Ich habe lange nichts mehr von dem geplanten Glasfaserausbau geschrieben, deswegen gibt jetzt mal wieder ein Update.
Zwischenzeitlich hat mir der rosa Riese ein Hinweisschreiben geschickt, dass nun “endlich” auch mein Anschluss auf All-IP umgestellt werden soll. Dafür solle ich einen neuen Tarif abschließen, ansonsten müssten sie mir leider kündigen. Ich überlegte, bei dem zukünftigen Provider TNG anzurufen und nach zu fragen, wie ich mich verhalten solle. Doch TNG war schneller. Sie schickten mir ein Angebot, dass sie meinen alten Anschluss übergangsweise übernehmen und bei Verfügbarkeit unmittelbar auf Glasfaser umstellen wollen. Zuvor gab es ja sogar das Versprechen seitens TNG, dass man den Glasfaser-Anschluss bereits kostenlos nutzen könne, so lange der Telekomvertrag noch läuft.
Ich habe das Angebot natürlich angenommen. Darauf folgte eine Kündigungsbestätigung von der Telekom wegen des Anbieterwechsels. Wenige Tage später kam dann eine weitere Kündigungsbestätigung wegen der verstrichenen Frist, einen All-IP-Vertrag abzuschließen. – Dieser Laden ist so unorganisiert!
In einem Nachbardorf wird übrigens tatsächlich schon gebuddelt. Hängt vielleicht auch damit zusammen, dass dort gleichzeitig ein Neubaugebiet erschlossen wird. Denen will man wohl auch nicht noch veraltete Technik zumuten. Unser Dorf soll auch bald drankommen. Allerdings hat sich hier noch niemand gemeldet, um den Hausanschluss zu besprechen. Im Nachbardorf sind wohl schon manche Anschlüsse realisiert. Neben den Hausanschlüssen müssen ja noch die anderen Verbindungstrassen verlegt und die aktive Technik installiert werden.
Hier sieht es also gar nicht so schlecht aus. Anderswo legt die Telekom den Anbietern und den Kommunen immer wieder neue Steine in den Weg. Über ein weiteres Beispiel hat der Spiegel berichtet. Es geht um Kommunen, die eigene Glasfaserprojekte gestartet haben. Dann kommt aber die Telekom und rüstet doch noch mal die alte Kupfer-Infrastruktur auf, damit die Haushalte mindestens 30 MBit/s bekommen. Damit entfällt aber die Förderung für diese Anschlüsse und somit steht die ganze Finanzierung des entsprechenden Projektes auf der Kippe. – Es ist echt eine Frechheit, wie die Telekom so sehr andere Anbieter und Kommunen schikaniert und so eine zukunftsfähige Technik verhindert.
Was macht eigentlich der Bund? Der hält doch direkt und indirekt (über die KfW) noch fast ein Drittel der Telekom-Anteile? Warum schreitet da keiner ein und stoppt dieses schädigende Verhalten?
Ansonsten scheint die Telekom ja momentan überwiegend damit beschäftigt zu sein, über ihr Super-Duper-Hyper-Vektoring Pressemitteilungen raus zu schicken. Jede Woche veröffentlichen dann die Medien die “Erfolgsmeldungen”. “Wieder so und so viele Tausend Anschlüsse mit Super-Duper-Hyper-Vektoring ausgestattet”. Die Zahlen werden oft einfach so, völlig ohne zu hinterfragen, übernommen. Ob die genannten Anschlüsse schon in der vorherigen Meldung enthalten waren, wird meistens weggelassen; ebenso die Tatsache, dass es sich dabei meistens um Anschlüsse handelt, die auch vorher schon schnelles Internet hatten.
Ich bin auf jeden froh, so oder so im Oktober weg von der Telekom zu sein. Und bald haben wir hier ein Kommunikationsnetz, dass nicht mehr in den Händen von einem profitorientieren Großkonzern ist, sondern welches der öffentlichen Hand gehört.