Islamistischer Hintergrund

Nach der Amokfahrt und der Axtattacke von Würzburg, wurde immer verzweifelt versucht, heraus zu finden, ob es einen islamistischen Hintergrund gibt. Wozu? Was macht es für einen Unterschied, ob die Täter irgendeinen Dämon sehen, der sie zu der Tat treibt, oder ob sie aus religiösen Fanatismus so handeln? Für mich sind diese Täter alle geisteskrank. Mit rationalen Denken lassen sich solche Taten nicht erklären.

Kann man die Taten nicht mal so für sich stehen lassen? Sie sind doch schon schlimm genug. Muß man immer alles in Schubladen pressen? Erwähnt man einen islamistischen Hintergrund, führt das einerseits zu weiterer Fremden- und Islamfeindlichkeit und zum Anderen stärkt man dadurch den IS und andere Terrororganisationen.

Der IS bekennt sich ja sowieso zu allem Schlimmen, was in der westlichen Welt passiert. Egal ob es tatsächlich von ihm kommt, oder nicht.

Keine Flüchtlingskrise mehr?

Ach wie schön ist das. Es scheint ja keine Probleme mehr mit Flüchtlingen zu geben. Überall wird diskutiert was mit Erstaufnahmeeinrichtungen und provisorischen Unterkünften passieren soll. Ist denn jetzt alles gut? Gibt es keine Flüchtlinge mehr?

Bei uns kommen kaum noch Flüchtlinge an. Europa hat fleißig die Binnen- und Außengrenzen befestigt und bewaffnete Grenzsoldaten im Einsatz. Viele Flüchtende harren irgendwo vor zu einer unüberwindbaren Grenze aus. Andere Flüchtlinge suchen sich wieder andere Routen und viele von denen ertrinken auf ihrer Flucht wieder im Mittelmeer. Außerdem gibt es von den Deal mit der Türkei, die uns die Flüchtlinge vom Leib halten soll.

Des weiteren sind die Asylgesetze verschärft worden. Im Grunde genommen haben wir mit Merkels Flüchtlingspolitik doch viele Forderungen der AfD und anderer Rechten erfüllt.

Nur weil wir hier vor Ort kein Problem mehr haben, die neu ankommenden Flüchtlinge unterzubringen, ist nicht alles in Ordnung. Der Bürgerkrieg in Syrien geht weiter. Die Armut und Hungersnot in vielen Ländern ist auch nicht besiegt.

Besorgte Anwohner

Und mal wieder habe ich einen Artikel über “besorgte” Anwohner gelesen. Natürlich ging es da mal wieder um Flüchtlingsunterkünfte. In Stockelsdorf bei Lübeck, soll eine Unterkunft für 64 Geflüchtete gebaut werden.

Es ist immer erstaunlich, was für Argumente sich die Anwohner aus den Finger saugen. 64 Flüchtlinge seien ja wohl zuviel für eine Straße in der bisher 40 Menschen wohnen. Nun gibt es in unmittelbarer Umgebung weitere Straßen, in den auch Menschen leben.

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Die Anwohner würden die Flüchtlinge lieber auf die Dörfer verteilen. (Schließlich leben sie ja selbst nicht dort.) Fahrradfahren wäre ja durchaus zumutbar. Komisch an anderer Stelle hört man immer, daß man die Flüchtlinge hier und dort nicht unterbringen könnte, weil es vor Ort keine Infrastruktur gäbe. Die Leute suchen sich halt immer das aus, was ihnen paßt. Der Bolzplatz ist übrigens auch total wichtig, da kann man nicht darauf verzichten, auch wenn Menschen in Not sind. Wahrscheinlich sind das auch die Rentner, die sich ansonsten über die lauten Kinder auf dem Bolzplatz beschweren.

Ach ja, natürlich auch die Sicherheit sei ein Problem; “gerade nach den jüngsten Ereignissen”. Was damit gemeint ist, bleibt unklar.

Warum stellen sich die Anwohner nicht einfach hin und sagen: “Wir sind generell gegen Flüchtlinge. Wir wollen keine. Nicht hier und auch nicht anderswo. Es ist uns schei*egal, was mit den Menschen passiert”. Das wäre zwar schlimm, aber ehrlich. Dann müßten diese besorgten Anwohner nicht so rumdrucksen.

Immer auf die Moslems

Moslems leben in schwierigen Zeiten. Weil sich einige doofe Terroristen hinter dem Islam verstecken, werden Moslems weltweit unter Generalverdacht gestellt. Nur haben die Ansichten der Terroristen herzlich wenig mit dem Islam zu tun. Aber trotzdem herrscht eine eine extrem islamfeindliche Stimmung in Deutschland und in den USA. Mich wundert, daß es so wenig Gegenrede gibt. Wo bleibt der gesellschaftliche Aufschrei? Wo ist die Empörung der muslimischen Gemeinden?

Wenn sich die Ablehnung und der ganze Hass gegen Juden richten würde, wäre die Aufregung sicherlich viel größer. Den Moslems darf nicht das gleiche Schicksal wie den Juden widerfahren.

AfD – NPD im Anzug

Nun stehen drei Landtagswahlen an und in zwei Ländern, hat die AfD Chance, einen hohen Stimmenanteil zu bekommen.

Ich halte das für eine sehr schlimme Entwicklung. Für mich ist die AfD mit ihren Forderungen nicht weit von der NPD entfernt; nur das Bild das sie abgeben ist ein ganz anderes. NPD, daß sie doch glatzköpfige Männer, die brüllend durch die Innenstädte laufen. Die AfD wirkt dagegen eher seriös. Und das macht sie so gefährlich. Sie bieten viel mehr Leuten Möglichkeiten zur Identifikation.

