Backup-Restore

Ich habe zu Hause einen kleinen Heimserver auf dem in erster Linie tvheadend, Nextcloud, und mediawiki laufen. Irgendwann zeigten sich einige Dateifehler und beim Auslesen der SMART-Werte wurde klar, dass die Platte schleunigst getauscht werden musste. Da das System ja noch funktioniert, dachte ich es wäre einfach die Platte mittels dd zu klonen. Das Klonen selbst funktionierte ganz gut, nur war der neue Klon nicht lauffähig. Da die Plattengröße ETWAS anders war versuchte ich die Partitionen anzupassen, in dem ich einfach die Swap-Partition am Ende der Platte neu erstellte. Doch leider ohne Erfolg. Auch mit grub mit habe ich mich rungeschlagen. Das seind alles keine Themen, bei deene ich mich sonderlich gut auskenne. Ich habe da ein ganzes Wochenende daran rumgedoktort; vergebens.

Am Ende entschloss ich mich für eine Neuinstallation. Wäre meine Internetverbindung besser, als die maximal 2,3 MBit die die Telekom hier schafft, ginge so eine Installation auch viel schneller.

Nachdem ich das Grundsystem aufgesetzt habe, installierte ich noch die fehlenden Pakete nach. Ich nutze schon seit mehreren Jahren Borg zum Backup meiner Daten. Das ist wirklich sehr komfortabel, schnell und platzsparend. Auch unter meinem alten Windows-System habe ich das genutzt. Das war irgendwie eine ganze cygwin-Umgebung, die man am besten gar nicht angerührt hat. Ziel ist meistens ein NAS.

Ich benutze ein eigenes Wiki, in dem ich etwa Notizen zur Softwareinstallation speichere. Leider ist es doof, wenn das Wiki nicht funktioniert, weil man es wegen der fehlenden Notizen im Wiki noch nicht installieren konnte.

Außerdem habe ich festgestellt, dass ich ein wichtiges Verzeichnis gar nicht in der Datensicherung drin hatte. Zum Glück war ja noch die alte Platte lauffähig, von der ich dann die Daten zurückgeholt habe.

Diesmal habe ich auch aufgepasst und nicht einfach /etc/fstab aus dem Backup genommen habe. Dafür habe ich /etc/passwd und /etc/group überschrieben. Leider gab es da ein paar Unverträglichkeiten, da einige Nutzer nun plötzlich andere IDs hatten, und die Berechtigungen für die Verzeichnissse nicht mehr stimmten. Das bedurfte noch ein wenig Nacharbeit.

Im Großen und Ganzen hat es aber gut geklappt und war viel entspannter als die Frickelei mit der geklonten Festplatte.

Ein paar Wochen später gab es hier einen kleinen Stromausfall. Der Server wollte nicht mehr starten. Da er normalerweise headless betrieben wird, musste ich erst einmal Monitor und Tastatur anschliessen, um zu sehen, was los war. “Defektes Dateisystem”. War ja auch klar, wenn einfach so dem Server der Saft ausgeht. Ich weiß nicht wie lange ich gebraucht habe, bis ich ein brauchbares Boot-Medium hatte, von dem ich fsck ausführen konnte. Zuerst habe ich desinfec’t ausprobiert. Doch dort war die fsck-Version hoffnungslos veraltet und kam nicht mit meiner ext4-Partition klar. Ähnliches bei meinem alten Parted-Magic. Ich weiß nicht mehr was ich noch alles ausprobiert habe und was am Ende geholfen hat, aber irgendwie ist fsck einmal kurz drübergelaufen und hat alles repariert. Danach startete die Platte wieder ohne Probleme.

Aber da sieht man wieder: eigentlich ist Lösung soooo einfach, aber in der Praxis dann doch schwierig.