Das Jammern der Bänker

Die Deutsche Bank (DB) macht mal wieder Verluste. Und schon wird wieder rumgejammert. Natürlich sind nur die Anderen Schuld. Der Gesetzgeber, weil er versucht, die Auswüchse der Finanzwirtschaft ein wenig einzudämmen, die böse Konkurrenz und natürlich die EZB, die ja die Zinsen so niedrig hält. Nun sind die Zinsen aber nicht nur in Europa so niedrig, sie sind weltweit auf einem Rekordtief. Natürlich haben die Leitzinssätze auf regulatorische Wirkung, sie sind aber nicht völlig vom Markt losgelöst. Das ist die sonst so gepriesene Eigenregulierung des Marktes.

Laut dem Deutsche-Bank-Vorstand gibt es in Deutschland zu viele Banken, daß sei nicht gut für das Bankensystem. Na gut, dann schliessen wir doch mal die Deutsche Bank. Wie wäre es damit?

Ich war früher auf mal Deutsche-Bank-Kunde. Das hat auch historische Gründe. Als ich Kind war gab bei uns früher zwei Banken: die Sparkasse und die Handelsbank. Letztere wurde von der Deutschen Bank übernommen, war aber trotzdem noch eine ganze Zeit relativ eigenständig als Deutsche Bank Lübeck AG. Irgendwann wurde diese aber völlig einverleibt. Nun da es vor Ort nur diese beiden Banken gab, war es eine 50/50-Chance Kunde der Handelsbank zu sein.

Ich habe später tatsächlich aber auch mal bewusst ein Konto bei der Deutschen Bank eröffnet, genauer gesagt bei der damalige Online-Tocher Bank 24. Das war eine der ersten richtigen Onlinebanken. Später wurde umstrukturiert und das ganze Privatkundengeschäft der DB in die Bank 24 umgegliedert, die fortan Deutsche Bank 24 hieß. Man wollte einfach die Privatkunden, die ja sowieso nur lästig sind, lieber woanders haben. Später besann man sich um ruderte zurück. Die Vorteile eines Online-Kontos gingen in diesem Hin und Her verloren so daß ich der Deutschen Bank getrost den Rücken kehren konnte.

Dann waren noch die Schneiders “Peanuts”, Ackermanns Victory-Zeichen beim Mannesmann-Prozeß, die Massenentlassungen bei einer positiven Geschäftsplafe, wofür der Vorstand Jubel von Aktionären erhielt.

Mal sehen wann jetzt der erste Ruf nach dem Rettungsschirm kommt. Darin sind die Banken ja immer toll. Vorher wild spekulieren, riesen Gewinne machen und wenn alles in die Grütze geht, einfach mal nach staatlicher Hilfe rufen, es ginge einem ja so schlecht und man sei ja so unverzichtbar.

P.S. Daß ich Banken nicht so gerne mag und die Deutsche Bank mit Abstand ganz weit oben auf der Hassliste steht, ist rübergekommen, oder?