch noch durch den Bundesrat. Außerdem haben manche Probleme, wie etwa Wohnungsnot ihre Ursache nicht nur in der Amtszeit von Angela Merkel, sondern bereits schon weit früher.

Der “Merkel-muss-weg”-Spruch der Rechten ist ja mittlerweile auch bekannt. Es wurden auch schon viele Online-Petitionen auf unterschiedlichen Plattformen zur sofortigen Amtsenthebung gestartet. Natürlich erfolglos. Die Petenten kennen sich offenbar nicht so sehr mit dem Grundgesetz aus. Ansonsten wüssten sie, dass die Bundeskanzlerin nur doch ein konstruktives Misstrauensvotum vorzeitig das Amt entzogen bekommen kann. Das ist übrigens eine Lehre aus der Weimarer Republik. Aber mit Geschichte haben es unsere “besorgten Bürger” ja nicht so.

Auf jeden Fall entlädt sich auch in den Foren der Petitionsplattformen mal wieder der geballte Hass und es wird sich gegenseitig hoch geschaukelt.

Eine weitere Person als Zielobjekt für rechten Hass, ist Greta Thunberg. Alles was mit dem Kampf gegen den Klimawandel zu tun hat, wird ihr zugeschrieben. Greta Thunberg hat sicherlich viel Aufmerksamkeit auf sich und vor allem auf die Klimaproblematik erzeugt, aber den Klimawandel gab es schon vorher. Es gab schon mehrere Aktivisten die gegen die globale Erwärmung protestiert haben und Thunberg ist nicht allein. Sie hat Menschen aufgerüttelt, motiviert und bewegt. Auch ohne sie würde es genug Menschen geben, die sich für den Klimaschutz einsetzen.

Es gibt dann ja immer so angeblich witzige Sprüche, wenn jemand etwas extrem klima- und umweltschädliches Verhalten zeigt. “Lass das mal nicht Greta sehen”. Nein, das ist scheißegal ob sie das sieht, wir sehen das, Andere sehen das und euer Verhalten ist und bleibt nun mal scheiße und asozial. Der Kampf gegen den Klimawandel ist nicht Gretas Sache, das ist eine Sache, die uns alle betrifft.

Aber dieses Verhalten Probleme oder Geschichten zu personalisieren kennt man ja von den Boulevardmedien. Das soll vor allem Emotionen wecken. Die Rechtsradikalen wollen vor allem Hass erzeugen, der auf wenige Personen geleitet wird.

Auch Journalisten stehen immer wieder im Fokus der Rechten. Aktueller Höhepunkt ist eine geplante Demo gegen drei Journalisten, die kritisch über die NPD berichtet haben. – Komisch, ich dachte immer, dass gerade die Rechten meinten, die Meinungsfreiheit in Gefahr sei. – Damit ist wohl nur deren Meinung und nicht der Andersdenkender gemeint.

Leider geht diese Fixierung auf bestimmte Kritiker, die dann zu Gegner, Feinden und Hassobjekten werden von der Online-Welt in die reale Welt über. Und im schlimmsten Fall werden diese dann sogar ermordet

Die Stigmatisierung von Huawei

Die deutschen Politiker haben ja anscheinend ein neues Feindbild; den chinesischen Telekommunikationsausrüster Huawei. Vor allem wenn es um den Aufbau des 5G-Mobilfunknetzes geht. Es werden immer Bedenken geäußert, man könne einem chinesischem Konzern nicht trauen. Man befürchtet, etwa dass Daten nach China abfließen oder die Technik aus der Ferne manipuliert werden kann.

Ich finde dass mehr als erstaunlich, schließlich sind gerade in letzter Zeit immer wieder eklatante Sicherheitslücken oder explizite Hintertüren etwa in Cisco-Hardware gefunden worden. Auch die Snowden-Enthüllungen haben einen Einblick gegeben, wie etwa die NSA gezielt Netzwerkhardware manipuliert hat. Ach, ja, die US-Amerikaner sind ja die Guten. Denen geben wir ja gerne unsere Daten, schließlich bekommen dann deutsche Geheimdienste auch Daten von denen; gerne auch mal über die eigenen Bürger. Ringtausch nennt sich das.

Und das bekannt gewordene Ausspionieren europäischer Unternehmen wie etwa Airbus durch US-Dienste wurde sicherlich auch komplett gestoppt. – Wer’s glaubt, wird selig.

