Schließung des Online-Handels am Sonntag

Bei manchen Meldungen, weiß man ja nicht ob sie falsch oder richtig sind. Die Meldung daß die niedersächsischen Grünen ein “Ladenschlußgesetz” für den Online-Handel wollen. Sie wollen damit ein paar Mitarbeiter “schützen”, die bei Online-Händlern sonntags arbeiten. Haben die Grünen die Mitarbeiter gefragt, ob sie das wollen? Manche Leute arbeiten ja gerne am Wochenende. Während meines Zivildienstes habe ich gerne am Wochenende gearbeitet, da ich dann mal wochentags frei hatte. Da konnte man zum Beispiel mal in Ruhe einkaufen…

Auf der anderen Seite fordert der Einzelhandel gerade wieder die Ladenöffnung an Sonntagen. Ich bin ja generell für die Abschaffung des Ladenschlußgesetzes und aller weiteren Einschränkungen. Die Freigabe der Öffnungszeiten an Werktagen vor einigen Jahren wurde auch im Vorfeld kritisiert. Tatsächlich haben nur wenige Geschäfte die Öffnungszeiten massiv ausgedehnt. Aber die, die das wollten, durften das jetzt auch. Einzig der Sonntag ist noch die heilige Kuh. Hier gibt es zwar auch Ausnahmen, etwa die “Bäderregelung” in touristischen Orten oder die paar “verkaufsoffenen Sonntage” die jede Kommune selbst festlegen kann. Diese waren mal dazu gedacht, daß sich Besucher einer Veranstaltung mit überregionalen Charakter (etwa “Altstadtfest”, “Hafengeburtstag”) vor Ort verpflegen konnten. Diese notwendigen Anlässe wurden allerdings sehr großzügig ausgelegt. Was manchmal zur der absurden Situation führt, daß der jeweilige Einzelhandelsverband selbst eine Veranstaltung durchführt. Da wird dann ein Bierzelt auf dem Marktplatz aufgebaut und schon hat man sein Oktoberfest.

Die Gewerkschaften sollten einfach Sonntagszuschläge in den Tarifverträgen festlegen, wenn ihnen der Sonntag so wichtig ist. Ein gesetzliches Verbot ist hier aber nicht notwendig.

Die einzigen richtigen Bremser sind die christlichen Kirchen. Die üben immer noch Druck aus, obwohl es eigentlich laut Grundgesetz eine Trennung zwischen Staat geben sollte. Aber es gibt ja immer noch Parteien mit einem großen “C” im Namen.

Es wird sicherlich auch keinen Unterschied bei der Zahl der Kirchgänger geben, ob die Geschäfte nun aufhaben oder geschlossen sind. Die Kirchen haben einfach ihre frühere Bedeutung verloren, und das ist auch gut so. Deswegen muß sich der Rest der Bevölkerung den Vorstellungen der Kirche nicht unterwerfen.

Karfreitagsruhe

In Deutschland soll es zwar eine Trennung zwischen Kirche und Staat geben; tatsächlich ist es aber nicht so. So treibt der Staat für einige Religionsgemeinschaften deren Mitgliedsbeiträge in Form von Kirchensteuer ein. Was außerdem nicht viele wissen, ist daß der Staat seit Jahrhunderten den Kirchen jährlich Geld als Gegenleistung für Enteignungen. Diese Staatsleistungen betrug etwa im Jahre 2015 ca. 510 Millionen Euro. Ob das Eigentum vor der Enteignung von den Kirchen rechtmäßig erworben ist, darf in vielen Fällen bezweifelt werden.

Nun sind auch die meisten gesetzlichen Feiertage ein Resultat aus dem Zusammenspiel zwischen Kirche und Staat. Und das bringt uns nicht nur ein paar freie Tage, sondern etwa Auflagen, wie etwa die besondere Ruhe am Karfreitag. Diese Regelungen werden immer wieder hinterfragt und nur ganz langsam scheint im Zuge der Rechtsprechung ein Umdenken zu erfolgen.

Ich habe deswegen den Karfreitag so begangen, daß ich mit einem Schlagschrauber die Reifen am Auto gewechselt habe. Das Schlagen des Schraubers sollte natürlich die Hammerschläge symbolisieren, mit denen Jesus ans Kreuz genagelt wurde. Wer mich gesehen hat, konnte auch feststellen, daß ich Jesus Leiden komplett verinnerlicht habe.