Die AfD gibt es sich auch gerne, als “Partei der kleinen Mannes” aus. Aber sonderlich sozial sind sie nicht.

Wer übrigens nicht zur Wahl geht, weil er den “Politikern einen Denkzettel verpassen” will, hat leider gar nichts verstanden. Der versteht nicht wie eine Demokratie funktioniert, der versteht nicht, daß er ein Recht verfallen läßt, um das Viele kämpfen müssen. Wenn ich von niedrigen Wahlbeteiligungen lese, dann denke ich nicht “Junge, da müssen sich die Gewählten aber warm anziehen”, sondern eher “Wie dumm müssen die Menschen sein, ihr politisches Mitspracherecht nicht zu nutzen. Jeder, der nicht wählt, hat in meinen Augen auch kein Recht, sich nachher über die Politik zu beschweren. Alle Nichtwähler sollten einfach mal bis zur nächsten Wahl die Klappe halten.

Leute, geht zur Wahl! Informiert Euch vorher, welche Partei Euren Vorstellungen am nächsten kommen. Nutzt dafür zum Beispiel den Wahl-O-Mat. Aber bitte wählt keine rechtsradikalen Parteien wie NPD, AfD oder Republikaner; auch nicht aus Protest. Was dann passieren kann, kann man in den Geschichtsbüchern nachlesen.

Balkanroute ist dicht

Voller Euphorie wird verkündet das nun die Route für die Flüchtlinge über den Balkan geschlossen sei. Politiker betonen, daß die “positive Effekte” auch schon in Deutschland zu spüren seien, es kommen weniger Flüchtlinge nach Deutschland.

Daß man Menschen an der Flucht hindert, wird also als “Erfolg” dargestellt? Die Flüchltinge machen sich trotzdem weiter auf den Weg. Jetzt stranden sie irgendwo in Griechenland oder in der Türkei vor abgeriegelten Grenzen. Das kann doch keine europäische Flüchtlingepolitik sein. Man muß den Menschen helfen, alle in Europa müssen ihren Teil leisten und man muß vor allem die Fluchtursachen (Krieg, Armut, Terror) bekämpfen.

Rettet das Abendland

Das Abendland soll ja angeblich in Gefahr sein, es soll islamisiert werden. Deutschland droht angeblich zu überfremden und Ausländer sollen erst mal die deutsche Kultur aneignen.

Was ist denn in “Gefahr”? Was soll verteidigt werden? Was sollen Ausländer lernen?

Schutzsuchende Menschen anzupöblen? Häuser anzuzünden? Sind Ausländer mit Bierflasche, die den Hitlergruß machen, die Kultur, die die Ausländer annehmen sollen?

Alle Nazis sollen sich mal selbst an die eigene Nase fassen. Was macht den das “Abendland” aus? Es wird ja oft auf Christiliches Abendland genannt. Hier gelten also christliche Werte. Ich habe zwar nichts mit der Kirche zu tun, aber die meisten Werte, die sie vertritt, nehme ich auch für mich an. Zu diesen Werten gehören zum Beispiel Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe. Sieht Hilfsbreitschaft so aus, daß man einen Bus mit Flüchtlingen umzingelt und sie mit Hassparolen voll brüllt?

Alle, die gegen Flüchtlinge schimpfen, können sich nicht vorstellen, welches Leid die Geflüchteten erleiden mußten.

Zu unser westlichen Kultur gehören auch eine Menge Freiheiten. Ausländer sollen lernen daß man etwa zu respektieren hat, daß es gleichgeschlechtliche Partnerschaften gibt, oder daß Männer und Frauen gleich gestellt sind. Wieviele Pegida-Anhänger, AfD- oder NPD-Wähler können das aus vollem Herzen unterstützen? Das sind unsere westlichen Werte, die es zu bewahren gilt. Ebenso die Religionsfreiheit. Mir ist es egal, ob jemand Moslem, Jude oder Christ ist, es ist ein Mensch!

Ich schäme mich, ein Deutscher zu sein

Man kann ja nicht für seine Herkunft, es ist Zufall, in welchem Land man geboren wird. Ich finde daher so Aussagen wie: “Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein.” völlig daneben. Stolz kann man doch nur auf etwas sein, was man selbst geschafft hat. Auf seine Leistungen. Wie kann man stolz darauf sein, zufällig irgendwo geboren sein? Wie kann kann stolz darauf sein, was andere gemacht haben?

Ich lebe in Deutschland und bin einigermaßen froh darüber. Wenn ich irgendwo in der Dritten Welt wäre es mir sicherlich viel schlechter ergangen.

Aktuell kann auf Grund der Vorfälle in Claunitz und Bautzen nur sagen, daß ich mich schäme, Deutscher zu sein.

Folgen der Flüchtlingsaufnahme

Wenn es um die Aufnahme von Flüchtlingen geht, kommt ja auch gleich immer die Frage nach den Kosten auf. Ich frage mich allerdings, wie sieht es mit den positiven Einflüssen auf die Volkswirtschaft aus?

Häufiger liest man ja davon, das die Zuwanderung nach Deutschland ja die Folgen des demografischen Wandels abmildern kann. Fakt ist ja nun mal, daß die deutsche Bevölkerung überaltert und nicht genügend Nachwuchs zeugt. Da können junge Arbeitskräfte die Folgen etwas abmildern.

Wie sieht es aktuell mit der Wirtschaft aus? Manche Bereiche boomen doch, dank der Flüchtlinge. Hersteller von Wohncontainern kommen kaum mit der Produktion nach, von den Kommunen werden überall Unterkünfte gebaut. Das sind doch bleibende Werte.

Ist die Flüchtlingskrise vielleicht auch ein Konjunkturprogramm?