Und wenn man jetzt weiß, dass vor allem die USA Druck auf Deutschland ausüben, um Huawei zu boykottieren, kann man gleich mehrere mögliche Gründe erkennen. Zum einen soll die chinesische Wirtschaft geschwächt und gleichzeitig, die amerikanische geschwächt werden. Vielleicht gibts auch tatsächlich Bedenken, dass chinesischen Geheimdienste in welche Weise auch immer an Daten kommen könnten. Aber ich denke, vor allem ist es die Angst der Amerikaner, ihre eigenen Überwachungsmöglichkeiten zu verlieren.

China ist übrigens heutzutage nicht mehr den Billig-Fertiger, der für westliche Unternehmen produziert hat und dann dass Know-How abgegriffen hat und die Produkte in Eigenregie hergestellt und vermarktet hat. Die Chinesen haben mittlerweile auch in der Entwicklung eine Führungsposition.

Rein sachlich spricht eigentlich nichts gegen die Nutzung von Huawei-Produkten. Alle stets vorgebrachten Gegenargumente lösen sich bei näherer Betrachtung auf. Übrig bleiben die wahren Gründe für einen Huawei-Boykott, die allerdings nicht die deutschen Interessen widerspiegeln.

Jetzt neu, mit noch mehr Grundrechtseingriffen: die Quellen-TKÜ

Wir erinnern uns alle an den Bundestrojaner. Wie so viele Überwachungsinstrumente soll dieser “natürlich” nur bei ganz ganz schlimmen Straftaten eingesetzt werden. Prominente Beispiele sind dann immer Terrorismus und Kinderpornographie. Dagegen hat doch sicherlich niemand etwas gegen einzuwenden, oder? Ansonsten wäre er doch ein Befürworter dieser Straftaten. Dass viele Maßnahmen zur Überwachung oft verfassungswidrig sind, ist seht oft offensichtlich. Dass hält die Politiker aber nicht davon ab, diese Gesetze trotzdem zu beschließen. – Es geht ja schließlich um die Sicherheit.

Ebenso ignorant zeigen sich die Politiker, wenn eine Maßnahme dann etwa vom Bundesverfassungsgericht für grundgesetzwidrig erklärt wird, weil etwa zu viele Unbeteiligte überwacht werden oder weil die Überwachung, intimste Bereiche der Lebensführung nicht ausschließt. Dann wird das Gesetz eben, mit leichten Änderungen noch mal verabschiedet. Es geht doch immer noch um die Sicherheit und soll doch wirklich nur bei den allerschlimmsten Straftaten eingesetzt werden; nur in absoluten Ausnahmefällen – wirklich.

Bei der Quellen-TKÜV (Telekommunikationsüberwachungsverordnung), oder auch Staatstrojaner, wurde genauso argumentiert. Nun ist das Werkzeug etabliert und schon wird der Einsatzbereich massiv ausgeweitet. Jetzt darf dieses Überwachungsinstrument auch schon bei Wohnungseinbrüchen eingesetzt werden.

Was meint Ihr, wie sieht es mit der Glaubwürdigkeit aus, wenn mal wieder ein Politiker die Freiheiten der Bürger für die “Sicherheit” einschränken will? Man kann echt nicht häufig genug gegen solche Maßnahmen protestieren; vor allem vor dem Hintergrund, dass eine AfD-Regierung heutzutage nicht mehr unmöglich scheint.

Ich würde mich mal freuen, wenn die Politik sich mal mit der gleichen Inbrunst der legalen und illegalen Steuervermeidung annehmen würde.

Luxusprobleme

Immer heißt es, in Deutschland können große Projekte zeitnah nicht verwirklicht werden. “Schuld” seien die vielen Widerstände aus der Bevölkerung. Ja, momentan herrscht als grundsätzliche Meinung “Bloß keine Veränderung” vor. Egal ob es um Windkraft, Erweiterung von Bahnstrecken, Flüchtlingsunterkünften, Verabschiedung von veralteten Technologien geht, stets gibt es mehr oder weniger Proteste. Bloß keine Veränderung – Deutschland ist aktuell super-konservativ. Das bedeutet aber auch, dass es uns momentan gut geht, sehr gut, wahrscheinlich sogar zu gut.

