Beim Thema Onlinewerbung erwähnen die Kritiker auch immer wieder daß, über Werbebanner auch Schadcode auf Rechnern eingeschleust werden kann. Die Betreiber der Seiten, die Werbung schalten, reden sich dann immer damit raus, daß die Werbung ja nicht von ihnen kommen, sondern von den Anzeigenvermarktern und die seien in der Pflicht Anzeigen auf Schadcode zu prüfen.
In der Praxis ist in der Kette aber nicht nur ein Vermarkter enthalten, sondern gleich eine ganze handvoll. Der Seitenbetreiber bindet beispielsweise ein Werbenetzwerk ein. Die wird geguckt, welche Trackinginformationen über den Besucher vorliegen oder ermittelt werden können und damit startet eine ganze Kaskade. Nun wird wird der Werbeplatz innerhalb von Sekunden “versteigert”, oft über mehrere Ebenen. Derjenige der den besten Preis bietet, bekommt den Werbeplatz und darf den Code platzieren.
Man muß sich das mal auf die Offline-Welt übersetzt vorstellen. Beim Kauf einer Zeitschrift telefoniert der Kioskbetreiber wild in der Gegend rum, um zu sagen, dass eine bestimmte Person dabei ist ein Magazin zu kaufen. Er teilt den Werbeanbietern alle möglichen Daten mit (Alter, Geschlecht, Kleidung, Aussehen, Zahlungsweise, andere Produkte die gleichzeitig gekauft werden). Vielleicht kennt der Kioskbesitzer den Käufer aber auch schon von früheren Einkäufen, dann teilt er auch das telefonisch mit. Am Ende klebt er die Anzeigen in die Zeitschrift, für die das meiste Geld geboten wurde. Der Herausgeber der Zeitschrift weiß nichts davon, in welchem Werbeumfeld nun seine Artikel präsentiert werden.
Unmöglich? In der Kohlenstoffwelt ja, aber online ist das gang und gäbe.