Der Chef der KKH, meint die Hälfte aller Arztbesuche seien überflüssig. Das kann sein, aber ich vermute eher aus anderen Gründen.
Ich gehe ca. 1 mal im Jahr zum Arzt. Meistens sind das profane Erkältungskrankheiten, da kann ein Arzt eigentlich nicht viel machen. Allerdings benötige ich für meinen Arbeitgeber eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (“gelber Schein”). Nur deswegen muß ich zum Arzt. Ich würde gerne darauf verzichten, denn wenn man sich schlecht fühlt, kann man gerne darauf verzichten stundenlang im Wartezimmer mit etlichen anderen hustenden und niesenden Menschen zu sitzen. Die “Behandlung” dauert meistens denn ja nur wenige Minuten. Kurze Befragung, in Augenscheinnahme, vielleicht Abhorchen und dann gibt es noch ein Rezept für Medikamente die sowieso frei verkäuflich sind und selbst bezahlt werden müssen. Und als Krönung gibt es dann die benötigte AU-Bescheinigung.
Außerdem sollen ja die Kosten im Gesundheitswesen gesenkt und Besuche bei Spezialärzten eingeschränkt werden. Deswegen soll man nicht direkt zum Spezialisten, sondern erst einmal zum Hausarzt, der einen dann an den Spezialisten überweist. So kommt es aber zu zwei Arztbesuchen, statt einem.
Daß sich Menschen bei unklarer Diagnose oder schwerwiegenden Eingriffen eine zweite Arztmeinung einholen will, finde ich völlig legitim.