Dabei richten sich viele Proteste gar nicht mal gegen an sich schlechte Projekte. Wie so oft, sind Viele einfach nicht genügend, oder falsch, informiert. Ich erinnere mich noch daran, wie an meinem früheren Wohnort vor über 20 Jahren ein Windpark entstehen sollte. Im Gemeinderat gab es viele Befürworter. Allerdings waren ausgerechnet die Grünen dagegen. Auch viele Anwohner fühlten sich von den möglichen Auswirkungen dieser neuen Technologie bedroht. So die üblichen Argumente: Lärm, Schlagschatten, “Verspargelung” der Landschaft und in der Konsequenz Verringerung des Immobilienwertes. Es gab dann eine gemeinsame Tour zu einem bereits bestehenden Windpark. Und vor Ort konnte sich so Mancher überzeugen, dass die Auswirkungen eines Windrades deutlich geringer sind als befürchtet.

Ich habe selbst ca. 600 Meter vom Windpark entfernt gewohnt. Geräusche habe ich nicht gehört. Die nimmt man ja selbst in unmittelbarer Entfernung kaum war. Da ist das Rascheln der Bäume schon lauter. Und, ja, ich habe auch etwas von dem Schlagschatten mitbekommen. Allerdings nur wenige Tage im Jahr für einen kurzen Moment und nur dann, wenn ich frühmorgens gerade in der Dusche war. Ansonsten steht die Sonne einfach zu hoch oder der Schatten fällt in eine andere Richtung. Ich finde auch die schlanken Windräder relativ ästhetisch. Der Anblick eines Windpark ist der einer modernen, sauberen Energieversorgung. Keine Ahnung ob jemand tatsächlich die Braunkohlebrachen besser findet oder radioaktiv verseuchte Landstriche.

Seit ein paar Jahren gibt es ja Protest gegen die sogenannte Hinterlandanbindung der festen Fehmarnbeltquerung. Dabei geht es darum, dass die Bahnstrecke Lübeck-Fehmarn erweitert werden soll. Natürlich bildeten sich dagegen gleich mehrere Bürgerinitiativen, die sich zeitweise sogar gegenseitig bekämpft haben. Man wollte nämlich (Sankt Florian lässt grüßen) die Bahnstrecke jeweils nicht bei sich sondern in einem anderen Bereich der Gemeinde haben. Und jeder hatte dafür, seiner Ansicht nach, plausible Argumente.

Am Ende hat man sich selbst ins Knie geschossen, da die Bahn nun die alte Trasse aufgeben will und nun die Ostseebäder nicht mehr direkt per Zug erreichbar sein werden.

Bei der Planung der Hinterlandanbindung ist aber noch ein Problem sichtbar geworden. Nicht nur die Bürger, sondern auch die Bahn verursacht Verzögerungen bei der Planungen. Und das Problem ist tatsächlich ein grundsätzliches. Man berücksichtigt tatsächliche Interessen der Bürger oder der Natur nämlich gar nicht im Vorfeld. Man stößt die Planungen an und wartet auch die eingehenden Widersprüche. Um diese dann abzuwehren oder entsprechend um zu planen. Wäre es nicht sinnvoll, wenn sich die Planer schon im Vorfeld um Themen wie Lärm- oder Naturschutz kümmern würden? Wenn man wie auf dem Flohmarkt oder bei Tarifverhandlungen als erstes ein völlig unrealistisches Angebot macht, dann dauert das Ganze eben etwas länger, bis man den richtigen Weg gefunden hat. Muss das alles immer erst durch Gerichte entschieden werden? Das würde einiges an Zeit sparen, sowie Kosten für Anwälte, Gerichte und die ständige Umplanerei.Und wenn man gleich einen Plan vorlegt, bei dem die Bürger und die Natur am wenigsten beeinträchtigt werden, gibt es auch weniger Bürgerprotest.

Rechte Propagandamethoden – Teil 1

Letztens habe ich mich mal wieder in der rechten Twitter-Blase umgesehen. Dort fiel mir ein typischer ausländerfeindlicher Tweet auf. Es ging um eine Straftat, die hier in der Nähe stattfand. Deswegen weiß ich von dem Fall schon länger. Eine Frau wurde auf einem Feld gefesselt aufgefunden, sie wurde verschleppt und vergewaltigt.

