Bei uns gibt es ein Wochenblättchen, daß zweimal in der Woche verteilt wird. Die journalistischen Beiträge sind eher rar. Dagegen gibt es häufiger Beiträge aus der Geschäftswelt, also etwa über Geschäftseröffnungen und Anzeigenkunden oder sogenannte Service-Seiten. Manchmal stellt es sich heraus, daß es einfach nur PR-Texte von Unternehmen sind.
Neulich gab es einen ganzseitigen Artikel mit Tipps zu einer “Entschlackungskur”. Diese Fastenmethode kommt aus dem alternativ-medizinischen Bereich. Der Sinn und Erfolg ist mehr als umstritten. Es wird unterstellt, daß sich irgendwelche schädlichen Stoffe (sogenannte “Schlacke) im Körper ansammeln. Sind alle Organe gesund, baut der Körper diese Stoffe ab oder scheidet diese aus.
Es stehen in dem Artikel auch manche guten Ratschläge drin, die man sich allerdings tagtäglich zu Herzen nehmen sollte (kein Fertigprodukte essen, Sport treiben, ausreichende schlafen), aber auch viel Unfug. Ins Auge gestochen ist mir folgendes: “Während dem Entschlacken nein sagen zu Gluten, Milchprodukten, […]” Da ist es wieder, dieses “böse” Gluten. Im weiteren Text wird auf das Gluten nicht weiter eingegangen. Die Milchprodukte sollte man wegen des Fettgehaltes meiden, aber vielleicht kann man dem unbekannten Autor mal mitteilen, daß es auch fettreduzierte Milchprodukte gibt. Das Gluten ist wohl deswegen rein genommen, weil es ja gerade hipp ist, ohne medizinische Notwendigkeit auf Gluten zu verzichten.
Noch ein kurzes Zitat aus der Wikipedia zum Thema Entschlackung:
Die übelriechenden Stoffe, die Fastende nach einiger Zeit absondern, sind keine lange gespeicherten Gifte, sondern Produkte des Hungerstoffwechsels.
Zitat aus dem Artikel Entschlackung aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.