Meine Arbeitsstelle ist etwas außerhalb. In der Nähe gibt es aber eine kleines, ein ganz kleines, Wohngebiet. Dort steht auch ein Postkasten der Deutschen Post AG. Diesen nutzen wir ab und zu auch; entweder für dienstliche oder private Post. Neulich ist uns aufgefallen, daß dieser Kasten nahezu überquoll. Das schürte den Verdacht, daß der Postkasten schon länger nicht geleert wurde. Am darauf folgenden Montag schaute ich mir den Kasten noch mal an und sah noch immer die reingestopften Briefe. Planmäßig hätte er montags bis samstags um 9 Uhr geleert werden müssen. Das geschah aber nicht.
Eine Kollegin machte sich die Mühe bei der Deutschen Post eine Beschwerde anzubringen. Sie versuchte es über eine bundesweite Service-Nummer. Der Callcenter-Mitarbeiter war wohl irgendwie auf der falschen Spur. Er wollte alles mögliche von uns wissen, inklusive welche Gesellschaftsform unser Unternehmen hat. – Was spielt das denn für eine Rolle, wenn die Post mal ihre Briefkästen leeren soll?
Auch unseren Briefträger informierten wir darüber und er wollte das weiterleiten. Nachmittags war der Kasten auch tatsächlich geleert. Es stellte sich nachher raus, daß der neue Briefträger das hätte tun sollen, man ihn aber nicht informierte. Der Kasten wurde also wohl mindestens acht Wochen nicht geleert. Das ist eine große Schlamperei. Wir wissen das jetzt und können uns darauf einstellen, daß manche Briefsendung erst extrem verspätet zugestellt wird und das etwa bei Mahnungen berücksichtigen. Was ist aber mit anderen Postkunden? Was ist, wenn die Fristen versäumen? Man muß sich doch auch die angegebenen Leerungszeiten verlassen können. Eigentlich müssten alle erkennbaren Absender angeschrieben und informiert werden. Bei wem kann man sich sonst noch beschweren? Bundesnetzagentur? Verbraucherzentrale?
Es sollte doch auch technisch nicht schwierig sein, die Leerungen zu überprüfen. Etwa durch einen Barcode oder NFC-Chip, den man bei der Leerung mit dem Handheld-Gerät einscannen muß. Warum hat die Post so ein System nicht längst eingeführt?