Bis dahin, hat das niemand vom rechten Rand interessiert. Erst als berichtet wurde, dass der mutmaßliche Täter festgenommen wurden, reagierten die rechtsextremen Twitterer. Schließlich ist der Tatverdächtige türkischer Abstammung. “War ja klar” und “Warum berichtet niemand über den Fall” waren einige Reaktionen. Selbstverständlich wurde über den Fall berichtet, nur halt nicht in der rechten Filterblase, schließlich fehlten die entsprechenden Trigger-Wörter.

Man kann hier mal wieder ganz klar sehen, dass es weder um die Tat noch um das Opfer geht. Für die Rechten ist einzig und allein der Täter ausschlaggebend.

Übrigens bedient sich einer dieser Hetz-Account des Logos der AfD, obwohl dies kein offizieller AfD-Twitter-Account zu sein scheint. Warum tut die AfD nichts dagegen? Sie will doch öffentlich immer ein gemäßigteres Bild abgeben, als das Ihrer Wähler/Unterstützer.

Auf jeden Fall picken sich die rechten Hetzer immer nur die Straftaten heraus, die sie für ihre Ideologie passen. Ein generelles Problem ist ja immer, dass viele Tötungsdelikte in der Familie stattfinden, oft werden dabei Frauen umgebracht. Leider schreiben viele Medien dann immer noch verharmlosend von “Familientragödie” oder “Beziehungsdrama”. Schlimmer ist aber, dass sobald der Täter Ausländer ist oder ausländische Vorfahren hat, wieder die rechte Meute auf den Fall stürzt und das Ganze als “Ehrenmord” deklariert. Schließlich sei es ja in manchen Kulturen angeblich üblich, Frauen umzubringen, die irgendetwas getan haben um die “Familienehre” zu verletzen. Dass aber gleichzeitig, fast jeden dritten Tag ein deutscher Mann seine Partnerin umbringt, wird in der rechten Blase lieber verschwiegen. Schließlich muss man seinen Hass ja kanalisieren.

Hartz-IV-Sanktionen

Gestern wurde ja vom Bundesverfassungsgericht entschieden, dass Hartz-IV-Leistungen nur noch maximal um 30% gekürzt werden dürfen. Dabei geht es offiziell darum, den Leistungsempfänger zu sanktionieren, um einen Missstand, wie etwa mangelnde Mitarbeit des Leistungsempfängers bei der Beendigung der Bedürftigkeit, zu beseitigen. Man kann aber oft genug von Fällen lesen, in denen es einfach um Behördenwillkür geht, wie etwa angeblich nicht angekommene Unterlagen oder nicht anerkannte Krankmeldungen.

Ich finde diese ganze Diskussion generell menschenunwürdig. Wir leben in einem Sozialstaat und da sollte der Staat sicherstellen, dass Jeder zumindest das Existenzminimum 1 zur Verfügung hat, egal ob das nun Sozialhilfe, ALG 2 oder bedingungsloses Grundeinkommen heißt. Es geht hier um die Ärmsten der Armen und die Leute die darüber debattieren, waren in den seltensten Fällen selbst mal arm. Wie schon geschrieben, es geht hier nicht um irgendwelche großzügigen Spenden, Almosen oder Belohnungen, es geht darum, ein lebenswertes Überleben sicher zu stellen.

Ich bin ja immer noch der Meinung, dass Politiker eine Art Bürgerpraktikum machen sollten, damit Diejenigen, die bei den Ärmsten gerne mal den Rotstift ansetzen wollen, mal einen kleinen Eindruck bekommen, was solche Entscheidungen für die Betroffenen wirklich bedeutet.


1 Wobei man noch mal darüber diskutieren sollte, wie so ein Existenzminimum wirklich aussähe, wenn es nicht nur hinvegetieren, sondern ein menschenwürdiges Leben ermöglichen soll. Und ja, das sollte sich auch an den Standards unserer modernen Gesellschaft orientieren.

Menschengemachter Klimawandel für Dummies – Update 01.10.2019

Da es immer noch genug Dummies gibt, die den Klimawandel nicht verstehen, erkläre ich das mal in wenigen, kurzen Schritten. Auch (fast) ohne irgendwelche Zahlen oder Statistiken, die würden einen Dummi ja nur verwirren. Kennt man ja, dann werfen die mit falschen Zahlen um sich und verunsichern noch mehr Leute.

