Kundenservice from hell – Diesmal: IKEA

Mal wieder durfte ich mich mit dem Kunden-(Nicht)-Service eines großen Unternehmens rumschlagen. Es geht um IKEA. Trotz der ganzen Steuervermeiderei des Konzerns kauf ich hin und wieder dort ein. Diesmal war es ein Kühlschrank. Da er weder in unseren Kleineagen noch in unsere Familienkutsche passte, nahmen wir den Lieferservice in Anspruch. Dafür wurden uns 39 € zusätzlich berechnet. Gleichzeitig beauftragten die Rücknahme des Altgerätes. Dazu sind die Hersteller seit einigen Jahren verpflichtet.

Die Mitarbeiterin im Laden sagte dann, dass die Lieferung heute nicht mehr erfolgt, sondern “erst” am nächsten Tag zwischen 7 und 14 Uhr, die Fahrer melden sich aber kurz vorher noch einmal telefonisch. Prima, Samstag, kein Problem. Anruf erfolgte auch und um ca. 13:00 war das Gerät da. Zwei junge Männer wuchteten das Ding ins Haus. Ich sprach sie dann an was mit dem alten Kühlschrank passieren sollte, der sollte doch auch mitgenommen werden. Ne, das mache ein anderes Team, wir stehen nicht auf seiner Liste und der Wagen ist voll. Dann zeigte er mir noch eine Handy-App mit diversen Aufträgen und Namen, wo wir nicht drin standen.

Ich hatte da schon so ein ungutes Gefühl. Und NATÜRLICH passierte bis 14 Uhr genau nichts. Dann habe ich mal geguckt, wie ich wohl jemanden erreichen könnte. Auf den ganzen Kaufunterlagen stand dazu nichts. Und im Internet gab es nur eine zentrale IKEA-Nummer. Und NATÜRLICH gibt es dort wieder einen nervigen Telefoncomputer. Ich habe es bis heute nicht verstanden, warum Unternehmen so etwas machen. ICH rufe nur an, wenn ich wirklich ein Anliegen habe, wenn ich mich aber etliche Male durch die Menüs und Spracheingaben quälen muss, weil die Warteschleife mich wieder raus geschmissen hat, wird aus einem verärgerten Kunden ein noch viel verärgerter Kunde; zum Leid der menschlichen Mitarbeiter, die diesen dann irgendwann mal annehmen.

Also nach etlichen Versuchen und über einer Stunde habe ich endlich jemanden erreicht. Und NATÜRLICH konnte sie mir nicht helfen. Die Lieferungen und Abholungen erfolgen über einen Dienstleister. Man könne die Fahrer nicht erreichen, sie dürften ja nicht während der Fahrt das Mobiltelefon benutzen. – Warte, wie bitte? Was wird denn da für ein Pseudogrund vorgeschoben? Die Jungs waren zu zweit unterwegs und sie hatten eine App für eine Tourenverwaltung.- Außerdem hätte ich ja nur eine Festnetznummer angegeben. Ja, natürlich ich bin doch zu Hause und warte auf den Abholservice, warum sollte ich da eine Mobilnummer angeben? Die Dame am Telefon meinte, vielleicht kommen die Mitarbeiter ja noch. Ich antwortete dann, dass der Zeitraum von 7 bis 14 Uhr vereinbart war und es mittlerweile fast 16 Uhr ist und ich jetzt zu einem Termin muss. Einen neuen Termin konnte ich da nicht vereinbaren, da ich mich mit meiner Frau abstimmen musste, wer wann zu Hause sein kann. Ich schlug vor, dass wir das Gerät einfach in den Carport stellen könnten, wo es der Abholdienst auch ohne unsere Anwesenheit abholen könne. Nein, das sei völlig unmöglich meinte die Callcenter-Mitarbeiterin. Das sei ein Auftrag und die Erledigung des Auftrages müsse von uns mit einer Unterschrift quittiert werden.

Der nächste Termin, den meine Frau nach diversen vergeblichen Hotlineanrufen vereinbart hat, war dann ein paar Tage später von 14 bis 21 Uhr. Dieser Zeitraum verstrich wieder ohne das sich jemand gemeldet hat oder vorbeigekommen war. Der alte Kühlschrank stand immer noch störend in der Küche rum, mittlerweile schon rund eine Woche.

Die nächste Hotline-Runde ging dieses Mal wieder an mich. Ich habe den ganzen Fall noch mal geschildert, dass wir nun schon zweimal vergeblich gewartet haben und ich nun endlich möchte, dass der alte Kühlschrank hier verschwindet. Dann wurde wieder der Dienstleister-Joker gezogen. Ich sagte, dass mich das überhaupt nicht interessiere, ich habe keinen Vertrag mit irgendeinem zwischen geschalteten Dienstleister, sondern mit IKEA.

Also die Mitarbeiterin hat den Fall auf “dringend” gesetzt und nach dem Wochenende sollte sich jemand melden. Das passierte tatsächlich und die Abholung wurde für den nächsten Abend avisiert. Aber auch dieser Termin verstrich wieder. Diesmal hat sich allerdings der Fahrer gemeldet und gesagt, dass er dass nicht mehr schaffe, er würde dann am nächsten Tag vorbeikommen. Zum vierten Abholtermin erschien dann tatsächlich der Abholservice, fast zwei Wochen nach dem Kauf des Kühlschrankes. Und nein – er hat sich die Abholung nicht von uns quittieren lassen. So viel zu der Aussage der ersten Hotline-Mitarbeiterin.

Ich weiß ob das wirklich alles so schlecht organisiert ist oder ob das alles nur Ausreden der Callcenter-Mitarbeiter sind. Aber wenn die Abläufe so schlecht sind, dass die Hotline-Mitarbeiter praktisch keinen Einfluss haben, dann sollte man doch mal das ganze System gründlich überdenken. Wenn so ein Fall bei einem meiner ehemaligen Arbeitgebern passiert wäre, dann hätte aber jemand alle Hebel in Bewegung gesetzt und dem Kunden geholfen. Dann wird halt man von dem ursprünglichen Prozedere abgewichen und jemand anderes losgeschickt. Unternehmen, die ihre Kunden so im Stich lassen, wie IKEA, können doch nur verlieren.