Verkaufte Namen

Ein Name dient unter Anderem zur Identifizierung von Personen und Objekten. Allerdings verliert er genau diese Funktion, wenn er immer wieder geändert wird.

Bei Konzernen kommt es ab und zu mal, dass die sich einen neuen Namen geben, mal wird der bestehende Name nur leicht abgewandelt, manchmal wird ein komplett neuer genommen. In letzter Zeit sind das dann irgendwelche nichtssagende Fantasiewörter. Da weiß man schon nicht mehr, ob das nun eine Versicherung oder eine Hämorridensalbe ist. Oft stellt sich das Unternehmen dann “neu auf”; breiter oder auf die Kernkompetenzen konzentriert. Manchmal wird ein ganzer Bereich, oder sogar das bisherige Kerngeschäft abgetrennt und unter einem weiteren Fanatsienamen weitergeführt. Dass damit vielleicht eine negative Firmengeschichte verloren geht, ist durchaus gewollt.

Wo es auch richtig nervig ist, wenn die Namen wechseln, sind Veranstaltungsstätten. Irgendwann wurde es ja mal Mode, dass Fußballvereine, die Namensrechte an ihrem Stadion verkaufen, um noch ein paar mehr Euro in die Kasse zu spülen. So hat das Hamburger Volksparkstadion folgende Namenshistorie.

  • Volksparkstadion
  • AOL Arena
  • HSH Nordbank Arena
  • Imtech Arena
  • Volksparkstadion

Sämtliche Unternehmen sind pleite gegangen und deswegen hat der Hauptgeldgeber des HSV die Namensrechts zwar gekauft, aber darauf verzichtet, den eigenen Firmennamen ins Spiel zu bringen.

Gleich daneben entstand in den 90ern eine große Mehrzweckhalle. Diese wurde gleich als “Color Line Arena” gebaut. Viele Einheimische haben den Namen aber zu Colina abgekürzt. Wohl nicht im Sinne des Sponsors. Auch diese Halle mittlerweile schon mehrere Namenswechsel hinter sich.

  • Color Line Arena
  • O2 World Hamburg
  • Barclaycard Arena
  • Barclays Arena

Um das Ganze noch etwas komplizierter zu machen, wurde neben der Colina noch eine weitere, kleinere Halle gebaut, deren “Arena-Name” natürlich auch schon geändert wurde:

  • Volksbank Arena
  • q.beyond Arena

Wer soll denn da den Überblick behalten? Gerade wenn man nicht regelmäßig in diesen Stätten ist. So hat der offizielle Name keine Funktion und verliert auch an Wert. Wer will denn schon noch Millionen dafür ausgeben, wenn die Bevölkerung eh eigene Namen für die Arenen benutzt? Man kann sich auch mit Geldgier das eigene Geschäft kaputtmachen.