  • In den letzten Jahrzehnten hat die Menschheit große Teile der fossilen Brennstoffe (Steinkohle, Braunkohle, Erdöl, Erdgas), verbrannt, die über viele Millionen Jahre gebildet wurden. (Klingt das nach einer guten Idee?)
  • Bei der Verbrennung wird Kohlendioxid (CO2) frei. Dieses war vorher in der Erde gebunden und ist nun in der Atmosphäre.
  • Gleichzeitig verringern wir die Biomasse, etwa durch Rodung von Wäldern. Diese hat ebenfalls viel Kohlendioxid gespeichert. Auch dieses CO2 ist nun in der Luft.
  • Die Erde erhält von der Sonne viel Energie, strahlt aber auch viel wieder in den Weltraum ab.
  • Die Atmosphäre hält einen Teil der Energie zurück. Ansonsten wäre es hier viel zu kalt.
  • Die Atmosphäre wirkt wie ein Gewächshaus. Unter anderem durch das Gas Kohlendioxid (CO2).
  • Steigt nun der CO2-Anteil, wird auch mehr Wärme zurückbehalten. Auf der Erde wird es wärmer.

So, und welcher Teil davon ist nicht zu verstehen?


Update 01.10.2019

Ich habe gerade gesehen, dass die taz nahezu zeitgleich einen Artikel mit ähnlicher Übeschrift veröffentlicht hat. Manche Dinge sind halt so naheliegend.

E-Scooter

So, nun gibt es sie überall – die E-Scooter. Also kleine batteriebetriebene Roller, die man sich mittels einer App für Kurzstrecken ausleihen kann. Mich spricht das bisher nicht so an, genauso wenig wie Elektro-Fahrräder. Vielleicht müsste ich das mal ausprobieren, aber die Installation einer App und Nutzerregistrierung inklusive Zahlungsangaben ist für mich schon immer eine hohe Hürde.

Aber ich finde es interessant, die die Emotionen kochen. Jeder Unfall wird medial begleitet, alle möglichen Verbände fordern Regulierungen (vor allem die Taxilobby weil, bei denen wohl so manche Fahrt weg fällt) und es wird sich öffentlich darüber beschwert, dass die Dinger so viel Platz wegnehmen.

Ich wüsste da noch ein Verkehrsmittel, das viele Todesopfer fordert und massig Platz verbraucht… Aber beim Auto ist das natürlich alles ganz anders.

Diskussionskultur

Dass die Rechten vielfach die Diskussionsthemen vorgeben ist ja mittlerweile erkannt.

Man darf auch nicht über jedes Stöckchen springen, dass aus der rechten Ecke geworfen wird. Erfundene Skandale, haltlose Behauptungen und einfach nur Hass gegen “Andere” – Die Provokationen und Grenzüberschreitungen sind oft gewollt und hinterher hat man es natürlich nie wirklich so gemeint.

Aber was mich immer wieder nervt, ist die Tatsache, dass die Rechten Themen kapern. Neulich hat etwa Greta Thunberg die Aktivisten besucht, die im Hambacher Forst ausharren und gegen dessen Abholzung und den Braunkohletagebau im Allgemeinen protestieren. Da gab es ein Gruppenbild. Und auf diesem Bild hat eine Frau ihr Gesicht verhüllt. Und was passiert nun? Jetzt wird tagelang nur darüber diskutiert, ob diese Frau vermummt sein darf oder nicht. – Mal wieder schön vom eigentlichen Problem abgelenkt, liebe AfD und Co.

Ich habe jetzt übrigens zwei Formulierungen in meinen Wortschatz aufgenommen, die aus der “Weiter-So-Fraktion” stammen und die ich immer höre, wenn man über Klimawandel und Umstellungen auf andere Energieträger spricht.

Wenn also etwas kaputt ist oder nicht so funktioniert wie es sollte (auch bei Bedienungsfehlern) sage ich dann: “Die Technik ist wohl nicht so ausgereift.” Außerdem ist auch der Spruch “Das ist es jetzt auch nur so ein Modethema”. Den kann man wirklich sehr gut gut anbringen, wenn es um die Wirtschaft geht.

Klimawandel – Alles zu spät?!

Ich hatte ja neulich schon mal einen pessimistischen Artikel zum Klimawandel geschrieben. Je mehr Zeit vergeht, ich die (Nicht-)Reaktionen sehe und noch mehr denke, wird meine Einstellung noch pessimistischer.

Als große Bremser sehe ich die Wirtschaft und deren politischen Vertretung, die FDP, und Klimawandelleugner wie die AfD.

Man solle ja nichts überstürzen, Alternativtechnologien seien noch nicht ausgereift, die finanzielle Belastung solle nicht zu hoch werden und man will sich doch nicht vorschreiben lassen, was man tun oder lassen soll. Außerdem sei ja der Klimawandel gerade ja ein Modethema.

Nein! Verdammte Scheiße! Das ist kein Modethema! Es wird halt immer dringender. Politik und Wirtschaft haben schon mehrere Jahrzehnte verschlafen! Das der Treibhauseffekt ein Problem ist, ist schon lange bekannt. Ich erinnere mich an eine Ausgabe unserer Schülerzeitung. Das muß so 1991 gewesen sein. Ich weiß nicht mehr, ob die komplette Ausgabe dem Thema Umweltschutz gewidmet war oder ob es nur ein Schwerpunktthema mit mehreren Artikeln war. Auf jeden Fall war zu dem Zeitpunkt schon bekannt, wohin wir steuern. Das ist jetzt 28 Jahre her. Seit dem ist nicht wirklich viel passiert. Wir verbrennen immer noch massenweise Öl und Kohle.

So viel zum Thema, man solle nichts überstürzen.

1997 wurde das Kyoto-Protokoll verabschiedet; ein erster Schritt zur Treibhausgasreduktion. Die Ziele darin waren aber nicht wirklich sportlich. Deutschland hat die Ziele vor allem geschafft, weil im Referenzjahr 1990 noch die ganzen alten DDR-Betriebe produzierten, von denen die meisten ja schnell “abgewickelt” wurden.

Die Ziele von Paris, die eigentlich auch nicht ausreichen, wird Deutschland nicht erreichen. Wir sagen lieber “Weiter so!”. Veränderungen sind nicht erwünscht. Alles soll einfach so weiterlaufen, mit einem ständigen Zuwachs an Wohlstand. “Nach mir die Sintflut” – Im wahrsten Sinne des Wortes.

Aber verdammt natürlich muß sich was verändern. Wir alle müssen uns verändern. Unser Lebensstil muss sich verändern. Und wenn wir nichts machen, dann trifft der Klimawandel noch härter, und dann kommen erste recht Veränderungen aus uns zu, die gewaltiger sein werden, als das was wir uns vorstellen können. Aber Hauptsache uns geht es JETZT gut.

Eigentlich wäre es relativ einfach, den CO2-Austoss schnell zu verringern. Man müsste einfach an der Quelle ansetzten. Einfach die globalen Fördermengen für Kohle und Erdöl stark begrenzen, bis zu einem endgültigen Förderstopp in X Jahren. Dann werden diese Rohstoffe so teuer, dass es wirtschaftlicher wird, auf Alternativen umzusteigen.

Diese Schritt wäre zwar radikal, aber nach meiner Überlegung das einzige was helfen könnte. Besser als an vielen kleinen Stellen herumzuschrauben und hier und da Verbrauchsobergrenzen zu definieren. Aber das Rumgehühnere auf den Klimakonferenzen der letzten zig Jahre zeigt leider, dass es keine wirkliche Bereitschaft gibt, die Katastrophe zu verhindern. Vor allem nicht mit Testosteron-gesteuerten Staatsoberhäuptern wie Trump, Putin oder Erdogan.

Was werden die Idioten von FDP, CDU und AfD eigentlich in 20 oder 30 Jahren sagen, wenn man sie mit ihren heutigen Aussagen konfrontiert? “Ja, wir haben es doch noch geschafft, den Wohlstand noch für ein paar Jahre zu retten”. Und ganz wichtig: Immer den anderen die Schuld geben: “Die haben noch weniger getan, als wir. Herr Lindner hat sich doch sogar zwei Teslas gekauft.”

Ich möchte diesen Artikel gerne mit einem positiven Ausblick schließen. Aber ich kann mir leider nicht mehr vorstellen, wie das Ruder noch rumgerissen werden kann.